VIRGINIE DESPENTES
Von Franz Dobler | 5. Oktober 2017 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für VIRGINIE DESPENTESim taz-Interview mit Tania Martini: http://www.taz.de/Autorin-Despentes-ueber-neuen-Roman/!5450413/
im taz-Interview mit Tania Martini: http://www.taz.de/Autorin-Despentes-ueber-neuen-Roman/!5450413/
auch mal eine für manche eher traurige Wortmeldung, anlässlich dieses speziellen Feiertags für Übersetzer, der vor einigen Tagen begangen wurde. Da war doch in einigen regelrecht als Essays getarnten Grußbotschaften zu lesen, dass Übersetzer Autoren sind. Als jemand, der einige Bücher übersetzt und einen Stapel geschrieben hat, muss ich leider klarstellen: Der Übersetzer ist kein Autor. Egal, ob er tausend Fehler oder aus einem Haufen Mist was Gutes gemacht hat. Nevertheless I did not want to make you angstly!
Benno Käsmayrs Maro Verlag hätte auch noch einen viel bzw. jeden größeren Preis verdient. Der Verlag hatte zweifellos großen Anteil daran, die Bahn meines Lebens erheblich zu verändern. Ob zum Guten oder Schlechten weiß ich immer noch nicht…
Wir zitieren die Verlagsseite: „Aus der Pressemitteilung: „Den Preis für einen bayerischen Kleinverlag erhält in diesem Jahr der Maro Verlag aus Augsburg“, dies gab Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle heute in München bekannt. „Seit fast 50 Jahren sorgt der Maro Verlag für literarische Überraschungen. Er hat die freiheitsliebenden und wortmächtigen Autoren der Beat-Generation aus den USA in den deutschsprachigen Raum gebracht und zeigt bis heute besonderen Spürsinn für bemerkenswerte Autorinnen und Autoren“, gratulierte der Minister.
Der Kleinverlagspreis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird 2017 zum neunten Mal vom Bayerischen Kunstministerium auf Vorschlag einer Jury vergeben. „Mit dem Bayerischen Kleinverlagspreis zeichnen wir bayerische Unternehmen aus, die die Verlagslandschaft im Freistaat mit innovativen Ideen, herausragenden Programmen und Lust am Entdecken von Autorinnen und Autoren beleben“, so Minister Spaenle.
Der Maro Verlag wurde 1969 von Benno Käsmayr und Franz Bermeitinger gegründet. Ab Frühjahr 1970 erschienen die ersten Buchveröffentlichungen. Der Durchbruch kam mit den Büchern von Charles Bukowski (Gedichte und Kurzprosa, kongenial übersetzt von Carl Weissner), der Anfang der 1970er-Jahre Schwierigkeiten hatte, in Deutschland einen Verlag zu finden. Weitere Titel von in Deutschland unveröffentlichten amerikanischen Autoren der Beat-Generation, den sogenannten Beatniks, wie William S. Burroughs, Jack Kerouac, Paul Bowles oder John Fante verschafften dem Maro Verlag sein bis heute gültiges Renommee. Maro machte das deutsche Publikum auch mit den Texten herausragender Autorinnen aus den USA wie Jane Kerouac, Anne Waldmann oder Juliet Escoria bekannt. Als besonders gewagtes und zu seiner Zeit zukunftsweisendes Projekt galt die Subskriptionsausgabe des Romans Mulligan Stew von Gilbert Sorrentino 1997. 100 nummerierte und signierte Exemplare, verkauft binnen drei Wochen, finanzierten die Publikation.
Der Maro Verlag entdeckte zahlreiche deutsche Autorinnen und Autoren wie Jörg Fauser, Günter Ohnemus, Uli Becker, Michael Schulte, Andreas Mand und Susanne Neuffer. Im Maro Verlag erschienen auch die ersten 15 Ausgaben der legendären in Original-Flachdruck-Graphik hergestellten „Tollen Hefte“, 1991-2012 von Armin Abmeier, nach dessen Tod von Rotraut Susanne Berner herausgegeben. Die Illustratorin und Autorin prägte die besondere Ästhetik des Maro Verlags. Bereits 1983 erhielt sie für die Gestaltung der Bucheinbände den Celestino-Piatti-Preis für Buchgrafik. Weitere Schwerpunkte des Maro Verlags sind Typographie-Bücher, Fachbücher zum Thema Textildesign und Textiltechnik sowie Fachbücher aus den Bereichen Sozialpolitik und Sozialpädagogik. 2002 erhielt der Verlag den Kurt-Wolff-Preis zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene.
Die Jury würdigt mit ihrem Vorschlag, dem Minister Spaenle gern folgt, die Unbeirrbarkeit des Verlags: „Seit beinahe einem halben Jahrhundert leistet der Maro Verlag Pionierarbeit als innovativer Kleinverlag und ist dabei seinem Grundanliegen, qualitativ hochwertige Belletristik zu verlegen, ohne Kompromisse an den Zeitgeist treu geblieben. Das gilt auch für seine hohen gestalterischen Maßstäbe. Bei seinem Publikum hat sich der Verlag immer wieder auf überraschende Weise in Erinnerung gebracht. Der Maro Verlag ist in Bewegung geblieben und will bewegen.“ Ein besonderer Schwerpunkt sei die Pflege der deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, die ihrem Verlag treu geblieben sind. Nach wie vor sei dem Verlag das Aufspüren von Talenten ein wichtiges Anliegen.
Die Preisverleihung ist für den 27. November 2017 im Münchner Literaturhaus als Auftakt zum Markt der unabhängigen Verlage im Rahmen des Literaturfests München geplant.“
bzgl Popliteratur von unserem alten Compagnero (verdammt, ist das richtig geschrieben?!) Lorenz Schröter, der sowas besser ins Feature bringt als sonstwer (auch wenn Rainald Goetz das anders sehen möchten könnte, was dann eben auch im Feature thematisiert wird), an einer Autobiographie arbeitend, behaupte ich jetzt mal (dem Thema entsprechend) total frech:
http://www.deutschlandfunk.de/die-absolute-gegenwart-eine-reise-zu-den-helden-der.866.de.html?dram%3Aarticle_id=392003
Neue Ausgabe des feinen, von M.A. Littler und Deadhorse Ottn hrsg. Magazins: „SARGASSO Issue II is now ready for shipping. 92 pages (deutsch/english) of holy madness on solid paper. Also available: SARGASSO II DELUXE w/ Spoken Word CD from the depths of the Sargasso Sea.“
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welche vor allem oder auch der Lürik gewidmet sein mögen, haben doch schon einen Titel zum Davonlaufen, Mensch, stimmt´s vielleicht nicht. Da loben wir uns das von der Epidemie der Künste zu Berlin herausgegebene Organ SAUFEN aktuell, dessen Numero 4 nun auch online pardon gekippt werden kann mit Beiträgen von (i. d. R. i. A.) Scheiffele, Mark E. Smith, Florian Ludwig, Boris Vian, Matthias Hering, Bert Papenfuß, Johannes Witek, Ilia Kitup, Peter Hohl, Carola Göllner, Helmut Loeven, Robert Mießner, Silbenhochzeit, Franz Adam Beyerlein, Clemens Schittko, Egon Günther, Ralf S. Werder, Du Fu, Katja Horn u. v. a.
http://edk.pappelschnee.de/saufenaktuell/index.html
Ein besonderer Abend in Frankfurt für mich, in Memoriam Hans Frick, einen der wichtigsten Autoren nach 45. Ich war etwa zwanzig, als ich durch die Käutner-Verfilmung seines Romans Mulligans Rückkehr aufmerksam wurde. Eine Art Schocktherapie, der Film, der Roman, die Romane und Berichte. Heute frage ich mich, wie ich dann bei der Idee bleiben konnte, schreiben zu wollen, vermutlich hatte ich einfach nichts kapiert. Was man über Deutschland, die Deutschen und das Leben erfährt, macht es einem nicht leichter – no fun, wenig Licht, fast kein Licht, eigentlich null…
Blaue Stunden – Durch die Nacht mit Hans Frick (Teil 1)
Lesung und Gespräch / Frankfurt, Museum Judengasse, Battonnstraße 47, 19h
„Hans Frick (1930 – 2003), der am 3. August 87 Jahre alt geworden wäre, zählt zu den wichtigen Autoren der deutschen Nachkriegszeit. Kein anderer Frankfurter Schriftsteller hat diese Stadt so hart porträtiert wie der im Gallusviertel aufgewachsene Sohn einer Arbeiterin und eines jüdischen Kunsthändlers. Mit dreißig Jahren schrieb der Autodidakt Frick seinen ersten Roman, in dem ein KZ-Arzt, verfolgt von Schuld und Albträumen, versucht einen Prozess gegen sich selbst zu erwirken: „Breinitzer oder Die andere Schuld“ erschien 1965. In einem Gespräch zwischen dem Schriftsteller und Frick-Verehrer Franz Dobler und der Moderatorin Hanne Kulessa soll an den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Frankfurter Autor Hans Frick erinnert werden. Dazu liest Till Weinheimer aus den Büchern Fricks.“ / Eine zweiteilige Veranstaltung in Kooperation mit hr2-kultur und dem Deutschen Filmmuseum. Eintritt: 5 EUR, ermäßigt: 2,50 EUR
Teil 2: 17.8. Kino des Deutschen Filmmuseums, Schaumainkai 41, 20 Uhr: „Hans – Ein Junge in Deutschland“. 1985 verfilmte der iranische Regisseur Sohrab Shahid Saless den autobiografischen Roman „Die blaue Stunde“ von Hans Frick. Der Film schildert Fricks Erfahrungen während des Nationalsozialismus und beschreibt seine Angst vor Verfolgung und der Entdeckung seiner jüdischen Herkunft. Saless übersetzt Fricks Kindheitserinnerungen in eine eindringliche Bildsprache. Zuvor führt die Autorin und Moderatorin Hanne Kulessa in den Film ein.
Es gibt ja auch noch gute Nachrichten: „Der Ventil Verlag hat gerade in Rekordzeit 15.000 Euro per Crowdfunding eingesammelt. Wie der Mainzer Verlag das geschafft hat und wofür das Geld eingesetzt werden soll, erklärt Jonas Engelmann, einer der fünf Verleger des Kollektivbetriebs.“
https://www.boersenblatt.net/artikel-die_sonntagsfrage_.1352296.html
Und bei der Gelegenheit empfehlen wir nachdrücklich Jonas Engelmanns jüngste Veröffentlichung: Wurzellose Kosmopoliten – Von Luftmenschen, Golems und jüdischer Popkultur. Testcard Zwergobst, 112 S.
Zum 30. Todestag des Schriftstellers heute ein Interview von Ambros Waibel mit „Rohstoff“-Drehbuchautor Stefan Weigl:
https://www.taz.de/Drehbuchautor-ueber-Joerg-Fausers-Roman/!5426956/
Wie jedes Jahr die in jeder Hinsicht sagenhafte Versammlung des großartigen Peter Engstler Verlags, wie eine Art Skulptur zum Ausspruch Andrzej Stasiuks, dass die wichtigen kulturellen Ereignisse nur noch aus der Provinz kommen (können):