Musik

TRIKONT US-0491

Tausende von Bands würden mindestens ihren Bassisten entlassen, wenn sie dafür bei diesem Label unterkommen könnten. Aber sie haben es geschafft. Wahrscheinlich weil sie für nichts auf der Welt ihren Bassisten in die Wüste schicken würden …

Auch Vinyl-LP ab 10.5.

Hier das Promo-Video: https://www.youtube.com/watch?v=bWoIkJqtZ3c // Den Zeitpunkt haben die Puppen gut gewählt, denn sie kommen natürlich ins Buch rein. Vielleicht mit dem Zusatz „Schönstes Trikont-Cover aller Zeiten“?



IGGY

remixed von Das Hobos´ LeRoy

https://leroyschlimm.bandcamp.com/track/iggy-and-the-stooges-i-m-a-man-leroy-edit



IM BIERGARTEN

billy poster asbury



VON DER WUNDERBAREN

Masha Qrella hear something very special



OUT NOW

Express Brass Band/Trikont – Yakuzi/City Slang – Lynx Lynx/Off Label Records

Jakuzi CoverBild "Lynx_Lynx_7_Cover_news.jpg"



DAS LIED ZUR ZEIT

kann auch im Rückspiegel auftauchen: „beklagenswertes los eines roboterwaisenkindes“ von ag. geige auf „raabe?“, Traumton/Zensor ZEN 2, 1991, und der Videotitel zudem verstümmelt nur noch „beklagenswertes los einer waise“, also weiß Gott, ob Roboter beten, es wäre okay.

https://www.youtube.com/watch?v=HdAeBLqMRIo



NIGHTOWL #11

Hier die neuste Sendung von Bela Bs Lieblingsschlagzeuger, Smokestack Lightnings Mike Kargel: „Night Owl #11 – Strictly Instrumental“: Mit Fink, Hawkins & His Hawaii Trio, OP 8, The Majestics, Tommy Guerrero, The Rhum Runners, Bohren & Der Club Of Gore, Link Wray, Moondog, Lalo Schifrin u.v.m.



KRAUDN SEPP

Gestern sein 40. Todestag. Heute gerade jetzt  auf Bayern2Radio der erste Teil eines Portraits, nächsten Sonntag Teil 2. „Sonntag“ heißt auch die 2-CD+3-Videos, die Hias Schaschko 2005 bei Trikont herausgegeben hat; die meisten der 32 Lieder erstmals auf Tonträger. Im 28-Seiten-Booklet viele rare Fotos und die längsten Liner Notes, die ich je für Trikont geschrieben habe („Josef Bauer war kein Rebell, aber die Rebellen mögen ihn“). Vor inzwischen auch schon wieder dreizehn Jahren habe ich einmal mit meiner Frau den Gaißacher Friedhof fast schon umgegraben, um seinen Grabstein zu finden. Es hat ewig gedauert, weil wir uns nicht an seinen richtigen Namen erinnern konnten. Auf dem Grabstein steht: „Hier ruhen meine liebe Gattin Frau Anna Bauer zum Krauden +29.10.1964 i. 62. Lebensj. Herr Josef Bauer +1.4.1977 i. 81. Lebensj.“

Foto: Schaschko



THE GREXITS

Neue Band, neues Album, neuer Style, neue Tour (ab sofort), neue Themen. Alle Termine plus Video hier: http://www.gutfeeling.de/the-grexits-release-on-tour/ Hier die Liner Notes (auch neu!):

THE GREXITS ON THE HIGHWAY TO HELLAS

Von Christos Davidopoulos (mit Franz Dobler)

Der Name dieser neuen Münchner Band um den Singer-Songwriter und Gitarristen Nikos Papadopoulos setzt sich aus Greece und Exit zusammen. Inzwischen eine gängige Polit-Kombination, die in diesem Fall bedeutet, dass Griechenland aus der Eurozone rausfliegen würde. Wobei übrigens interessant ist, dass nach Umfragen die meisten Griechen in der Eurozone bleiben wollen, während ich der Meinung bin, dass der Grexit der einzige Weg aus der Krise wäre – aber genug davon, der Bandname ist jedenfalls Haltung und Programm. Die Frage, ob die Band so heißen würde, wenn Deutschland seine so berüchtigten wie immensen Kriegsschulden jemals an Hellas bezahlt hätte, lassen wir mal so stehen.

Δε Γκρέξιτς LP/CD Gutfeeling/Echokammer

Nikos kenne ich schon, seit er etwa 1987 als junger langhaariger Mann in unseren Plattenladen Optimal Records kam und sich als Grieche geoutet hat. Er war auf der Suche nach alten Blues- und Nick Cave- und Gun Club-Platten. Einige Zeit später erzählte er, dass er angefangen hatte, Bouzouki und Baglamas zu spielen und sich mit Rembetiko zu beschäftigen, die griechische Volksmusik der (Hafen-)Städte, die Musik der kleinen Gauner und Habenichtse, die in den 20er/30er-Jahren ihre Blütezeit hatte. Die Songs handelten vom Alltag: Armut, Drogen, unglückliche Liebe, Knast und Krankheit. Rembetiko ist für Griechenland das, was der Blues für den amerikanischen Süden oder der Fado für Portugal ist… Bald darauf gründete Nikos die traditionelle Rembetiko-Gruppe „Mourmourakia“, die mit dem Film „Bach & Bouzouki“ etwas bekannter wurde (https://www.youtube.com/watch?v=akaeNKSoiqI) und heute sehr gefragt ist. Mourmourakia war dann auch Geburtshelfer von The Grexits, als die Gruppe bei zwei von mir 2013/14 im Münchner Club Milla organisierten Benefizveranstaltungen mit dem Titel „Highway to Hellas“ aufspielte, um die Metropolitane Sozialklinik in Hellenikon in Athen (http://www.sueddeutsche.de/panorama/krise-in-griechenland-wir-aerzte-muessen-unseren-patienten-helfen-1.1705944) bzw. die Flüchtlingsinitiative Lathra auf der griechischen Insel Chios zu unterstützen.

Dort also wurden The Grexits gezeugt: Nikos Papadopoulos´ internationale Rückendeckung sind Josip Pavlov, Daniel „Murena“ Tanqueray und Albert Pöschl (der das Album in seinem Studio aufgenommen hat und mit seinem Label Echokammer beteiligt ist), hinter denen auch die Bands Das Weiße Pferd, Murena Murena und 4shades zu entdecken sind. Obwohl The Grexits eine astreine Popgroup mit deutlichen Surf-Punk-Psychedelic-Einflüssen sind, gibt es einige Verweise auf Rembetiko (dessen ursprüngliche Brisanz nicht abgemildert wird, wie es bei fast allen Versuchen, den alten Gangstersongs ein modernes Kleid zu verpassen, zu beobachten ist):

BIR ALLAH ist ein Klassiker, der vor allem in der Interpretation von Stella Haskil unsterblich wurde, und The Grexits sind hier sehr toll nah am Original, obwohl sie kein traditionelles Instrument benutzen. Der Sänger erzählt, dass ihn der Gesang des Muezzin daran erinnert, wie er seine große, vergangene Liebe kennenlernte, „meine Brust blutet und mein Herz bricht, wenn ich den Muezzin bei Sonnenuntergang Bir Allah (Allah ist einzig) singen höre…“. SE MIA MIKROULA ist witzigerweise die Instrumentalversion des Rembetiko-Klassikers „Für ein kleines Mädchen“, ein Song über eine unglückliche Liebe von Jiovan Tsaous, der vielleicht der beste Bouzoukispieler aller Zeiten war. Es gibt nur fünfzehn Aufnahmen von ihm, weil er sich während der Metaxas-Diktatur (1936-1941) weigerte, seine Lieder zensieren zu lassen und nichts mehr aufnahm. M´ ENAN KAFETZI BLEGMENI ist ein Song des legendären Jiorgos Katsaros, der in den USA geradezu ein Rembetiko-Mythos ist. In den 20er-Jahren war er Hauptdarsteller in zwei Hollywoodfilmen, zu seinen Bewunderern gehörten Chaplin, Bogart, Al Capone, aber auch Andre Segovia. In diesem Song ist der Sänger wütend, weil seine Freundin gestern abend betrunken mit einem Barmann rumgemacht, sich heimlich amüsiert hat, und er schwört Rache, damit sie ihn nicht vergisst und den Respekt vor den Rembeten nicht verliert: „Also, Meri, werd wieder vernünftig, damit dir nichts passiert!“ CARMELA klingt ebenfalls wie ein Rembetiko-Klassiker, ist aber ein Hit seines italienischen Bruders, dem napolitanischen Song, geschrieben von Sergio Bruni, „The Voice of Naples“, und wurde den Grexits vom italienisch sprechenden Mitglied Daniel Tanqueray nahegebracht. Neben den beiden modernen Covers (Beatles und Misfits) und Pöschls SURFER SONG machen einige Eigenkompositionen von Papadopoulos das Album komplett: AGONIA („Gib mir die Agonie und nimm mir die Träume / nimm mir die Power und gib mir die Ohnmacht / lass mich so bleiben, wie ich immer war / ich habe Angst, rausgerissen und nach vorne katapultiert zu werden“), POLI KATHARI („Wir leben in einer sauberen Stadt / Sicherheit, Ordnung und Stille / keiner stört dich hier / wenn du ein braver Hund bist / du hast ein neues Rezept bekommen / und sie haben dir eine weiße Uniform angezogen / du bist mit Pillen bis in die Früh vollgepumpt / mein guter schöner Hund“), DE SE THELO PIA („Ich sitze in einer dunklen Zelle / ich will dich nicht mehr / ich kauere in einer kalten Ecke / und ich sitze auf einem heißen Stein“).

Ich hoffe, Sie glauben einem Griechen, wenn ich Ihnen versichere, dass The Grexits für mich das überzeugendste Beispiel für eine Verbindung von Rembetiko mit Surf-Punk-Gitarren und sogar mit Post Rock- und experimentellen Elementen ist, die ich je gehört habe – check it out!

Christos Davidopoulos ist DJ, Geschäftsführer von Optimal Records und hat für das Trikont-Label das Album „Rembetika – Songs of the Greek Underground“ compiliert; Franz Dobler ist DJ und Autor.




DIGGER BARNES

jetzt auf Tour mit seinem phantastischen neuen 4. Album Near Exit 27 (produziert von Friedrich Paravicini), live als „Diamond Road Show“ mit Pencil Quincy, der wie immer das Cover gestaltet hat (Termine hier unten, alle bei Diggerbarnes.net). Außerdem in einigen Städten der neue Film von Marc Littler „Armenia“ mit Alain Croubalian in der Hauptrolle, der mit Digger Barnes und Friedrich Paravicini den Soundtrack eingespielt hat.

Barnes & Quincy Shop Intro Image

09.03. ROSTOCK (D) JAZ  10.03. DRESDEN (D) BEATPOL  11.03. ZURICH (CH) KOCH AREAL  12.03. ST GALLEN (CH) PALACE  13.03. BAMBERG (D) LICHTSPIEL KINO  14.03. STUTTGART (D) 1. STOCK  15.03. MUNICH (D) UNTER DECK  16.03. HEIDELBERG (D) VILLA NACHTTANZ  17.03. FRANKFURT (D) MOUSONTURM  18.03. SAARBRÜCKEN (D) SPARTE 4  19.03. GIESSEN (D) AK44  20.03. KASSEL (D) TBA  21.03. KIEL (D) HANSA 48  22./23.03. HAMBURG (D) LICHTMESS KINO