SPITZENSATZ (69)
Von Franz Dobler | 30. April 2021 | Kategorie: Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für SPITZENSATZ (69)„Es ist in diesem Lande jede Diskursfähigkeit verloren gegangen.“
(Thomas Gottschalk, Welt, 29.4.)
„Es ist in diesem Lande jede Diskursfähigkeit verloren gegangen.“
(Thomas Gottschalk, Welt, 29.4.)
schreibt Heiko Werning in der taz, wie immer sehr gefühlvoll: „Viel zu sehr auch wurde in dieser Pandemie bislang der Fokus auf die Opfer gelegt, von denen viele ja sowieso in den nächsten fünfzig Jahren gestorben wären. Oder auf das Personal auf den Intensivstationen, das zwar das Privileg genießt, gut bezahlt mit sicheren Tarifverträgen in einem krisensicheren Job zu arbeiten, sich aber dennoch dauernd über ein paar Überstunden beschwert. Während unsere Schauspielerinnen sich durchschlagen müssen von einem gebührenfinanzierten „Tatort“ zum anderen, von einem Engagement am staatlich subventionierten Theater zum nächsten.“
https://taz.de/Aktion-Alles-dicht-machen/!5768434/
Grüßgott, Herr Schauspielerin, möchte man hinzufügen, wenn du vom rechten Pack Applaus bekommst*, könntest du ein Problem haben, aber natürlich nur ggf., wenn du nicht gerade voll auf deine Hauptrolle als AfD-Vorsitzende in einem problembewussten Fernsehfilm (Drama) konzentriert bist, an dem später deine einfühlsame Einfühlsamkeit ausgezeichnet werden wird.
*der Beleg aus „Demokratischer Widerstand“, Rundbrief 302: „Die Schauspieler stehen auf. Mit der Kampagne »Alles dicht machen« haben 53 TV- und Theater-Stars, unter anderem Heike Makatsch, Jan-Josef-Liefers, Volker Bruch, Dietrich Brüggemann und Nina Gummich gestern ihre Unterstützung der Demokratiebewegung erklärt (…) Besonders klar ist die Ansprache des demokratischen Revolutionärs Jan-Josef Liefers, der auch auf unsere Zeitung und die Regierungspropaganda eingeht.“ Wir sind gespannt, welche Artisten gegen die Anti-Demokraten klagen werden.
Aus deren Rundbrief 303 diese Stelle aus dem Inhalt: „Hermann Ploppa klärt auf: »Das Märchen von den überforderten Intensivstationen«, Seite 9“
„Bevor aber nun der Himmel unserer Bildungsbestrebungen voller Geigen hängt, weil er voller Bücher steht, kann man leider doch fühlen, dass diese wohlig warme Oberströmung eine tiefe und eiskalte Unterströmung in die Gegenrichtung verdeckt.“
(Michael Schikowski, „zuletzt gründete er den Mülheimer Literaturclub in Köln“, dlf-kultur 9.4.2021)
Ich bin immer für Werbung dankbar, die gute Tipps für mich hat für das Werben für mich selbst: „Mit Google Aids sprechen Sie Kunden online an. Legen Sie jetzt mit 75 € Werbeguthaben los.“ Ich wollte sofort einen Leserbrief an die Familie Google schreiben, dass ich doch, das könnte sie inzwischen ja wohl mitbekommen haben, nicht im medizinischen Sektor tätig bin, ehe ich mein Mittel zur Konzentrationssteigerung, das ich morgens vergessen hatte, einnahm und mir klar wurde, dass zwischen Ads und Aids doch noch ein Unterschied ist, also meistens jedenfalls.
wo man sich aufhängt“, habe ich an die Pforte meines Buchs Bierherz genagelt, und ich war und bin nicht allein mit der großen Freude auf den nächsten Heimatabend:
„Ostermontag noch nichts vor? Der Heimaturlaub abgesagt? Aus Anlass des zweijährigen Jubiläums der Premiere bringt das Freiland Potsdam den Anti-Heimatabend von Thomas Ebermann und Thorsten Mense auf die Online-Bühne: Montag, 5. April 2021, um 19.30 Uhr. Weitere Infos unter heimatfeindschaft.de, den Link zur Veranstaltung gibt es wenige Tage vorher unter freiland-potsdam.de“ Es ist „die Aufzeichnung eines Auftrittes im Polittbüro Hamburg vom November 2019 zeigen. Der Abend wurde professionell gefilmt und mit viel Arbeit aufbereitet und geschnitten, eigentlich wollten wir mit der Veröffentlichung bis nach dem letzten Auftritt unserer Tour warten. Nun aber werden wir (…) in voller Länge ins Internet bringen, mit einführenden Worten und Anmerkungen durch Thomas Ebermann und Thorsten Mense. Im Anschluss wird der Auftritt für alle frei zugänglich im Internet sein.“
Aus dem Ankündigungstext: „Mit ihr wird für Zahnpasta und Banken geworben, der Trachtenhandel erzielt Umsatzrekorde, und das provinzielle Kostüm enthemmt seine Träger/innen. Je trostloser das Kaff, desto hymnischer hat der Song zu sein, der seinen Liebreiz besingt. So fühlt man sich schon mal wie ein Baum, also tief verwurzelt und unumtopfbar, weil sonst Psyche und Identität Schaden erlitten. Im Namen von Idyll, Harmonie, Tradition, Brauchtum, Familie und weiteren Höllen wird gegen die Fremden und das Fremde zu Felde gezogen. Das und vieles mehr – das Absurde und das Gefährliche – wird an diesem Abend auf Bühne und Leinwand besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert, analysiert und in die Tonne getreten. Stets parteiisch auf der Seite der historischen und zukünftigen Opfer der Heimat.“
mit INGA, COCONAMI, FRANZ DOBLER & EVA MAIR-HOLMES
DO 25.03.2021, 20:00 Uhr Tickets sichern ab € 8,00 / Heppel und Ettlich
„Im Rahmen der Reihe //Heppel & Ettflix streamen wir Konzerte live von unserer Bühne. Dieses Konzert veranstalten wir zusammen mit unseren Freund:innen vom Label Trikont.
Franz Dobler, Mitautor des Buches “Die Trikont-Story. Musik, Krawall & andere schöne Künste“ wird daraus lesen. Eva Mair-Holmes, Frau Trikont wird unterhaltend moderieren. Und die sensationellen Trikont-Bands und Musiker COCONAMI & INGA sind live dabei!“
(Mit knapper Mehrheit wurde in der Redaktion entschieden, in dieser ohnehin im ganzen Block umstrittenen Rubrik als Nr.67 nicht irgendeinen von Herr Seehofer geäußerten xxx zu veröffentlichen, sondern, obwohl es darauf in keinster Weise ankommt, etwas angeblich Positives):
„Die UNESCO-Literaturstadt Heidelberg würdigte den UNESCO-Welttag der Poesie am Sonntag, 21. März 2021 zusammen mit den Kommunen Ladenburg, Lorsch und Mannheim in einer gemeinsamen Aktion der Metropolregion Rhein-Neckar.“ (heidelberg.de, 24.3.)
Mein alter Freund Lorenz Schröter ist außerdem der letzte große Abenteurer des deutschen Literaturbetriebs – hier sein erster großer Radio-Bericht über seinen neusten Einsatz: „Utopia ist eine Insel und das Meer fasziniert Abenteurer und Weltretter bis heute (…) Vier Fünftel des Meeres sind herrschaftsfrei. Eine unendliche Fläche, stürmisch, heftig umkämpft und voller Müll und Träume (…) eine Künstlergruppe hämmert sich 2020 einen eigenen, 40 Quadratmeter großen Staat auf dem Bodensee zusammen. Mit dabei ist Richart Sowa, der 18 Jahre auf einer selbstgebauten Insel vor Mexiko gelebt hat.“ (Mein Piraten-Titel hier ist also falsch, aber ich konnte ihn nicht verhindern…).
https://www.swr.de/swr2/doku-und-feature/die-freiheit-der-meere-swr2-feature-am-sonntag-2021-03-21-100.html?
uva
„Wer ein Messer eher zur Fingernagelreinigung nutzt, kann sich für 56 Dollar im Webshop des amerikanischen Fachhändlers Lost River Knife Co. ein Johnny Cash Small Texas Toothpick mit sieben Zentimeter langer, einklappbarer Klinge und mit eingravierter Signatur des „Man in Black“ bestellen.“
(Gunter Blank, Rolling Stone, 2014)