Literatur

DICHTUNG UND FORTSCHRITT #1

11. März 20 Uhr: Staatstheater Augsburg/ Ofenhaus im Gaswerk
DICHTUNG UND FORTSCHRITT
Die Lesebühne von und mit Franz Dobler
#1 mit Poets of Migration (Berlin):
Ok-Hee Jeong, Zoran Terzic, Wolfgang Farkas

DICHTUNG UND FORTSCHRITT heißt die neue Staffel der von Autor Franz Dobler präsentierten Lesebühne am Staatstheater Augsburg. Jetzt im brandneuen Ofenhaus im Gaswerk jeden 2. Montag im Monat. Mit radikal gegenwärtigen Autor*Innen: Bunt, politisch, laut – und auch nachdenklich sowieso. Die Gäste sind bekannt oder underground, aber Heimatquatsch und Literatur-Society-Gelaber wird es nicht geben.

Eröffnungsgäste: Das neue Berliner Literaturkollektiv „Poets Of Migration (POEM)“. Mit Ok-Hee Jeong, Zoran Terzic und Wolfgang Farkas. Mit Stories über Herkunft und Zukunft. Multimedial. Persönlich und politisch. Abgründig und anregend. Herzzerreißend und komisch. (Details s.unten)

Die Poets of Migration klingen virtuos zusammen. Sie verkünden den Text & Sound einer Spätzeit. Nach ihnen wird man nicht mehr wissen, was am Anfang der Einwanderung auf der einen und auf der anderen Seite war“, schrieb Autor Jamal Tuschick im Freitag zu ihrem ersten Auftritt in der Berliner Volksbühne am 1.2.2019

Mehr: Poetsofmigration.de / staatstheater-augsburg.de

VORSCHAU: #2 8.4. mit Manja Präkels und Markus Liske (Berlin), #3 13.5. mit Mira Mann (München) und Christiane Rösinger (Berlin)

Mehr zu den Gästen #1 Poets of Migration:

Ok-Hee Jeong, freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunst und Koreastudien. Ihr Theaterstück „Was kostet wohl ein Sternenhimmel“ zum Thema Kinder-Sextourismus führte sie bundesweit als Schauspielerin auf. Einige ihrer Kurzgeschichten über Migration sind veröffentlicht. Nach der Deutschlandkinopremiere ihres Dokufilms „SEWOL“ 2016 arbeitet sie zurzeit an einem Dokufilm über Liebe im Alter bei gleichgeschlechtlichen Paaren.

Wolfgang Farkas lebt als freier Autor in Berlin. Nach Lehr- und Wanderjahren in Lateinamerika und an der Deutschen Journalistenschule gründete er 1997 den literarischen Salon und Verlag Blumenbar. Er arbeitet für Zeitung, Radio und sein Journal monsieurfarkas.net. Seine ungarischen Großeltern verschlug es 1944 bei ihrer Flucht nach München, wo er 1967 geboren wurde.
Zoran Terzić, Autor, Philosoph und Musiker, geboren in Banja Luka, studierte Bildende Kunst in New York und wurde 2006 in Wuppertal promoviert. Zahlreiche Veröffentlichungen. Terzić ist Gründer des Jazzquartetts MovieMusic. 2019 erscheint bei diaphanes sein Buch „Idiocracy“.


ÜBER DIE BEERDIGUNG VON WOLFGANG POHRT

hat der großartige Stuttgarter Kolumnist und Edition Tiamat-Autor Joe Bauer geschrieben:

https://www.joebauer.de/de/depeschen.php?sel=20190215

Joe Bauer: Im Staub von Stuttgart - Ein Spaziergänger erzählt 



WAS ZU BRECHT

Umgeben von Brecht-Aktivitäten schenke ich diesem Kommentar aus dem neuen Konkret von „Marit Hoffmann über Heinrich Breloers Primetime-Schmierentheater »Brecht«“ besondere Beachtung:

https://konkret-magazin.de/hefte/heftarchiv/id-2019/heft-32019/articles/glotzt-nicht-so-romantisch.html



JAN OFF LIVE ON

stage in diesen Tagen: mein alter Freund (den ich bei guter Laune „Societyphilosoph“ nennen darf, während ihn ernsthaftere Menschen natürlich eher Punkrocker oder Weißderhenker nennen) liest aus seinen Werken wie „Vorkriegsjugend“, „Ausschuss“, „Angsterhaltende Maßnahmen“ oder viel wahrscheinlicher aus den neueren wie „Klara“ oder „Die Helligkeit der letzten Tage“ oder was immer man nicht verpassen sollte:

16.02.2019 Schwerte, Rattenloch * 17.02.2019 Bonn, Bla * 18.02.2019 Köln, Sternhagel Bar

 

http://www.jan-off.de/tour.php



WOLFGANG POHRT (5)

Klaus Bittermann, in dessen Edition Tiamat das Gesamtwerk des Sozio-Politologen Wolfgang Pohrt erscheint, schickte mir jetzt nicht nur den Nachruf von Claudius Seidl in der FAS, sondern diesen Ausschnitt, der sozusagen poetisch den Blick auf die ganze publizistische Welt aufreißt. Dieses Strandgut der Poesie gibt eine ziemlich gute Antwort auf die Frage, warum Pohrt nicht als Berühmtheit gestorben ist: THÜLLT ES CLAAS ODER LAG WAS YSTEMS?

Die Beisetzung Wolfgang Pohrts findet am 8. Februar um 12 Uhr im Heslacher Friedhof (Benckendorffstr. 27) in Stuttgart statt.

 Edition-tiamat.de: Werke in 11 Bänden * „Über 40 Jahre hat Wolfgang Pohrt viele wichtigen Debatten in der linken, linksliberalen, bürgerlichen und feuilletonistischen Öffentlichkeit mit seinen brillanten Kulturkritiken und Gesellschaftsanalysen beeinflusst, zugespitzt und dabei in der Regel alle gegen sich aufgebracht. Zeit also, die z.T. schon lange vergriffenen Bücher zusammen mit Unveröffentlichtem in einer Werksausgabe neu zugänglich zu machen.“

Neu #4: Kreisverkehr, Wendepunkt & Stammesbewußtsein, Kulturnation & Texte (1982-1984)

Inhalt: Entlastung für Auschwitz * Lebensschutz und Nationalpolitik * Volkssturm oder Emanzipationsbewegung * Der Krieg als wirklicher Befreier und wahrer Sachwalter der Menschlichkeit * Der Rechtsradikalismus und die Linke * Die Rebellion der Heinzelmännchen * Die Aktualität der Theorie von Karl Marx * Antiamerikanismus, Antiimperialismus * Über Adorno, Enzensberger, Sloterdijk, Hans-Jürgen Boock, Günther Anders, Yves Montand * Und andere unveröffentlichte Texte.



VOR 100 JAHREN

wurden am 15. Januar Luxemburg und Liebknecht ermordet, um die deutsche Rechtsfront durchzusetzen, aber es braucht kein Jubiläum, um eines der größten Werke der deutschen Literatur zu lesen, Alfred Döblins „November 1918“, dessen „Band 4 Karl und Rosa“ heißt, dessen „Achtes Buch – Der Mord an Karl und Rosa“ ist, in der dtv-Ausgabe ab S. 511

Eine TV-Doku. von 1969 (via Perlentaucher mit Verweis auf einen freitag-Artikel dazu):

https://www.youtube.com/watch?v=fh4ZO6NRsUY

Bildergebnis für alfred döblin november 1918 dtv



WOLFGANG POHRT

der große Soziologe und Schriftsteller, von dem ich mehr gelernt habe als von allen, die mir irgendwas lernen wollten, starb am Freitag nach langer Krankheit mit 73 Jahren. Sein Gesamtwerk bei Edition Tiamat. Hier die Nachrufe vom Literatur-Redakteur des Neuen Deutschland Christof Meueler („Er war unerbittlich, brillant und auch noch lustig.“) und von Verleger Klaus Bittermann in der taz („Er hinterlässt mehr Feinde als Freunde. Das hätte ihm gefallen.“):

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1108636.nachruf-wolfgang-pohrt-gegen-den-applaus.html

http://www.taz.de/!5561736/



DIE TECHNIK DES GLÜCKS (BZW. FRANZ JUNG (5))

Die Franz-Jung-Revue „Die Technik des Glücks“ oder auch die Erinnerung an einen viel zu vergessenen Autor, 18er-Revolutionär und Antifaschisten, jetzt am HAU-Theater in Berlin, u.a. mit Die Sterne und Robert Stadlober. Hanna Mittelstädt, Mitbegründerin und bis vor kurzem Verlegerin der Edition Nautilus (wo das Jung-Gesamtwerk erschienen ist), hatte lange an diesem Projekt gearbeitet … Hier ihr Interview dazu:

https://jungle.world/artikel/2018/46/jung-wusste-was-wichtig-ist

https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/spielplan/groeschner-mittelstaedt-vogtenhuber-fischbeck-technik-des-gluecks/4106/



HEYNE HARDCORE

Mastermind Markus Nägele hat dem Buchmarkt ein Interview zum Verlags-Label und seinen Veranstaltungen gegeben:

https://www.buchmarkt.de/meldungen/1000000015409/



EINE TOLLE BÜCHERKOLUMNE

(vielleicht ist es sogar die beste weit und breit) schreibt seit vielen Jahren der Autor Wolfgang Bortlik für das Schweizer Comicmagazin Strapazin mit dem Titel „Das geschriebene Wort“, die sich meistens am Thema des Hefts orientiert. Reportagen ist die Nr.131, und hier ein paar dieser großartigen Bortlik-Sätze:

„Mittlerweile erscheinen mir die Journalistinnen und Journalisten aber nur noch als hysterischer Haufen. Fake News? Himmel­arsch, wir sind mit Fake News aufgewachsen und aus uns ist auch etwas Anständiges geworden. Jahrzehntelang habe ich mit meinen politischen Aktionen im Solde Moskaus oder wahlweise Pekings oder Tiranas gestanden und wusste nichts davon.“

Der ganze Txt und mehr: http://strapazin.ch/?page_id=7782

strapazin.ch