CHARLES PLYMELL 80
Von Franz Dobler | 26. April 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für CHARLES PLYMELL 80Einer der größten amerikanischen Dichter feiert heute seinen 80., Charles Plymell, womöglich der letzte der echten Beats. Dessen Werke, wie unser Korrespondent von songdog.at sagt, „in fast jedes Bücherregal gehören“, und deren Autor bei guter Gesundheit ist. Ich habe Plymell mit dem von Carl Weissner übersetzten und herausgegeben Gedichtband „Panik in Dodge City“ kennengelernt (Expanded Media Editions, 1981) und vermute und hoffe, dass mich die Sammlung schwer beeinflusst hat.
Da gibt es ein ergänzendes Interview mit Plymell, und er sagt etwas über Literatur und Produktion, das ich für eines der besten Statements halte. Ich habe es schon oft weitergegeben und war mir dabei nicht immer tausendprozentig sicher, dass es in seinem ganzen Ausmaß verstanden wurde, wie auch immer, es geht so:
Plymell: Möglich, daß Knochenarbeit auch sowas wie ein Gedicht sein kann. Aber man muß es nicht übertreiben. Ich will´s mal ganz kategorisch sagen: Kuhscheiße an den Stiefeln ist nicht unbedingt was Besseres als ein Harvard-Studium.
Charles Plymell ist im großartigen Verlag Peter Engstler mit diesen Werken vertreten, die der Hipster von heute lesen/hören muss, wenn er seinen Job ernst nimmt:
CD Tape
DER WELTTAG
Von Franz Dobler | 23. April 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für DER WELTTAGdes Buches ist auch der 40. Todestag von Rolf Dieter Brinkmann. Wenige Tage nachdem Bob Kaufman 90 geworden wäre. Und wir an „all those ships that never sailed“ denken. Während in Germanistan immer noch bevorzugt „Laubenpiepers Lyrik“ (Stefan Gärtner in Konkret 4/2015) ausgezeichnet und gefeiert wird. Man glaubt´s ja nicht und sagt whatashit. Und lässt sich von diesen hier, die ganz oder ziemlich neu sind, statt in Verzweiflung zu ertrinken, das Leben gern retten:
EIN BULLE IM ZUG (7)
Von Franz Dobler | 15. April 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für EIN BULLE IM ZUG (7)And now for something completely different! Das Magazin New Books in German in seiner neuen #37 über A Cop on the Train:
„Dobler captures the experience of life onboard the train perfectly, documenting the rhythm of days and nights shaped by its relentless motion. This is a sensitive literary portrayal of a life in turmoil – a crime novel with a difference and a deserving winner of the German Crime Fiction Prize.“
www.new-books-in-german.com
DER SOLIDARISIERUNGSWAHN
Von Franz Dobler | 1. März 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für DER SOLIDARISIERUNGSWAHNist der Titel eines neuen Essays von Thomas Palzer. Zu hören ab 69´10:
http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-kulturjournal.shtml
Im Anschluss liest man seinen neusten Roman, ein Höhepunkt in 2014:
Und nicht nur weil wir beide Zugfahrten und Züge als wichtiges Element, wenn nicht sogar Thema hatten, waren wir in unseren literarischen Arbeiten mal wieder auf geradezu unheimliche Art nah beinander… Dennoch ist das Magazin Ziegelbrennen, von dem wir drei Nummern herausgaben, nur noch antiquarisch erhältlich. Oder Sie klicken hier auf den Download: O
GUTE NACHRICHT
Von Franz Dobler | 13. Februar 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für GUTE NACHRICHT Edition Tiamat
Hardcover mit Schutzumschlag, 607 Seiten, 28.- Euro
Am 19. Februar um 20 Uhr findet anlässlich des 10. Todestages von Hunter S. Thompson die Buchpremiere der Gonzo-Briefe statt, und zwar im Roten Salon der Volksbühne Berlin. Verleger Klaus Bitterman stellt vor. Sophie Rois und Axel Wandtke lesen aus den Briefen.
JÜRGEN PLOOG
Von Franz Dobler | 9. Januar 2015 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für JÜRGEN PLOOGWir gratulieren einem der wenigen echten Champions der deutschen Literatur zum Achtzigsten! Möge er seinem großen Werk noch einen Stapel Bücher hinzufügen!
In einem dieser kommenden Bücher sollte als Nachwort die Hymne auf Ploog abgedruckt werden, die mir vor wenigen Tagen in Leipzig Clemens Meyer, verbal auf den Knien, mitgeteilt hat. Er hatte Ploog im Dezember zum von ihm kuratierten forum:autoren beim Literaturfest München eingeladen. ++ Eine Zeitung, die in diesen Tagen Ploog nicht würdigt, sollte ihre Literaturleute zurück auf die Uni schicken, wenn auch ohne Hoffnung, dass es was nützen könnte. ++ Ich kann nur hoffen, dass meine Schreibe von JP massiv beeinflusst wurde. Was nicht heißt, dass mir das bewusst wäre. ++ 1982 habe ich ihn in Bern bei einem Literaturfestival kennengelernt, das der Verleger des Magazins und Verlags Lichtspuren, Bernhard Streit, veranstaltet hat. Irgendwo fliegt die Cassette mit dem Interview durch meine nähere Umgebung, und ich habe berechtigte Zweifel, dass ich viel von dem verstanden habe, was Jürgen damals erzählt hat. Etwa zur selben Zeit hat unser kroatische Kollege und Freund Edo Popovic ebenfalls ein Interview mit JP durchgeführt. ++ Im Jahr darauf war Ploog bei unserem Literaturfestival Sage & Schreibe in München dabei, und das war nun wirklich deeeep down Underground. Als Kiev Stingl, der andere Grandseigneur im Programm, betrunken ins Rationaltheater reinkam und Ploog erblickte, brüllte er:
bei molokoplusrekords.de
der ist einer der wenigen echten Gentlemen der deutschen Literatur! Genau, und daran hat sich nichts geändert. ++ Meine Favoriten aus seinem Werk? Motel USA und Der Raumagent und Lustspuren. Und auch die Titel, die gleich kommen. Und die anderen. Und das von ihm mit herausgegebene AMOK KOMA natürlich!
Hier die Gratulation von Florian Vetsch — https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/immer-hart-am-Sexus –, der auch die großartige Sammlung TANKER herausgegeben hat, mit Texten von und zu Ploog von 1961-2004 (Rohstoff Verlag, 390 S.)
Bei Moloko — http://molokoplusrecords.de/finder.php?folder=Print&content=17 — ist jetzt eine überarbeitete Neuauflage von NÄCHTE IN AMNESIEN erschienen. Im selben Verlag kam 2012 LUSTSPUREN, ein besonderes Schmuckstück durch die Zeichnungen des Autors (der Grafiker war, ehe er Pilot wurde…).
Sein neustes Werk: WORD IS VIRUS Essays zu 100 Jahren William S. Burroughs: http://derkollaborator.com/2014/02/10/jetzt-erhaltlich-jurgen-ploog-word-is-virus-essays-zu-100-jahren-william-s-burroughs/
You got it: «Jürgen Ploog, der einzige lebende deutsche Autor, der mit William S. Burroughs, Charles Bukowski und Raymond Chandler verglichen werden darf.» (taz)
JAMES LEE B & THE 2-10ers
Von Franz Dobler | 19. Dezember 2014 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für JAMES LEE B & THE 2-10ershttp://www.zeit.de/kultur/literatur/2014-12/krimizeit-bestenliste-2014
1 James Lee Burke: Regengötter Aus dem Englischen von Daniel Müller; Heyne Hardcore, 672 S., 16,99 2 Liza Cody: Lady Bag Aus dem Englischen von Laudan & Szelinski; Ariadne im Argument Verlag, 320 S., 17,00 € 3 Oliver Bottini: Ein paar Tage Licht DuMont, 512 S., 19,99 € 4 Mike Nicol: Black Heart Aus dem Englischen von Mechthild Barth; btb, 480 S., 9,99 € 5 Franz Dobler: Ein Bulle im Zug Tropen, 348 S., 21,95 € 6 Tom Hillenbrand: Drohnenland Kiepenheuer & Witsch, 422 S., 9,99 € 7 Orkun Ertener: Lebt Scherz, 640 S., 19,99 € 8 David Peace: GB84 Aus dem Englischen von Peter Torberg; Liebeskind, 544 S., 24,80 € 9 Sascha Arango: Die Wahrheit und andere Lügen C. Bertelsmann, 304 S., 19,99 € 10 Karim Miské: Entfliehen kannst Du nie Aus dem Französischen von Ulrike Werner Bastei Lübbe, 336 S., 8,99 €
SYNDIKAT BEI GLATTEIS
Von Franz Dobler | 6. Dezember 2014 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für SYNDIKAT BEI GLATTEIS„Montag, 8.12. – 20:00 Uhr bei glatteis Krimi-Tag bzw. -Abend
Das Syndikat (die Vereinigung der deutschsprachigen Krimischriftsteller) veranstaltet eine Lesung der anderen Art zum Glauser-Krimi-Tag (der 8.12. ist der Todestag von Friedrich Glauser, der als der Vater der deutschen Kriminalliteratur gilt). Vier Autoren (Inge Löhnig, Irene Rodrian, Martin Arz und Werner Gerl) unter sich mit einem Kommissar der Münchner Mordkommission über ihre Kommissare/Innen. Zum Schluss liest Beatrix Mannel einen Weihnachtskurzkrimi.
Die Autoren spenden den Eintritt – 8 Euro – dem Münchner Sicherheitsforum e.V., das sich um Kinder kümmert, die aus sozialen Brennpunkten kommen. Anmeldung unter: 201 48 44 oder email hidden; JavaScript is required“
http://pulpcovers.com/tag/crime/
Wobei ich mich grade gefragt habe, ob man nicht Walter Serner den Vater der deutschen Kriminalliteratur nennen sollte. Wir werden auch diesem Fall mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln nachgehen und Sie auf dem Laufenden halten.
BILANZ
Von Franz Dobler | 16. November 2014 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für BILANZ(auch für Franz)“ ist der Titel eines neues Gedichts von Wiglaf Droste, veröffentlicht in junge Welt v. 15.11.:
Nie gelernt, mit dem Strom zu schwimmen
und dabei so zu tun, als schwömme man gegen ihn an.
Zwar gelernt, zu singen, zu dichten, zu swingen,
aber nicht, die Schäfchen ins trockne zu bringen.
Wiglaf Droste können Sie täglich in junge Welt lesen. + https://www.jungewelt.de/feuilleton + Wir sind seit über zwanzig Jahren Freunde, seit damals, als wir beide mit unseren Büchern bei Edition Nautilus waren. Was uns verbindet ist eine Menge, eine ganze Menge. Zum Beispiel auch, dass wir auf diese Linken gut verzichten können, die glauben, ihre miesen Drecksaktionen hätten was mit „Israelkritik“ zu tun. Oder dass wir der Meinung sind, dass sich viele Diskussionen mit einem schlichten screw ´em erledigen lassen.
Im Detail kann man das in seinem im Frühjahr erschienenen kleinen Roman Schalldämpfer nachlesen. Geht so los: „Wir hatten das Kommando Leise Welt gegründet, eine Organisation zur Rettung des menschlichen Trommelfells und der innen angrenzenden Organe.“ Nach dem ersten Umblättern dies: „Franz, unserem besten Schützen, gefiel das gar nicht. Franz fand Schalldämpfer scheiße und maximal den halben Spaß. Er arbeitete lieber mit einer Abgesägten.“
Es ist nicht als Kritik zu verstehen, wenn ich sage, dass etwa die Hälfte dieser Informationen eine Erfindung des Autors sind. Wie allgemein bekannt, haben derartige Dichtung-und-Wahrheit-Fälle auch schon zu erheblichem Ärger geführt. Und natürlich habe ich mich sofort mit meinem Anwalt beraten. Mein Anwalt meinte, es interessiere ihn dabei nicht, dass ich damit einen Freund vor Gericht zerren würde, sondern dass die bloße Nennung des Vornamens dem Richter zu wenig Stoff geben könnte; allerdings müsse man in Dichtungsprozessen immer mit allem rechnen!
Soviel zu Anwälten.