Montag 22.2. 20h Klaus Walter auf byte.fm:
https://www.byte.fm/sendungen/was-ist-musik/2021-02-22/20/pour-messieur-ted-gaier-erinnert-an-francoise-cact/
<Ausgabe heute: Pour Messieur – Ted Gaier erinnert an Francoise Cactus / „Ich kannte Francoise seit dem Sylvesterabend 1984/85, wo sie mit ihrer Band Lolitas im einem besetzten Haus in der Potsdamer Strasse/West Berlin vor den Bands The Waltons und Die Toten Hosen spielte. Als Schlagzeugerin und Sängerin erschien sie mir wie eine geniale Symbiose von Musikerinnenfiguren wie Mo Tucker, Nico und Francoice Hardy und trotzdem völlig einzigartig. Ich wollte sie unbedingt kennen lernen. Ihr verdanke ich mein sämtliches Wissen über französische Popkultur, kleine Alltagsdinge, die es braucht für einen kultivierten Lebensstil (z.B. das Eau De Toilette Chanel ‚pour messieur‘ oder einen Füllfederhalter mit Stärke B) und vieles vieles mehr.“ (Ted Gaier) Am Tag nachdem bekannt wurde, dass Francoise Cactus mit 57 Jahren an Krebs gestorben ist, rief Ted Gaier mich an und fragte, ob wir nicht eine Sendung mit ihrer Musik machen könnten. Schöne Idee, dachte ich, zumal es ja einige Querverbindungen zu seiner Band, den Goldenen Zitronen gibt. Also machen wir das.>
Das Farewell von Jim Avignon/Neoangin: “Adieu Francoise Die Nachricht von deinem viel zu frühen Tod hat mich sehr traurig gemacht. Ich wollte immer in einer Stadt leben, in der Künstler wie du zuhause sind. Ich weiß noch, wie ich neben dir hinten im Tourbus saß und du unentwegt Lyrics für neue Songs in dein kleines Buch geschrieben hast. Ich ärgere mich immer noch, daß keiner ein Interview mit dir darüber machen wollte, wie ihr regelmäßig in den 80ern heimlich in Ostberlin gespielt habt und jedesmal kurz vor Mitternacht wieder zurück sein musstet. Ich war dabei als du als Einzige gemerkt hast, daß auf dem schicken Goetheevent in Singapur die Cocktails mit Wasser statt mit Wodka gemixt wurden. Unvergessen, wie du beim Portraitmalen in der Crystal Ball jedem Portraitierten egal ob Mann oder Frau große runde Brüste gemalt hast. Ich bin immer noch dankbar, daß ich als Vorgruppe bei einer eurer Touren dabei sein durfte und ich bin froh, daß ich bei deiner letzten Ausstellung vor genau einem Jahr der Aushilfsbarkeeper sein konnte. Ich wäre gerne dabei wenn du mit spitzer Zunge und leicht amüsiert, all die Nachrufe kommentierst, die jetzt über dich erscheinen. Leider hab Ichs versäumt mich richtig zu verabschieden. Machs gut, wo auch immer du gerade steckst. Berlin hat eines seiner schillerndsten Aushängeschilder verloren. Adieu”