Lifestyle

ROTTEN JOHN LYDON SAGT

Es ging also darum, dich geistig anderen Dingen zu öffnen, ohne dich davon zur verweichlichten Kulturnutte machen zu lassen.

John  Lydon - Anger is an Energy John  Lydon - Anger is an Energy S.159

 



ES IST KEIN GEHEIMNIS

dass ich den Zug für das beste Fortbewegungsmittel halte, das sich der Mensch ausgedacht hat. Und auch die Newsletter der Bahnabteilung „bahn.bonus-Service“ erfreuen mich immer wieder:

Summer of love: Ganz easy Punkte sammeln. (c) Deutsche Bahn AG – Kundenbindung/CRM

„Sehr geehrter Herr Dobler, so schön kann das Leben sein: In diesem Sommer erwarten Sie beim Shoppen über die bahn.bonus ShoppingWelt besonders coole Vibes – denn im ganzen August 2015 werden alle Einkäufe bei unseren Partnern C&A Online, Jack Wolfskin, myToys, Tchibo und office discount mit doppelten Prämienpunkten belohnt. 
Zudem bricht ab dem 06.08.2015 eine neue Ära in der bahn.bonus ShoppingWelt an: Rund 100 Markenshops werden künftig ebenfalls dafür sorgen, dass sich Ihr Punktekonto in rasantem Tempo füllt und Sie sich den ein oder anderen Prämienwunsch schneller erfüllen können. Unser Tipp: vor jeder Online-Shopping-Tour die bahn.bonus ShoppingWelt betreten! Und alles wird groovy.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Summer of love!“



UNTERSCHREIBEN SIE

bitte diese Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/die-literatursendungen-des-br-fernsehens-duerfen-nicht-abgesetzt-werden

Wie mein Freund und Kollege Thomas Palzer kommentiert: „An die Zahlengläubigen: Nicht immer nur die Interessen der Gattung bedienen – an das Individuum denken! Europa ist weniger ein geographischer Raum oder eine Zahlenmenge (Anzahl gekaufter Autos) – Europa ist ein Denk- und Lebensstil!“



WIE IMMER OPTIMAL

Platte der Woche! Platte der Woche!



ES KANN NIEMALS HEISS GENUG SEIN

deshalb am 9.7. um 19h zur Eröffnung nach Berlin (sagt unser Kunstinformant Süssmayr):

"Passion" im Künstlerhaus Bethanien Abb.: Nahuel Tow

Künstlerhaus Bethanien Kottbusser Str. 10, Kreuzberg, Di–So 14–19 Uhr, 10.7.–9.8., Eröffnung: Do 9.7., 19 Uhr mit der Band Ziguri, Eintritt frei. Beteiligte Artisten: Dave Allen, Juliana Bardolim & Sergey Voronzov, Gilvan Barreto, Eva Beham & Sebastian Tröger, Dirk Bell, Klaus Beyer, Candice Breitz, Laura Bruce, Susanne Bürner, Jörg Buttgereit, Frieder Butzmann, Max Cabello, Yane Calovski, George Condo, Hubert Czerepok, Daniela Dacorso, Walter Dahn, Jeremy Deller, Sven Drühl, Lucas Foletto Celinski, Pablo Garber, Henryk Gericke, Moritz Götze, massoud graf-hachempour, Julia Herbster, Andy Hope 1930, Tibor Horvath, IRWIN, MK Kähne, Klaus Killisch, Cristian Kirby, Helmut Kirsch, Christina Kral, Jonathan Kroll, Jason Lazarus, Via Lewandowsky, Robert Lippok, Catherine Lorent, Claus Löser & Jakobine Motz, Jörg Mandernach, Bjarne Melgaard, Heiner Mühlenbrock, Christoffer Munch Andersen, Stary Mwaba, Hajnal Nemeth, Raymond Pettibon, Elizabeth Peyton, Bettina Pousttchi, Daniel Richter, Pipilotti Rist, Andreas Rost, Miguel Rothschild, Sammlung Burmeister, Chris Sauter, Günter Schickert, René Schoemakers, Sarah Schönfeld, Hans J. Schulze, Greg Semu, Jeremy Shaw, Raf Simons, Elizabeth Skadden, Florian Süssmayr, Sebastian Szary, Keiichi Tanaami, TARWATER, Nahuel Tow, Joris Van de Moortel, Fabrizia Vanetta, Koen Vermeule, Lucas Wahl, Hans Weigand, Michael Wesely, Markus Wirthmann, Adam Witkowski, Ming Wong



I HAVE A STREAM

ist der Titel, „Für die Abschaffung des gebührenfinanzierten Staatsfernsehens“ der Untertitel des neuen Buchs von Berthold Seliger, von dem die Abonnenten dieses Blocks wissen, dass er auch zu Seligers Fanblock gehört. Wie schon das erste Werk des Berliner Konzertveranstalters und (Musik-)Journalisten, „Das Geschäft mit der Musik / Ein Insiderbericht“, erschienen bei Edition Tiamat. 302 Seiten, 16 Euro. Mit einem Motto von Herbert Achternbusch: „Das Fernsehen ist nur mit seiner brüllenden Nichtigkeit beschäftigt.“ XXX In gewisser Weise wird das Buch flankiert von einem langen Essay von Berthold Seliger, der in der aktuellen Ausgabe von Konkret erscheint: „Prinzip Mehrzweckhalle“. Mit den einleitenden Sätzen: „Dass sozialdemokratische Kulturpolitiker jetzt mit der Volksbühne auch eines der traditionsreichsten und widerständigsten Theater Berlins zu einem Eventort der Beliebigkeit transformieren wollen, passt in die Logik neoliberaler Kulturpolitik.“ In einer der zerlegten Hauptrollen unvermeidlich der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner, oder auch womöglich genauer gesagt: Mercedes-Benz. Deren wunderbare Kampagne für ein neues Modell wir ohne Seliger verpasst hätten. Headline: „Groß.Stadt.Jäger“. Inhalt: „Ob hoch über den Dächern der Stadt oder in den Tiefen des pulsierenden Nachtlebens – der ideale Begleiter für Menschen mit aktiver Freizeitgestaltung und einem aktiven Lebensstil“. XXX Seltsamerweise erinnert mich das an meinen Großvater. Im fortgeschrittenen Alter pflegte er einen passiven Lebensstil. Saß eigentlich nur noch auf der Veranda herum. Hatte dabei allerdings immer eine Kalaschnikow über die Beine gelegt. Habe ich nie verstanden. Heute weiß ich, dass er auftauchenden Jägern was bieten wollte, also das, was sie sich offensichtlich erhofften. XXX Als Ergänzung zum sozialdemokratischen (etc) Kultureventbereich noch ein historisches Video vom letzten Konzert der Butch Meier Band. Achtung: Nichts für schwache Nerven und schwach entwickeltes Humorverständnis! Die ganze Story ist nachzulesen im Roman „Kein Zutritt für Hinterwäldler“ (Ventil Verlag) von Schlagzeuger Jonnie Schulz (»Wir beschäftigten uns mit Musik, die niemand von uns zuvor gespielt hatte, zogen uns Klamotten an, die in unserem privaten Umfeld geächtet waren, und suchten Orte auf, an denen wir Angst hatten, zusammengeschlagen zu werden.«). Empfehlenswert auch für Leute, die wissen wollen, wie (hart) sich Digger Barnes die Basis für seine Soloalben erarbeitet hat: https://www.youtube.com/watch?v=f4gMDrIfXGE

  Kein Zutritt für Hinterwäldler  Bildergebnis für butch meier band



DER STILLE KOMMANDEUR

demnächst auch in Ihrer Nähe, mit meinem alten Haudegen HF Coltello (diesmal nicht mit der Mutter) und seinen Spezialkommandokumpanen. Während des Konzerts könnte man in seinem Roman „Einige Abenteuer und seltsame Begegnungen im Leben des stillen Kommandeurs“ lesen und hätte damit einen wahrhaft irren Spezialeffekt … (etwa so ähnlich wie der Abend, an dem ich zunächst Marc Littlers Dokfilm über die Dead Brothers sah und anschließend die Band leibhaftig … )



EIN BULLE IM ZUG (8)

Von allen Sätzen, die man sich aus den Kritiken easy ausschneiden kann, gefällt mir dieser vom Amazon vielleicht sogar am besten. Die Leseperson „Kuschelbu“ schreibt: „Wer hier als Leser mitkommen will, muss sich wirklich konzentrieren.“ Als Aufschreiber des von mir selbst ausgedachten Romans ist es mir übrigens meistens nicht anders gegangen. Soviel zum Aufschreiben.



NEUE ARBEITEN

von Christofer Kochs, flankiert von einem neuen 100 S.-Katalog: ab 21.5. in München/Galerie Heufelder, ab 30.5. in Bremen/Galerie Corona Unger und in Frankfurt noch bis 22.5. in der Galerie Tristan Lorenz.

Christofer Kochs, Seismograph, 2014, Öl und Lack auf Holz, 50 x 30 cm danach die stille 100x180cm, 2013.jpg Wenn er nicht mit der Kettensäge oder was auch immer arbeitet, ist er bei den Mufuti Four der Sänger, bei Hokum Drive jedoch, wie schon bei Beef Jerky, am Schlagzeug. Sein persönliches Erweckungserlebnis hatte er mit 21, als er bei einem Festival vor Curtis Mayfield spielte und ihm die Hand schüttelte. Maybe der Kick für eine Menge tolle Kunst. Hier die Weirdo-Variante: https://www.youtube.com/watch?v=rNWQodnczsU



HEUTE

vor 95 Jahren wurde mein Vater geboren. Ich war so vierzehn, als er mich einmal dabei erwischt hat, wie ich an meinem Schreibtisch saß und statt Schularbeiten zu machen in einem Roman las. Ich erwartete eine Predigt. Aber er wollte nur wissen, was ich da las. Hemingway, Wem die Stunde schlägt. Es gab eigentlich keine Literatur bei uns daheim, aber man war, wie so viele damals, in einem Buchclub, und so war Hemingway reingekommen. Er sagte, er hätte es auch gelesen und fände es gut. Ich war verblüfft, weil er nie irgendwas las außer die Zeitung oder mal in einem Buch über Kleintierzucht oder Fischen oder sowas. Wenn ich an seinem Grab stehe, kann ich meinen Namen auf dem Stein lesen. Keine schlechte Vorbereitung.