Bildung

MUTTER THERESA SAGT

Die Welt, die von Gott erschaffen wurde, wäre schöner, wenn alle Menschen tolerieren lernen würden, dass sich andere Menschen an Weihnachten anders anziehen als man sich selbst anziehen möchte.

(Wir wissen nicht, bei wessen Anblick die Mutter Theresa das sagte, aber bestellen Sie diesen heißen Skianzug nur bei partyalarm.de und nennen Sie den Namen dieses Blocks, dann erhalten Sie obendrein ein schönes Giveaway!)

 



DER DR. BEATE MERK

möchten wir in diesen schweren Tagen einmal mehr unsere geradezu überwältigende Unterstützung zukommen lassen. Gerüchte besagen, sie würde beinahe jede Nacht davon träumen, in der Irrenhauszelle von Gustl Mollath gelandet zu sein. Aber der Gerüchte sind ja viele, wenn der Adventstag lang ist und die Diskussion am Glühweinstand immer heftiger wird, ob man denn heute noch Irrenhaus sagen dürfe, wo man sich doch auf Geschlossene langsam schon geeinigt haben könnte.

Frau Dr. Beate Merk, nicht nur gefühlte, sondern echte bayrische Justizministerin seit neun Jahren, hat sich im Fall Mollath stets vorbildlich, den guten bayrischen Traditionen entsprechend verhalten. Deshalb wäre es keineswegs unverdient, dass ihre Alpträume aufhörten, wenn Herr Mollath die Anstalt verließe. Mia songs amoi so: wanns moign warat, warats scho bessa, gä.

Hier können Sie nach wie vor ihre Stimme abgeben, um den beiden zu helfen. Beim Stand von 5354 Votings ist noch etwas Platz nach oben vorhanden:

https://www.openpetition.de/petition/online/ruecktritt-der-bayerischen-justizministerin-und-aufnahme-einer-untersuchung-im-fall-mollath

Wer seine Zweifel an der guten Frau Dr. Merk hat, möge sich doch einmal, wie unser stellvertretender Chefredakteur Innenpolitik Sektion Bayern, die Reden auf ihrer Heimathomepage durchlesen. Welche zweifel- und ausnahmslos nicht nur ihre intellektuellen, sondern auch – und das ist für gute bayrische Politiker schon immer unabdingbare Voraussetzung gewesen – ihre bodenständig-humorvollen Qualitäten belegen. Wir zitieren respektvoll und mit dem Hinweis, dass natürlich auch hier das gesprochene Wort gegolten hätte:

„Grußwort der bayerischen Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Dr. Beate Merk beim 10. schwäbischen Böllerschützentreffen Unterelchingen am 16.09.2012:“

(Nach der Anrede:) „Es ist mir eine Ehre und eine Freude, dass ich die Schirmherrschaft (…) übernehmen durfte. Heute treffen wir uns hier in Unterelchingen aus einem ganz besonderen Anlass: Vor 100 Jahren wurde die Schützengesellschaft Unterelchingen gegründet. Es gibt also allen Grund zu feiern und Sie können an diesem Tag mit Stolz auf die beeindruckende Geschichte des Vereins zurückblicken.

Gerade in der heutigen Zeit mit ihrer Vielfalt der Angebote und einem immer hektischer werdenden Alltag sind Vereine wie die Schützengesellschaft wichtig. Denn sie leben und bewahren unsere Kultur, unsere Sitten und Brauchtümer. Außerdem kann und muss man beim Schießsport Ruhe finden. Ruhe, Geduld und Entspannung sind Grundvoraussetzungen für ein genaues und sicheres Zielen und Schießen. Aber genauso wichtig, um einen Ausgleich zum täglichen Stress zu finden!

Selbstverständlich darf aber in einer Schützengesellschaft auch das Feiern nicht zu kurz kommen. Dass auch dieser wichtige Teil der Tradition bei Ihnen gepflegt wird, dafür sorgen gerade auch die Böllerschützen, die bei so vielen Festen und besonderen Gelegenheiten für die feierliche Umrahmung sorgen.“ (Folgen einige sog. Füllsätze).

„In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt viel Spaß beim Böllerschießen, sowie weiterhin ein spannendes, unterhaltsames Fest und gute Unterhaltung mit Pulverdampf und Böllerknall!“

Wer das vertiefen möchte, hat unsere vollste Unterstützung, wir weisen jedoch darauf hin, dass Nichtstudierte erhebliche Verständnisprobleme bekommen könnten:

http://www.beate-merk.de/24.0.html?&no_cache=1

Das schöne Foto von Dr. Merk mit dem Hl. Nikolaus finden Sie hier:

http://www.beate-merk.de/22.0.html?&no_cache=1

Den echten Nikolaus kaufen Sie hier und sonst nicht:

Schokoladen-Nikolaus

Quelle: http://schokoladen24.com/schokoladen-24/das-15-tuerchen-im-schokoladen-24-adventskalender/



ICH SAG EUCH WAS

der Fall Mollath ist keineswegs gelaufen, obwohl nun offiziell verkündet wurde,  dass der Fall wieder gerichtlich aufgenomen wird. Go-Go-Go: oder du bist morgen im Irrenhaus.

Klar, alles nur Spaß, so wie alles…

Aber mach kurz dein Zeichen dort,  so wie Frau Hadertauer, Herr Gauweiler, Herr Gysi… Da es  bei der Liste auch heißt, die bayrische Justizministerin möge mal zurücktreten, finde ich das doch bemerkenswert. Natürlich nicht was Gysi betrifft. Das zu fuckin einfach.

Für uns im Süden gilt: Fight!

https://www.openpetition.de/petition/online/ruecktritt-der-bayerischen-justizministerin-und-aufnahme-einer-untersuchung-im-fall-mollath

 



ADORNO SAGT

Musik ist Abschaffung von Angst.



MARTIN BÜSSER

starb vor zwei Jahren, einer unserer wenigen tollen Schreiber und Denker über Musik und Popkultur – durchaus passend, dass ich im Moment Ella Guru von Cpt Beefheart höre – und, hier wohl angebracht zu sagen: „viel zu früh“, mit verdammten knapp über 40 Jahren.

Wäre nett, wenn er mir hier in meinem Hotelzimmer am Berliner Hauptbahnhof Gesellschaft leisten würde. Die Flasche American Straight Ranch Wood Bourbon Whiskey ist fast zuviel für mich. Da wäre der Beistand von so einem guten Geist willkommen.

Genug der Intimitäten, die unter uns Facebookers bleiben – wer´s nicht kennt, möge reingehen:

http://www.ventil-verlag.de/autor.php?uid=9&sid=abab88bc40fd0901de806cfbc27caf47



WAS VERGESSEN

Es müssen in der Nähe nicht Bomben aus dem Boden geholt werden, um das Gefühl zu haben, dass die unglaublichen Heldentaten der Deutschen im 20. Jh. nicht ganz so begraben, vergessen, vergeben sind, wie sie das gern hätten. Da könnse z.B. gern mal Ihren griechischen Nachbarn fragen, falls er nicht grade damit beschäftigt ist, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Oder sich was anhören:

3 CDs, 183 Min., Booklet. Konzeption/Regie: Evelyn Steinthaler, Klaus Sander. Supposé Verlag, Berlin 2012.

Aus dem Verlagstext: „Käthes Eltern, beide überzeugte Sozialdemokraten, leben und arbeiten in Wien. Mit wachsendem Druck des Regimes setzen sie sich mit anderen Gleichgesinnten im Untergrund zur Wehr; auch Käthe wird immer mehr Teil dieses politischen Kampfes. Der Tod ihrer Mutter und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lassen sie schließlich das politische Erbe ihrer Eltern antreten, und so setzt sie die Arbeit bis zur ihrer Verhaftung im Alleingang fort. Nach langem Aufenthalt in den Wiener Gefängnissen wird sie 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt.

Heute ist Käthe Sasso 86 Jahre und lebt allein in ihrem Haus in Winzendorf. Ihre dramatischen Erinnerungen hindern sie nicht daran, ein modernes Leben zu führen. Seit ihrer Flucht aus Ravensbrück setzt sie sich unermüdlich für das Andenken der hingerichteten WiderstandskämferInnen der „Gruppe 40″ auf dem Wiener Zentralfriedhof ein. Für ihr Engagement wurde sie u. a. mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Sie bleibt eine Kämpferin – nicht nur in Worten, auch in der Tat.“

 



DRECKSÄUE VERDAMMTE

Man will´s natürlich dann nicht gewusst haben, aber irgendwie hat man´s doch wieder gleich gewusst. Unser neuer Praktikant/in (s. 31.8.) ist eine Drecksau und sogar eine ganz eine miese Drecksau. Hat noch keinmal das Klo geputzt, aber schon einen Streik angezettelt, bei dem alle zukünftigen Ex-Mitarbeiter mitspielen wie Lothar Matthäus in seinen besten Zeiten.

Ich bin hier vollkommen allein. Ich fühle mich hier immer vollkommen allein, aber jetzt bin ich´s in echt. Und es fühlt sich echt übel an. Ich weiß nichtmal, wie man hier die Kommentare zulässt. Ich weiß nichtmal, wie man unser verdammtes Facebook aufmacht.

Ich weiß nichtmal, was ich tun könnte, außer bei einem anderen Block die Tür einzutreten und was zu klauen. Was soll´s – man hat ja was gerlernt in seinem Leben, damit man´s dann auch anwendet. Gute Gelegenheit, sich an eine bewährte Taktik aus den guten alten Punktagen zu erinnern: Schlag immer nur den Laden kurz und klein, wo sie garantiert nicht die Polizei rufen.

Und weil ich nicht ganz blöd bin, klau ich im Ausland, genauer gesagt in Wien, beim Block des Songdog Verlags. Das ist eigentlich ein ganz netter Haufen, aber ich bin nunmal in einer Notsituation und da gelten andere Gesetze. Bis die Songdogs mal die Nummer der Cops finden, könnte Pussy Riot ein Doppel-Album einspielen. Hier also derLeitartikel von Songdog.at vom 5. September:

xxx BLASPHEMIE xxx

Der österreichische Filmemacher Ulrich Seidel hat sich von Erz-Katholiken eine Anzeige wegen Blasphemie eingehandelt. Es soll sich bei der inkriminierten Stelle in seinem neuen Film “Paradies” um  ”Masturbation mit einem Kruzifix” handeln.

Jawohl! Wer, außer den Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft, deren Proponenten die ihnen anvertrauten Kinder sexuell missbrauchen, schlagen, quälen, und danach jede Schuld leugnen und von ihren Vorgesetzten gedeckt werden, verfügt über die moralische Integrität, einen als  blasphemisch empfundenen Künstler in die Schranken zu weisen und ihn der gerechten Strafe zuzuführen?

Wir hier von der Blockredaktion sagen nur: Schämen Sie sich Ulrich Seidel, und tun sie Buße: Lesen Sie das Gesamtwerk von Martin Mosebach! Das sollte genügen. Auch für den Rest Ihrer Sünden.

xxx:::xxx

Unser Filmredaktor ist grade wieder gekommen – was für ein Genie!

 



A NIGHT IN ZAGREB

heißt der neue Film unserer Freunde von Slowboatfilms und ist ein 90-Min.-Portrait der großartigen Bambi Molesters. Hier der Trailer: http://slowboatfilms.com/index.php?link=The-Bambi-Molesters_A-Night-In-Zagreb

Und noch ne gute Meldung: Christoph Wagner, Musikjournalist und Herausgeber einiger Trikont-Compilations wie

Murder – Songs From The Dark Side of The Soul

hat seinen MusikBlog eröffnet: http://christophwagnermusic.blogspot.de/

Und mehr : Trikont-Hrsg. Jonathan Fischer hat seine große Black Music-Serie um ein Album erweitert:

„Chuck Perkins Sprechgesänge transportieren den Funk von Jazz Funerals,  kreolischer Küche,  Mardi Gras Indian Chants, anarchischen Second Line Tänzen und Voodoo-Zeremonien. Sie fließen über mit einer Leidenschaft, die sich selbst von Gewalt, Armut, Drogenmorden und korrupter Polizei nicht unterkriegen lässt. New Orleans ist ein Ort an dem eine uralte afrikanisch-kreolische Geschichte des Widerstands weitergeschrieben wird – in den lebensbejahenden Rhythmen der jungen Brassbands wie den todesverachtenden Versen seiner Bounce Rapper.“



HUMOR IN UNIFORM

war doch die Knüllerrubrik im Reader´s Digest, deren Einstellung wir oft bedauern. Folgende Anekdote wäre dort jedoch wohl nicht gedruckt worden:

Die Mutter des Gefangenen S. hat erreicht, dass er wegen seiner schwachen Gesundheit jeden Tag einen Liter Milch in die Zelle bekommen soll. Sie hat die Milch auch schon bezahlt, aber wochenlang erhält S. trotz ständiger Nachfragen und Interventionen nichts – bis eines Tages ein Wärter die Zelle mit Milchtüten vollstellt. War alles korrekt, keine fehlte.

(Abb. leider nicht vorhanden)



MEIN LIEBLINGS

newsletter, der mich einmal im Monat erreicht, kommt von der Konzertagentur Berthold Seliger und enthält nicht nur die Ankündigung von Tourneen und Konzerten, sondern einen umfangreichen Kulturkommentarteil von BS zusammengestellt und geschrieben, mit einer Menge Zitaten und Hinweisen und Analysen, die nicht nur die Musik bzw. deren Industrie und Feuilleton betreffen. Es wundert nicht, dass dieser „Presserundbrief“ ein großes Denk- und Lesevergnügen ist: Seliger ist seit Jahren regelmäßiger Konkret-Autor. Viele seiner Artikel finden Sie auf der Agentur-Homepage www.bseliger.de, wo man auch den Presserundbrief bestellen kann – hier ein kleines Kapitel aus dem neusten:

„Nun ist wieder allüberall zu lesen: den „größten Fußballsong aller Zeiten“ habe Jack White geschrieben, den Song „Seven Nation Army“ oder besser gesagt: die Baßlinie aus diesem Song, die von einer runtergestimmten Gitarre mantrahaft wiederholt wird – eine tolle Melodie, raffiniert und gleichzeitig so einfach, daß Fußballfans sie sich ohne Probleme merken können. Berühmt auf den Fußballfeldern wurde die White Stripes-Melodie 2006 während der Fußball-WM in Deutschland, als italienische Fans damit ihr Team, das dann auch Weltmeister wurde, anfeuerten. Bei der diesjährigen Europameisterschaft wurde der Song ständig in den Stadien angestimmt.

Doch wurde diese Melodie wirklich von den White Stripes geschrieben? Ich habe da eine andere Theorie. Die Melodie ist nämlich ganz eindeutig von Anton Bruckner komponiert worden, sie stammt aus dem 1. Satz („Adagio. Allegro“) seiner Fünften Sinfonie in B-dur. Auf der mir liebsten Interpretation, einem Live-Mitschnitt von 1942 mit Wilhelm Furtwängler und den Berliner Philharmonikern, kann man die Melodie zum Beispiel in der 11.Minute hören, noch anders moduliert, dann aber ab Minute 17:35 völlig eindeutig und sich, ähnlich wie es Jack White in „Sven Nation Army“ erfolgreich nachgemacht hat, steigernd und Schicht für Schicht auftürmend.

Wie aber gelangte die Melodie in die Stadien? Schlichtere Gemüter behaupten, es habe mit den White Stripes zu tun. Ich glaube das nicht. Ich glaube, es ist eine raffinierte Intrige des österreichischen Fußballverbands, der dafür sorgte, daß diese eindrucksvolle Melodie des österreichischen Komponisten den Weg in die Fußballarenen fand. Bekanntlich ist der Operettenstaat im Fußball so erfolglos wie als Intrigenstaat erfolgreich. Und da eine Teilnahme an Endrunden großer Turniere in der Regel für den österreichischen Fußball aussichtslos ist, sann man seitens der Funktionäre nach einem Weg, dennoch allüberall, wenn es um die Entscheidungen geht, in den Stadien präsent zu sein. Und man verfiel auf die Idee mit dem, wie man heute sagen würde, „Bruckner-Riff“, dem Ohrwurm und Schlachtgesang.

Interessanter Nebenaspekt: Wie sehen GEMA und Verwertungsindustrie eigentlich diesen Fall? Der Verfasser dieser Zeilen hat, das wird Sie nicht wundern, mit der Aneignung oder Modernisierung von Bruckners Melodie durch Jack White wenig Probleme. Die GEMA dagegen behauptet ja für gewöhnlich, daß bereits Tonfolgen von drei Tönen geschützt sind – Bruckners Melodie besteht nachweislich aus mehr als drei Tönen. Auf dem Album „Elephant“ der White Stripes steht: „Words and music by Jack White“, was demzufolge auch für Seven Nation Army gilt, den ersten Song des Albums. Kein Hinweis auf Bruckners Urheberschaft. Nun ist Bruckner bereits 1896 verstorben, und selbst die immer wieder auf Betreiben der Verwertungsindustrie verlängerten Schutzfristen greifen in diesem Falle nicht mehr. Vielleicht aber könnten die bekannten Copyright-Cops Hand in Hand mit der GEMA dafür sorgen, daß die Urheberrechts-Schutzfristen noch weiter verlängert werden, um Bruckner zu seinem Recht zu verhelfen? Gorny, Chung, GEMA, übernehmen Sie!“