Bildung

MÄNNER!

„Als ihr Mentor, der Songschreiber, Sänger und Mitbesitzer von Capitol Records, Johnny Mercer, zu ihr sagte, dass ein bestimmter Song, den sie aufnehmen wollte, nicht ‚ihre typische Art‘ von Song wäre, gab ihm die frustrierte Ella Mae Morse mit dem für sie typischen Mumm ´ne Antwort. <Was ist denn meine typische Art Song? Cliffie Stone hat gesagt: ‚Du bist eine Country-Sängerin.‘ Und Benny Carter hat gesagt: ‚Du bist eine Jazz-Sängerin.‘ T-Bone Walker hat gesagt: ‚Du bist eine Rock´n´Roll-, schwarze Blues-Sängerin, genau das bist du.‘>“

Liner-Notes von Kevin Coffey zu Ella Mae Morse/Rocks, Bear Family Rec



DA DEUTSCHE MUSIK

die Welt gelehrt hat, was Tiefe ist, sollte die Welt auch einsehen können, warum musikalische Menschen das ominöse Wörtchen deutsch nicht voller Selbsthaß aussprechen. Sondern eher stolz und ein wenig melancholisch.“

Das ist ein schönes Spiel: In unseren Büroräumen verstreut liegen Stapel mit alten Konkret-Heften, und dann spaziert man rum und reißt plötzlich ein Heft raus und schlägt es auf und ist gespannt, was man findet. Dann fordert man Praktikanten damit heraus. Zeit für den großen History-Test, Freunde… Dieses Zitat – das man schier endlos kommentieren möchte, wenn nicht Vatertag wäre – von Joachim Kaiser (der, glaube ich, Prof. und Dr. ist, aber ich will hier nichts gesagt haben) aus der Süddeutschen findet sich in Heft 1/1998 und darunter hängt ein großes Foto von Heino, auf dem er eine durchsichtige Brille auf hat! Also nicht dieses:

 Da deutsche Musik



DIE EHRE

einen Henri-Nannen-Preis in der Essay-Abteilung zu bekommen, erging soeben an Bernd Ulrich von der Zeit.

Ein paar Stunden vor der Bekanntgabe hatte Otto Köhler, einer der großen (Geschichts-)Journalisten, seinen Kommentar zu Essay und Autor veröffentlicht. Dass die Kenntnis dessen an der Vergabe ggf. was hätte ändern können, sollte man wohl eher nicht vermuten:

Otto Köhler: „Favorit für die Sparte »Essay« ist Zeit-Vize-Chefredakteur Bernd Ulrich für seine Titelgeschichte »Wer sind wir, heute?« vom 30. August 2012, in der er »gern den nazivergleichenden Griechen und Spaniern einen Finger ihrer Wahl zeigen, der Ruderin einen Arm um die Schulter legen und sich dabei von dem Sänger etwas vorsingen lassen« möchte. Die Bundeswehr-Ruderin Nadja Drygalla mußte von den Olympischen Spielen in London abreisen, weil ihr Partner ein bekannter NPD-Landtagskandidat von den »Nationalen Sozialisten Rostocks« ist, und der Wagner-Sänger Evgeny Nikitin durfte in Bayreuth nicht auftreten, weil er ein Hakenkreuz auf seiner Haut trug. Bernd Ulrichs Geschichte trägt die Überschrift »Wer sind wir heute?« und ist Hauptbestandteil des mit einem Hitler-Bild garnierten Zeit-Titels »Wann vergeht Vergangenheit?«“

Hier sein Essay in voller Länge:  http://www.jungewelt.de/2013/04-26/016.php



HEUTE IST SCHON WIEDER

so ein spezieller Tag, der „Tag des Lärms“. Es ist wie mit dem Winter. Als ich klein war, war der Winter ein ganz ein anderer. Und es gab auch nicht so viele spezielle Tage, in denen etwas in den Mittelpunkt gestellt wurde. Allein hier im Block wurde in den letzten Tagen schon auf zwei Tage hingewiesen und man darf gar nicht daran denken, wieviele spezielle Tage wir in der letzten Zeit vergessen haben, jedoch ohne bösen Willen.

Ich möchte nichts gegen die anderen Tage sagen, jeder hat seine Berechtigung, das ist schon klar – aber der „Tag des Lärms“ ist mein Tag. Gut, er dauert nur noch eine knappe Stunde, aber das ist schon genug. Ich finde, dass jeder Tag ein „Tag des Lärms“ sein sollte.

Es gäbe nun viel hier zu sagen, aber ich möchte einfach auf die Kollegen von der Dachauer Redaktion des Münchner Merkur verweisen, die belegen, dass die Probleme mit dem Lärm selbst in einer bayrischen Kleinstadt vorhanden sind:

„Innehalten am Tag des Lärms

Dachau – Ob am Arbeitsplatz, im Verkehr oder durch Musik – nahezu überall sind die Menschen im Alltag einer Geräuschkulisse ausgesetzt. Um auf die Gefahren dieser Belastung hinzuweisen, wurde der „Tag gegen Lärm“ ins Leben gerufen. In Dachau gibt es einen großen Lärmfaktor: den Straßenlärm.

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Am heutigen Mittwoch zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Akustik (DEGA) zum 16. Mal für die Aktion verantwortlich. Das Hauptziel ist, Aufmerksamkeit für die durch Lärm entstehenden Probleme zu erregen. Auch die Wichtigkeit von Ruhephasen für das Gehör soll den Menschen verdeutlicht werden. In der Arbeit, im Verkehr, durch Medien und sogar in der Schule ist das Gehör permanent einer Beschallung ausgesetzt. „In Dachau ist die Hauptquelle für Lärm der Straßenverkehr. Gerade an vielbefahrenen Straßen ist der Lärmpegel besonders hoch. Generell ist die Lärmbelastung über die Jahre durch ein höhereres Verkehrsaufkommen gestiegen“, sagt Volker C. Koch, der Stadtratsreferent für Verkehr in Dachau. Der Fluglärm sei in Dachau ebenfalls für viele Bürger ein Ärgernis, meint Koch.“

Tipp des Tages: Wer aktiv am „Tag gegen Lärm 2013“ teilnehmen möchte, kann heute für 15 Sekunden innehalten und bewusst die Ruhe genießen.

Den ganzen Artikel finden Sie bitte hier: http://www.merkur-online.de/lokales/dachau/dachau/dachau-innehalten-laerms-mm-2870366.html



ZUM SUPERTAG DES JAHRES

Ich zitiere mich wie immer ungern, diesmal aus einem Buch, das manche schon als Klassiker abgewrackt haben: „Kein Bier für Deutschland!“ (Bierherz, Edition Nautilus 1994).

Und da ist noch irgendein Supertag, der von den Schriftstellerinnen? Na, wie gesagt…



DAVE VAN RONK VS COEN BROTHERS

Musikforscher Christoph Wagner – auf dessen brandneues Buch „Der Klang der Revolte – Die magischen Jahre des westdeutschen Musikunderground“ (386 S., Schott Verlag) wir im Moment nur kurz, aber mit Nachdruck verweisen – (Hrsg. einiger großartiger Trikont-Compilations, seine Homepage rechts bei den Links) heute im Radio:

SWR2 Musikpassagen Sonntag, 21.4. | 23:03– 24:00 Uhr

Filmheld der Coen Brothers: Auf den Spuren von Dave Van Ronk und des amerikanischen Folkrevivals


Die Gebrüder Coen gehören zu den bedeutendsten Filmemachern der Gegenwart. Zu ihren größten Erfolgen zählen „The Big Lebowski“, „Fargo“, „True Grit“ und „No Country for Old Men“. Nach „O Brother where art thou“ thematisiert ihr neuer Film nun abermals ein musikalisches Thema. „Inside Llewyn Davis“ geht nach Greenwich Village in Manhattan in die 60er-Jahre zurück und porträtiert eine Woche im Leben des Liedermachers Dave Van Ronk, der im Film Llewyn Davis heißt. Van Ronk, der 2002 verstarb, war eine wichtige Figur des Folkrevivals der 60er-Jahre und gilt als Mentor von Bob Dylan. Christoph Wagner ist den Spuren von Dave Van Ronk in Downtown Manhattan nachgegangen, hat mit Zeitzeugen gesprochen und die Originalschauplätze besucht, wie das legendäre „Café Wah“ in der MacDougal Street, ein Brennpunkt des Folkrevivals, wo auch die Coen Brothers wichtige Sequenzen ihres Films drehten.

Die Sendung kann auch übers Internet empfangen warden: http://www.swr.de/swr2



WERNER HERZOG SAGT

Ein kranker

Hund

bringt mehr Geld.



VIELE VERLASSEN

unser Blockhaus nach der Lehrzeit mit den besten Grundlagen, die die deutsche Wirtschaft zu bieten hat, um eine ordentliche und anständige Karriere hinzulegen:

Quelle: http://grottu.tumblr.com/post/40674453141 Dorthin senden Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen. Facebookmitglieder werden von unserer Smartphoneabteilung betreut.



VATERLANDSVERRÄTER

ist ein toller Dokumentarfilm. Schriftstellerportrait, Stasi-Portrait, harter Stoff. Von Annekatrin Hendel. Über und mit Paul Gratzik und mit Matthias Hering, Ernstgeorg Hering, Gabriele Dietze, Sascha Anderson u.a. D: 2011, 97′

Noch eine Woche in der Arte-Mediathek:

http://videos.arte.tv/de/videos/vaterlandsverraeter–7388454.html

„Paul Gratzik war Arbeiterschriftsteller und 20 Jahre lang IM bei der DDR-Staatssicherheit. Doch Mitte der 80er Jahre verweigerte er die Mitarbeit und enttarnte sich selbst. Sein wechselvolles Leben ist eine Geschichte, wie sie so – mehr als 20 Jahre nach dem Ende der DDR – noch nicht erzählt worden ist.

Paul Gratzik wird 1935 in einem kleinen Dorf in der Nähe der heute polnischen Stadt Gizycko geboren. Die Eltern waren Landarbeiter, der Vater fiel 1941. Als Zehnjähriger wird Paul Gratzik 1945 mit Mutter und Geschwistern aus dem ehemaligen Ostpreußen nach Mecklenburg umgesiedelt. Hier macht er eine Lehre als Bau- und Möbeltischler. Er arbeitet im Ruhrgebiet, in Berlin, in Weimar und im Braunkohletagebau in Schlabendorf. 1962 wird er Leiter in einem Weimarer Jugendklubhaus und beginnt seine schriftstellerische Karriere.

In dieser Zeit unterschreibt er eine Verpflichtungserklärung als IM für das Ministerium für Staatssicherheit. Von 1963 bis 1968 studiert er am Institut für Lehrerbildung in Weimar. 1968 wird er zum Studium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig zugelassen, jedoch nach kurzer Zeit relegiert. Anschließend arbeitet er als Erzieher in einem Jugendwerkhof im östlichen Erzgebirge. Seit 1971 ist er freischaffender Schriftsteller und wird Mitglied des DDR-Schriftstellerverbandes. Seine literarischen Arbeiten beruhen im Wesentlichen auf eigenen Erlebnissen in der Arbeitswelt des Realsozialismus. Aber immer wieder gerät er mit seinem ungeschminkten Realismus, mit Berichten aus sogenannten Tabuzonen in Konflikt mit der DDR-Zensur.

Nach 1978 lebt Paul Gratzig als Autor in Berlin und ist zeitweilig Dramaturg am Berliner Ensemble. 1980 erhält er den Heinrich-Heine-Preis. Ein Jahr später kündigt er die Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit auf (MfS). Zwischen 1984 und 1989 wird er dann als Operative Personenkontrolle (OPK) „Kutte“ vom MfS geführt und selbst überwacht. Seit Mitte der 80er Jahre lebt und arbeitet Paul Gratzik zurückgezogen in der Uckermark.“

Homepage: http://vaterlandsverraeter.com/trailer/

Neue Züricher Zeitung: „Die Wirklichkeit war oft wilder, schillernder und vor allem widersprüchlicher und sah eher so aus wie das Leben von Paul Gratzik in Annekatrin Hendels Filmporträt „Vaterlandsverräter“, das erstmals in so radikaler Weise von einem Täter erzählt.“



WER IN NEW YORK IST

sollte dies nicht verpassen!

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Wer nicht in New York ist, das nicht:

Hier das ganze Programm: http://www.arsdilettanti.de/

Und für alle, die nirgendwo sein wollen, das neue Video des Society-Philosophen und Freizeit-Kampflyrikers Jan Off:

http://www.youtube.com/watch?v=aeYEq5feNiQ&list=PL4D5032F9329F52CC

Wer mehr Lebenshilfe aus diesem Block erwartet, sollte mal ne Sekunde über sich selbst nachdenken bzw. seine 30plus-Freunde am Facebook konsultieren.