Musik

CAKEKITCHEN @GRANDHOTEL COSMOPOLIS

10.4. LIVE IN CONCERT: THE CAKEKITCHEN // + SPECIAL GUESTS THE STANDALS // + DJ SET WITH THOMAS P. & RON / https://grandhotel-cosmopolis.org/de/

ByteFM, Going Underground & Kleine Untergrund Schallplatten präsentieren:

The Cakekitchen (from New Zealand) + Special Guests The Standals (Augsburg/off label records) + DJ set with Thomas P. (Randstock) & Ron (Kleine Untergrund Schallplatten)

Mit The Cakekitchen aus Neuseeland haben wir was ganz besonderes für Euch im Grandhotel-Konzertkeller: Graeme Jefferies begann seine musikalische Reise im Neuseeland der End 70er als Artpunk mit den mächtigen Nocturnal Projections. In deren Kompositionen und Sounds lag bereits der Kern aller folgenden Bands, mit oder ohne seinen Bruder Peter. This Kind of Punishment (83-85) und sein loses Projekt Cake Kitchen (ab 87) veröffentlich(t)en auf Lables wie dem legendären Flying Nun Records, Homestead, Raffmond und Hausmusik ein gutes Dutzend LPs und 7″s in wechselnden Line-ups. Durchaus verschieden im Klang, dabei aber verblüffend konstant in ihrer Qualität entstanden dabei einige Klassiker der unabhängigen Musikkultur als Weiterführung des Erbes der The Velvet Underground, Minimal Music und Drone. Die Klammer all seiner Songs und Sounds ist seine Stimme, sie strahlt eine klaustrophobisch sehnsüchtige Qualität ohne erkennbare Anstrengung und Pose aus. Einmal gehört und danach schwer zu vergessen. Join the experience!

 

Im Vorprogramm der als Duo performenden The Cakekitchen treten Augsburgs very own The Standals auf. Ein Projekt der Musiker Alexander Möckl und Steve Train (Steve Train Andhisbadhabits) die mit „Do The Twang“ bei OFF Label Records eine feine angesurfte Garage/60s Pop 7″ veröffentlicht haben.



DAS SIND MAL ALTE MÄNNER

(genauer gesagt ältere Herren Musiker) mit neuem Stoff, deren Werke mich seit fast 40 Jahren ohne einen Funken Verlust begeistern (und das passiert mir über die so lange Strecke mit sehr wenigen Artisten). Egal, ob sie wie die 39 Clocks irgendwann die Produktion eingestellt haben oder wie Tilman Rossmy/Die Regierung immer weitermachen.

Kulturelle Großtat, die 39 Clocks-Box „Next Dimension Transfer“ (Tapete). Wie Ulrich Kriest im neuen Konkret sinngemäß schreibt, man kann und wird sie nie vergessen. Und ich habe ihr Konzert von ca. 1983 im Münchner Größenwahn (mit Tourmanagerin Spex-Queen Clara Drechsler) sozusagen immer noch im Kopf. (Eine Fortsetzungsbox mit allen Clocks-Ablegern von Beauty Contest bis Phantom Payn wäre auch gut). Hier die Details zu „neu“ bzw. „renoviert“ etc.

https://www.tapeterecords.de/artists/39-clocks/#

Zum neuen Album „Was“ von Die Regierung (Staatsakt) hier das Tilman Rossmy-Portrait von Christof Schreuf (der mir eines Morgens in Hamburg alle Alben rüberbrachte, als es noch drei waren): https://jungle.world/artikel/2019/13/er-hat-was-zu-sagen

Was



MUSIK & HANDWERK



DAS LUNSENTRIO NEU MIT NIX

Releaseparty der Single jetztat 19h im Münchner Isartor-Turmstüberl!

https://problembaer.bandcamp.com/album/das-lunsentrio-nix



G.RAG Y LOS HERMANOS PATCHEKOS

16. März: G.Rag y los Hermanos Patchekos - Lustpielhaus

Gutfeeling.de / „20 Jahre G.Rag y los Hermanos Patchekos. Das muss gefeiert werden. Und zwar mit einer ganzen Reihe Konzerte, die aus der Reihe fällt.

Am 16. März beispielsweise: Da treten G.Rag y los Hermanos Patchekos im Münchner Lustpielhaus auf. Nicht nur der Ort ist besonders, sonder auch das Programm, denn im ersten Teil des Abends werden G.Rag y los Hermanos Patchekos ihr erstes Album Radio Tijuana in seiner ganzen Pracht aufführen. Da sich die Besetzung der Band in den letzen 20 Jahren sowohl verändert als auch vergrößert hat, wird der raue Erstling der Band mit neue, unerwartete Klangnuancen gewürzt. Der zweite Teil ist dann Patchekos pur. Chaos, Cumbia, Space Jazz, Latin, Hardcore, Country, Brass Trash, Caribbean, Mediterrean blablahblup…“



DIE ANHÖRUNG

ist eine der speziellsten Veranstaltungen in München, aufgestellt von Federico „Pico Be“ Sanchez, am 6.3. mit Josip Pavlov, einem der speziellsten Münchner Musiker …

Keine Fotobeschreibung verfügbar.

Die Anhörung: Josip Pavlov – Das Frühwerk (Exklusiv-Pressung)
„Josip Pavlovs Aktivitäten innerhalb des Münchner Musikkosmos sind aus diesem nicht mehr wegzudenken: Gründer von Majmoon, Initiator der Veranstaltungsreihen MajMusicalMonday und Noise Mobility, Gitarrist bei Das Weiße Pferd und Schlagzeuger bei The Grexits, Arbeiten als Theatermusiker, Projekte wie Zwinkelmann, NAQ und nicht zuletzt natürlich Pavlovs alter ego Ippio Payo – immer und einzig dem künstlerischen Schaffen und Werk verpflichtet, spielen Austausch und Kontakt mit Musikern auf Reise für Josip Pavlov eine zentrale Rolle. Gänzlich unbekannt aber blieb uns bislang Pavlovs Schaffen vor seiner Münchner Zeit – zu Unrecht!
Hören wir hier nun das Album „Autopsija“ von Josip Pavlovs Formation „Critical Mass On Wheels“, welche um die Jahrtausendwende herum in stilistischer Unabhängigkeit zu einer gefeierten Instanz der Musiker-Szene von Zagreb aufstieg. Ein Meisterwerk, das unveröffentlicht blieb: Fertiggestellt im Jahr 2001, erreichte Pavlov das Master-Tape am Abend vor seiner Abreise nach Deutschland – und verschwand im Reisegepäck aus allen weiteren Planungen.
Wir hören das Album in einer speziell für diesen Abend angefertigten Vinylpressung. Josip Pavlov ist anwesend, um im Autorengespräch Details und Anekdoten zur Produktion beizusteuern.“


EINE ECHTE LEGENDE

ist der Jazzer Emil Mangelsdorff, d.h. zum Beispiel, dass er (seit dem Tod des ebenso steinalten Coco Schumann) vermutlich der letzte ist, der buchstäblich körperlich zu spüren bekam, dass die Nazis Jazz auslöschen wollten.

Frankfurt: „Zum 198. Mal Jazz mit dem Emil Mangelsdorff-Quartett und einem besonderen Gast im Holzhausenschlösschen. Am Montag, 4. März 2019, 19.30 Uhr … An jedem ersten Montag im Monat (außer an Feiertagen und in den Ferien) spielt das Emil Mangelsdorff Quartett mit einem besonderen Gast. Schon die Besetzung des Quartetts mit Emil Mangelsdorff (Saxophon), Thilo Wagner (Klavier), Jean-Philippe Wadle (Kontrabaß), und Axel Pape (Schlagzeug) ist einzigartig, und auch der jeweilige „besondere Gast“ unterstreicht das hohe Niveau des Quartetts. Emil Mangelsdorff zählt zur europäischen Jazz-Elite, und wir sind froh, dass wir ihn regelmäßig mit seinen Freunden im Holzhausenschlösschen erleben dürfen.“

Ich durfte ihm die Hand schütteln und etwas mit ihm plaudern, als er vor zwei Jahren zu einer Veranstaltung im Jüdischen Museum Frankfurt kam, mit der der Schriftsteller Hans Frick geehrt wurde, der mit den Mangelsdorff-Brüdern befreundet war.

Bildergebnis für emil mangelsdorff stolen


4SHADES

mit neuen Songs und diesem schönen Video und einem der eher seltenen Konzerte jetzt dann in der Münchner Glockenbachwerkstatt (Beginn: 20:30 Uhr) und einer, mit allen Formationen und Mutationen, langen tollen History (s.u.):

https://www.youtube.com/watch?v=Q_SsDu5ytqo

18.02. MMM shades_presse2-1.jpg

„Früher gab es die „3 Shades of Blues“, die waren mindestens zu viert (u.a. mit den Acher-Brüdern und Carl Oesterhelt). Nun sind daraus die 4 Shades geworden, und die sind zu dritt. Das fasst den Humor der Band doch schon patent zusammen: Spröde, aber gar nicht blöde! Und gerade so verhält es sich auch mit ihrem ersten Album: Von Ivi Vukelic (Club 2), Albert Pöschl (echokammer) und Martin Rühle (Domains) gleich ganz charmant-einladend mit einem Zwei-bis Dreifachen-Instrumental eröffnet, entwickelt es sich jedoch im Folgenden nonchalant zum zart verrumpelten und vertwängten Pop-Album: Schon referenz gesättigte Titel wie „Down and out“ (siehe Bessie Smith), „That’s How Strong My Love Is“ (siehe Otis Redding), „Nothing Like the Sun“ (siehe – nein, nicht Sting: Shakespeare!) und schon gar „Vampire’s Kiss“ oder „Honkytonk“ weisen darauf hin, wie hier nicht bluestrunken herum gefuhrwerkt, sondern bedachtsam und elegant gebündelt wird. Und dann noch diese sexy Ü40-Knabenstimmen, die mit Zeilen wie „I feel a bit like a bum“ oder „I wish I heard voices / I wish I was a telephone“ betören! Wer die 4 Shades hört, gibt den Neid auf die Jugend leichten Herzens auf.“



AUS DEM TAGEBUCH EINES ÜBEREIFRIGEN MUSIKSTUDENTEN (9)

Niemand ist so brutal mit dem ständig weiter fortgeschrittenen Alter konfrontiert wie der Musikfan. Das Radio blökt mir die gefeierte moderne Deutsch-Popgruppe HanniMayerKanntereit entgegen, deren Namen ich mir noch nie merken konnte, und es ist Helene Fischer für Leute, für die Indie-Rock nichts anderes als verständliche Kindersprache ist (>prägnanter ausdrücken). Ein Problem, das beim Berliner Kurden-Rocker Adir Jan, der sein Debut-Album (auf Trikont) übermorgen im Münchner Import-Export präsentiert, nicht auftreten wird. Der Indie-Rock-Kindergarten mag ja übrigens keine Gastarbeiter-Rocker (>stimmt das so?: mal genauer untersuchen). Könnte eine Parallele sein: Weiße Rocker spielen gerne in möglichst kaputten Klamotten, selbst wenn sie aus der liebsten Mittelschicht kommen (Ausnahme: Mods und nachfolgende Brit-Popper), während Schwarze sich eher möglichst schick machen, selbst wenn sie aus dem ärmsten Funkloch kommen (Ausnahme: die letzte Blues-Generation, Fat Possum Rec. usw.) – warum eigentlich?

Adir Jan - Leyla



DER UNVERWÜSTLICHE WILLIE NELSON

hat kurz vor seinem 86. seinen (vermutlich 85.) Grammy für sein Album My Way in der Sparte „Best Traditional Pop Vocal Album“ bekommen. „I don´t want to be the last man standing“, hat er auf seinem ebenfalls neuen Last Man Standing-Album gesungen, mit dem Wissen, dass er´s eben tun muss, wenn´s nicht anders geht.

Man sollte nicht davon ausgehen, dass er Sinatra-Songs aufgenommen hat, weil ihm sonst nichts mehr einfällt, wahrscheinlich hat er schon lange davon geträumt, weil er ihn seit seiner Jugend bewundert hat. Sehr witzig, wie er in seiner Autobiografie Mein Leben: Eine lange Geschichte erzählt, wie ihm die Leute von Columbia Records vor 40 Jahren das Crooner-Album Stardust ausreden wollten und einer von ihnen sagt: ‚Hör auf die Stimme der Vernunft, Willie. Diese neuen Generationen (…) sehen dich als Outlaw-Guru. Sie wollen, dass du schräge Cowboy-Songs singst. Oder Sachen von Grateful Dead oder Bob Dylan (…) die wollen nicht hören, wie du Lieder singst, die sie mit ihren Vätern oder Großvätern verbinden. Mach dir nichts vor. Hör auf die Stimme der Vernunft.‘ – ‚Ich höre auf mein Herz‘, war alles, was ich dazu sagen konnte.“ (S.307) Soviel zu den Stimmen der Vernunft.