Alle Veranstaltungen der Gastarbeiter*innen-Stories:
DO 29. Juni | 20 Uhr (Diskursabend & Musik Lecture)
FR 30. Juni | 19 Uhr (Diskurs, Konzert & Kochlabor)
SA 01. Juli | 20 Uhr (Film-Lecture-Performance)
SO 02. Juli | 11 Uhr (Film-Matinee) in Anwesenheit des Regisseurs
DO bis SA ist außerdem eine begehbare Installation ab 17 Uhr geöffnet!
Ort: PATHOS Theater, Dachauer Str. 110D, 80636 München
29. Juni bis 1. Juli ist die begehbare Installation ab 17 Uhr geöffnet! -Tickets: Kostenlos
Gastarbeiter*innen-Stories: Installation Begehbare Installation
“Gastarbeiter*innen-Stories – Zeitalter der Migrationen” ist eine Video- und Sound-Installation und dokumentiert die Biografien von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1955 nach Deutschland gekommen sind: Gleichzeitig Labor und Plattform für einen generationenübergreifenden kulturellen Austausch, für gesellschaftliche Bildung und künstlerische Projekte über diese deutsche Geschichte. Denn als 1955 bis 1973 die sogenannten „Gastarbeiter*innen“ nach Deutschland (West und Ost) gekommen sind, wurden sie Teil dieser Gesellschaften; haben diese mitgestaltet, geprägt und erweitert. So entstand ein neues Deutschland. Auch heute entwickelt sich diese, unsere Gesellschaft durch Migration immer weiter; sie bleibt nicht stehen, auch wenn das manche immer noch nicht wahrhaben wollen. Das Projekt schließt auch die Menschen mit ein, die nach dem Anwerbestopp 1973 in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland eingewandert sind und immer noch kommen.
Donnerstag 29.06 19 Uhr -Tickets: Kostenlos
Gastarbeiter*innen-Stories: Diskussion und Music Lecture mit Balkannet
Diskussion und Musiklecture
Migration nach Deutschland wird hauptsächlich in zwei Epochen beschrieben: Ende der 1950er und Anfang der 1960er das Kommen der Gastarbeiter*innen, aktuell die Flucht von Menschen ab den 2010er Jahren. Doch auch in den 1990er Jahren mussten viele Menschen in Europa ihre Heimat wegen der Kriege im ehemaligen Jugoslawien verlassen und kamen u.a. nach Deutschland. Sie trafen auf ein gewalttätiges Klima im wiedervereinigten Deutschland, in dem das Asylgesetz verschärft wurde und in dem Menschen bei Anschlägen starben oder angegriffen wurden – z.B. in Mölln, Solingen, Hoyerswerda – weil sie in den Augen der Täter*innen kein Teil dieser Gesellschaft sind. Was dies für die Menschen konkret bedeutet, welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Auswirkungen bis heute fortbestehen, zeigen Iris Springer und Asmir Sabic von BalkaNet. Anlässlich ihres 25jährigen Bestehen sprechen beide über Erinnerungskultur und Migration, und zeigen Ausschnitte aus ihren Projekten. Anschließend wird Asmir Sabic eine von ihm kuratierte Musiklecture-Performance über Pop und Rock im Ex-Jugoslawien der 70er bis 90er Jahre präsentieren. In Zusammenarbeit mit BalkaNet
Freitag 30.06 19 Uhr
Mit dem Koreanischen Frauenchor München, Sabber-Sabber (japanisch-bayerische Musikperformance mit Toshio Kusaba und Andreas Koll) – sowie einer Koch-Performance -Tickets: Kostenlos
Meistens stehen männliche Gastarbeiter im Fokus der historischen Betrachtung. Doch es kamen auch Gastarbeiterinnen nach Deutschland. Viele erst einmal allein, ohne Familie. Wie erging es diesen Frauen in Deutschland? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Die Mitglieder des Koreanischen Frauenchors in München erzählen.
Der Koreanische Frauenchor in München Die meisten Mitglieder des Koreanischen Frauenchors München kamen gegen Ende der 1960er- und Anfang der 70er- Jahre als Gastarbeiterinnen nach Deutschland, um hier als Krankenschwestern zu arbeiten. Heute ist München ihre Heimat, aber sie haben ihre koreanischen Wurzeln nicht vergessen.
Ab 1990 trafen sich einige Koreanerinnen, um gemeinsam moderne, lyrische Volkslieder aus der Heimat zu singen. Einige Gründungsmitglieder sind noch immer im Chor aktiv.
Sabber-Sabber Der Name ist weniger dem Programm als dem Alter geschuldet. Zwei ältere Herren denken an früher! Zwei beinahe jugendliche Helden träumen von morgen. Japanische Traditionen treffen auf bayerische Befindlichkeiten. Vergangenheit und Zukunft, das macht so keiner! Viel Vergnügen wünschen Toshio Kusaba (Gesang) und Andreas Koll (Piccola, Taschenklarinette, Schlauch, Wildschwein, Glocken, Mundharmonika und Wind). Neben dem musikalischen Programm wird Toshio Kusaba mit seiner Kochperformance frisch aufdecken.
Samstag 01.07 20 Uhr
Gastarbeiter*innen-Stories: Film-Lecture-Performance
Cem Kaya zeigt eine musikalisch begleitete Film-Lecture-Performance zum migrantischen Film in Deutschland.
Cem Kaya, Regisseur des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilme Remake,“ Remix, Rip off“ und „Ask, Mark ve Ölüm“, präsentiert in einer von Bülent Kullukcu musikalisch begleiteten Film-Lecture-Performance die migrantische Film und Kinokultur in Deutschland. Viele Video und Kinofilme wurden in München produziert und gedreht. Bekannt sind nur wenige der Filme und Serien, die hier von Migrant*innen gedreht wurden, denn das Fernsehen und die Kinos zeigten sie selten. Dafür sind die Filme „Happy Birthday Türke“ „Yasemin” populär, obwohl sie von deutschen Regisseuren, nicht von Migrant*innen gemacht wurden. Das wird sich nach der Film-Lecture-Performance ändern.
Tickets: 5 € Mindestpreis, 12 € ermäßigt, 18 € Normalpreis, 30 € Support-Ticket
Sonntag 02.07 11Uhr
Gastarbeiter*innen-Stories: Film-Matinee
Dokumentarfilm „Ask, Mark ve Ölüm“ von Cem Kaya in Anwesenheit des Regisseurs
Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter*innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, das sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt der spannende Kino-Dokumentarfilm „Aşk, Mark ve Ölüm“ / LIEBE, D-MARK UND TOD von Cem Kaya unterhaltsam und vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial.
Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (“Lieder aus der Fremde“); präsentiert von Künstler*innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker*innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Popmusik in Deutschland.
Regie: Cem Kaya, Darsteller*innen: İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Y. FSK 12, Produktionsland: Deutschland (2022)
Länge: 98 min Untertitel in Türkisch, Deutsch
Tickets: 5 € Mindestpreis, 12 € ermäßigt, 18 € Normalpreis, 30 € Support-Ticket