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EINIGE TOTE VON HEUTE

Von vormittags bis abends um 19h wurde in den Nachrichten auf Bayern2 und BR24 der Anschlag an einer Bushaltestelle in Jerusalem, bei dem drei Menschen ermordet wurden, nicht gemeldet, und dass „die militant-islamistische Hamas den Anschlag für sich reklamiert“ (Tagesschau 13h57). Hat was zu bedeuten? Dass man den Ruf der Hamas als freundliche Terrororganisation, die hin und wieder einige Geiseln freilässt, nicht gefährden möchte?

Während in diesem Zeitraum auf diesen Sendern der Tod von Pogues-Sänger-Dichter Shane MacGowan verhältnismäßig ausführlich erwähnt wurde. Eine Würdigung, die ich als Shane-Fan der ersten Stunde nicht respektieren konnte. Diese Redakteur:Innen wissen doch eh nichts von „The Loneliness of a Long Distance Drinker“ und den Details, die sie in ihrem Googlautomat nicht so schnell finden.

Ich trinke heute auf Shane und den erfolgreichen Verteidungskrieg der israelischen Armee.



BERLIN VOLKSBÜHNE GEGEN ANTISEMITISMUS

30. Nov 21h: Schriftsteller:Innen und Fotograf:Innen gegen Antisemitismus

„Am 07. Oktober sind durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden wie seit der Shoa nicht mehr an einem Tag (…) Währenddessen greift weltweit und auch in Deutschland, dem Land, das den Holocaust zu verantworten hat und das alles jüdische Leben vernichten wollte, der Antisemitismus wieder in einer unerträglichen und aggressiven Form um sich (…)

Am 30. November werden sich einige der unterzeichnenden [siehe Link unten] Autor:innen gemeinsam mit einer Reihe namhafter Fotograf:innen auf der Bühne der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz versammeln und Texte und Bilder zum Sprechen bringen, um dem Aufbegehren gegen Antisemitismus einen Raum zu schaffen.

Es lesen die Autor:innen Elisa Aseva, Klaus Bittermann, Bov Bjerg, Marica Bodrožić, Tanja Dückers, Karsten Krampitz, Birgit Kreipe, Norbert Kron, Katja Kullmann, Georg Leß, Terézia Mora, Maruan Paschen, Steffen Popp, Elke Schmitter, Ivana Sokola, Jona Spreter, Lea Streisand, Antje Rávik Strubel, Florian Voß sowie die Volksbühnen-Schauspielerin Silvia Rieger.

Elfriede Jelinek wird sich per Videoeinspielung zu Wort melden.

Mit Fotografien von u. a. Heiner Beisert, Peter Bialobrzeski, Andrea Diefenbach, Rabea Edel, Espen Eichhöfer, Juliane Eirich, Katja Feldmeier, Sibylle Fendt, Jörg Gläscher, Annette Hausschild, Elena Helfrecht, Heinrich Holtgreve, Michel Kekulé, Natalia Kepesz, Tobias Kruse, Stephan Pramme, Irina Ruppert, Ashkan Sahihi, Sandra Singh, Henrik Spohler, Stefan Weger sowie Musik von Folkadu.“

www.offener-brief-israel-literaturbetrieb.de

https://www.volksbuehne.berlin/#/de/repertoire/schriftstellerinnen-und-fotografinnen-gegen-antisemitismus



AM SIEBTEN OKTOBER IN ISRAEL

Der außergewöhnliche New Yorker Journalist Tuvia Tenenbom im Interview über sein neues Buch: „Herr Tenenbom, Sie waren für Ihr neues Buch ein Jahr in Mea Shearim, dem ultraorthodoxen Viertel von Jerusalem. Auch am 7. Oktober. Wie haben Sie den »Schwarzen Schabbat« und damit den Beginn des Krieges erlebt?“

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/ich-kam-von-der-upper-east-side-nach-mea-shearim-und-fuhlte-mich-frei/

Tuvia Tenenbom: »Gott spricht Jiddisch. Mein Jahr unter Ultraorthodoxen«. Mit Fotos von Isi Tenenbom. Übersetzt von Michael Adrian. Suhrkamp, Berlin 2023, 575 S., 20 €

Am 29. November um 20 Uhr stellt der Autor im Gespräch mit Shelly Kupferberg das Buch in der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz vor.

Am 7. Dezember um 19 Uhr hat der Dokumentarfilm »Gott spricht Jiddisch« im Babylon in Berlin, Rosa-Luxemburg-Straße 30, Weltpremiere 



ES MUSS GEKLÄRT WERDEN

<CSU-Chef Markus Söder [hat sich] erneut für eine Änderung des Grundrechts auf Asyl ausgesprochen (…) Bei der Diskussion müsse geklärt werden, welche verfassungsrechtlichen Möglichkeiten es geben könne, um auch Menschen an der Grenze zurückweisen zu können, die ein Grundrecht auf Asyl hätten.> (23.11.)

https://www.sueddeutsche.de/bayern/fluechtlinge-ingolstadt-soeder-draengt-erneut-fuer-reform-des-grundrechts-auf-asyl-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231122-99-43586

Während ich geklärt haben möchte, ob man uns vor Politikern beschützen muss, die unsere Verfassung zerschießen wollen. Wo doch Leute im Knast sitzen für vergleichsweise Kleinkram.



EINE LISTE DIE ICH SELBST

gerne geschrieben hätte – verfasst von konkret-Autorin Rebecca Spilker (auf f-book, 3.11.) mit der Einleitung „verachtenswert wie Heinz Rühmann“, wir sagen Danke!

„1. Virusmuffel, die sich von herbeiimaginierten „Impfstoff-Eliten“ an Leib und Leben bedroht sahen und sich deshalb in Fussgängerzonen Judensterne anhefteten, weil: „Ist ja das Gleiche“.
2. BDS-Party-People, die Israel als Arpartheids-Staat ausmachen und deshalb ausgerechnet viele regierungskritische Künstler:innen aus Tel Aviv lieber nicht bei sich zuhause „in da club“ haben wollen.
3. Die bunte Schar, die plötzlich „Extinction Rebellion“ ganz geil fand, ohne zu schnallen, dass ihr Gründer Roger Hallam ständig antisemitischen Schwachsinn in seine Wortwüsten hineindroppt.
4. Diejenigen, die nach Schnallung von Hallams Scheiß fanden, man könne in dem Sektenhippieverein verbleiben, es sei ja schliesslich die „Deutsche Sektion“.
5. Diejenigen, die trotzig immer noch den Satz „JEDEM DAS SEINE“ abseilen.
6. Diejenigen, die, gerührt über sich selbst, von den jüdischen Nachbarn ihrer Großeltern erzählen, die Ihre Möbel und das Tafelsilber bis zu ihrer Rückkehr (die nicht erfolgte) in deren „Obhut“ liessen. Ach, ja- ein paar schicke Schuhe und Nachtwäsche waren auch dabei. Alles noch „in Familienbesitz“ und gehütet, wie ein Schatz.
7. Diejenigen, die in germanisch/arischer Körpertradition darauf beharrten, nicht an Covid erkranken zu können, weil sie schlank und fit seien. Selber Schuld, wenn dick und krank. Oder gehandicapt. Oder alt. Das wusste Opi schon, und der war gar kein richtiger Nazi.
8. Diejenigen, die wissen, wie „die Juden“ so ticken und was sie so am liebsten arbeiten und essen.
9. Diejenigen, die mir seit 10 Jahren auf meinen Führungen durch das Grindel-Viertel sagen, es sei Verschwendung von Steuergeldern, eine 24-Stunden-Überwachung an der Talmud-Tora-Schule zu finanzieren. Passiert doch nix mehr, menno …
10. Diejenigen, die wissen wollen, dass Geldgeschäfte und Diamantenhandel traditionell sehr gut aufgehoben sind, in jüdischer Hand. Masel tov!
11. Diejenigen, die sauer sind, wenn Holocaustüberlebende keinen Bock auf Atlantiküberquerung haben, um ihre Shoa-Geschichte in ihrer ehemaligen Schule auszupacken. „Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Es wäre doch ein Zeichen der Versöhnung. Da bin ich aber enttäuscht.“
12. KZ-Outfit-Träger:innen auf Demos aller Art. „Wir sind die neuen Juden“, „Impfen macht frei?“.
13. Alle, die rechtsoffene Portale empfehlen, in denen der Begriff „internationales Finanzjudentum“ auch nur in einem Nebensatz fällt.
14. Diejenigen, die das nicht schlimm finden, weil es ja nur ein Teilaspekt der verbreiteten Inhalte sei und es sowas wie Kontaktschuld nicht gäbe.
15. Diejenigen, die denken, Rudolf Steiner war nur ein bisschen Antisemit und die deshalb bedenkenlos viele Taler in die Waldorf-Erziehung ihrer Kinder „Hanna“ und „Levi“ investieren.
16. Globuli-Wegknusperer, die mit dem Begriff „verjudete Schulmedizin“ nichts anzufangen wissen.
17. Die Serie „Unsere Mütter, unsere Väter“.
18. Martin Luther.“


SCHRECKLICHER ZUSTAND

Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober hat sich der Diskurs zum Nahostkonflikt zugunsten von Terroristen verschoben. Ein schrecklicher Zustand.

https://taz.de/Nahost-Diskurs-seit-7-Oktober/!5967886/



STATT DER GEWALTSPIRALEN-PHRASEN

Historiker und Neue-Faschisten-Forscher Volker Weiss: „Nach der Lektüre diverser Beiträge zum Krieg der Hamas mit Israel stelle ich fest, dass es offensichtlich niemand für nötig hält, statt der ganzen Gewaltspiralen-Phrasen auch nur einmal zu schreiben, dass die von Hamas verschleppten Geiseln (darunter Kleinkinder) sofort an Israel übergeben werden müssen. Solange das nicht passiert, wüsste ich nicht, warum man von »Feuerpausen«, »Mäßigung« und »Verhandlungen« schreiben sollte. Dann bleibt es nur Geschwätz.“ (f-book, 12.10.)



NUR EINE LÖSUNG BTR HAMAS

Leon de Winter (NZZ, 11.10.): „(…) Was die Hamas-Terroristen von den Einsatzgruppen unterscheidet, ist die öffentliche Feier der Massaker im Gazastreifen. Die Nazis bemühten sich, ihr teuflisches Werk zu verbergen, weil selbst unter ihnen irgendwo die Einsicht umherirrte, dass das, was sie taten, ein Verbrechen gegen die tiefste ethische Ordnung im Kosmos war. Aber die palästinensischen Terroristen feiern Vergewaltigungen, feiern die Demütigung von lebenden und toten Juden, feiern die Angst im Gesicht der Geisel. Und weltweit werden sie von Menschen mit der gleichen psychopathischen Veranlagung bewundert (..) Eine weitere Tatsache (Nummer zwei), die viele Medien nicht mögen und deshalb verschwiegen, ist die schiere Bosheit, von der die Hamas angetrieben wird. Die Hamas will nicht nur die Juden Israels töten, sondern alle Juden auf der Welt. Davon sprechen die Hamas-Terroristen schon so lange, wie es die Hamas gibt (…) Ein Grossteil der Medien verbreitet die Lüge, dass Israeli und Hamas-Terroristen gleichwertig seien. Es gibt keine Gleichwertigkeit zwischen Licht und Dunkelheit. Die Hamas kann keinen Frieden schliessen, weil der Krieg ihr Wesen ausmacht. Es gibt nur eine Lösung: Der Stärkere gewinnt.“



SOLIDARITÄT MIT ISRAEL

und kein Verständnis für die verdammte BDS-Kampagne und ihre Anhänger*innen (die sich anscheinend besonders gerne im Kulturbetrieb breitmachen) in den Beiträgen bei taz und anderen:

„Und in der progressiven Partywelt, die sich sonst so gerne und lautstark zum Nahostkonflikt äußert, um den einzigen jüdischen Staat der Welt zu dämonisieren? Die BDS-Hashtags teilt, Tel Aviv boykottiert, Israel „Pinkwashing“ vorwirft und israelische Künst­le­r*in­nen wegen ihrer Staatsangehörigkeit nicht buchen will? Die deutsche Technoclubs ins Visier nimmt, wenn diese als zu „proisraelisch“ empfunden werden? Ohrenbetäubendes Schweigen.“

https://taz.de/Schweigen-der-Club-Szene-zu-Hamas-Terror/!5962392/

„Im Tagesspiegel rekonstruiert Katrin Sohns den jüngsten Vorfall um Kuratoren der documenta 15, die auch ein Jahr nach ihrer Austragung für Schlagzeilen sorgt. Am Montag war bekannt geworden, dass Reza Afisina und Iswanto Hartono, beide Teil des indonesischen Kuratorenteams, ein Video geliket hatten, das feiernde Hamasfans auf der Berliner Sonnenanllee zeigt. „Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet, wurde Jonas Dörge vom Kasseler Bündnis gegen Antisemitismus auf die Likes aufmerksam und informierte den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel. (…)“ Auch der weitere Verlauf der Geschichte kommt einem aus dem letzten Jahr bekannt vor: „Inzwischen haben sich Afisina und Hartono öffentlich geäußert und ihre likes zurückgenommen. Wie die HNA berichtet, seien sie der Annahme gewesen, mit ihren Likes auf ein Video von einer Demo in Neukölln Ende September reagiert zu haben. Dies sei ein Fehler gewesen, so Afisina und Hartono. Sie distanzierten sich zudem von jeder Form der Gewalt.““

https://www.perlentaucher.de/efeu/2023-10-11.html

„Auch die Theaterszene findet kaum zu Solidaritätsbekundungen mit Israel. Die Gründe dafür liegen wohl in dem politischen Ballast, den der Nahostkonflikt automatisch aufruft, vermutet Janis el Bira in der nachtkritik: „Aber die Stille ist doch laut, mit der auch in weiten Teilen der Theaterszene dem Horror der vergangenen Tage begegnet oder vielmehr lieber nicht begegnet wird. Auf den Social-Media-Profilen der meisten großen Häuser jedenfalls scheint die Welt in Ordnung, oder wenigstens nicht schlechter dran als vor dem Wochenende. Ausgerechnet die Theater, die sonst groß sind in Solidaritätsbekundungen, im Mahnen und Einmischen (…)“

https://www.perlentaucher.de/efeu/2023-10-11.html



GRÜSS GOTT BAYERNLAND

= gute Nacht