Literatur

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER #10

10.7.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!

#10 der Augsburger Lesebühne mit den Gästen

Anna McCarthy (München) und Michael Wildenhain (Berlin)

Der Autor und „Bayerische Bastard“ Franz Dobler mit neuen und anderen Texten und diesen großartigen Gästen:

Die englische Münchnerin Anna McCarthy ist eine international begehrte Polit-Performance-Künstlerin, die von Malerei über Action-Art bis zu Musik (u.a. bei der Damenkapelle) und Video (u.a. für Franz Ferdinand) alles macht und auch Texte schreibt. (Hier ein sehr gutes Filmportrait: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/suedlicht/kunst-anna-mccarthy-100.html)

Der Berliner Michael Wildenhain kommt aus der 1980er-Hausbesetzerszene und ist heute einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller und Gesellschaftsanalytiker, außerdem neuer Berlin-Vorsitzender des Deutschen Schriftsteller Verbands. Sein jüngster Roman „Das Singen der Sirenen“ (Klett-Cotta) war für den Deutschen Buchpreis 2017 nominiert.

Wie immer also Menge Stoff in der einzigen Politshowlesebühne mit Pause, permanent und bei jedem Wetter geöffneter Bar und gelegentlich familienfreundlichem Humor! Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten



DIE GANZE REDE

von Feridun Zaimoglu zur Eröffnung des Bachmann-Literaturwettbewerbs 2018:

https://bachmannpreis.orf.at/stories/2922747/

„… Wer sagt denn, dass das Gerücht immer größer sei als die Wahrheit? Wer verkehrt die Verhältnisse, und wer beschimpft die Verkehrtheit? Wer glaubt, er wurzele in der Heimatscholle und er sei für immer und ewig unentwurzelbar? Wer schwätzt von der Gegenwart als von einer Leere, und wer faucht und wispert böse Flüche in die Leere? Das ist der Armenhasser, das ist der Frauenhasser, das ist der Fremdenhasser …“


WIGLAF DROSTE

wurde vor einigen Tagen mit dem Göttinger Elch für sein satirisches Lebenswerk ausgezeichnet. Hier die Laudatio von Friedrich Küppersbusch auf Freund Wiglaf, den großen Dichter, Kritiker und Satiriker, dessen großes Werk bei Edition Tiamat erscheint:

https://www.jungewelt.de/artikel/334924.der-unumarmbare.html?sstr=k%C3%BCppersbusch



TEXTLAND

ist eine neue Literatur-Blog-Aktion des geschätzten Kollegen Jamal Tuschick:

http://www.textland-online.de/index.php?article_id=8

Seine Beschreibung dazu: „Neue deutsche Literatur / »Eine Kultur ergibt sich erst aus der Vermischung« / Im deutschsprachigen Raum existiert schon lange eine lebendige, hochklassige Literaturszene, in der Texte entstehen, die geprägt sind vom kulturellen und sprachlichen Reservoir mehrerer Kulturen. TEXTLAND gibt diesen spannenden Entwicklungen den nötigen Raum, sich zu entfalten und fördert langfristig den weiteren Prozess. TEXTLAND bietet eine öffentliche Bühne für transkulturelle, lebendige Begegnungen und Kontroversen, ist erzählte Welt als Panorama der Gegenwart. Der Name ist Programm – TEXTLAND steht für ein grenzüberschreitendes Land aus Texten, aus Geschichten und Narrativen.“

 „Jamal Tuschick, geboren 1961 in Kassel. Lebte von 1987 bis 2010 als Journalist und Schriftsteller in Frankfurt am Main. Er beteiligte sich fünfundzwanzig Jahre an der Kulturberichterstattung der Frankfurter Rundschau und rezensierte fünfzehn Jahre für die junge welt. Seit 2010 pendelt er zwischen Kassel und Berlin. Als Schriftsteller debütierte er 1999 mit „Keine große Geschichte“ in der edition suhrkamp. Zuletzt veröffentlichte er unter dem Pseudonym Raik Kepler den Roman „Der Maschinenraum des Universums“ bei Palma Publishing Berlin. Tuschick gehört zum Autorenstamm von Faust Kultur. Jamal Tuschick ist Leiter der Zukunftswerkstatt MAIN LABOR und des MAIN LABOR-Blogs.“


IN BAYERN HÄTTEN WIR SICHER

keine dermaßen miese, christlich-sozial organisierte Finsternis, wenn alle jeden Tag mindestens eine Seite aus dem Werk des Soziologen Wolfgang Pohrt lesen müssten. 2012 – während ein Dr. Söder wohl noch dachte, der Islam wäre ein neues BMW-Modell – notierte er: „Mit der Scharia kenne ich mich nicht so gut aus. Ich weiß nur so viel: Wenn ein Idiot heute weder von Religion noch von Politik und auch sonst keine Ahnung hat – von der <Scharia> quasselt er immer.“

Hier ein aktuelles Interview mit dem Verleger Klaus Bittermann, in dessen Edition Tiamat jetzt die Pohrt-Gesamtausgabe erscheint:

https://www.jungewelt.de/artikel/333874.sie-werden-ihn-nicht-vermissen.html?sstr=pohrt

 

Und Pohrt schrieb in Kapitalismus Forever: „Der lange Marsch durch die vielen dicken blauen Bände begann, als wir auf der Straße nichts mehr zu tun hatten.“

https://edition-tiamat.de/wolfgang-pohrt-werke-in-11-baenden/



DAS BENNO-OHNESORG-THEATER #8

8.5.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h: Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!

#8 der Augsburger Lesebühne mit den Gästen

Thomas Palzer, Andreas Niedermann, Philip Bradatsch (Konzert)

Der Autor und „Bayerische Bastard“ Franz Dobler mit neuen und anderen Texten und Kommentaren und speziellen Gästen: THOMAS PALZER aus Leipzig mit seiner neuen autobiografischen Erzählung „Vergleichende Anatomie – Eine Geschichte der Liebe“ (Matthes&Seitz), ANDREAS NIEDERMANN aus Wien mit seinem neuen Kriminalroman „Blumberg“ (Songdog) und Dinosaur Truckers´ Songwriter PHILIP BRADATSCH aus Kaufbeuren mit seinem neuen Soloalbum „Ghost On a String“ (Trikont).

Wie immer Menge Stoff in der einzigen Politshowlesebühne mit Pause, permanent geöffneter Bar und gelegentlich familienfreundlichem Humor! * Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

Philip Bradatsch ist einer der großen Live-Musiker, ständig unterwegs mit Countrybands oder den wilden Dinosaur Truckers, jetzt mit seinem brandneuen zweiten Soloalbum „Ghost on a String“ beim Münchner Trikont-Label. Da hat die Süddeutsche eine halbe Seite freigemacht: „die Verbundenheit mit dem Klang Amerikas bleibt unüberhörbar, ergänzt aber um seine Liebe zu den Beatles und die Fuzz-Rock-Gitarren der späten Sechziger und frühen Siebziger.“

Andreas Niedermann hat seit Mitte der 1980er-Jahre eine Menge Romane und Erzählungsbände veröffentlicht. 2004 gründete der Schweizer, der seit langem in Wien lebt, den Songdog Verlag. „Blumberg“ ist sein erster Kriminalroman: jenseits von Krimi-Klischees schlägt sich eine Ex-Journalistin durch den aktuellen und unübersichtlichen Polit-Dschungel. Begeisterung bei der Jungle World: „Ein rasanter, überschäumender Krimi mit ungeheuer viel Wien, Wut und Wein.“

Thomas Palzer veröffentlichte seine ersten Texte 1980 im heute legendären Münchner Magazin Mode & Verzweiflung. Der heute in Leipzig agierende Philosoph schrieb nicht nur Romane (für „Ruin“ erhielt er den Tukan-Preis) und Essays zum Zeitgeschehen, sondern auch eine Vielzahl von TV- und Radio-Beiträgen. Seine neue autobiografische Erzählung „Vergleichende Anatomie – Eine Geschichte der Liebe“ (Matthes&Seitz) ist so radikal wie schonungslos, die Geschichte einer Trennung, die mit den Worten der Frau beginnt: „Du bist mir zu alt.“

Die drei Autoren des Abends kennen sich seit den 1980er-Jahren, sind häufig zusammen aufgetreten und haben in unterschiedlichen Konstellationen kollaboriert, vor allem als in den 90ern einige ihrer Bücher im Augsburger Bommas Verlag erschienen.

VORSCHAU: 12.6. mit Lydia Daher und Christof Wackernagel. 10.7. mit Anna McCarthy und Michael Wildenhain



DIE INTERESSANTESTE FRAU

der ich seit langem in einem Roman begegnet bin, hat die Hauptrolle in Andreas Niedermanns Kriminalroman „Blumberg“ bekommen. Was nicht heißt, dass ich der 53-jährigen Ex-Journalistin und Ex-Punkerin Isa Blumberg in echt begegnen wollen würde, aber ich bin vielleicht doch versucht, den Autor zu fragen, ob er die Frau in echt kennt, wenn er uns am 8.5. im Benno-Ohnesorg-Theater besucht. Die besondere Qualität des Thrillers kann man schon daran ermessen, dass die hochgeschätzte Jungle World, die sich sehr für Politik und kaum für Crime-Literatur interessiert, eine Besprechung gebracht hat: „Ein rasanter, überschäumender Krimi mit ungeheuer viel Wien, Wut und Wein.“ Ich möchte hinzufügen, dass Niedermann vorführt, was einen guten Kriminalroman ausmacht: vor allem Style; Style, Stil und Athmosphäre, einige böse Sätze und Gedanken und ein Plot, den man nicht so schnell durchblickt, und Style und Stil. Das sind die Kriterien, nach denen man 92 Prozent des Genres zu Schrott erklären darf.

Blumberg

http://www.songdog.at/blumberg.html



EXTREM ERNSTHAFT

bereitet sich Autor und Philosoph Thomas Palzer zur Zeit auf seinen Auftritt

Bild könnte enthalten: im Freien, Wasser und Natur Foto c Th.Palzer

beim Benno-Ohnesorg-Theater am 8.5. in Augsburgs Hofmannkeller vor (zusammen mit Autor Andreas Niedermann und Songster Philip Bradatsch), wo er sein neues Buch „Vergleichende Anatomie – Eine Geschichte der Liebe“ vorstellen wird, was auch als eine Art Fortsetzung seines Romans „Pony“ (1994) verstanden werden kann, wie er mir versicherte. Kennengelernt hatten wir uns ca. 1982 in München. Er war einer der Herausgeber der Zeitschrift Mode & Verzweiflung und die NDW-Band Tom Pettings Herzattacken hatte einige Gedichte von ihm vertont. Bald darauf starteten wir zusammen mit Lorenz Schröter (damals Lorenz Lorenz aka Der König von München) die Literaturreihe Sage & Schreibe, die sich bis 1989 halten sollte. So wenig zu den Anfängen.

http://www.thomaspalzer.de/



ÜBER DIE ZEIT

vor, während und nach Achtundsechzig ist das Buch von Wackernagel mutiger, offener und besser geschrieben als das meiste, was wir zur Zeit so mitbekommen (bzw. jemals zum Thema mitbekommen haben), das uns meistens eine Art Endlosschleife von Wiederholungen oder Erwartbarem zu sein scheint. Man kann es nicht nur auch als Bericht zur Musik der Zeit lesen, sondern bei so einer Stelle die Klappe runterfallen lassen: „Der Regisseur Roland Klick besuchte mich im Krankenhaus, weil er mich für seinen Film ‚Deadlock‘ besetzen wollte.“ Himmel! „Aber die Ärzte ließen mich nicht gehen.“

Cover: RAF oder Hollywood Verlag: zuklampen.de



DAS BENNO-OHNESORG-THEATER #7

10.4.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h

Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!

#7 der Augsburger Literaturbühne mit den Gästen

Jürgen Teipel, Gerald Fiebig, Katharina Kummer und Prof. Stephan Hubers „Love&Peace“-Film

Der Autor und „Bayerische Bastard“ Franz Dobler mit neuen und anderen Texten und Kommentaren und speziellen Gästen: Verschwende deine Jugend“-Autor Jürgen Teipel mit seinem neuen Buch „Unsere unbekannte Familie“ (Suhrkamp). Der beste Polit-Lyriker Gerald Fiebig mit seinem neuen Gedichtband „Nach dem Nachkrieg“ (Parasitenpresse). Regisseurin und Puppenspielerin Katharina Kummer, die am Theater den berühmten „Rote Sonne“-Film von 1970 auf den Kopf stellt. Und: der selten zu sehende, extrem bizarre Kurzfilm „Love&Peace“ des Künstlers und Kunstprofessors Stephan Huber: 1968 als psychedelisches Kasperltheater mit Andy Warhol, Charles Manson, Theodor W. Adorno, den Hells Angels und dem Kasperl in den Hauptrollen.

Eintritt nicht unter 16 Jahren in die einzige Politshowlesebühne mit Pause, permanent geöffneter Bar und gelegentlich familienfreundlichem Humor! * Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

JÜRGEN TEIPEL stellt seine neue Story-Sammlung „Unsere unbekannte Familie“ (Suhrkamp) vor: Unterschiedlichste Menschen haben ihm von ihren abenteuerlichen, irren oder anrührenden Erlebnissen mit allen möglichen Tieren erzählt. Teipel war renommierter Journalist für Spex, Spiegel, Rolling Stone, Neue Zürcher Zeitung u.a., ehe er 2001 seine berühmte Punk-Doku „Verschwende deine Jugend“ veröffentlichte, auf die sein Roman „Ich weiß nicht“ und der Dok-Roman „Mehr als laut – DJs erzählen“ folgten.

GERALD FIEBIG, Lyriker und Audiokünstler, liest aus seinem neuen, achten Gedichtband „nach dem nachkrieg“ (Parasitenpresse), den auch die Süddeutsche Zeitung feierte: „Die Verse kommen leichtfüßig daher, transportieren ihren Inhalt unmerklich … Und Fiebig ist längst ein Spezialist darin, mit vorgefundenem Material, sprachlichen Versatzstücken und Zitaten zu arbeiten.“ Mit seinen Text-Sound-Collagen und -Installationen war der Leiter des Augsburger Abraxas-Kulturzentrums auf zahlreichen Festivals, seine Homepage ist eine lange Reise wert: https://geraldfiebig.wordpress.com/

KATHARINA KUMMER, renommierte experimentelle Puppenspielerin und Regisseurin (z.B. mit „Fuck You, Eu.ro.Pa!“ am Berliner Maxim Gorki Theater), wird ihre aktuelle Interpretation des legendären „Rote Sonne“-Films (1970) von Rudolf Thome vorstellen: „Rote Sonne oder Dieser Planet geht mir auf die Nerven“ wird am 22.4. am Theater Augsburg uraufgeführt.

STEPHAN HUBER, Bildhauer-Objektkünstler und langjähriger Professor an der Münchner Kunstakademie, hat 2008 den so selten gezeigten wie bizarr-komischen Kurzfilm „Love&Peace“ gedreht: 1968 als psychedelisches Kasperltheater mit den Marionetten Andy Warhol, Theodor W. Adorno, Charles Manson, Hells Angels und Kasperl in den Hauptrollen. Hubers Werke wurden vielfach ausgezeichnet, waren auf der Documenta 8 und der Biennale in Venedig 1999 und stehen in ganz Deutschland im öffentlichen Raum.

VORSCHAU: 8.5. mit Thomas Palzer, Andreas Niedermann, Philip Bradatsch (Konzert). 12.6. mit Lydia Daher, Christof Wackernagel