Allgemein

VOM BAYRISCHEN LEITKULTUR

Diese besonders christlichen Christsozialen, die im Leben nicht mehr gemacht haben, außer juristische Seminare abzusitzen und in Parteiversammlungen abzuhängen, halten uns Vorträge über bayrische Leitkultur? Gibt es denn unter den vielen EU-Verordnungen keine, die diese Art geistiger Körperverletzung verbietet und bei Zuwiderhandlung einbuchtet?

Eine Anfrage im Landtag bzgl. des Zusammenhangs zwischen bayrischer Leitkultur und Integrationspflicht wurde laut Süddeutsche v. 24.6. so beantwortet: „Die Integrationspflicht ist an der Leitkultur auszurichten“. Und: „Die vorherrschenden Umgangsformen, Sitten und Gebräuche, die im Einklang mit Recht und Gesetz stehen, sind zu respektieren“. Selbst drittklassige Kabarettisten kommen mit sowas nicht weit.

Eine erhellende Präzisierung, worum´s da geht, findet sich in Konkret 4/16 in der Gremliza-Kolumne mit dem Titel „Er ist wieder da“. Gremliza zitiert aus einem Gespräch, das Michel Friedman mit seinem Talkgast von der CSU, Michael Frieser führte. Friedman zitiert den CSU-Landtagsfraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer mit „… wir wollen keine Multikulti-Gesellschaft, sondern wir wollen einen ganz klaren Maßstab, was wir bei der Integration erwarten, und das hat was mit der Leitkultur zu tun“, um dann diesen Frieser zu fragen: „Was ist denn die Leitkultur? Frieser: Die Leitkultur ist, was wir als christlich-jüdisches Abendland bezeichnen … Friedman: (…) Sie wollen mir doch nicht sagen, dass es eine christlich-jüdische Kultur gibt … Christlich-jüdisch – da kann ich nur sagen, als Jude: 2000 Jahre Verfolgung, dazwischen ein bisschen Pogrom, Blutspuren – das ist doch kein Vorbild …“ Und dann die Antwort vom Frieser: „Lenken wir nicht vom Thema ab“.

Da quälen mich folgende Fragen: Wie kaputt ist unser Bayern, wenn solche Frieser im Landtag abhängen können? Und was haben grundanständige Bayern getan, dass sie mit solchen Figuren abgestraft werden? Kann es also einen Gott geben, und wenn ja, ist er wirklich ein lieber?



WIE ES IST

„Es ist ein Kniefall vor den Rechtspopulisten“, kommentiert Felix Werdermann im neuen der Freitag das Integrationsgesetz, und endet damit: „Die Organisation Pro Asyl hat schon recht: Es handelt sich um ein Desintegrationsgesetz.“

Den Weg bis zu diesem Desaster kann man ein wenig nachvollziehen durch das Portrait über diesem Kommentar: Ein Typ, der Jahrzehnte lang durch die CDU marschiert ist, dann im Windschatten der FAZ Herausgeber der Märkischen Allgemeinen wurde, um in der lächerlichen Parodie des verblödeten englischen Gentleman immer noch frei herumzulaufen. Deshalb hätten wir nichts dagegen, wenn in diesem Gauland, das auch durch eine SPD-Figur wie Sarrazin gezeichnet ist, wieder die vier ehemals sog. Besatzungsmächte nach den Rechten sehen würden.



GLAUBEN SIE KEINEM HEIMATMINISTER

 

design: c stuffy sauter

 



WIE GEFÄHRLICH SIND

Fakes im Netz? Dazu eine Reportage von BR/Puls (via B2-Notizbuch): „Die Geschichte eines falschen Facebook-Posts. Von Michael Bartlewski. Fakes verbreiten sich im Netz wie sonst nur Katzenvideos. Richtig übel wird das, wenn solche Falschmeldungen gezielt eingesetzt werden, um zu hetzen. Zum Beispiel gegen Flüchtlinge. Ich habe mich auf die Spur eines solchen Fakes im Netz gemacht. Wer schleudert das in die Welt? Wie trifft das die Opfer? Und welche Auswirkungen kann so ein Netz-Fake im echten Leben haben?“

http://blog.br.de/die-frage/   # Mit einem Beitrag über „Die Fakejäger“, die (auch aus Österreich gibt es gute Nachrichten!) über Netzbetrug informieren bzw. möglichen Falschmeldungen nachgehen: http://www.mimikama.at/



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DESPERADOS WAITIN´ FOR A TRAIN

Guy Clark Kreuz17 5 2016

Bildergebnis für guy clark



ABER DAS IST DOCH ENDLICH MAL

eine sehr gute Nachricht: Als der stellvertretende AfD-Chef Jörg Meuthen schließlich seinen Anhängern zuruft, die AfD wolle „weg vom links-rot-grün verseuchten 68er-Deutschland“ …

Jetzt kann ich in Ruhe weiterlesen: Ich werde auf eure Gräber spucken. Sie wissen nicht, von wem, aber ich habe die passende französische Sängerin dazu:

Keren Ann: 101, CD



WIR BITTEN

unsere Abonnent-Innen selten um besondere Aufmerksamkeit. Weil das ein Problem ist, das jeder mit sich selbst ausmachen sollte. Aber manchmal muss es sein. Jetzt. Der Frankfurter Filmemacher M.A.Littler, der in diesem Block schon mehrmals nicht hoch genug geschätzt werden konnte, kann für seinen neuen Film (in Zusammenarbeit mit Dirk Otten alias The Dad Horse Experience) Unterstützung gebrauchen (was nicht heißt, er wäre ein Filmer, der ohne Subvention nichts hinkriegt; das hat er oft genug bewiesen): „Kiev Stingl – NO ERKLAERUNGEN – Dokumentarfilm“. Wird alle interessieren, die es etwas nachdenklich stimmt, dass Udo Lindenberg nun der größte Künstler Germanistans ist. Und Sie nehmen Ihr Geld, nicht um zu spenden, sondern um tolle Sachen zu kaufen. Also kaufense. Alle Informationen zu Projekt mit Trailer und Angebot hier:

https://www.indiegogo.com/projects/kiev-stingl-no-erklaerungen-dokumentarfilm#/

Bildergebnis für kiev stingl

Kiev Stingl: Hart Wie Mozart (LP) - Bild 1Bildergebnis für kiev stingl bücher

u.a.



WÄHREND DIE AUSSTELLUNG

meines alten Freundes im Stadtmuseum Beckum noch bis 14.5. zu sehen ist:

Jochen Stenschke: volatile Memory

 
>Unter dem vielschichtigen Titel „volatile memory” (also flüchtige oder sogar launische Erinnerung) zeigt Jochen Stenschke Bilder, Zeichnungen und Objekte. Wenn unsere Alltagssprache die uns umgebende Realität nicht mehr beschreibend oder gar treffend benennen kann, beginnt die imaginäre Vorstellungswelt der Kunst – in ihr ist alles möglich! Bei der heutigen medialen Abrufbarkeit von visuellen Informationen und auch deren Flüchtigkeit stellt sich natürlich die Frage nach einer bleibenden Nachhaltigkeit. Und auch die nach unserer eigenen, subjektiven Identität. Jochen Stenschke veranschaulicht diese Zusammenhänge am Beispiel seines imaginären Alter-Egos von „Freitag & Gregor”, einer Art zweitem Ich des Künstlers, die im Beckumer Museum ihr schöpferisches Debut und ihre Gegenüberstellung erleben dürfen.<

   

>In sechs Räumen des historischen Rathauses treffen spielerisch sechs unterschiedliche Bildformate und Materialbilder mit wechselnden Aussagen aufeinander. Sie hinterfragen das „Betriebssystem Kunst” und ergründen insgesamt das Entstehen von Bildern durch Künstler. Die Ausstellung zeigt den Austausch verschiedener Bildgedächtnisse und bestätigt die dem Menschen so eigene Subjektivität von angeblich faktischen Erkenntnissen.<



KEINE DISKUSSION

Bildergebnis für internationaler tag roma 2016Bildergebnis für internationaler tag roma 2016



OBEN VORN AM THEATER

in Leipzig ein Transparent:

DAS LAND, DAS DIE FREMDEN NICHT BESCHÜTZT, GEHT UNTER. (Goethe)

Hat er ja schon öfter recht gehabt damit.