ZUM TAG DES JAHRES
Von Franz Dobler | 19. April 2013 | Kategorie: Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für ZUM TAG DES JAHRESalias Record Day eine gute Einstimmung:
alias Record Day eine gute Einstimmung:
ist ab heute der neue Film unserer alten Freundin Nina Grosse, der wir mehr Erfolg wünschen als auf der Haut einer oberbayrischen Stierherde Platz haben kann:
Go for that!
Und Ende des Monats kommt „Broken Circle Breakdown“, der neue Film von Felix van Groeningen („Die Beschissenheit der Dinge“), über den ich für Die Zeit was schreiben werde. Weil das, im Hintergrund, auch ein Film über Country-, genauer gesagt Bluegrass-Musik ist. Und schwerer, harter Stoff. Wie Euch das gefällt. Mehr dazu demnächst in diesem Programm…
Go for that!
Nichts. Wenn wir mal ganz ehrlich sind. Oder vielleicht auch: Schon lange nichts mehr. Falls man an derartigen Details interessiert wäre. Wie immer kommen wir zu solchen Analysen nicht aufgrund von Bauchschmerzen. In diesem Fall hat uns ein Label- bzw. Promoagentur-Info nachdenklich gemacht und wir bekämen echt voll Angst, wenn wir auch nur ein Wort kürzen würden:
„Neues von der Kappeler Alp: Der Hüttenwirt macht Punk. Warum? Interessiert ihn nicht. Eine tiefe, besessene Überzeugung, das Leben müsse vor allem eins, und das ist „Spaß machen“, treibt ihn an. Dazu gehört für ihn, das zu machen, was ihm gerade in den Sinn kommt. Risiko, in welcher Form auch immer, hält den früheren Hochgeschwindigkeitsskifahrer nicht ab. Vollgas leben. „Niemand kann nicht singen. Deshalb sing ich.“ Eine unbekümmerte, verspielte Seite.
Die Herangehensweise individuell. El Carlos schliesst sich eine Woche zusammen mit den Musikern, samt aufwendiger Technik in die Kappeler Alp ein und taucht in eine selbst inszenierte Punkwelt ein – mit Dosenbier, Müll und verordnetem Umgang mit Ausdrücken behafteter Sprache…. In dieser Atmosphäre entstehen Texte, Melodien, Rhythmen mit unendlich viel Spaß für alle Beteiligten. „Vielleicht waren wir immer schon alle Punker und haben es nur nicht gemerkt.“
Das Ergebnis: 11 Songs, die die Geschichte des Machos El Carlos mit Humor und Exzentrik wiedergeben und ein Musikvideo, das die Atmosphäre vor Ort erlebbar macht. Alles realisiert mit höchstem Anspruch an Qualität, möglich durch die Freundschaft mit einem talentierten Musiker, Labelinhaber und Videoproduzenten aus Hamburg. Angriff von Süd mit Unterstützung von Nord – eine erfolgversprechende Verbindung.
Das Produkt: Eine Longplayer-„Punk“-Schallplatte aus pinkfarbenem Vinyl mit zusätzlichem Code zum Herunterladen des Albums über Itunes, professionell veröffentlicht und vertrieben, geschrieben und eingespielt mit Freunden, live dargeboten auch jenseits der Alm.“
Heißen tut das Produkt „Tatütata – Le Flic“ und im Video zum Titelsong fährt ein Polizeiauto hinter dem Punkauto her und die unbekümmert verspielten Seitenpunks singen „Fuck off“. Das ist nichts Neues, aber das macht natürlich nichts. Eine viel wichtigere Erkenntnis hatten wir jedoch schon damals: dass die Flics nämlich nicht da sind, wenn man sie wirklich mal braucht. In diesem Fall ist auch das nicht so schlimm, denn die Bullen haben noch etwas Zeit: die sog. Longplayer-„Punk“-Schallplatte erscheint erst am 17. Mai.
Hier das Video (Achtung, ein Hinweis an alle Eltern: für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet!!!):
Geschichte in hervorragender Darstellung zum Thema Stasi & Dichtungskunst erhalten Sie hier und wahrscheinlich nirgendwo besser:
JANE KRAMER: EINE AMERIKANERIN IN BERLIN Edition Tiamat, Berlin 1993, 104 S. A.d.Amerikanischen von Eike Geisel. Das Original erschien im New Yorker vom 25.5.1992 in der Rubrik „Letter from Europe“.
„In ihrem großen Essay über das Berlin des Jahres 1991 versucht Jane Kramer, die Amerikaner in das Geheimnis der in Deutschland geführten Debatte über die Wiedervereinigung, die Stasi und ihren merkwürdigen Einfluss auf die Prenzlauer Berg-Szene einzuweihen … Gerade mit der Distanz des Außenstehenden verdeutlicht sie das Lächerliche und Skurrile der spezifisch deutschen Diskussion. Mit feiner Ironie beschreibt sie auf ethnologischen Spaziergängen die Lebensweisheiten vermeintlicher Oppositioneller und deren höchst absonderliches Verhältnis zu Stasi und Ex-DDR“, und das ist nun inzwischen überhaupt nicht so von gestern, dass man heute was Besseres lesen könnte. Außer vielleicht
Falls man nicht mit Mrs Jane „Unter Deutschen“ bleiben will.
Bayern2Radio Nachtmix: Auf den Straßen von L.A.
09.03.2013 23:05 bis 00:00 Uhr
Ry Cooder zum 66. Geburtstag : Mit Karl Bruckmaier
„Im vorigen Jahr ist der Gitarrist Ry Cooder auch als Autor von low down dirty Kurzgeschichten in Erscheinung getreten. Franz Dobler hat diese ins Deutsche übersetzt und rechtzeitig zum 66. Geburtstag des großen Gitarristen Ry Cooder hat er eine Mammut-Lese-Tour damit hinter sich, die mit einem Gastauftritt im Nachtmix endet. Yeah!“
The uncrowned Prince of Nachtmix, Autor, Hörspielmacher etc. Karl Bruckmaier. Hier ca. 1979 im Moment der Idee, mit dem Kollegen Bernhard Jugel besser mal das eigene Label Haschplatten zu gründen, mit seinem Lieblingszitat im Nacken: „I didn’t try to be primitive, I just had bad microphones.“ (Hasil Adkins)
Mehr Abenteuer und viele Artikel hier: http://le-musterkoffer.de/kolumnen.html
A SAD SONG A DAY KEEPS THE DEVILS AWAY!
The Old Joe Clarks
„Ohne Nina Simone zu imitieren, traf Malias feinrassige Altstimme voller Jazz-Feeling den Nerv, sodass die dargebotenen Höhepunkte große Authentizität gewannen, genauso ins Ohr wie unter die Haut gingen.“
Oder gehört das vielleicht doch eher in die Rubrik „Warum Künstler Amok laufen, obwohl´s der Kritiker doch so gut gemeint hat“?
Voten Sie bitte hier: Ja O – Nein O – Twitter O – Ich möchte lieber einen Film sehen O – Warum nicht:
Ich möchte lieber mehr Informationen O Verständlich, aber Sie verlassen jetzt den sicheren Sektor:
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Schwarze-Orchidee-id23931556.html
(Die Musikredaktion konnte sich nicht einigen.)
die sind einfach ganz wunderbar. Bei diesem wünsche ich mir, dass Groucho Marx Regie geführt hat:
In der taz erschien gestern, 1.2., ein Interview mit mir über diese unglaubliche (dabei leider nicht nur lustige) Lachnummer des Augsburger Ordnungsreferenten Volker Ullrich (CSU), mit der er es endlich einmal schaffte, in ganz Deutschland in der Zeitung zu stehen. Er hatte mit großem Verbrechensbekämpfungsaufgebot erlangt, dass die Augsburger Allgemeine den Namen eines Mannes rauszurücken gezwungen war, der ihn in einem Online-Leserkommentar gereizt hatte. Aber lesen Sie selbst:
Der Fehler kam dazu, als Perlentaucher und Spiegel Online das taz-Interview weitermeldeten. Plötzlich war ich selbst der Mann, der vom Ordnungsreferenten verfolgt wurde:
„Marion Bergermann spricht mit dem Schriftsteller Franz Dobler, von dessen Leserbrief sich ein Lokalpolitiker dermaßen beleidigt fühlte, dass dieser von der Augsburger Allgemeinen gerichtlich die Herausgabe seiner Daten erzwang.“
Schon schön – aber noch schöner, dass mein geschätzter Kollege Joseph von Westphalen mir aufgrund der Falschmeldung jetzt in seiner Kolumne für die Münchner Abendzeitung zur Seite sprang:
Tatsächlich von mir ist jedoch mein Kommentar zu diesem CSU-Oberpolitiker, dem man doch bitte den Posten des Mannes im Mond geben möge, der morgen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erscheint.
–XXX (Einfügung: nur für den internen Gebrauch: in der FAS v. 3.2. in der Feuilleton-Rubrik „Nachrichten“ ohne eigenen Titel, der ansonsten von mir aus NEUER WITZ AUS DER BRECHTSTADT geheißen hätte:) „Wer wissen will, wie es um die CSU in Bayerns drittgrößter Stadt wirklich steht, möge Präsident Seehofer anrufen. Das Lied, das er schon wieder singen kann, ist härter als Heinos neue Rockscheibe. Nachdem die Augsburger CSU allein in jüngster Zeit mit Stichworten wie Parteiabspaltung oder Parteiaus-schlussverfahren auftrumpfte, ist es jetzt Ordnungsreferent Volker Ullrich, der mal gescheit ins Rampenlicht drängt. Hat er doch am Montag Polizei und Justiz in der Augsburger Allgemeinen einreiten lassen, um einen üblen Hund zu erwischen, der ihn in einem Online-Kommentar beleidigte. Den Satz einfach löschen? Reichte ihm nicht. Was der geschrieben hat? „Du ganz du dreckige Dreck…“ oder sogar „Oberförster“? Ging ja noch. Aber es war halt was mit „Rechtsbeugung.“ In Zusammenhang mit „Straßenstrich-abschaffung“ (oder wie das heißt). Na servus! Der gute Herr Ullrich (37) will ja, echt jetzt, nach Berlin. Erfüllt ihm bitte diesen Traum. Ausnahmsweise ohne Wahlen und so Schmarren. Wird doch einmal möglich sein. Einer aus der Brechtstadt. Mehr muss man doch nicht sagen.“ XXX–
Ich erkläre hiermit und schwöre beim Grab meiner lieben Mutter: ich habe diesen nun justiziabel gewordenen Online-Kommentar nicht geschrieben und ich habe noch nie einen Online-Kommentar in die Augsburger Allgemeine geschrieben, weder unter meinem noch unter den Mädchennamen meiner Mütter.
Andererseits ist mir dieser Vorgang jedoch nicht so gaaanz fremd. Denn vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine örtliche „Partei“, die tatsächlich nur ein eingetragener Verein ist, sagen wir etwas beschrieben in einem weit entfernten Presseorgan. Mit der Folge, dass ich nun nichts über den dann sich ergebenden Vorgang sagen darf. Weil sonst… – Nein, du wirst jetzt dein dummes Maul halten! – Aber ich will doch nur… – Nein, du willst gar nichts. – Aber ich will doch nur, dass ihr mich… – Aus! – … wieder einmal diesen Fassbinder-Film schauen lasst´s, den einen da, den Dings halt.