Produktion

A MILLION MERCIES & ICH / HAUSMUSIK REC/FAMILY (12)

Als A Million Mercies, Urzelle des Hausmusik-Labels, vor einem Jahr anfing, 22 meiner Gedichte zu vertonen, war ich schon sprachlos umgehauen, heyhallowiebitte?!? Wann hätte ich denn eine größere Auszeichnung bekommen! Hier die erste Single-Auskopplung „Güterzüge“; wird bis zum Erscheinen des Doppel-Albums im September monatlich fortgesetzt. (Über unsere vielen Verbindungen seit 30 Jahren werde ich noch schreiben).

A Million Mercies (Hausmusik-Mastermind Wolfgang Petters) dazu: „Am 22. September erscheint ein neues Album von A Million Mercies mit dem Titel „Unten im Süden“ mit vertonten Gedichten des geschätzten Schriftstellers Franz Dobler aus dem Gedichtband „Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will “ (Starfruit). Bis dahin soll es monatlich ein Video zu einem der Songs geben. Und heute fangen wir mit „Güterzüge“ an.

Eigentlich sind es ja zwei Alben und zwar „Westerngedichte“ und „Weg zur Hölle“ und die wurden im Sinne der „2 Originals of…“ Serie zu einer Doppel-LP zusammengefasst. In den 70ern und 80ern haben die Plattenfirmen das gemacht, um die alten Sachen nochmal gewinnbringend an den Mann und die Frau zu bringen und damit noch mehr Geld zu scheffeln. Tja da dachte sich das Hausmusik-Label, das machen wir jetzt auch….. aber um noch eins oben drauf zu setzen, wurde der ebenfalls und allseits geschätzte Maler und Musiker Jim Avignon gebeten das Cover zu machen… also mehr große Namen geht fast nicht…. nun gut, man hätte Lana del Rey fragen können, ob sie die Musik komponiert und auch singt und Julien Tempel, ob er das Video macht, aber wir wollen es mal auch nicht übertreiben.“
https://www.youtube.com/watch?v=R6Llzis9nA0


GEDICHT NR 665

Und schon ist er wieder vorbei:

Der Welttag des Buches.

Während du/mmer Hund

an einem solchen hämmerst

wie an dreckigem Fels

obwohl es täglich zu dir spricht:

Verschwende nicht mehr deine Zeit:

Wenn nur noch die Werbedichter

die richtigen Fragen stellen:

Brauchen unsere Festzelte flüssigere Leitungen?

Nicht nur die – nicht nur die.



AUS DEM TAGEBUCH EINES ÜBEREIFRIGEN MUSIKSTUDENTEN (25)

Can und Heiner Müller – hätte ich nicht vermutet; auch nicht erhofft. Im September 1969 kams dazu, Zürich, Theater! Schon erstaunlich, dass der damals 40-jährige DDR-Mann Müller die West-Can mitbekommen hatte, die noch nicht mehr als Monster Movie veröffentlicht hatten (oder kannte er die obskure Single mit Rosy Rosy?, geradezu undenkbar).

„Can werden gebeten, die Musik für das Theaterstück ‚Prometheus‘ von Heiner Müller zu liefern, das drei Monate lang im Zürcher Schauspielhaus gespielt werden soll. Kurz vor der Premiere läßt der Regisseur seine ursprüngliche Idee einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Schauspielern und Musikern fallen und bittet Can, diskrete Hintergrundmusik zu spielen. Als Reaktion darauf treten die Musiker voller Wut auf die Bühne, und Malcolm Mooney schreit in sein Mikrophon: ‚Das Schauspielhaus ist Scheiße!‘ Anschließend spielen sie so laut, wie sie nur können. Später einigen sie sich mit dem Management des Theaters darauf, daß sie den Theatersaal nach der eigentlichen Aufführung für ein Freikonzert nutzen dürfen. An einigen Abenden ziehen Can ein größeres Publikum an als der ‚Prometheus‘. [Wird nicht klar, ob sie nun bei den Aufführungen dabei waren…] Außerdem wird ihnen gestattet, an einem Abend ein extralanges Konzert zu geben, das von sechs Uhr abends bis ein Uhr morgens dauert (…) Die Zürcher Lokalzeitung ‚Die Tat‘ kommentiert: ‚Diese Burschen sitzen auf hölzernen Stühlen und spielen elektrische Instrumente. Es wäre besser, wenn sie auf elektrischen Stühlen säßen und hölzerne Instrumente spielen würden.‘ Ein Zitat, das Can [verständlicherweise!] in der Zukunft für Promotionzwecke verwenden werden.“ (Bussy/Hall: Das Can Buch, Sonnentanz Verlag 1992)

Weil ich in einer dämlichen Kleinstadt wohnhaft bin, deren Kinos den Irmin Schmidt-Can-Dokfilm ignorieren (weil Lars Eidinger nicht mitspielt, okay, kann man nachvollziehen), und weil ich kürzlich ein großartiges Interview mit ihm las, und weil ich mit MegaCanFan Thomas Weber/Kammerflimmer Kollektief (auch und sogar) Can-Botschaften austausche, habe ich das Buch rausgezogen und geblättert und bin gleich auf diesen Glanzpunkt der Theatergeschichte gestoßen … Habe dann gleich Müllers Textsammlung Rotwelsch rausgezogen und geblättert und wieder auf den schönen Zufall gehofft, sowas wie: dass diese Can-Wessis vielleicht für miese Actionfilme wie Deadlock Musik machen können, aber fürs Theater nichts taugen … aber Essig, nix gefunden.

Ich gehe davon aus, dass der Ossi-Müller sein Leben lang gehofft hat, dass seine Can-Nummer vergessen wird, und er sollte recht behalten (siehe myself). Dass der vielseitig interessierte/informierte Theaterstar (und DJ, aber hallo, ich habe ihn erlebt ca. 10 Min.) Lars E. von Can garantiert mehr Ahnung hat als Irmin Schmidt selber, steht natürlich auf nem ganz anderen Blatt … (Idee ausbaun! the man who can not can-can oder son shit) – 14:23 „Ich schlüpfe in die bereitgestellten Filzpantoffeln. Eine Duftkerze flackert im Frühlingswind.“ (Dirk von Lowtzow) Zum Glück muss man sich nicht immer alles selber ausdenken – wenn man aus Büchern klaun kann, die man nicht gelesen haben will.



REKORDVERSUCH

sehr wahrscheinlich beendet: Friedrich Ani und ich lesen aus unseren neuesten, damals 2020 so gut wie gleichzeitig erschienenen Gedichtbänden (@Suhrkamp&Starfruit Publications) und sogar noch neuere Gedichte:

9.3. 20h FRAUNHOFER THEATER / MÜNCHEN
Wir wollten den Rekord im Lesungs-Verschieben aufstellen: Diese Lesung wurde schon 4mal verschoben. Viel mehr geht doch nicht. Aber es reicht nicht für das Guinessbuch der Rekorde. Also absolut höchstwahrscheinlich jedenfalls.


BESUCH BEI BRECHTS

Ist möglicherweise ein Bild von ‎5 Personen und ‎Text „‎B 25 مم感 KONZERT& LECTUREPERFORMANCE "DAS POETISCHE UND PRIVATE (IST POLITISCH)" 16. Februar 2023 Saalbau Krone Tickets unter brechtfestival.reservix.de 19:30 Uhr „Wer macht den Dreck und wer macht die Wäsche?" Konzert von Franz Dobler & Das Hobos 20:30 Uhr „Unknown Home" -Lecture Performance von Nava Ebrahimi & Mascha Jacobs Brechtfestival GRACEJONE‎“‎‎



RADIO TATORT: ABENDLAND UND UNTERGANG (2)

Heute live auf Bayern2 20:05 der vierte und letzte Teil meiner BR-Radio Tatort-Serie, was sollte denn nach „Abendland und Untergang“ noch kommen! – Links dazu unten. – Der bekannte Kriminologe Friedrich Ani meinte in der SZ, damit könnte man den Mittwochabend rumkriegen: „Die Regie lag wie immer in den Händen und Ohren von Ulrich Lampen, einem Urgestein des anspruchsvollen Hörspiels. „Abendland und Untergang“ heißt das Stück, in den Hauptrollen ein Meister und eine Meisterin ihrer Gewerke: Bibiana Beglau und Johannes Silberschneider. Die Geschichte dreht sich um eine AfD-Politikerin, die heimlich mit einer Frau… Selberhören macht schön!“ 

Zu den phantastischen Kompositionen von Das Hobos agieren in der besonders schönen Besetzung auch Viola von der Burg, Caro Matzko, Caroline Ebner, Mira Huber, Lisa Bitter, Thomas Loibl, Vinzent zur Linden, und die very special guests Barbara de Koy und TV-Tatort-Kick Nadeshda Brennicke.

Alle Sendetermine : 16.11.2022 20:05 im Bayern 2 – 16.11.2022 21:00 im Hessischer Rundfunk 2 – 18.11.2022 19:00 im rbbKultur – 18.11.2022 19:04 im WDR 3 -19.11.2022 17:04 im WDR 5 – 19.11.2022 19:00 im SWR Kultur 2 – 20.11.2022 14:00 im rbbKultur – 20.11.2022 17:04 im SR 2 KulturRadio – 20.11.2022 18:05 im Bremen Zwei – 20.11.2022 19:03 im NDR Kultur – 20.11.2022 21:00 im SWR4 Baden-Württemberg – 21.11.2022 21:05 im Bremen Zwei – 21.11.2022 22:00 im MDR KULTUR

Schon jetzt: https://www.ardaudiothek.de/episode/ard-radio-tatort/abendland-und-untergang-oder-morddrohungen-gegen-muenchner-politikerin/ard/12086273/

Ist möglicherweise ein Cartoon c by ARD-RadioTatort



ERBARMEN. ZU SPÄT.

Der Brillendiscounter - jetzt auch in Bad Vilbel(könnte ein Bild sein mit Text „Gleitsichtgläser geschenkt! In Bad Vilbel“), was meine neue deutsche Lieblingsstadt ist, jedenfalls während ich am Set von „Erbarmen. Zu spät.“ abhängen darf, um für den neuen Frankfurt-Tatort von Bastian Günther den Cop Alvarado zu spielen, immer nachts und draußen auf Äckern, wo man nicht mal tot überm Zaun hängen kann. Da ist man echt dankbar für geschenkte Gleitsichtgläser.



ICH WERDE MORGEN

Bei der Show morgen* in Erinnerung an

Nils Koppruch zum 10. Todestag

werde ich zwei seiner Hemden vorführen.

Das Leben ist nicht nur Musik.

Dummerweise.

Außerdem einen Magnetaufkleber

von ihm gestaltet mit der Aufschrift

Liebe geht durch den Magen.

Er war ja gelernter Koch

ehe er ordentliche Berufe ergriff.

*München, Heppel&Ettlich, ab 19h



RY COODER (10)

Unser Musikredaktor, RyCooder-Fan und Übersetzer seiner Stories In den Straßen von Los Angeles, (eine Co-Produktion von Edition Tiamat und Heyne Hardcore, wo sonst sowas bitte?) hatte mal wieder ein Mail-Interview mit dem Künstler. Wir würden es gern aufblasen like a Rolling Stone, aber unser Auftrag ist bescheiden, hier die vollständige aktuelle Korrespondenz: „Dear Ry – I am listening once again all night to your music… and let me say I would like translate again some stories of yours… but anyway, just do what you want to do! I hope you are well and happy, sincerely yours“. – Ry Cooder: „Hi Franz…nothing to translate! Cheers, best, rc“. Jetzt aber mal langsam, hier seine Mail von Dezember 2015: „happy holidays to you. i have new stories, not all finished. i’ve been on tour since june, off and on. that takes up most of the time. cheers, r.c.“ Also wir bleiben dran, vielleicht nicht so hart wie Bild-Haie, aber fast. Word.

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THESE GIRLS VOL. ONE & TOO

Die Herausgeberin Juliane Streich der beiden tollen Sammlungen (Ventil Verlag, Vol.too ganz neu) mit dieser schönen Nachricht: „so, freund*innen der guten musik! spätestens nachdem gestern radioeins den ganzen Tag „female power“-songs gespielt hat, ist mehr als klar, dass hundert lieder da beileibe nicht ausreichen. hier sind hunderte mehr: der sondtrack zur beliebten buch reihe „these girls“.

ich empfehle shuffle, das macht sehr viel spaß, weil es so verschiedene musikerinnen und bands sind. enjoy!“
These GirlsThese Girls, too
Bitte lesen Sie dann auch meine Beiträge über LaVern Baker, Queen Esther Marrow (Vol.1) und die Damenkapelle (aus München) (Vol,too). Über Eartha Kitt hätte ich für Vol,too erzählen können, dass unsere kleine Tochter so fasziniert von ihr war, aber das hat sie jetzt, viele Jahre später, selbst erzählt.
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