Bildung

DIE TOP-10-LISTE DER

Antisemiten auf diesem Planeten, die nicht von der Freiwilligen Feuerwehr Bergkirchen erstellt wurde, sondern vom Simon Wiesenthal Center, finden Sie, übrigens mit ausführlichen Belegen und Begründungen, hier:

http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_3.PDF

Erfolgreich vorgedrängt haben sich sowohl Gruppen (Nr. 4: „eine erhebliche Anzahl“ von Fans des englischen Fußballclubs Westham United), als auch Einzelpersonen (Nr. 9: der deutsche Jakob Augstein, u.a. Zeitungsbesitzer und Spiegel Online-Kolumnist und – darüber können wir ohne ausführliche Konsultationen mit unserem Psychoanalytiker im Moment keinen Kommentar abgeben – Sohn von Martin Walser).

Ehe wir uns hier über die anderen Spitzenreiter auslassen, müssen wir den Zustand unserer schusssicheren Westen überprüfen und unsere Verteidigungsstrategie mit einigen Trainingseinheiten auffrischen. Ob dabei auch Gebete von Nutzen sind, wird grade diskutiert.

Jetzt aber noch schnell zu ganz was Anderem: in der aktuellen Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen wird man dankenswerterweise schon jetzt auf die 2013 kommenden Feierlichkeiten zu Ehren eines der größten Deutschen eingestimmt. Wir verraten nicht zuviel, wenn wir sagen, dass es Jopi Heesters denn doch nicht ist:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14835



BRECHTFESTIVAL AUGSBURG 2013 (3)

Mit meinen Kindern im Jugendarrest habe ich schon mehrmals Brecht gelesen. Den „Augsburger Kreidekreis“ etwas gekürzt, weil unser Zeitfenster zu klein ist. Niemandem sagte der Name Brecht was. Aber wieso auch.

Gymnasiasten oder Studenten sind ganz selten dabei. Ein Hauptschulabschluss ist so ziemlich die Spitze und keinesfalls die Regel. Was nichts sagt. Nicht wenige von ihnen sind intelligent und streetwise. Oder haben sich irgendwoher von jenseits der Schule eine stattliche Menge Allgemeinbildung beschafft. Zu viele andere haben nichts und werden wohl nie was bekommen oder sich besorgen, da darf man sich nichts vormachen.

Die Leute in den Hauptschulen sind allen wurst. Alle laufen in die 7. Klassen der Gymnasien aufwärts und diskutieren über Goethe und Literatur und Brecht und den Sinn des ebooks in den Zeiten des nur scheinbar ehemaligen Rinderwahnsinns. Aber die Leute in den Hauptschulen sind allen vollkommen wurst. Die sollen die Schnauze halten und bei RTL-1 bloß die Schnauze halten. Ich sag euch was, ihr armen gestressten Lehrerbeamten und tapferen Mittelschichteltern: ihr werdet diese Sackgasse in eurem Gehirn eines Tages ganz bitter bereuen. Aber erst, wenn ihr die letzten Millionen in euren Brecht- und Wagner-Festspielen verbraten habt, wird euch vielleicht irgendwas dämmern.

Ich bin niemals auf eurer Seite – ich bin auf ihrer Seite.

Und den Vortrag, den ich euch zum Thema halten kann, findet ihr so unlustig wie euch überfordernd. Das Bildungsgut, das ihr mit euch herumschleppt, ist so mager und mickrig, dass ihr nur unter euresgleichen den Anschein erwecken könnt, damit was hermachen zu können. Vergesst es doch einfach und geht in´n nettes Lokal.

Außerdem habe ich aus den „Kalendergeschichten“ auch „Fragen eines lesender Arbeiters“, „Mein Bruder war ein Flieger“ und meine Lieblingsstory „Die unwürdige Greisin“ gelesen. Ich hatte immer den Eindruck, dass irgendwas von Brecht immer bei den Kandidaten ankam. Beim „Kreidekreis“ natürlich die Kriegssituation und die Frage, was eine Mutter ist, was eine gute, was eine schlechte… Das Duell am Ende versteht jeder, wenn auch nicht unbedingt sofort den eigentlichen Witz.

Unvergesslich und unbezahlbar die Bemerkung eines 18-Jährigen russischen Immigranten: „Also ich weiß nicht, warum ich mir das Zeug da von diesem Vogel Brecht da anhören soll, lesen Sie doch was von sich selber, wenn Sie schon sagen, dass Sie selber auch so Zeug schreiben, das fände ich dann echt interessanter.“

„Aber ich nicht.“



MUTTER THERESA SAGT

Die Welt, die von Gott erschaffen wurde, wäre schöner, wenn alle Menschen tolerieren lernen würden, dass sich andere Menschen an Weihnachten anders anziehen als man sich selbst anziehen möchte.

(Wir wissen nicht, bei wessen Anblick die Mutter Theresa das sagte, aber bestellen Sie diesen heißen Skianzug nur bei partyalarm.de und nennen Sie den Namen dieses Blocks, dann erhalten Sie obendrein ein schönes Giveaway!)

 



DER DR. BEATE MERK

möchten wir in diesen schweren Tagen einmal mehr unsere geradezu überwältigende Unterstützung zukommen lassen. Gerüchte besagen, sie würde beinahe jede Nacht davon träumen, in der Irrenhauszelle von Gustl Mollath gelandet zu sein. Aber der Gerüchte sind ja viele, wenn der Adventstag lang ist und die Diskussion am Glühweinstand immer heftiger wird, ob man denn heute noch Irrenhaus sagen dürfe, wo man sich doch auf Geschlossene langsam schon geeinigt haben könnte.

Frau Dr. Beate Merk, nicht nur gefühlte, sondern echte bayrische Justizministerin seit neun Jahren, hat sich im Fall Mollath stets vorbildlich, den guten bayrischen Traditionen entsprechend verhalten. Deshalb wäre es keineswegs unverdient, dass ihre Alpträume aufhörten, wenn Herr Mollath die Anstalt verließe. Mia songs amoi so: wanns moign warat, warats scho bessa, gä.

Hier können Sie nach wie vor ihre Stimme abgeben, um den beiden zu helfen. Beim Stand von 5354 Votings ist noch etwas Platz nach oben vorhanden:

https://www.openpetition.de/petition/online/ruecktritt-der-bayerischen-justizministerin-und-aufnahme-einer-untersuchung-im-fall-mollath

Wer seine Zweifel an der guten Frau Dr. Merk hat, möge sich doch einmal, wie unser stellvertretender Chefredakteur Innenpolitik Sektion Bayern, die Reden auf ihrer Heimathomepage durchlesen. Welche zweifel- und ausnahmslos nicht nur ihre intellektuellen, sondern auch – und das ist für gute bayrische Politiker schon immer unabdingbare Voraussetzung gewesen – ihre bodenständig-humorvollen Qualitäten belegen. Wir zitieren respektvoll und mit dem Hinweis, dass natürlich auch hier das gesprochene Wort gegolten hätte:

„Grußwort der bayerischen Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Dr. Beate Merk beim 10. schwäbischen Böllerschützentreffen Unterelchingen am 16.09.2012:“

(Nach der Anrede:) „Es ist mir eine Ehre und eine Freude, dass ich die Schirmherrschaft (…) übernehmen durfte. Heute treffen wir uns hier in Unterelchingen aus einem ganz besonderen Anlass: Vor 100 Jahren wurde die Schützengesellschaft Unterelchingen gegründet. Es gibt also allen Grund zu feiern und Sie können an diesem Tag mit Stolz auf die beeindruckende Geschichte des Vereins zurückblicken.

Gerade in der heutigen Zeit mit ihrer Vielfalt der Angebote und einem immer hektischer werdenden Alltag sind Vereine wie die Schützengesellschaft wichtig. Denn sie leben und bewahren unsere Kultur, unsere Sitten und Brauchtümer. Außerdem kann und muss man beim Schießsport Ruhe finden. Ruhe, Geduld und Entspannung sind Grundvoraussetzungen für ein genaues und sicheres Zielen und Schießen. Aber genauso wichtig, um einen Ausgleich zum täglichen Stress zu finden!

Selbstverständlich darf aber in einer Schützengesellschaft auch das Feiern nicht zu kurz kommen. Dass auch dieser wichtige Teil der Tradition bei Ihnen gepflegt wird, dafür sorgen gerade auch die Böllerschützen, die bei so vielen Festen und besonderen Gelegenheiten für die feierliche Umrahmung sorgen.“ (Folgen einige sog. Füllsätze).

„In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt viel Spaß beim Böllerschießen, sowie weiterhin ein spannendes, unterhaltsames Fest und gute Unterhaltung mit Pulverdampf und Böllerknall!“

Wer das vertiefen möchte, hat unsere vollste Unterstützung, wir weisen jedoch darauf hin, dass Nichtstudierte erhebliche Verständnisprobleme bekommen könnten:

http://www.beate-merk.de/24.0.html?&no_cache=1

Das schöne Foto von Dr. Merk mit dem Hl. Nikolaus finden Sie hier:

http://www.beate-merk.de/22.0.html?&no_cache=1

Den echten Nikolaus kaufen Sie hier und sonst nicht:

Schokoladen-Nikolaus

Quelle: http://schokoladen24.com/schokoladen-24/das-15-tuerchen-im-schokoladen-24-adventskalender/



ICH SAG EUCH WAS

der Fall Mollath ist keineswegs gelaufen, obwohl nun offiziell verkündet wurde,  dass der Fall wieder gerichtlich aufgenomen wird. Go-Go-Go: oder du bist morgen im Irrenhaus.

Klar, alles nur Spaß, so wie alles…

Aber mach kurz dein Zeichen dort,  so wie Frau Hadertauer, Herr Gauweiler, Herr Gysi… Da es  bei der Liste auch heißt, die bayrische Justizministerin möge mal zurücktreten, finde ich das doch bemerkenswert. Natürlich nicht was Gysi betrifft. Das zu fuckin einfach.

Für uns im Süden gilt: Fight!

https://www.openpetition.de/petition/online/ruecktritt-der-bayerischen-justizministerin-und-aufnahme-einer-untersuchung-im-fall-mollath

 



ADORNO SAGT

Musik ist Abschaffung von Angst.



MARTIN BÜSSER

starb vor zwei Jahren, einer unserer wenigen tollen Schreiber und Denker über Musik und Popkultur – durchaus passend, dass ich im Moment Ella Guru von Cpt Beefheart höre – und, hier wohl angebracht zu sagen: „viel zu früh“, mit verdammten knapp über 40 Jahren.

Wäre nett, wenn er mir hier in meinem Hotelzimmer am Berliner Hauptbahnhof Gesellschaft leisten würde. Die Flasche American Straight Ranch Wood Bourbon Whiskey ist fast zuviel für mich. Da wäre der Beistand von so einem guten Geist willkommen.

Genug der Intimitäten, die unter uns Facebookers bleiben – wer´s nicht kennt, möge reingehen:

http://www.ventil-verlag.de/autor.php?uid=9&sid=abab88bc40fd0901de806cfbc27caf47



WAS VERGESSEN

Es müssen in der Nähe nicht Bomben aus dem Boden geholt werden, um das Gefühl zu haben, dass die unglaublichen Heldentaten der Deutschen im 20. Jh. nicht ganz so begraben, vergessen, vergeben sind, wie sie das gern hätten. Da könnse z.B. gern mal Ihren griechischen Nachbarn fragen, falls er nicht grade damit beschäftigt ist, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Oder sich was anhören:

3 CDs, 183 Min., Booklet. Konzeption/Regie: Evelyn Steinthaler, Klaus Sander. Supposé Verlag, Berlin 2012.

Aus dem Verlagstext: „Käthes Eltern, beide überzeugte Sozialdemokraten, leben und arbeiten in Wien. Mit wachsendem Druck des Regimes setzen sie sich mit anderen Gleichgesinnten im Untergrund zur Wehr; auch Käthe wird immer mehr Teil dieses politischen Kampfes. Der Tod ihrer Mutter und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lassen sie schließlich das politische Erbe ihrer Eltern antreten, und so setzt sie die Arbeit bis zur ihrer Verhaftung im Alleingang fort. Nach langem Aufenthalt in den Wiener Gefängnissen wird sie 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt.

Heute ist Käthe Sasso 86 Jahre und lebt allein in ihrem Haus in Winzendorf. Ihre dramatischen Erinnerungen hindern sie nicht daran, ein modernes Leben zu führen. Seit ihrer Flucht aus Ravensbrück setzt sie sich unermüdlich für das Andenken der hingerichteten WiderstandskämferInnen der „Gruppe 40″ auf dem Wiener Zentralfriedhof ein. Für ihr Engagement wurde sie u. a. mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Sie bleibt eine Kämpferin – nicht nur in Worten, auch in der Tat.“

 



DRECKSÄUE VERDAMMTE

Man will´s natürlich dann nicht gewusst haben, aber irgendwie hat man´s doch wieder gleich gewusst. Unser neuer Praktikant/in (s. 31.8.) ist eine Drecksau und sogar eine ganz eine miese Drecksau. Hat noch keinmal das Klo geputzt, aber schon einen Streik angezettelt, bei dem alle zukünftigen Ex-Mitarbeiter mitspielen wie Lothar Matthäus in seinen besten Zeiten.

Ich bin hier vollkommen allein. Ich fühle mich hier immer vollkommen allein, aber jetzt bin ich´s in echt. Und es fühlt sich echt übel an. Ich weiß nichtmal, wie man hier die Kommentare zulässt. Ich weiß nichtmal, wie man unser verdammtes Facebook aufmacht.

Ich weiß nichtmal, was ich tun könnte, außer bei einem anderen Block die Tür einzutreten und was zu klauen. Was soll´s – man hat ja was gerlernt in seinem Leben, damit man´s dann auch anwendet. Gute Gelegenheit, sich an eine bewährte Taktik aus den guten alten Punktagen zu erinnern: Schlag immer nur den Laden kurz und klein, wo sie garantiert nicht die Polizei rufen.

Und weil ich nicht ganz blöd bin, klau ich im Ausland, genauer gesagt in Wien, beim Block des Songdog Verlags. Das ist eigentlich ein ganz netter Haufen, aber ich bin nunmal in einer Notsituation und da gelten andere Gesetze. Bis die Songdogs mal die Nummer der Cops finden, könnte Pussy Riot ein Doppel-Album einspielen. Hier also derLeitartikel von Songdog.at vom 5. September:

xxx BLASPHEMIE xxx

Der österreichische Filmemacher Ulrich Seidel hat sich von Erz-Katholiken eine Anzeige wegen Blasphemie eingehandelt. Es soll sich bei der inkriminierten Stelle in seinem neuen Film “Paradies” um  ”Masturbation mit einem Kruzifix” handeln.

Jawohl! Wer, außer den Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft, deren Proponenten die ihnen anvertrauten Kinder sexuell missbrauchen, schlagen, quälen, und danach jede Schuld leugnen und von ihren Vorgesetzten gedeckt werden, verfügt über die moralische Integrität, einen als  blasphemisch empfundenen Künstler in die Schranken zu weisen und ihn der gerechten Strafe zuzuführen?

Wir hier von der Blockredaktion sagen nur: Schämen Sie sich Ulrich Seidel, und tun sie Buße: Lesen Sie das Gesamtwerk von Martin Mosebach! Das sollte genügen. Auch für den Rest Ihrer Sünden.

xxx:::xxx

Unser Filmredaktor ist grade wieder gekommen – was für ein Genie!

 



A NIGHT IN ZAGREB

heißt der neue Film unserer Freunde von Slowboatfilms und ist ein 90-Min.-Portrait der großartigen Bambi Molesters. Hier der Trailer: http://slowboatfilms.com/index.php?link=The-Bambi-Molesters_A-Night-In-Zagreb

Und noch ne gute Meldung: Christoph Wagner, Musikjournalist und Herausgeber einiger Trikont-Compilations wie

Murder – Songs From The Dark Side of The Soul

hat seinen MusikBlog eröffnet: http://christophwagnermusic.blogspot.de/

Und mehr : Trikont-Hrsg. Jonathan Fischer hat seine große Black Music-Serie um ein Album erweitert:

„Chuck Perkins Sprechgesänge transportieren den Funk von Jazz Funerals,  kreolischer Küche,  Mardi Gras Indian Chants, anarchischen Second Line Tänzen und Voodoo-Zeremonien. Sie fließen über mit einer Leidenschaft, die sich selbst von Gewalt, Armut, Drogenmorden und korrupter Polizei nicht unterkriegen lässt. New Orleans ist ein Ort an dem eine uralte afrikanisch-kreolische Geschichte des Widerstands weitergeschrieben wird – in den lebensbejahenden Rhythmen der jungen Brassbands wie den todesverachtenden Versen seiner Bounce Rapper.“