Allgemein

60 JAHRE KONKRET

Für uns Fans von Horrorgeschichten weiterhin unverzichtbar. Nach dem Oktoberheft mit dem Special „Alice im Wunderland“ jetzt das …

Das aktuelle Heft

Details u.a.: Interview mit Volker Beck über Antiziganismus beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung, Kay Sokolowsky über den Aufstand der Qualitätsmedien gegen die Schmutzkonkurrenz, Entwicklungshilfe mit Rendite. Von Michael Schilling, Die Biografie Albert Speer. Eine deutsche Karriere bringt Ungeheuerliches ans Licht. Von Gerhard Henschel, Glückwünsche zum 60.



ANGRIFF AUF TRIKONT (2)

Achim Bergmann vom Trikont-Label wurde auf der Buchmesse 2017 von einem Rechten attackiert und geschlagen. Auf der Trikont-Seite zum Video: „Das Interview wurde am Tag nach den Ereignissen geführt. Über den genauen Ablauf des Vorfalles kursieren unterschiedliche, teils falsche Informationen, die wiederum zu hitzigen Diskussionen führten. Dieser Beitrag soll zur Erhellung des Sachverhaltes beitragen. Achim Bergmann wusste nicht mehr genau, was er reinrief, als er am Stand der jungen Freiheit vorbeilief. Es war anscheinend nicht „Halt´s maul“, sondern „Du redest Scheiße“. So viel der Ordnung halber. Der Rest wird im Video erläutert. Danke an das Jüdische Forum.“

https://trikont.de/themen/die-trikont-story/nachrichten-aus-dem-trikont-universum/achim-bergmann-ueber-die-attacke-auf-der-buchmesse/



BUCHMESSE 2017

Von offizieller Seite kam nur lauwarmes Gewäsch zu den Ereignissen im rechten Lager. Hier eine Zusammenfassung von Christof Meueler und Peter Merg. Auszug: „Und doch ist die Buchmesse diesmal anders. Sie steht unter faschistischem Einfluss, atmosphärisch. Eine kalte Unterströmung im Meer des lauwarmen Liberalismus. Die Rechten waren auf der Messe schon früher präsent, aber jetzt merkt man sie. Sie müssen nicht von den Journalisten hochgeschrieben werden, sie schauen schon von oben herab. Sie sind mit der AfD im neuen Bundestag, und sie setzen die Themen: die Grenzen noch dichter, das Militärische noch wichtiger, die Politik noch autoritärer und die Reden noch wirrer. Vor allem aber schlagen die Rechten zu – mitten auf der Buchmesse. Sie trauen sich das jetzt.“

https://www.jungewelt.de/artikel/319784.von-oben-herab.html



ANGRIFF AUF TRIKONT

Die junge Welt hat soeben, 13.10. 16h30, mit dem Titel „Angriff auf Trikont“ gemeldet:

„Die Rechten sind im Kommen. Das Klima der Gesellschaft verändert sich. Die Rechten reden nicht nur darüber, die schlagen auch zu. Am Freitag mittag las Karlheinz Weißmann, einer ihrer »Vordenker«, auf der Frankfurter Buchmesse am Stand der Jungen Freiheit vor versammelten Anzugträgern Haarsträubendes aus seinem Buch »Kulturbruch ’68. Die linke Revolte und ihre Folgen«: Gemeint waren natürlich Chaos und Zerfall. Der 68er Achim Bergmann, Geschäftsführer des linken Plattenlabels Trikont, war auch unter den Zuhörern und wagte es, diesen Unsinn zu kritisieren. Einer der jungen Anzugsträger ging zu ihm hin, holte aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Keiner der Anwesenden half dem 74jährigen. Nur Bergmanns Begleitung, Eva Mair-Holmes von Trikont, wollte die Situation mit dem Handy dokumentieren. Der Aggressor riss es ihr aus der Hand und schleuderte es über den Gang. Erst als sie um Hilfe rief, kamen Leute von den umliegenden Ständen und stoppten den Angreifer. Er versuchte zu flüchten und wurde schließlich von der Polizei gestellt.“

Siehe auch hier: https://www.facebook.com/trikont/?fref=ts



SAUEREI HEIMAT

„Die Art und Weise wie Sie nach Afghanistan abschieben lassen aus Bayern ist eine Sauerei.“ (Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion Süddeutsche Zeitung, ins Gesicht des CSU-Heimatministers Söder)

http://www.ardmediathek.de/tv/Anne-Will/Wie-Sie-nach-Afghanistan-abschieben-las/Das-Erste/Video?bcastId=328454&documentId=46464998



SERPICO

Ein Text des ehemaligen New Yorker Drogenfahnders Frank Serpico (nach dessen Geschichte Sidney Lumet seinen berühmten Film gemacht hat) über Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten: “ (…) Im August erhielt ich einen Anruf von Sergeant Edwin Raymond aus New York. Raymond gehört zu den »NYPD 12«, die im vergangenen Jahr ihren Dienstherrn verklagt haben. Der Grund war, dass die Beamten praktisch den Befehl erhalten hatten, ihren Amtseid zu verletzen, indem sie einem Quotensystem folgend ihre polizeilichen Maßnahmen vor allem gegen Minderheiten und Menschen nichtweißer Hautfarbe richten sollten (…)“

https://www.jungewelt.de/artikel/319317.doppelmoral-per-gesetz.html

Bildergebnis für serpicoBildergebnis für serpico



WAHL SONNTAG ZAHN SCHMERZEN

Sehr interessantes, weil mit persönlichen Erfahrungen geschriebenes Portrait der AfD-Führerin Alice Weidel von Anne Dippel: „Hier tut sich der politische Abgrund vor uns in all seiner Banalität auf und weiß dabei sein Äußeres in telegener Ästhetik perfekt zu inszenieren.“ https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-eiskalte-engel ooo Vor einigen Tagen eine Demonstration gegen die AfD-Verbündete Pegida-Truppe. Mit massiver und organisatorischer Beteiligung von IG Metall- und der Jusos genannten SPD-Jugend, die dann mal wieder so besonders stolz, mit sozusagen erhobener Faust und einem Wir-kämpfen-für-das-Gute-Blick auftreten, dass man ihnen raten muss, sich doch auch mal mehr um ihre Eltern-Partei zu kümmern. Sie erinnern mich an die Kinder reicher Eltern, die ich in rebellischen Zusammenhängen mitbekam. Die führten sich gerne besonders radikal auf, duldeten nicht den geringsten Kompromiss und keine Schwäche, und wenn man zu ihnen mal sagte, dass sie als Reiche-Eltern-Kinder die Klappe vielleicht leichter aufreißen konnten als andere, mochten sie so einem seltsamen Gedanken nie folgen. ooo Den besten Wahlsonntag hatte ich vor vielen Jahren, als ich Zahnschmerzen hatte, dadurch eine Entschuldigung, nicht zur Wahl zu gehen, im Bett blieb und anfing in einem Buch des KZ-Überlebenden, Widerstandskämpfers und Autors Jean Améry zu lesen, nein, nicht in Diskurs über den Freitod, sondern in Schuld und Sühne (in dem ich jetzt wieder – bzw. wie eigentlich immer wieder – gelesen habe, wie auch Christian Schultz-Gersteins Améry-Interview, -Portrait und -Selbstportrait Der Doppelkopf). Améry ist wohl der stärkste Grund dafür, dass es mich extrem freut, mit meinen letzten Büchern bei Klett-Cotta gelandet zu sein (Améry und Anthony Burgess). ooo Mein Herz macht das Kreuz natürlich bei Help me make it through the Night, genauer gesagt bei Harry Dean Stanton: https://www.youtube.com/watch?v=LgKkRxQetYE



WAS MACHT EIGENTLICH JAMES LEE BURKE

in seiner Freizeit? Auf jeden Fall bestärkt uns das, unsere Mitarbeiterinnen auch weiterhin nur noch in „James Lee Burke for President“-T-Shirts durch unsere Büroetage laufen zu lassen.

https://www.youtube.com/watch?v=CyuCOBekdEk



DAS NOTWENDIGE ENDE EINER LANGJÄHRIGEN

Freundschaft“ nennt Jonas Engelmann seinen Artikel „Neue Selbstverständlichkeiten“ über neue Auswüchse an der kulturellen Anti-Israel-Front (was wir hier mit „We are never only in it for the Music“ ergänzen):

https://jungle.world/artikel/2017/32/neue-selbstverstaendlichkeiten



50 JAHRE 1967

Für das Augsburger Hohe Friedensfest kuratiere ich die Veranstaltung am 24.7. mit dem Titel „50 Jahre 1967: Was ist von der Revolte geblieben?“ Die Programmpunkte sind eine Diskussionsrunde mit taz-Redakteurin Tania Martini, Historiker Volker Weiß („Die autoritäre Revolte“) und Lyriker Thorwald Proll, der, wie allgemein bekannt, 1968 einer der „Kaufhausbrandstifter“ war; zusätzlich liest Proll aus seinen Gedichten und ich die „Collage 67 plus“.

Vor wenigen Tagen hat sich der Oberbürgermeister (CSU) „persönlich und als Oberbürgermeister“ und „klar“ von dieser Veranstaltung distanziert. Leider bin ich schon zu lange in diesem Gewerbe tätig, um das als Erfolg werten zu können.

http://www.stadtzeitung.de/augsburg-city/politik/zensur-bei-kuenftigen-friedensfesten-in-augsburg-d29758.html