AUFTRAGSKILLER
Von Franz Dobler | 14. Juli 2022 | Kategorie: Allgemein | Kommentare deaktiviert für AUFTRAGSKILLERhttps://www.juedische-allgemeine.de/politik/ein-soeldner-der-gruppe-wagner-packt-aus/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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Der großartige Kolumnist Joe Bauer, langjähriger Stuttgart-Beobachter-Chronist und mein Verlagskollege bei Edition Tiamat, mit einem Bericht über einen Polizeieinsatz, nach dem, wie sagt man, Köpfe rollen müssten (f-book 3.7.):
https://m.tagesspiegel.de/kultur/yuriy-gurzhys-kriegstagebuch-44-schule-nummer-17-ist-komplett-zerstoert
Wenn ich wüsste, dass es irgendwas helfen würde, würde ich mich wegen solchen Dummpfbackenmännern zur Frau ummelden, denn das ist ja nicht nur Niedertracht, sondern auch noch totale Ahnungslosigkeit, mal abgesehen davon, dass es noch eine Tracht gibt…
Schweig. Still. Europa.
Pressemitteilung des Augsburger Flüchtlingsrates zum Sterben-lassen in Melilla, 29.06.2022
Am vergangenen Freitag sind nach Augenzeug*innenberichten mindestens 37 Menschen in Melilla ums Leben gekommen. Sie waren auf der Suche nach einem besseren Leben und die EU hatte ihnen nur den Tod zu bieten. Sie sind die jüngsten Opfer eines brutalen, mörderischen Grenzregimes, das offenbar alles daran setzt, die Festung Europa bedingungslos zu verteidigen. Abschreckung erfolgt schon längst nicht mehr nur mit Worten, sondern durch blutige Taten. Die erschreckenden, ja, schockierenden Bilder des brutalen Polizeieinsatzes stellen das eindrücklich unter Beweis. Videoaufnahmen von vergangener Woche zeigen, wie tote und halbtot geprügelte Menschen zu Haufen geschichtet werden, am Boden liegenden, wehrlosen Menschen wird schonungslos rohe Gewalt angetan.
Wir können, wollen und dürfen das nicht unkommentiert hinnehmen! Es darf nicht sein, dass sich eine jeglicher Moral und Empathie entkleidete Friedensnobelpreisträgerin unter dem symbolpolitischen Mäntelchen dieser Auszeichnung rassistischen Gewaltexzessen hingibt! Es darf nicht sein, dass der sozialdemokratische Ministerpräsident des spanischen Staates diesen tödlichen Polizeieinsatz auch noch als außergewöhnlich gute Arbeit lobt! Es darf nicht sein, dass kein Aufschrei durch Europa geht! Es darf nicht länger sein, dass wir schweigen! Wir wollen uns nicht an diese Bilder gewöhnen, ebensowenig, wie wir uns an das staatlich tolerierte Sterben im Mittelmeer gewöhnen möchten.
Die spanische Exklave Melilla ist 1.845,29 km Luftlinie von Augsburg entfernt. Das liegt näher als andere Orte, über die in jüngerer Zeit in anderen Kontexten als in »unmittelbarer Nachbarschaft liegend« berichtet wurde. Der medial und von politischen Entscheidungsträger*innen in Endlosschleife wiederholte Verweis auf die geographische Nähe soll augenscheinlich ein Gefühl von Verbunden- und Betroffenheit auslösen, um die dringend gebotene Solidarität mit Menschen zu bewirken, die zu Opfern eines brutalen Angriffskrieg geworden sind. Wir können das nur unterstützen. Wir fordern unbürokratische Hilfen und Unterstützung für sämtliche Kriegsflüchtlinge. Denn Krieg ist für alle Krieg. Zugleich fordern wir aber auch dieselbe Empathie, Fürsorge und Solidarität für jene Menschen, die in geringerer Distanz ebenfalls auf der Suche nach einem Leben jenseits von Krieg und Perspektivlosigkeit sind. Für jene Menschen also, von denen die EU und ihr Sicherheitsapparat am vergangenen Freitag 37 hat sterben lassen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-umgang-melilla-101.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/migration-spanien-marokko-1.5609695
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kommentar-flucht-tote-europa-1.5611086
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Vom so gescheiten wie bayerisch-bodenständigen Magazin MUH kommt auch in diesem Fall das, was dazu gesagt werden muss:
„Was für ein totaler, unanständiger Wahnsinn. Wenn man sich vorstellt, dass das alles auch mit einer Reihe von Zoom-Schalten zu machen wäre oder halt mit einem Treffen an irgendeiner Militärbasis oder in einem gesicherten Diplomatenhotel … Aber was redet man sich fusslig – das zerschellt alles an der Idiotie der „Verantwortlichen“ und der Gier der Ausrichter. Respekt vor und Solidarität mit allen, die gegen diesen unfassbaren Affront gegen Vernunft und Anstand protestieren. Unser Mitgefühl mit den Bewohner/innen der Region, die sich diesen polizeilich durchgesetzten quasi-Lockdown ihrer Lebenswelt jetzt tagelang gefallen lassen müssen. Der Ärger geht vorbei. Die Schäden für Natur, Umwelt und das Sittlichkeitsgefühl bleiben. Und die Leute, die mit den Abermillionen, die dieser protzige Mist kostet, weiß Gott was anfangen hätten können (grad heute ist eine große Betroffenheitsmeldung, dass 1 von 5 Kindern in Deutschland ohne Frühstück in die Schule kommt, weil die Eltern „in prekären Verhältnissen“ leben, aber da sollen sich mal die Ehrenamtlichen und die Tafeln drum kümmern, gell) schauen weiter in die Röhre. Armes, deppertes Deutschland. Und peinliches Bayern, dessen Regierung willfährig bis begeistert diese Sauerei mitmacht. Wir wünschen ein gutes Wochenende. Hoffentlich passiert wenigstens nix. -jw“ (f-book 24.6.)
brandneu
EINE VERANSTALTUNG DES AUGSBURGER FLÜCHTLINGSRATS
IM GRANDHOTEL COSMOPOLIS Mittwoch 29.6. 18h
kann man im Einsatz für eine bessere Welt womöglich auch sinnvoll verwenden: „Tommy Frenck hatte als Bürgermeister für Kloster Veßra im Kreis Hildburghausen kandidiert – und nun klar verloren. Frenck wird vom Thüringer Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführt. Frenck kommt auf 29,1 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie das Landesamt für Statistik mitteilte.“ Natürlich nur, falls man 29,1% nicht so ganz als „klar verloren“ einordnet und man mal aus (total übertriebenen) Sicherheitsgründen einen Panzer reinschicken möchte.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/thueringen-rechtsextremer-tommy-frenck-verliert-buergermeisterwahl-a-30c43381-b3be-4b21-99a8-3a2b5ee036d4