Allgemein

DAS KURATIEREN

ist nicht nur der Traumberuf von allen, die irgendwas mit so Medien machen möchten, sondern auch, das hatte ich mir schon öfter gedacht, ein verdammt schwieriges Geschäft, wenn nicht sogar Business, in dem man nicht einfach so rumkuratieren kann bzw. sollte.

Geradezu schockierend deutlich gesagt: „Wir Kuratoren können doch nicht ein internationales Programm machen und jeden Künstler daraufhin überprüfen, ob er zur Zeit möglicherweise mit dem BDS in Kontakt ist.“ Das kann nicht Stefanie Carp (Dr. höchstwahrscheinlich), Kuratorin der Ruhrtriennale (SZ v. 9.8.). Verständlich. Schließlich wird man nicht Kuratorin, um dann als Nazijäger seine Zeit zu verplempern.



MONTAGS IN DRESDEN

Jamal Tuschick über den Dokfilm von Sabine Michel: „Sie halten sich für Geknebelte und Verschaukelte und träumen von direkter Demokratie. Dass die Verfasser*innen des Grundgesetzes bei den Einhegungen des Plebiszits, Leute ihres Schlages vor Augen hatten, wissen sie nicht…“

http://www.textland-online.de/index.php?article_id=142



PRESSEERKLÄRUNG DES AUGSBURGER FLÜCHTLINGSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Presssevertreter*innen, liebe Freund*innen von FlüRa,
heute wurde die von den Augsburger Helferkreisen und dem Augsburger Flüchtlingsrat initiierte Resolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten im Stadtrat verhandelt und schlussendlich knapp abgelehnt (…)

In Friedensfestzeiten:

CSU, AfD und Pro Augsburg verhindern gemeinsam eine Stadtratsresolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten

Denkbar knapp ging die Entscheidung des Stadtrates in seiner heutigen Sitzung zu einer von der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN eingebrachten Resolution aus. Diese wurde im Mai 2017 von den Augsburger Asylhelferkreisen sowie dem Augsburger Flüchtlingsrat entworfen und hat es am heutigen Donnerstag schließlich in den Stadtrat geschafft. Der Antrag spricht sich gegen die Abschiebungen nach Afghanistan aus und fordert mehr Integrationsmaßnahmen.

Über 40 renommierte zivilgesellschaftliche Organisationen haben den Antrag unterstützt. Darüber hinaus haben mehr als 10.000 Menschen eine von der Stadtschüler*innenvertretung initiierte Online-Petition zur Unterstützung der Stadtratsresolution unterzeichnet.

Der flüchtlingsfreundliche und migrationsoffene Teil der Gesellschaft hätte sich vom Stadtrat der Friedensstadt Augsburg deutlich mehr erhofft. Offensichtlich war kein CSU-Stadtrat bereit, den Helferkreisen seine Zustimmung auszusprechen – ob diese nun von der Stadt als Zukunftspreisträger geehrt werden oder nicht. Vor dem Wahlkampf bezieht auch die Augsburger CSU in Sachen Migrationspolitik klar Position und stimmt mit der AfD gegen das erhoffte Zeichen von Weltoffenheit, Toleranz und Frieden.

Ein breites Bündnis von Abgeordneten mehrerer Fraktionen und Parteien konnte sich dennoch hinter dem Antrag zusammenfinden und damit zusammen mit den vielen zivilgesellschaftlichen Unterstützer*innen des Antrags zeigen, dass große Teile der Stadt sich weiterhin für Geflüchtete und Zuwanderer einsetzen werden.

Der Abstimmung im Stadtrat gingen zahlreiche Verschleppungsversuche und Hinhaltespielchen voraus, die zu einer monatelangen Verzögerung der Verhandlung der Resolution führten. Die abgeschmackte Politposse von Teilen der Stadtregierung scheint schlussendlich darin zu gipfeln, dass die offiziell von der Stadtverwaltung verfasste Beschlussvorlage zur heutigen Stadtratssitzung vor ca. drei Wochen noch in wortgleicher Fassung als Antrag der CSU-Fraktion seinen Weg an die Öffentlichkeit fand. Die beiden Papiere unterscheiden sich lediglich in der Kopfzeile – in dem, dem FlüRa vorliegenden, CSU-Papier heißt es zusätzlich: „Die CSU-Fraktion beantragt: Der Stadtrat möge beschließen…“ – und der Unterschrift des Verfassers des CSU-Papiers („Bernd Kränzle“).

Ist die Entscheidung gegen den Resolutionsentwurf schon traurig genug, so offenbart sich in diesem Manöver eine schamlose Form von Vetternwirtschaft und eigentlich überwunden geglaubten CSU-Geklüngel. Wie kann es sein, dass die zu Neutralität verpflichtete Stadtverwaltung eine Stellungnahme ‚verfasst‘, die Wort für Wort einem ursprünglich von der CSU-Fraktion erstellten Antragsentwurf entspricht? Mögen im Falle des Resolutionsinhalts politische Differenzen und Wahlkampftaktik als Erklärung gelten können, so entbehren diese Vorgänge jeglicher Rechtfertigung.



SPITZENSATZ (38)

>Die 40-50 „V-Leute“ des Verfassungsschutzes, die um das NSU-Kerntrio herumscharwenzelten, sind entweder verblüffend früh verstorben oder aber unbekannt und frei.<

(Sebastian Carlens, junge Welt 19.7.2018)



MÜNCHEN 22.7. GEGEN DIE HETZER

Bild könnte enthalten: 19 Personen, Personen, die lachen, Personen, die stehen und im Freien

https://www.facebook.com/events/452738361839540/

 

 



STOPPT DIE SÖDERHOFERS

Friedrich Ani ist einer der Schriftsteller, die den Mund aufmachen, wenn die Rechten gestoppt werden müssen. In der Münchner Abendzeitung von heute stellt er sich den Söderhofer-Typen in den Weg, u.a. mit diesem Satz:

„Ich glaube, dass Horst Seehofer dem Gedanken der Nächstenliebe

so fernsteht wie Beate Zschäpe.“

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.bestseller-autor-schreibt-in-der-az-friedrich-ani-seehofer-ist-ein-unchrist.1e35ce4a-747b-4492-9f51-3af276831223.html



DIE RECHTSFRONT IN DER CSU

genau so zu nennen und auf ihre ständig wachsende Bedrohung hinzuweisen, wird uns ja gerne als infame Übertreibung vorgeworfen. Umfrageergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Forsa für RTL/n-tv von letzter Woche (!) zeigen jedoch diese Freundschaftssignale: „Nur unter den AfD-Anhängern findet sich eine große Mehrheit von 88 Prozent für Seehofers Position“ (Süddeutsche, 3.7.; kein Abschreibfehler, A.d.V.). Zu dieser Truppe kommen noch 49% der CSU-Anhänger, die Seehofers Position ebenfalls gut finden. Also wie soll man diese Bewegung denn nennen? „Freunde der bayerischen Leitkultur“? Das würde ihnen sicher ganz gut gefallen.



SPITZENSATZ (37)

„Gegen den Sexismus und Rassismus in der Wissenschaft ist Rap ein Kindergeburtstag.“

Dr. Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray, SZ 30.6.2018



NO FUN

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CAPPADOX

Ein sehr guter Artikel über das Festival Cappadox in Kappadokien/Anatolien von Sabine Küpper-Busch in der #25 von Jungle World (deren Print- und Homepage/Archiv man nicht heiß genug empfehlen kann):

https://jungle.world/artikel/2018/25/anatolien-sprechen-die-steine