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WAS ICH IMMER SO TRÄUME

und dann nur den Kopf über mein total bescheuertes Träumen schütteln kann: „Bayernweit wurden Ende September etwa 5200 Personen der sogenannten Reichsbürgerszene zugeordnet. Das bedeutet, dass knapp ein Viertel aller bundesweit bekannten Reichsbürger in Bayern lebt (…) Bei der bayerischen Polizei und dem bayerischen Verfassungsschutz sind derzeit sechs Beamte beschäftigt, die der sogenannten Reichsbürgerbewegung zugeordnet werden. Das geht aus einer Antwort von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.“

Halb so wild, dieser Kleinkram: „Allen sechs Personen sei die Führung ihrer Dienstgeschäfte verboten worden oder sie wurden bereits vorläufig ihres Dienstes enthoben.“ Wahrscheinlich träume ich morgen von einer Dunkelziffer, die mir, groß wie´n verdammter Kirchturm, aufn Schädel kracht.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-reichsbuerger-polizisten



GERMANY TODAY

Dazu hat das aktuelle Thema der neuen Ausgabe der Jungle World mehr zu sagen als das Christkind: „Querdenker, Nazis und ihre Umsturzphantasien – Irre Putschpläne. Die größte Razzia in der Geschichte der Bundesrepublik richtete sich gegen eine Gruppe von Reichsbürgern, die einen bewaffneten Umsturz geplant haben sollen. Was wie eine verrückte Sekte daherkommt, die sich eine Parallelwelt herbeiphantasiert, ist eng verwoben mit den erstarkenden rechtsextremen Tendenzen in Deutschland – nicht zuletzt in Polizei und Bundeswehr. Die antisemitische Vorstellungswelt der Reichsbürger hat in Deutschland Tradition.“

Aus dem Inhalt (zum Teil online):

Deutsche Traditionen Elke Wittich Die Reichsbürgerbewegung entstand bereits in den siebziger Jahren / Unsicherheitsfaktor Polizei Ruben Gerczikow Das Verhältnis von Jüdinnen und Juden zur Polizei ist belastet / Hoffen auf den Staatsstreich Dominik Lenze AfD und Reichsbürgerideologie sind attraktiv für deutsche Adelige / Uniformiert im Untergrund Felix Sassmannshausen Die Rolle von Soldaten und Polizisten bei den Umsturzplänen Rechtsextremer / Braunes Ländle Larissa Schober In Baden-Württemberg herrscht ein Gemisch aus Esoterik und Rechtsextremismus vor

Natürlich auch mit Unterhaltung z.B.: Elemente des Verschwörungsdenkens Florian Hessel   Aus dem Sammelband „Verschwörungsdenken. Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung“ Leichenblasse Metaphern Julian Baier Der Vampirfilm ist auch 100 Jahre nach „Nosferatu“ noch nicht am Ende Ogottogott! Gabriele Summen, Maurice Summen Ein Rückblick auf das Jahr der „Zeitenwende“



GANZ GENAU SO IST ES

Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person und Text „RAZZIEN GEGEN DIE "LETZTE GENERATION" „Der Rechtsstaat macht sich lächerlich, wenn er krampfhaft versucht, gewaltlose Demonstranten zu Kriminellen umzudefinieren. Das ist weder seriös noch klug." RONEN STEINKE Politikjournalist und Jurist monitor Foto: Peter .:F von Felbert“



PEN-BERLINS IRANISCHE EHRENMITGLIEDER

Zwei iranische Rapper wurden gestern von PEN-Berlin als Ehrenmitglieder aufgenommen:

Pressemitteilung vom 13. Dezember
Toomaj Salehi und Saman Yasin Ehrenmitglieder des PEN Berlin –
Mullahs, don’t you dare!
Am 30. Oktober wurde der Rapper Toomaj Salehi im Iran wegen seiner regimekritischen Texte verhaftet. Sein kurdischer Kollege Saman Yasin sitzt bereits seit dem 2.Oktober im Gefängnis und wurde in einem Schauprozess zum Tode verurteilt. Beide sind schwerster Folter und Misshandlung ausgesetzt. Wir fordern die Islamische Republik Iran auf, die Todesstrafe im Falle Yasins auszusetzen, und die Anklage gegen Toomaj Salehi fallen zu lassen – auch ihm droht im Zweifel die Todesstrafe.
Wir fordern die Bundesregierung auf, alles zu unternehmen, um die Leben von Toomaj Salehi und Saman Yasin zu retten: »Feindschaft gegen Gott« (moharebeh) und »Verdorbenheit auf Erden« (ifsad fil-arz) sind Anklagen, wegen denen im 21. Jahrhundert keine Menschen mehr sterben dürfen.
Als Rapper arbeiten die beiden mit dem Wort. Wegen ihres freien Wortes ist ihr Leben bedroht. Sie sind unsere Kollegen. Nun sind sie Ehrenmitglieder von PEN Berlin – wer Toomaj Salehi und Saman Yasin etwas antut, begeht ein unverzeihliches Verbrechen. Wir wollen alles tun, es zu verhindern. »Weine nicht, wenn ich morgen gestorben bin, denn heute warst du nicht an meiner Seite«, sagte Toomaj Salehi kurz vor seiner Verhaftung. Toomaj und Saman: Wir sind an eurer Seite!


EINE DER UNIVERSITÄTEN

die ich nun seit vierzig Jahren besuche und das nicht ohne Engagement, weigert sich bis heute, mir ein Abschlusszertifikat auszustellen. Georg M. Oswald hat den Optimal Plattenladen trotzdem schwerstens abgefeiert:

https://taz.de/Unabhaengiger-Plattenladen-Optimal/!5898442/

Und hier blicken die beiden wichtigsten Professoren ausführlich auf ihre 40-jährige Lehrtätigkeit zurück, insgesamt drei Folgen:



EIN BILD VON WIDERSTAND

von meinem Verlagskollegen Historiker Volker Weiss aus Hamburg, 10.12.: „Heute war ich auf der Solidaritätsdemonstration für den iranischen Widerstand gegen das islamische Regime in Teheran. Wir waren vielleicht 800-1000 Menschen, der Großteil davon aus der iranischen Community in Hamburg. Leute wie ich, ohne iranischen Hintergrund/Partner:in, waren die absolute Minderheit. Vor allem habe ich nicht eine einzige Fahne, nicht ein einziges Transparent von Grünen, Linkspartei, Gewerkschaften o.ä. gesehen. Auch von der „Multikulti-Szene“ keine Spur … Das ganze deutsche Milieu, das mitunter in Verschleierung und rigider Religionsauslegung den Ausdruck authentischer Kultur sieht oder gar feministisches „Empowerment“ wähnt, glänzte in völliger Abwesenheit. Bemerkenswert fand ich, dass Support vom Straßenrand und aus vorbeifahrenden Autor vor allem von Frauen kam. Dabei ist der Sturz des iranischen Regimes nicht nur für die unterjochte Bevölkerung dort überfällig, er hätte weltweit positive Auswirkungen auf andere Konflikte – von Syrien über Gaza bis in die Ukraine. Aber das scheint hier nur wenige zu interessieren. Schade …“



SPITZENSATZ (90)

„Nach dem Ausscheiden geraten immer mehr Details über die Katar-Katastrophe an die Öffentlichkeit.“ (Transfer Ticker-Das Magazin, 8.12.)



DU HAST NUR NOCH EIN STREICHHOLZ

Das gefährlichste Sound-Genre ist meiner Meinung nach Gedichte-Vertonen. Selten gibt es was Großartiges, das hier gehört dazu:

Thies Marsen vertont Gedichte von Egon Günther mit dem Album „Das letzte Streichholz“.

Da stimmt alles. Rock´n´Roll für Fortgeschrittene, im Echo von Krautrock und Ton Steine Scherben in Anbetracht von Punkrock und Reggae – oder auch literarisch gesehn im Echo von Brecht über Franz Jung explizit politisch-alltägliche Lyrics. Für mich erreicht es die Kategorie The Mekons-go-Kathy Acker oder Masha Qrella-goes-Thomas Brasch: Und mehr geht ja nicht.

Ich bin dabei nicht so objektiv, wie echte Kritiker natürlich immer so irre echt-objektiv sind. Weil ich schon so lange Fan von den unterschiedlichen Arbeiten von Egon Günther bin, btr. Roman, Gedichte, Essays. Die Gedichte für dieses Album sind, möchte ich behaupten, weniger sperrig als bisher, sondern song-orientiert, mehr auf die 12 sozusagen if you know what I mean… und schöne Platte übrigens… Hier die vielsagenden Liner Notes und dann reinhören und kaufen at bandcamp, link unten:

„Der bildende Künstler, Autor und Übersetzer Egon Günther aus Riederau am Ammersee widmet sich schon seit Jahrzehnten Outsidern, Rebellen und Dissidenten. So setzte er etwa mit seinem „Heimatbuch“ Bayerische Enziane (erschienen bei Edition Nautilus) dem anderen, widerständigen Baiern ein Denkmal und damit all den Wilderern, Spartakisten, Grenzgängern, Revolutionären, Literaten, Alpinisten, Malern und Antifaschisten, die dieser Landstrich hervorgebracht hat. Auch in seinen lyrischen Werken, die in zahlreichen Gedichtbänden und Anthologien veröffentlicht worden sind, feiert Egon Günther immer wieder das Anders- und Dagegensein.

Der Journalist und Musiker Thies Marsen hat zuletzt mehrere Alben mit dem englischen Punk-Poeten Nick Toczek produziert (u.a. The Bavariations Album und Bavariations 2: Death & Other Destinations, erschienen bei Not-A-Rioty Records) und unter dem Projektnamen Kaskich auch eigene Werke veröffentlicht (Aus da Kaskich, erschienen bei produits de la laiterie). Mit Egon Günther verbindet ihn eine lange Freundschaft. Gemeinsam haben sie Radiofeatures für den Bayerischen Rundfunk produziert, szenische Lesungen veranstaltet und die Autobiografie der Münchner Räterevolutionärin Hilde Kramer herausgegeben (Hilde Kramer: Rebellin in München, Moskau und Berlin, erschienen bei BasisDruck). Jetzt hat Thies Marsen ausgewählte Gedichte von Egon Günther für das gemeinsame Album „Das letzte Streichholz“ vertont.“

https://kaskich.bandcamp.com/album/das-letzte-streichholz

 



ACTION MUNIC

Ist möglicherweise eine Abbildung von Text



DAS IST SCHON BISSCHEN WENIG

finde ich, für so eine komplizierte, wenn nicht sogar wahnsinnig komplizierte Frage: „»Die meisten Menschen sind Egoisten« – Stimmen Sie dieser Aussage zu? Nehmen Sie jetzt an der Umfrage Teil und erhalten sie als Dankeschön 4x DIE ZEIT kostenlos.“