YURIY GURZHYS KRIEGSTAGEBUCH VOL 160
Von Franz Dobler | 15. August 2023 | Kategorie: Allgemein | Kommentare deaktiviert für YURIY GURZHYS KRIEGSTAGEBUCH VOL 160https://www.tagesspiegel.de/kultur/ukrainisches-kriegstagebuch-160-husten-10307659.html
https://www.tagesspiegel.de/kultur/ukrainisches-kriegstagebuch-160-husten-10307659.html
„Höcke ist gegen Inklusion von Kindern mit Hilfebedarf. Seiner Meinung nach ist das ein „Ideologieprojekt“ und Belastungsfaktor, von dem das Bildungssystem befreit werden muss. Jemand überrascht? Bernd ist halt ein Nazi. Ach ja: Jetzt bitte gerne Facebook-Sperrung, weil ich sage, dass Bernd ein Nazi ist. Geht klar für mich.“ (Spricht und schreibt uns Kollege Roland Spranger aus der Seele).
Ein neuer Fall von Identitätsdiebstahl oder auch „Märchenjournalismus“: der Fall Fabian Wolff oder wie aus einem Lehrer ein gefeierter Zeit-Essayist wird und auch ein so perfides wie irres Beispiel dafür, was man alles unternehmen kann und muss, wenn man richtig Karriere machen will.
Hier die ausführliche Zerlegung von Thomas Wessel:
https://www.ruhrbarone.de/fabian-wolff-claas-relotius-sascha-arschloch
Auszug: „Spätestens seit 2002 – damals erschien „Opa war kein Nazi“ – weiß jeder, der von sich behauptet, er wisse, was es bedeute, jüdisch zu sein in Deutschland, dass sich die eigene Familiengeschichte anders ausnehmen könnte als am Küchentisch erzählt. Das Familiengedächtnis bildet sich auf andere Weise als das kulturelle, nämlich so, als spiele man „Stille Post“: Aus dem Satz Oma war Chefsekretärin im KZ wird Oma war im KZ wird Oma hat im KZ den Widerstand organisiert, so etwa läuft das durch die Generationen. Die Studie hat damals auch die ost- und westdeutsche Tradierung vergleichend berücksichtigt. Wer immer sich mit dem „Abgrund“ befasst, auf den Fabian Wolff zu reflektieren meint, weiß aus dem Effeff, dass nicht immer alles stimmt, was man sich in deutschen Küchen erzählt. Aus „Opa war kein Nazi“ macht Fabian Wolff „Oma war Jüdin“.“
„Wir haben ein Problem. Dieses Problem ist eine rechte, rassistische, antisemitische, queerfeindliche und schlichtweg menschenverachtende Ideologie, die in Form einer Partei mittlerweile Wahlen auf kommunaler Ebene gewinnt, einen Landrat und einen Bürgermeister stellt. Wie weit der Hass, den die AfD auch im Bundestag salonfähig macht, führen kann, zeigt schmerzhaft ein Jahrestag morgen. Am 22. Juli 2023 jährt sich das rassistische und rechtsterroristische Attentat im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München zum 7. Mal. Neun junge Menschen wurden damals ermordet.“ – Es gibt bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht viele, die es so direkt auf den Punkt bringen, wie BR-Hörspiel-Mitarbeiterin Pauline Seiberlich (im BR-Kultur-newsletter, 21.7.)
Rückblick/Fakten: „Der OEZ-Täter hatte sich das Einkaufszentrum, das als Rückzugsort für Jugendliche mit Migrationsgeschichte gilt, gezielt ausgesucht. Das Datum seiner Tat orientiert sich am rassistischen Anschlag in Norwegen fünf Jahre zuvor, bei dem 77 Menschen ermordet wurden. Trotz dieser eindeutigen Motive und der rechten Vernetzung des Täters auf Gaming-Plattformen, mussten die Angehörigen und Überlebenden über drei Jahre um eine korrekte Einstufung der Tat als rassistisch kämpfen. Politische oder gesellschaftliche Solidarität bekamen sie nicht, der Anschlag wird bis heute viel zu oft vergessen, wenn über rechten Terror in Deutschland gesprochen wird. Ich empfehle Ihnen in den Podcast „Terror am OEZ – 5 Jahre nach dem Anschlag in München“ reinzuhören. Darin werden die Ereignisse vor 7 Jahren, die anschließende, schleppende Aufarbeitung und der große Kampf der Angehörigen um Aufklärung nachvollzogen.“
zur AfD, die die CSU, wie immer ganz vorn im Kampf gegen Faschisten, dankenswerterweise aufbaut, wie sieht es da aus?
„Mit Andreas Scheuer (CSU) und seinem Parteifreund Alexander Radwan haben erstmals Abgeordnete der Unionsfraktion in einem Bundestagsausschuss mit der AfD gestimmt“ (BR24, 8.7.)
„<Mir war so, als hätte es sich um einen Antrag von uns gehandelt>, so Scheuer auf BR-Nachfrage.“
„Grüne-Bundestagsabgeordnete wie Julian Pahlke und Chantal Kopf hingegen unterstellen den CSU-Abgeordneten eine Lüge: <Ich war dabei – und es war sehr eindeutig, dass es um einen Absetzungsantrag der AfD ging>, twitterte Kopf. Pahlke schrieb, <CSU-MdB Radwan lügt>.“
Die ganze Nachricht: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/zustimmung-zu-afd-antrag-scheuer-spricht-von-durcheinander,TjPwFDC
DEN RECHTEN UND IHREN AIWANGERS:
gibt es eine neue konkret-Nummer: u.a. mit Heimatschland Die NPD heißt jetzt Die Heimat. Von Florian Sendtner + Titos Land Vor 80 Jahren entkam die jugoslawische Volksbefreiungsarmee der Vernichtung durch deutsche Truppen. Von Erich Später + Frau Mayer kommt herum Aus dem Leben der ältesten Krummnußbaumerin. Von Stefan Gärtner + Ein Mann mit Charakter Gerhard Henschel musste die Autobiografie des ehemaligen »Bild«-Chefredakteurs Kai Diekmann lesen + Unter Oberweltlern Jana Costas erzählt Geschichten von Reinigungskräften am Potsdamer Platz. Von Thomas Schaefer
solche Transparente und hier ein aktuelles, von dem auch große Teile der sogenannten Christdemokraten und in Bayern der Freien Wähler mit ihrer anführenden AfD-Nachsprechmaschine Aiwanger angesprochen werden. Darunter, von anderer Stelle aber dazu passend, ein Kommentar (3.6.) des Stuttgarter Journalisten und Edition-Tiamat-Autors Joe Bauer:
(Das ist ganz sicher ein Bild von Text: FRAG NICHT, WAS DEIN LAND FÜR DICH TUN KANN, FRAG WAS DU GEGEN DIE AFD TUN KANNST. FCK AFD)
„Die hohen Umfragewerte der AfD werden allenthalben mit dem Hinweis auf „Protestwähler“ relativiert. Die seien nicht rechts, sondern nur unzufrieden mit der Regierung. Und Schuld habe deren „linke Politik“. Demnach rechtfertigt eine nicht genehme Regierung, eine Partei zu unterstützen, die Nazis in ihren Reihen hat und mit gewaltbereiten Rechten zusammenarbeitet, die fortwährend rassistische Hetze verbreitet und die Verbrechen der Hitler-Diktatur leugnet und beschönigt. Fakt ist: Im Moment wäre die extrem rechte AfD die zweitstärkste Partei in der Republik. Die aktuellen Ausschreitungen der Autonomen in Leipzig, ein erstklassiges Argument für die seit langem zu beobachtenden staatlichen Angriffe auf die Versammlungsfreiheit, lenken jetzt wie bestellt vom immer gefährlicher werdenden Rechtsruck ab. Die Frage ist, was eigentlich die demokratischen Kräfte so treiben. Und die hochheilige Mitte, die glaubt, mit rechten Parolen könne sie selber Stimmen von rechts fangen. Und die Frage ist, was „wir“, also die, die sich gesinnungsmäßig gegen die Rechten stellen müssten, alldieweil unternehmen – außer messerscharf die Lage auf Facebook zu analysieren. Damit zurück zum Fußball.“ (Joe Bauer, 3.6., f-book)
von Rysum, Ostfriesland, finden sich wie auf allen Friedhöfen Grabsteine mit der ursprünglichen Form von Poesie:
„Freerkje Kirchhoff geb. Freerksen [war verheiratet mit] Freerk Kirchhoff“.
(Was irgendwie an Genesis P-Orridges Angleichungsprozess von Mann zu Frau/Mann denken lässt).
Auch den Vornamen „Engeline“ hatte ich noch nie gehört.