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ACHTERNBUSCH HÖRSPIEL HOMMAGE

zum ersten Todestag: „“Herr Achternbusch, wie heißen Sie?“ von Andreas Ammer/Herbert Achternbusch – Hommage an Herbert Achternbusch · „Du hast keine Chance, aber nutze sie“.

Musikalisches Hörspiel mit Texten und Interviews des Bayerischen Universalgenies und Filmemachers. Mit Herbert Achternbusch u.a. / Komposition und Realisation: Andreas Ammer, Cico Beck, Markus Acher, Micha Acher / BR 2023 //“ (BR vergaß zu erwähnen (in diesen hektischen Zeiten): mit Einsatz von Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer, der ja nun auch nicht jeden Tag in Süddeutschland aufschlägt bzw. -nimmt trotz sog. Fall der Mauer).

https://www.br.de/mediathek/podcast/hoerspiel-pool/herr-achternbusch-wie-heissen-sie-von-andreas-ammer-herbert-achternbusch

Regisseur Ammer erzählt (Link unten, dort auch Fotos und Videos) etwas mehr dazu, u.a.: „Der Text zu dem Hörspiel “Herr Achternbusch, wie heißen Sie?” besteht in einer Collage aus mehreren Lesungen und Interviews, in denen Herbert Achternbusch über seine Jugend, seine Philosophie und sein Werk berichtet oder aus eigenen Werken (“Die Stunde des Todes”) liest. Es kommt ein sichtlich nachdenklicher, eher altersweiser Philosoph zum Vorschein, der recht wenig zum Bild des polternden Bayern passt, als den man ihn sonst verortet. Das typische Achternbusch’sche Fazit lautet “Nix ist, nix wird!“. Zu den seltenen Tondokumenten haben die Musiker von “The Notwist” in ihrer typisch melancholischen Art extra Musik komponiert, Günter Baby Sommer dazu Schlagzeug improvisiert und Andreas Ammer das ganze zu einem 50-minütigen Werk zusammengefügt.“

https://quh-berg.de/herr-achternbusch-wie-heissen-sie/



EIN GENIALER COUP

zumindest was die Idee betrifft, und allein deswegen sitze ich schon mit 23 Kolleg*innen an den Drehbüchern für die erste Staffel, keine einfache Sache auf drei Zeitebenen, und die Originalstars sind natürlich angefragt, auf der aktuellen Ebene die Hauptrollen zu übernehmen:

„Mehr als 50 Jahre nach dem Erscheinen des Films „Romeo und Julia“ von Regisseur Franco Zeffirelli haben die beiden Stars des Films die Produktionsfirma Paramount Pictures wegen einer Nacktszene verklagt. Die Schauspieler Olivia Hussey und Leonard Whiting fordern Schadenersatz in Höhe von mehr als 500 Millionen Dollar.“ Wie kam´s dazu? Neue Verjährungsfristen. Risiko: die sog. Nacktszenen sind aus heutigem Blickwinkel kaum noch zu identifizieren.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/romeo-und-julia-filmstars-klagen-wegen-nacktszene-106.html



DAS SEID IHR HUNDE WERT

Ist möglicherweise ein Bild von Text „× � Retten Sie uns den Arsch! Nun müssen auch wir blankziehen. Denn noch weit schneller als der Meeresspiegel steigen die Kosten für die Produktion der >Jungle World<. Miete, Papier, Druck, Versand- eine Flut von Preiserhöhungen spült unsere Kassen leer Auf Dauer können wir nicht abtauchen, wenn wir n Rechnungen zu ertrinken drohen. Bitte. Deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung! Mit dem Rettungsing- Abo helfen Sie uns, oben zu bleiben. jungle.world/Rettungsring-Abo“



WAS DEM EXPAPST SCHON

vor drei Jahren von einem Klassefeind nachgerufen wurde, kann man immer noch gut nachlesen und mit diesem Auszug hier schnell mal andeuten: „hätte ein deutsches Gericht den Mumm dazu, würde ein entsprechendes Strafverfahren vermutlich an der vatikanischen Staatsbürgerschaft des Beschuldigten scheitern.“

https://www.konkret-magazin.de/aktuell/767-derlei-vorgaenge?fbclid=IwAR0qfFAlx0cU3sIcAiwZrrQS09krXDenlWvVfrjbIF3wtW1W9p-H_DUYSNg



EIN LETZTES MAL

präsentiert Karl Bruckmaier seine traditionelle großartige Sendung mit Sounds der „Pop-Toten“ des fast schon vergangenen Jahres (wobei Pop nicht so eng begriffen wird), ehe er die Sache aus Altersgründen bleiben lassen muss:

https://www.ardaudiothek.de/episode/pop-und-rewind-der-nachtmix-podcast/der-letzte-macht-das-licht-aus-die-pop-toten-2022/br/12231093/

Damit wünschen wir ihm und allen AbonnentInnen in diesem Block alles Gute mit der 23!



SOMETHING SPECIAL ZUM TOD

von Specials-Sänger Terry Hall: mein Verlagskollege und taz-Redakteur Ulrich Gutmair hat ein damals nur Spex-online veröffentlichtes und inzwischen nicht mehr erhältliches Interview rausgeholt (hier ein Auszug) und so kommentiert: „Interessant, dass keiner der Nachrufe aus UK, die ich gelesen habe, auf Terrys jüdische Familie aus der Working Class Bezug nimmt, und auch nicht darauf, dass Terry in alter Familientradition immer Labour wählte – bis Corbyn kam. Too controversial, I guess.“ (Während sich, darf man ergänzen, die verstorbene Vivienne Westwood als Unterstützerin der anti-jüdischen BDS-Bewegung innerhalb der Brit-Kultur-Society in keiner controversial Position befand, sondern in einer fast schon dort erschreckend verbreiteten, was in den zahlreichen Punk-Nachrufen ebensowenig erwähnt wird wie die Tatsache, dass sie Punk nicht so gut wie erfunden oder geradezu mütterlich betreut, sondern vor allem von denen profitiert hat, die ihn gemacht haben, darin ebenbürtig dem mehr als nur dubiosen Ober-Business-Punk Malcolm McLaren, aber genug jetzt*):

„Terry Hall: (…) Der Antisemitismus ist für mich eine zentrale Frage, weil wir eine jüdische Familie sind. Ich glaube nicht, dass er [Jeremy Corbyn] aufrichtig ist, wenn er um Entschuldigung für antisemitische Ausfälle in der Partei bittet. Über viele Jahre hat er politische Freundschaften mit Leuten von Hamas oder der IRA geschlossen. Ich werde ihn sicher nicht wählen. Nicht nach seinen Bemerkungen zu Juden und Israel.
Spex: Auch die im Vereinigten Königreich einflussreiche BDS-Bewegung ist nah am Programm von Hamas.
Terry Hall: Mein Schwiegervater wurde in Berlin geboren, er musste die Stadt in den 1930ern verlassen. Das Vereinigte Königreich wurde sein Zuhause. Andere aus seiner Familie machten Israel zu ihrem neuen Heim. Die Briten haben Palästina nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen, und die israelische Gesellschaft sah sich von Anfang an umzingelt. So ist es ja auch. Jeder durchschnittliche israelische Jude wird dir das erklären.
Spex: Es gibt ein Stück auf dem neuen Album, das Ihre Liebe zu jüdischer Musik zeigt. „Breaking Point“ klingt osteuropäisch, auch ein bisschen nach Brecht/Weill.
Terry Hall: Als ich Kind war, war das die erste Musik, die ich zu hören bekam. Mein Vater hörte auch immer Edith Piaf. Meine Lieblingsgenres sind Klezmer und die Musik der Roma. Wir haben bei „Breaking Point“ eine Tuba eingesetzt, weil ich die Musik der osteuropäischen Blaskapellen liebe.
Spex: Wenn man Sie googelt, sieht man ganz oben das Foto eines jungen Manns mit goldener Halskette, an der ein großer Davidstern hängt.
Terry Hall: Meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich ihn täglich trage.
Spex: Haben Sie deswegen Probleme bekommen?
Terry Hall: Es gab damals eine Partei namens „The British Movement“, und wir, also die Band, bekamen von ihnen Todesdrohungen: Zwei Schwarze und ein Jude, das ist perfekt, Mann. Ich hatte also die Wahl, wem ich mich stellen sollte: Dem British Movement oder meiner Mutter.“
(Quelle: newsletter von Radio-DJ/Journalist Klaus Walter)
(*vielleicht vor dem nächsten Nachruf auf einen Superpunk die 550 Seiten von Jon Savages England´s Dreaming nicht nur durchblättern)


POLITICAL PRISONER NO 1

Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person und Text „POLITICAL PRISONER ofthe YEAR TIME JULIAN ASSANGE“



WERBETEXTE FÜR MUSIK SIND

ein Spezialgebiet innerhalb der Literatur und innerhalb dieses Genres sind Texte über Punkrock megaspeziell und in diesem megaspeziellen Spezialgebiet sind Texte über Deutschpunk besonders fett speziellfett, behaupte ich mal: „Lyrisch gibt man sich oberflächlich betrachtet auch gern aus der Schmuddelecke, allerdings bergen die meißt fett zum schmunzeln bringenden Texte aber eben genauso fett Substanz, Witz und Hirn. Stellt euch grob einen Mix aus eben Pisse, Hammerhead (ich sauf allein!), Schleimkeim und Mülheim Asozial vor. Wer bei Nummern wie ‚Vorgesetzter‘, ‚Kaufhausdetektiv‘ oder ‚Steakhaus‘ nicht total ausrastet, dem ist einfach nicht mehr zu helfen!“

Ohne ins Detail ausrasten zu wollen, freue ich mich da, dass es noch unverweichlichte deutsche Männer gibt. Was aber nicht heißt, das ich geholfen werden möchte. „LP 21,90“, sagt der Kaufhausdetektiv zum Vorgesetzten. Aber geklaut ist geklaut, da hilft, auch oberflächlich betrachtet, kein Schmunzeln in der Schmuddelecke. Hättste mal lieber gestreamt, sagt dem Deutschpostpunk seine Freundin, Vinyl ist doch asozialer Retroschleimkeim … und so vergingen die Jahre.



FÜR SCHWACHE NERVEN

ist das zum „Jahresausklang“ – (Flaubert hätte in seinem Wörterbuch der Gemeinplätze präzisieren können: „immer besinnlich“) – nicht geeignet, aber eine gute Vorbereitung auf die 23 ist die umfassende Analyse von Christian Stöcker eigentlich wohl leider schon: „Wer die bizarrsten Strömungen der Gegenwart verstehen will, muss 20 Jahre zurückschauen. Zentral ist eine bei uns wenig bekannte, ursprünglich harmlose Website. Sie wurde zu einem Quell der Finsternis.“

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/qanon-und-afd-was-sie-mit-sexueller-frustration-und-videospielen-zu-tun-haben-kolumne-a-4ecb7d38-7d47-420e-aae0-b47cbafb3d84

(Mein Anwalt antwortet aus seinem wohlverdienten Skiurlaub, ich solle mich mit guten Ratschlägen mehr als nur zurückhalten, worauf ich ihm mit einem Finger antworte und dem guten Rat, er solle mal das Buch „Incels“ von Veronika Fischer lesen, falls beim Aprèsski nicht seine ganze Birne beansprucht werde).



DISKUTIEREN AM BAUM

Als ich alt genug war, um im Angesicht des Christbaums ordentlich über Gott und die Welt zu diskutieren, war Weihnachten nur noch ziemlich, naja, anstrengend. Als ich an Hl. Abend einmal nach Einbruch der Dunkelheit heimkam, hatte ich den Mercedes 200 D meines Vaters gegen einen Golf manövriert, der dann zum Schrottplatz musste, also da waren die folgenden Diskussionen nicht so kompliziert. Die Jungle World gab es in dieser Welt damals noch nicht, das hätte uns grad noch gefehlt.

Ist möglicherweise ein Bild von Text „J Apropos Dreadlocks, Jazz und Santa Claus. Wem gehört hier was? Die Aneignungsdebatte Appropriation コ Apropos Appropria Appropriation Die extradicke Weihnachtsausgabe. Ab 22. Dezember an ihrem Kiosk, im Internet oder im Abo. Aporopos Abo: Abos retten uns den Arsch. Jetzt Rettungsring werfen und Jungle World- Abo abschließen oder verschenken. jungle.world/ /Rettungsring-Abo“