Allgemein

PEN-BERLIN FEUERWEHR CHARKIW

PEN-Berlin „Pressemitteilung vom 7.1.2023:
Feuerwehrautos nach Charkiw – Wir haben geliefert:
Zwei Rüstwagen, Generatoren und Trinkwassertanks in der Ostukraine angekommen – Erstspenden in vier Wochen verdreifacht – Aktion wegen riesigen Erfolgs bis Ende Februar verlängert
Charkiw, 7. Januar:
PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel und Mit-Initiatorin Liane Bednarz haben heute unserem ukrainischen Kollegen, dem Schriftsteller, Musiker und Friedenspreisträger Serhij Zhadan (Сергій Жадан [офіційна сторінка]) dringend benötigte Hilfsgüter übergeben:
     zwei Feuerwehr-Rüstfahrzeuge der Marke IVECO mit je einem 20kVA Notstromgenerator, einen Anhänger, achtundzwanzig Dieselgeneratoren mit 8 kVA-Leistung, einen Dieselgenerator mit 50 kVA-Leistung, zwei Benzin-Generatoren mit 6,6 kVA-Leistung, Bauheizungen 6x6kW sowie sieben Stück frostsichere Trinkwassertanks à 1000 Liter. Außerdem wurden Ersatzreifen, Packmaterial und Werkzeug geliefert.
     In der Region Charkiw im Osten der Ukraine hat die russische Armee seit Kriegsbeginn die Infrastruktur weitgehend zerstört. Auch nach der Befreiung im vergangenen September fehlt es den Menschen an allem, besonders aber an Wasser, Strom und Wärme. Bei der Übergabe der Lieferung betrug die Temperatur in Charkiw minus 12 Grad, es kann dort im Winter auch noch kälter werden.
     Nun wird Serhij Zhadan die Feuerwehrautos mit dem Trinkwasser und den Generatoren dorthin schicken, wo sie am nötigsten gebraucht werden: mit dem großen Generator lässt sich beispielsweise ein ganzes Hospital oder eine Schule versorgen, die kleineren entsprechen dem Energiebedarf eines Wohnhauses, könnten etwa Wärmestuben für viele Menschen inklusive Mediennutzung und Handyaufladungen betreiben. Der erste Einsatzort wird Kosatscha Lopan sein, wo die russischen Besatzungstruppen Massengräber und eine verwüstete Infrastruktur hinterlassen haben.
     Die Hilfsaktion wurde im November vom Schriftsteller Ralf Bönt und der Publizistin Liane Bednarz angestoßen, in Kooperation mit PEN Berlin, dem beide angehören. „Wichtig war mir, dass diese Aktion über die Moral und die Solidaritätsgeste hinaus einen Unterschied macht – technisch. Mittlerweile ist sie so groß, dass sie das tut“, sagt Ralf Bönt. Deniz Yücel ergänzt: „Weil die das machen, machen wir das. Weil die russischen Aggressoren Infrastruktur angreifen, versuchen wir, im Rahmen unserer Möglichkeiten mobile Infrastruktur zu liefern.“ „Wir müssen alles tun, um die Ukrainer bei ihrem beeindruckenden Freiheitskampf zu unterstützen“, sagt Liane Bednarz.
     Einige schnell entschlossene Erstspender (Fam. Sebastian Pape, PPI AG, Pape Invest, Hapag-Lloyd, DFB Stiftung Egidius Braun) ließen gleich zu Beginn Feuerwehrautos in greifbare Nähe rücken. Inzwischen haben unzählige weitere, hauptsächlich private Spender die anfängliche Summe mehr als verdreifacht – bis Anfang Januar gingen rund 167.000 Euro auf dem Konto des PEN Berlin ein. Die Aktion wird daher – mit freundlicher Unterstützung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – bis 23. Februar verlängert. Dann soll ein zweiter Transport in die Ukraine gehen.
     Unser Dank geht an Botschafter Oleksii Makeiev und die Botschaft der Ukraine in Berlin, die uns bei der Abwicklung der Lieferung sehr engagiert unterstützt haben, an die Berliner Innensenatorin Iris Spranger und die Berliner Zulassungsbehörde für die schnelle Bereitstellung der Überstellungskennzeichen, sowie an Gerd Kellershohn, Andreas Jürgens, Daria Konoh, Tatjana Ohm, die Übersetzerin Svitlana Stupak und die LKW-Fahrer Michael Bockelkamp und Dennis Metzler für unentbehrliche technische, organisatorische, sprachliche und unbezahlte Hilfe.
     Wir danken Gennady Zhadan, der unser Team von Lwiw nach Charkiw begleitet hat, und seinem Bruder, Serhij Zhadan, für den bewundernswerten Einsatz, den er seit fast einem Jahr zur zivilen Verteidigung seiner Heimatstadt Charkiw leistet. Und ein ganz großer Dank gebührt den privaten Spendern, die zum Teil Beträge im vierstelligen Bereich überwiesen haben.
Spenden Sie bitte weiter: penberlin.de/spenden.
Verwendungszweck: „Feuerwehr“ Rückfragen unter email hidden; JavaScript is required
PEN Berlin – Wir stehen im Wort.“


DAS SEID IHR HUNDE WERT

Ist möglicherweise ein Bild von Text „× � Retten Sie uns den Arsch! Nun müssen auch wir blankziehen. Denn noch weit schneller als der Meeresspiegel steigen die Kosten für die Produktion der >Jungle World<. Miete, Papier, Druck, Versand- eine Flut von Preiserhöhungen spült unsere Kassen leer Auf Dauer können wir nicht abtauchen, wenn wir n Rechnungen zu ertrinken drohen. Bitte. Deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung! Mit dem Rettungsing- Abo helfen Sie uns, oben zu bleiben. jungle.world/Rettungsring-Abo“



WAS DEM EXPAPST SCHON

vor drei Jahren von einem Klassefeind nachgerufen wurde, kann man immer noch gut nachlesen und mit diesem Auszug hier schnell mal andeuten: „hätte ein deutsches Gericht den Mumm dazu, würde ein entsprechendes Strafverfahren vermutlich an der vatikanischen Staatsbürgerschaft des Beschuldigten scheitern.“

https://www.konkret-magazin.de/aktuell/767-derlei-vorgaenge?fbclid=IwAR0qfFAlx0cU3sIcAiwZrrQS09krXDenlWvVfrjbIF3wtW1W9p-H_DUYSNg



EIN LETZTES MAL

präsentiert Karl Bruckmaier seine traditionelle großartige Sendung mit Sounds der „Pop-Toten“ des fast schon vergangenen Jahres (wobei Pop nicht so eng begriffen wird), ehe er die Sache aus Altersgründen bleiben lassen muss:

https://www.ardaudiothek.de/episode/pop-und-rewind-der-nachtmix-podcast/der-letzte-macht-das-licht-aus-die-pop-toten-2022/br/12231093/

Damit wünschen wir ihm und allen AbonnentInnen in diesem Block alles Gute mit der 23!



POLITICAL PRISONER NO 1

Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person und Text „POLITICAL PRISONER ofthe YEAR TIME JULIAN ASSANGE“



FÜR SCHWACHE NERVEN

ist das zum „Jahresausklang“ – (Flaubert hätte in seinem Wörterbuch der Gemeinplätze präzisieren können: „immer besinnlich“) – nicht geeignet, aber eine gute Vorbereitung auf die 23 ist die umfassende Analyse von Christian Stöcker eigentlich wohl leider schon: „Wer die bizarrsten Strömungen der Gegenwart verstehen will, muss 20 Jahre zurückschauen. Zentral ist eine bei uns wenig bekannte, ursprünglich harmlose Website. Sie wurde zu einem Quell der Finsternis.“

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/qanon-und-afd-was-sie-mit-sexueller-frustration-und-videospielen-zu-tun-haben-kolumne-a-4ecb7d38-7d47-420e-aae0-b47cbafb3d84

(Mein Anwalt antwortet aus seinem wohlverdienten Skiurlaub, ich solle mich mit guten Ratschlägen mehr als nur zurückhalten, worauf ich ihm mit einem Finger antworte und dem guten Rat, er solle mal das Buch „Incels“ von Veronika Fischer lesen, falls beim Aprèsski nicht seine ganze Birne beansprucht werde).



WAS ICH IMMER SO TRÄUME

und dann nur den Kopf über mein total bescheuertes Träumen schütteln kann: „Bayernweit wurden Ende September etwa 5200 Personen der sogenannten Reichsbürgerszene zugeordnet. Das bedeutet, dass knapp ein Viertel aller bundesweit bekannten Reichsbürger in Bayern lebt (…) Bei der bayerischen Polizei und dem bayerischen Verfassungsschutz sind derzeit sechs Beamte beschäftigt, die der sogenannten Reichsbürgerbewegung zugeordnet werden. Das geht aus einer Antwort von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.“

Halb so wild, dieser Kleinkram: „Allen sechs Personen sei die Führung ihrer Dienstgeschäfte verboten worden oder sie wurden bereits vorläufig ihres Dienstes enthoben.“ Wahrscheinlich träume ich morgen von einer Dunkelziffer, die mir, groß wie´n verdammter Kirchturm, aufn Schädel kracht.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-reichsbuerger-polizisten



GERMANY TODAY

Dazu hat das aktuelle Thema der neuen Ausgabe der Jungle World mehr zu sagen als das Christkind: „Querdenker, Nazis und ihre Umsturzphantasien – Irre Putschpläne. Die größte Razzia in der Geschichte der Bundesrepublik richtete sich gegen eine Gruppe von Reichsbürgern, die einen bewaffneten Umsturz geplant haben sollen. Was wie eine verrückte Sekte daherkommt, die sich eine Parallelwelt herbeiphantasiert, ist eng verwoben mit den erstarkenden rechtsextremen Tendenzen in Deutschland – nicht zuletzt in Polizei und Bundeswehr. Die antisemitische Vorstellungswelt der Reichsbürger hat in Deutschland Tradition.“

Aus dem Inhalt (zum Teil online):

Deutsche Traditionen Elke Wittich Die Reichsbürgerbewegung entstand bereits in den siebziger Jahren / Unsicherheitsfaktor Polizei Ruben Gerczikow Das Verhältnis von Jüdinnen und Juden zur Polizei ist belastet / Hoffen auf den Staatsstreich Dominik Lenze AfD und Reichsbürgerideologie sind attraktiv für deutsche Adelige / Uniformiert im Untergrund Felix Sassmannshausen Die Rolle von Soldaten und Polizisten bei den Umsturzplänen Rechtsextremer / Braunes Ländle Larissa Schober In Baden-Württemberg herrscht ein Gemisch aus Esoterik und Rechtsextremismus vor

Natürlich auch mit Unterhaltung z.B.: Elemente des Verschwörungsdenkens Florian Hessel   Aus dem Sammelband „Verschwörungsdenken. Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung“ Leichenblasse Metaphern Julian Baier Der Vampirfilm ist auch 100 Jahre nach „Nosferatu“ noch nicht am Ende Ogottogott! Gabriele Summen, Maurice Summen Ein Rückblick auf das Jahr der „Zeitenwende“



GANZ GENAU SO IST ES

Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person und Text „RAZZIEN GEGEN DIE "LETZTE GENERATION" „Der Rechtsstaat macht sich lächerlich, wenn er krampfhaft versucht, gewaltlose Demonstranten zu Kriminellen umzudefinieren. Das ist weder seriös noch klug." RONEN STEINKE Politikjournalist und Jurist monitor Foto: Peter .:F von Felbert“



PEN-BERLINS IRANISCHE EHRENMITGLIEDER

Zwei iranische Rapper wurden gestern von PEN-Berlin als Ehrenmitglieder aufgenommen:

Pressemitteilung vom 13. Dezember
Toomaj Salehi und Saman Yasin Ehrenmitglieder des PEN Berlin –
Mullahs, don’t you dare!
Am 30. Oktober wurde der Rapper Toomaj Salehi im Iran wegen seiner regimekritischen Texte verhaftet. Sein kurdischer Kollege Saman Yasin sitzt bereits seit dem 2.Oktober im Gefängnis und wurde in einem Schauprozess zum Tode verurteilt. Beide sind schwerster Folter und Misshandlung ausgesetzt. Wir fordern die Islamische Republik Iran auf, die Todesstrafe im Falle Yasins auszusetzen, und die Anklage gegen Toomaj Salehi fallen zu lassen – auch ihm droht im Zweifel die Todesstrafe.
Wir fordern die Bundesregierung auf, alles zu unternehmen, um die Leben von Toomaj Salehi und Saman Yasin zu retten: »Feindschaft gegen Gott« (moharebeh) und »Verdorbenheit auf Erden« (ifsad fil-arz) sind Anklagen, wegen denen im 21. Jahrhundert keine Menschen mehr sterben dürfen.
Als Rapper arbeiten die beiden mit dem Wort. Wegen ihres freien Wortes ist ihr Leben bedroht. Sie sind unsere Kollegen. Nun sind sie Ehrenmitglieder von PEN Berlin – wer Toomaj Salehi und Saman Yasin etwas antut, begeht ein unverzeihliches Verbrechen. Wir wollen alles tun, es zu verhindern. »Weine nicht, wenn ich morgen gestorben bin, denn heute warst du nicht an meiner Seite«, sagte Toomaj Salehi kurz vor seiner Verhaftung. Toomaj und Saman: Wir sind an eurer Seite!