Produktion

ICH FINDE NICHT, DASS ES EINE ÜBERRASCHUNG IST

wenn nun ein Album von den Eagles das meistverkaufte aller Zeiten ist. Ich find´s auch nicht furchtbar, sondern habe mich bei der Meldung fröhlich daran erinnert, wie die Eagles sogar in unser Buch Die Trikont-Story reingekommen sind. An der Stelle (S. 405) über das „Heimatsound“-Festival in Oberammergau heißt es:

„Die Sache fing nicht schlecht an, aber wenn inzwischen Artisten eingeladen und damit angepriesen werden, dass sie schon mit den US-Softrockern The Eagles auf Deutschland-Tournee waren, ist es an der Zeit, den Bestatter zu bestellen.“

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MEINE REDE

zur Verleihung des Münchner Musikpreises an Eva Mair-Holmes/Trikont, vorgetragen am 24.7. im Münchner Volkstheater, abgedruckt in der taz vom 25.7.

Der Anfang: „Ohne ein paar Institutionen wie Trikont wäre Bayern auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945, habe ich vor einigen Monaten geschrieben. Ich dachte dann, ich hätte jetzt doch etwas übertrieben, aber inzwischen denke ich, dass ich es eher zu freundlich formuliert habe.“

Das Ganze: https://www.taz.de/!5523451/

Der größte Blumenstrauß, neben dem ich je sprach:

Bild könnte enthalten: Blume



NICO

die deutsche Sängerin bei den startenden Velvet Underground, starb heute vor dreißig Jahren. Mit der Band Das Hobos habe ich vor drei Jahren während einer langen Session am Bahnhof in Buchloe mein Nico-Gedicht aus Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-Shirt vertont, das demnächst auf einer Split-Single bei Gutfeeling-Records erscheint. Die Details folgen, auch zur Nico-Ausstellung in Nürnberg, die das Vinyl sozusagen angeschoben hat … here she comes:

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VERHÄNGNISSVOLLE FRAU

Ich habe Nico in einem ihrer letzten Konzerte gesehen.

Sie hatte ein langes weißes Kleid an.

Sie saß auf einem Stuhl und sang ihre Lieder.

Sie war nicht mehr so schön. Sie war immer noch schön. Sie war so schön.

Sie war immer noch die Frau mit der Stimme. Da war diese Stimme.

Ein Mann aus dem Publikum rief ihr irgendwann zu

sie solle Femme Fatale singen.

Er rief immer wieder dazwischen: Spiel verhängnisvolle Frau!

Immer wieder: Femme Fatale! Verhängnisvolle Frau!

Dieser volle Idiot! Femme Fatale! Verhängnisvolle Frau!

Nico lächelte schließlich sehr müde und sehr gelangweilt

und sagte leise: ganz sicher nicht.



EIN SCHLAG INS GESICHT (22)

Schon eine tolle Sache, wenn man mit dem Taschenbuch in die seltene SZ-Rubrik „Neue Taschenbücher“ reinkommt. Man habe den Roman „als Hommage an die Siebzigerjahre zu lesen. An Exploitation, Bahnhofs- und Autorenkino.“ Da ist was dran.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/neue-taschenbuecher-thomas-hardings-sommerhaus-am-see-1.4048205



BENNO-OHNESORG-THEATER #9

12.6.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h: Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!

#9 der Augsburger Lesebühne mit den Gästen Lydia Daher und Christof Wackernagel

Lydia Daher, Lyrikerin und Musikerin, ist eine der wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Das neueste vierte Album der in Berlin lebenden Ex-Augsburgerin, „Wir hatten Großes vor“, ist ein „Wunder“ urteilte Spiegel-Online, weil es „bei aller Trockenheit und Kompromisslosigkeit so irrsinnig eingängig“ ist. Für ihre Lyrikbände (zuletzt erschien im Maro Verlag „Kleine Satelliten“) wurde sie u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet, ihre großformatigen Text-Bild-Collagen wurden bereits in mehreren Ausstellungen gezeigt.

Christof Wackernagel hat mit „RAF oder Hollywood – Tagebuch einer gescheiterten Utopie“ eine fulminante Autobiografie verfasst (Zuklampen Verlag), die die politisch-kulturellen Bedingungen zwischen Krautrock und Protest der Jahre um 1968 wie wenige Bücher begreifbar macht. Er war ein Jungstar des Neuen Deutschen Films, ehe er in der RAF untertauchte (seine vorzeitige Haftentlassung 1987 wurde übrigens vor allem von dem Polizeibeamten befürwortet, der bei der Verhaftung verletzt worden war). Seitdem ist Wackernagel wieder als Schauspieler und vor allem als vielseitiger und produktiver Autor tätig.

Wie immer also Menge Stoff in der einzigen Politshowlesebühne mit Pause, permanent geöffneter Bar und gelegentlich familienfreundlichem Humor! # Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

VORSCHAU: 10.7. mit Anna McCarthy und Michael Wildenhain



EIN SCHLAG INS GESICHT (21)

jetzt als Taschenbuch mit Bonustracks: Die Story „Pech und Glück mit Nashville Pussy“ (eine Vorgeschichte zu den beiden Kriminalromanen, erstmals außerhalb des Playboy abgedruckt) und ein Interview aus dem Heyne Hardcore-Magazin Core.

Ein Schlag ins Gesicht



CATWALK SMALLTALK (12)

WESTERNHAGEN GIBT SEINE ECHOS ZURÜCK! ICH FRAGE MICH: WAS WÄRE DEUTSCHLAND OHNE SEINE COURAGIERTEN GROSSKÜNSTLER?

IMMER NOCH VON VIER MÄCHTEN KONTROLLIERT.

DA MACHT SICH ABER JEMAND HOFFNUNG, ODER?

DENNOCH MÜSSEN VERLAUTBARUNGEN DIESER TRAGWEITE REIFLICH ÜBERLEGT SEIN. DER WEISE NIMMT SICH ALLE ZEIT DER WELT! VON … EGAL.

JETZT WERDEN ALLE DEN ECHO ZURÜCKGEBEN. AUCH KOLLEGEH UND FARID BONG. PUSCHIDI HAT GESAGT, PASST MAL AUF, SPACKEN, JETZT DIE FLAGGE RAUS.

WAS IST EIGENTLICH MIT GRÖNERMAIER?

KEINE ZEIT. ICH HABE GEHÖRT, ER KRIEGT DIE VOLKSBÜHNE. NUR NOCH MEGASTRESS.

DER TAPFERE KENNT KEIN STRESS … VERDAMMT … MIR FÄLLT HEUTE …

WESTERNHAGEN?

GARANTIERT. KENNSTE DEN SONG MIT DER FRAU (singt) HIER IN HAGEN, ÜBER DEM SCHEISSBUCHLADEN?

HEINER PUDELKO. WIRD HEINER PUDELKO SEINEN ECHO ZURÜCKGEBEN?

DER KOTZT  VON OBEN RUNTER.



CATWALK SMALLTALK (11)

KÖNNTE MIR VORSTELLEN, DASS SIE ES NICHT SO GEMACHT HÄTTEN, DASS MAN GLEICH DENKT, DAS HABEN DIE GEMACHT.

MAN DRÜCKT SICH ABER PLÖTZLICH GEWÄHLT AUS.

BAM-BAM UND GELD WEG BEHAUPTE ICH MAL.

WAS KEINEN MEDIALEN TORNADO AUSGELÖST HÄTTE.

BEHAUPTEST DU MAL IN DEINEM MEDIAL VERSEUCHTEN DINGS.

WAS MEINST DU MIT DINGS?

SO HALT.

MIR GEFÄLLT´S BESSER, WENN DU DICH GEWÄHLT AUSDRÜCKST.

JOHN LE CARRÉ WOLLTE ICH NOCH NIE BESCHATTEN.

KANNST MIR VIEL ERZÄHLEN.

TÜRKLINKE IST EINFACH DINGS, SAGEN WIR PUSSYDENKE.

DUMME FOTZE.

GENAU DAS WOLLTE ICH DAMIT SAGEN.

GLAUB ICH NICHT.



PROBLEMZONE PARKPLATZ

ist ein neues Gedicht, das ich für die Dezember-Show des Benno-Ohnesorg-Theaters schrieb und das jetzt in der Wochenendausgabe von junge Welt in der Serie „Gedicht zeigen“ erschienen ist. Man wird ja wohl noch ein Gedicht über dämliche Deutsche im rätselhaften Ausländerausland schreiben dürfen!

 

X:   P R O B L E M Z O N E    P A R K P L A T Z   :X

Es dauerte eine halbe Ewigkeit

Bis wir im Zentrum einen Parkplatz fanden

In einer Seitenstraße: alles frei!

Wir stiegen freudestrahlend aus

Und fragten den Mann, der grade vorbeiging

Warum hier kein Auto geparkt war.

Don’t do it, sagte er

It’s a big problem, you know

Hier geht jede Woche eine Bombe hoch.

Wir blieben trotzdem stehen.

Hatten einfach keine Lust mehr

Einen verdammten Parkplatz zu suchen.

*



95 PROZENT BALLERMANN

Dieser Germanenautor Uwe Tellkamp meinte nun meinen zu müssen, dass 95 Prozent der Migranten nicht vor Krieg und Verfolgung fliehen, sondern nur in unsere Sozialsysteme einwandern wollen, während es in Wahrheit aber doch so ist, dass 95 Prozent aller deutschen Autoren ihre Familien abschlachten würden, um groß in die Medien zu kommen, und 95 Prozent aller Volldeppen glauben, dass 95 Prozent aller anderen die Volldeppen sind und dass 95 Prozent der AfD-Wähler keine Nazis sind, nur weil 95 Prozent aller Nazis die AfD wählen, während 95 Prozent aller SUV-Fahrer wissen, dass 95 Prozent aller Deutschen lieber einen SUV fahren würden, der zu 95 Prozent schadstoffarme Abgase aus deutschen Sozialsystemen ausstößt, deren Beiträge zu 95 Prozent von deutschen Millionären bezahlt werden, die dafür 95 Prozent ihres Monatseinkommens verlieren, das von 95 Prozent der Ostdeutschen dringend benötigt würde. Darauf eine Flasche Hundertprozentigen!