Bildung

MEHR STIMMEN GEGEN RECHTS

Und sie gehören zu den wichtigsten Stimmen, die wir in Germanistan haben: Historiker und Neue-Rechte-Beobachter Volker Weiß sieht sich in der neusten Folge seiner Jungle-World-Kolumne das Tellkamp-Umfeld genauer an. Und bringt auch diese grobe Verzerrung auf den Punkt: „Weite Teile des Feuilletons fürchteten, Tellkamps Bücher könnten auf Scheiterhaufen aus differenzierenden Antworten auf dessen Ausfälle verbrannt werden. Also fast wie bei den Nazis. Es galt, die Freiheit des Künstlers zu schützen, nicht von anderen Einschätzungen der Lage behelligt zu werden!“

https://jungle.world/artikel/2018/12/deutscher-anstand

Friedrich Ani auf Zeit online lässt diesen Tellkamp ebenfalls nicht mit seiner Volksdeutschdenke durchkommen, und das mit der speziellen Wucht, dass Ani ebenfalls Suhrkamp-Autor ist:

http://www.zeit.de/freitext/2018/03/23/tellkamp-fluechtlinge-ani/?wt_zmc=sm.ext.zonaudev.facebook.ref.zeitde.dskshare.link.x&utm_medium=sm&utm_source=facebook_zonaudev_ext&utm_campaign=ref&utm_content=zeitde_dskshare_link_x&t=Eine+Meinung+allein+macht+noch+keinen+klaren+Kopf+-+Freitext



FILMFREAK UND POLITPOET

Passend zum 70. Geburtstag wurde der große Essayist Georg Seeßlen, der Rocker unter den Filmfreaks,  der Politpoet unter den Denkern, kürzlich mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik ausgezeichnet. Und mit einem neuen Buch bei Edition Tiamat. Hier die Laudatio von René Martens: http://renemartens.tumblr.com

„Zeit meines Lebens habe ich Pop geliebt und gehasst. Pop war hier Befreiung und da Unterdrückung, hier Explosion der Wahrhaftigkeit und dort Implosion der Verlogenheit. Pop bewahrte das innere Kind und förderte die Vergreisung, Pop rebelliert und korrumpiert. Pop konstruiert die kleinen Unterschiede der Klassen und setzt sich über die gesetzten Grenzen hinweg. Pop ist universal, regional und national; Pop macht einfach alles mit, denn es ist der Ausdruck des Kapitalismus in der Demokratie, wie es der Ausdruck der Demokratie im Kapitalismus ist. Ohne Pop würde es diese prekäre Einheit gar nicht geben, und ohne Pop wären die Spannungen zwischen beiden nicht auszuhalten. Zugleich aber reagiert Pop auf die Brüche und Widersprüche, wie es keine »Hochkultur« und keine Wissenschaft kann. Jede Erkenntnis und vor allem Selbsterkenntnis einer Gesellschaft ist in ihrem popkulturellen Sektor »irgendwie« schon da. Pop ist das Klügste und gleichzeitig das Dümmste, was wir haben und was wir kennen.“



BIRTHDAY PARTY

WESSEN WELT IST DIE WELT?

Brecht * 10.2.1898

Bildergebnis für bertolt brecht platten



AFROBEAT BACKSTAGE

Bild könnte enthalten: Text

9. 2. 2018, 19h, Stadtbücherei Augsburg: Lesung mit Christian Jakob: Diktatoren als Türsteher Europas – Wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert + Podiumsdiskussion mit Christian Jakob (Autor und Taz-Redakteur), Rex Osa (Flüchtlingsaktivist), Julian Pahlke (Jugend Rettet) + Eine Veranstaltung des Augsburger Flüchtlingsrats.



WENN DAS KEIN GUTER WITZ IST

„Augsburgs Brechtforscher Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Hillesheim ist aus dem Augsburger Brechtkreis ausgetreten. Als Grund gab Hillesheim die “Politisierung des Brechtkreises” an. Dem schillernden Augsburger Brechtforscher gefällt es nicht, dass sich der Brechtkreis für eine Resolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan stark macht, die dem Augsburger Stadtrat zur Unterzeichnung vorgelegt werden soll. In dieser Resolution, die vom Augsburger Flüchtlingsrat ausgeht, heißt es, dass sich der Augsburger Stadtrat gegen Abschiebungen von im Verantwortungsbereich der Stadt Augsburg untergebrachten und lebenden Menschen nach Afghanistan aussprechen soll …“

Quelle: https://www.daz-augsburg.de/?p=61254

Das Programm ab 23.2.: https://brechtfestival.de/festival/programmheft-2018



AFROBEAT BACKGROUND

Mit der Zündfunk-extra-Sendung „Afrika muss draußen bleiben! Wie die EU ihre Grenzen nach Süden verlagert“ von Barbara Wossagk. (Aber keine Angst, Handel und Geldströme werden weiterhin beliebig migrieren können, also von uns aus gesehen natürlich…)

https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/ausstrahlung-1253770.html



JOHNNY TO HAT

mit Vengeance einen atemberaubend großen Film gedreht, mit einem atemberaubend großartigen Johnny Halliday in der Hauptrolle. Heutnacht bzw exactly morgen 14.12. 0h30 im BR-TV. Da ist der deutsche Titel Killer unter sich geradezu verharmlosend.



ZUM DEUTSCHEN HERBST

1977 ein Feature von Roderich Fabian: „Zum Thema RAF und Deutscher Herbst 1977 scheint alles gesagt. Dennoch geht die RAF-Debatte weiter. Mit 40 Jahren Abstand fragt Roderich Fabian gemeinsam mit Ingrid Scherf, Hans-Jochen Vogel und Christof Wackernagel, was von der biografischen Prägung dieser Zeit geblieben ist.“

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiofeature/deutscher-herbst-raf-102.html

Und hier zum Hören oder Download die legendäre Dokumentation „Die Arbeit ist erledigt oder die Dramatik hat auf meine Kopfhörer geschlagen”. Zusammengestellt von Axel Knapp / Detlev Michelers / Werner Sünkenberg (Radio Bremen), veröffentlicht im Oktober 1978 bei Trikont-Unsere Stimme. Aus 8 Stunden Mitschnitten von Nachrichten, Reportagen, Durchsagen und Korrespondentenberichten wurden die Ereignisse und Hintergründe zusammengeschnitten zu einer Schallplatte mit 55 Minuten Länge. Es dauerte vom 7.September bis zum 19.Oktober 1977.

https://trikont.de/themen/die-trikont-story/nachrichten-aus-dem-trikont-universum/originaltondokumentation-zum-fall-schleyer-im-herbst-77/

Originaltondokumentation zum Fall Schleyer im Herbst 77



WIE MACHEN GEHT

hat die neue, vom freitag rübergemachte, taz-Themenchefin Katja Kullmann beschrieben:

http://www.katjakullmann.de/blog/themenchefin-aber-was-machst-du-denn-da-den-ganzen-tag/



AUS DER EHRENWERTEN GESELLSCHAFT

der ehrenwerten konservativen Männer berichtet der Historiker und Publizist Otto Köhler: „Eine neue Biographie über Albert Speer ­enthüllt, wie sehr der Feuilletonist Joachim Fest die »Erinnerungen« des Multikriegsverbrechers ­mitgeschrieben hat. Sie waren für den Zusammenhalt der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft unentbehrlich.“

https://www.jungewelt.de/artikel/318749.fest-der-fälscher.html?sstr=albert%7Cspeer