Allgemein

SEENOT MITTELMEER

Der Augsburger Flüchtlingsrat lädt zu einem Film/Vortrag ein: 28. März 2025 um 18h30 im Café Tür an Tür, Wertachstr. 29

Seenotrettung: Update gefällig?

Aktueller Bericht über die Situation auf dem Mittelmeer

„Auch wenn das Thema Seenotrettung auf dem Mittelmeer in den Medien immer wieder untergeht, hat sich an der Situation für Geflüchtete auf dieser lebensgefährlichen Route nichts geändert. Der Vortrag gibt einen Einblick in die zivile Seenotrettung, was die letzten Jahre passiert ist und wie die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer aussieht.

Über den Referenten: Jonas (39) ist politisch aktiv in diversen Kontexten in der Arbeit mit Menschen auf der Flucht über den Land,- und Wasser/Seeweg. Er war seit 2017 auf 15 Einsätzen auf verschiedenen Schiffen und Positionen an Bord im Mittelmeerraum.

Der Eintritt ist frei, Spenden aber immer willkommen und kommen der Arbeit des Augsburger Flüchtlingsrates und SeaWatch zugute.“


EINE RUFMORDKAMPAGNE

gegen Nicholas Potter, einen der Herausgeber von „Judenhass Underground“ ( „das präzise beschreibt, wie sich Antisemitismus in unterschiedlichen Subkulturen ausbreitet“): von rechts (auf Basis russischer Propaganda) und von links: antisemitische Freundschaften.

https://www.tagesspiegel.de/politik/rufmordkampagne-gegen-berliner-journalisten-weshalb-nicholas-potter-so-angefeindet-wird-13330585.html

Auszüge zum Einen wie dem Anderen:

„… arbeitet Potter für die taz, eine dezidiert linke Zeitung. Es ist nachvollziehbar, dass linke Antisemiten nicht wollen, dass ein Journalist in einer linken Tageszeitung so deutlich Antisemitismus von links benennt. Diese Personen haben kein Interesse daran, dass ihr eigenes Milieu erfährt, was sie unter dem Deckmantel vermeintlich linker Politik so treiben.“

[Die russische Plattform] “ „Red“ wirft Potter weiterhin vor, dass er auch Beiträge für die Zeitung „Jüdische Allgemeine“ verfasst und für die „Amadeu Antonio Stiftung“ gearbeitet hat. Deren Ziel ist es, die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken und Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einzudämmen. Potters Feinde halten das für einen Skandal. Eigentlich ist damit alles gesagt.“



ZUR ASCHE AM MITTWOCH

Neues vom Hauptdarsteller: „Söder betont nachdrücklich die Auffassung, NGOs hätten sich wie „Kraken“ im Staat ausgebreitet. Nicht nur ist es eine Lüge, dass Greenpeace und Attac zwei Ministerien kontrollieren würden: Diese Aussage steht in einer antisemitischen Bildtradition. Die Krake ist seit dem 19. Jahrhundert ein Symbol, das verwendet wird, um die Vorstellung einer alles umfassenden und umschlingenden jüdischen Weltherrschaft zu versinnbildlichen.“

Der Angriff der CDU/CSU auf NGOs und das Antisemitismusproblem Markus Söders

Ergänzung aus mdr.de/altpapier von René Martens vom 27.2.:

>Es gibt aber auch noch andere mutmaßliche Vorbereiter für die „551 Messerstiche ins Herz der Demokratie“ (DJV-Blog). Vorbild könnte eine Bundestagsanfrage der AfD von 2022 gewesen sein. Sebastian Weiermann schreibt im ND:

„Die extrem rechte Partei fragte damals nach der Förderung von Nichtregierungsorganisationen; die abgefragten Organisationen in der alten Anfrage der AfD und der neuen der CDU stimmen zu einem Großteil überein. Die Stimmungsmache gegen zivilgesellschaftliche Organisationen hat ihren Ursprung in der extremen Rechten.“

Neue Deutsche Medienmacher*innen, Netzwerk Recherche, Correctiv – sie alle waren auch bereits in der AfD-Anfrage erwähnt.

Felix Zimmermann weist bei Bluesky auf den Grund für solche Anfragen hin. Er zitiert in dem Zusammenhang aus einem Anfang des Monats erschienenen SZ-Interview mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner. Der spricht über „ständige kleine Anfragen der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, die vor allem den Zweck haben, uns möglichst viel Arbeit zu machen, also Ressourcen zu binden“. Mag sein, dass das auf den ersten Blick von unserem Thema wegführt. Tut es aber nicht. Wagner:

„Vor Kurzem sollten wir unser Budget für die Feier des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers begründen – warum fallen für wen welche Reisekosten an? Wir haben jetzt eine andere Anfrage, da sollten wir über Jahre nachweisen, welches Drittmittelprojekt wir mit welchen Partnern gemacht haben und welche Personalkosten für welche Projekte entstanden sind. Damit ist dann eine Mitarbeiterin erst mal für zwei Wochen beschäftigt. Das einzige Ziel solcher Anfragen ist es, unsere Arbeit (…) zu erschweren und uns nebenbei Geldverschwendung zu unterstellen.“<



DASS DAS RECHTE PACK

das seine Bewegung und seine Zeitung „Demokratischer Widerstand“ nennt, Trump und Putin für die wahren Friedensfreunde hält und die Ukraine und ihre Verbündeten als „Kriegstreiberliga“ bezeichnet, sagt doch schon alles über die Zusammenhänge. Diese extremrechte Truppe hat sich mit den allerdümmsten Verschwörungstheorien angefressen (neuste Schlagzeile: „Wir vergessen die Spritze nicht!“) und mit gefährlichen Irren inklusive AfD verbündet und verbreitet eine Masse an Lügen und Verdrehungen, dass man sich fragen muss, warum die nicht mal eingebuchtet werden, als Signal eines starken demokratischen Widerstands nämlich.



ZUR WAHL

gibt es neben den Nicht-Überraschungen (extreme Rechte, deren Gruppen natürlich nur zum Teil total extrem rechts sind, stehen auf Trump und Putin, wahrscheinlich aufgrund eines übertriebenen Sicherheitsdenkens) auch nette Details wie diese BSW-Nachricht: „Wir möchten uns herzlich bei der Palästinensischen Allianz NRW bedanken, die in ihrem Schreiben dazu aufruft, uns bei der Bundestagswahl mit der Zweitstimme zu unterstützen.“ Verdienter Lohn für harte Arbeit.



BRANDMAUER BRENNT

Augsburger Flüchtlingsrat: „am Mittwoch haben CDU/CSU und FDP im Bundestag eindrücklich vor Augen geführt, wo sie ihre politischen Bündnispartner sehen. Die ohnehin nur noch kümmerlichen Überreste der sogenannten Brandmauer der bürgerlichen Mitte sind endgültig zerbröselt. Auch Dr. Volker Ullrich, Bundestagsabgeordneter der CSU, der  vor etwa einem Jahr auf Augsburgs größter Demo gegen Rechts noch ebenso große Reden schwang, hat mit der faschistischen AfD gemeinsame Sache gemacht. Etwas anderes war über Kurz oder Lang im Grunde freilich auch nicht zu erwarten. Was aber ebenso sicher ist: Wir bleiben standhaft!

In diesem Sinne rufen wir zur morgigen Demo „Brandmauer brennt“ auf dem Augsburger Rathausplatz auf:
01.02.2025 — Beginn: 14:00 — Rathausplatz
Apropos Solidarität:Unsere Bezahlkarten-Tauschaktion geht selbstverständlich auch im Februar weiter. Infos gibt es HIER, die nächsten Termine sind:
Nächste Termine für Tausch der Bezahlkarte in Augsburg (Grandhotel Cosmopolis)/ Next dates for Bezahlkarte-exchange in Augsburg (Grandhotel Cosmopolis).:

                                     05.02.2025, 18:00-20:00

                                      12.02.2025, 18:00-20:00

                                     19.02.2025, 18:00-19:00 

                                     26.02.2025, 18:00-20:00 

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ARTISTS AGAINST ANTISEMITISM

Die Augsburger Gruppe von Artists Against Antisemitism gestaltet den Abend zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27.1. in 82237 Wörthsee (Gemeindesaal beim Kirchenwirt, 19h):

„Dieser 27. Januar 2025 ist der deutsche und internationale Holocaust-Gedenktag und zugleich der 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee – und zugleich muss an diesem Tag inzwischen auch besonders daran gedacht werden, dass wir vor allem seit dem 7. Oktober 2023, dem genozidalen Terror-Angriff der faschistischen Hamas auf Israel, mit einem erschreckend zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit konfrontiert sind.

Die zum Gedenkabend in Wörthsee eingeladene Augsburger Gruppe der bundesweiten Kampagne „Artists Against Antisemitism“ wird mit ausgewählten Texten sowohl der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, wie auch auf den aktuellen Antisemitismus eingehen. Susanne Reng (Leiterin des Jungen Theaters Augsburg), Christiane Lembert (Kulturwissenschaftlerin), Gerald Fiebig (Lyriker) und Franz Dobler (Autor) lesen aus den Erinnerungen der Auschwitz-Überlebenden Judith Kalman Mandel, die zuletzt in ein Augsburger Außenlager deportiert wurde, aus den Essays des Auschwitz-Überlebenden und berühmten Publizisten Jean Améry, dessen Überlegungen zu Juden- und Israelhass wieder frappierend aktuell geworden sind, und Texte (von u.a. Elke Wittich), die nach dem 7. Oktober entstanden sind.

Besonders am Holocaust-Gedenktag muss deutlich werden, dass „Nie wieder ist jetzt“ nicht zur Floskel verkommen darf, sondern dass die Lehren aus der Erinnerung von Politik und Gesellschaft in die Gegenwart und Zukunft getragen werden müssen. Die Besorgnis erregenden aktuellen Entwicklungen hin zu einer „Salonfähigkeit des Ausschließens“ (Michel Friedman), des Vergessens und Banalisierens dürfen nicht toleriert werden.“

(>>>https://artistsagainstantisemitism.org/



TAUSCHEN BLEIBT LEGAL

und btr. Augsburg informiert der Augsburger Flüchtlingsrat: „auch in 2025 setzen wir unsere Tauschaktion für Bezahlkarten fort. Jeden Mittwoch zwischen 18:00 und 20:00 können Geflüchtete im Grandhotel Cosmopolis mit der Bezahlkarte erworbene Gutscheine (aktuell: Edeka, DM, Aldi, Lidl, REWE, Kaufland) gegen Bargeld eintauschen. Diese Gutscheine können wiederum von Unterstützer*innen gegen Bargeld eingetauscht werden.

In dieser Weise kann unbürokratisch und legal praktische Hilfe geleistet werden und den Betroffenen ein Teil ihrer Autonomie wiedergegeben werden. Wenn Sie/Ihr Gutscheine erwerben wollt (in der Regel mit einem Bezahlwert von 50 Euro) oder einfach nur mit einer Geldspende die Aktion unterstützen wollt, freuen wir uns auf Ihren/Euren Besuch im Grandhotel.

Der nächste Tauschtermin: 29.01.2025, 18:00-20:00

Weitere Informationen rund um die Tauschaktion sind hierauf unserer Homepage zu finden. Unsere politische Einschätzung zur Bezahlkarte haben wir bereits im April 2024 kundgetan.

www.augsburger-fluechtlingsrat.de oder facebook.com/augsburgerfluechtlingsrat
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BEI ALLER HOFFNUNG

kann man den Haken, der zum Deal gehört, nicht übersehen – „dass für jede unschuldige Geisel zwischen 30 und 50 Palästinensische Terroristen freigelassen werden müssen. Ein widerliches moralisches Ungleichgewicht. Aber offenbar gibt es keine andere Möglichkeit, die verschleppten Israelis frei zu bekommen.“ (Königl. Bayr. Antifa)



KNORRY KLAUS BERR REST IN PEACE

Mein alter Freund Knorry hat den Last Train genommen. Außer seinen Eltern nannte ihn niemand Klaus, aber dieser Klaus Berr steht in einem großen Stapel Bücher, die Knorry aus dem Englischen übersetzt hat, von Lawrence Ferlinghetti bis Noah Gordon (von denen viele von seiner Frau Christine Popp als Lektorin betreut wurden). Wir waren schon zu Schulzeiten befreundet, und in meinen ersten Jahren in München Anfang der 80er war Knorry, der sich schon zwei Jahre eingelebt und den Provinzler abgebaut hatte, ein gr0ßer Unterstützer für mich. Wir haben nicht nur unzählige Stunden über Literatur palavert, sondern eher mehr noch mit Tischtennis, Darts und Chicago verbracht. Oft aber keineswegs zu oft in unserem gemeinsamen Wohnzimmer namens Mahagonny in der Schraudolphstraße, von dem wir in jeden Fall unsere Basis Nr. 16 erreichen konnten, selbst wenn wir nach der Sperrstunde noch lange nicht abziehen mussten. Knorry starb an Lungenkrebs am 9. Dezember, am 28. Januar 2025 wäre er 68 geworden, am 19. Dezember wurde er in der Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs verabschiedet, seine Asche wird auf See verstreut. Mein letztes Thankyou rufe ich ihm nach für seine Musikauswahl bei der Trauerfeier: vor einem abschließenden Chorgesang wurde Trost gespendet von Eric Burden & War mit Paint it Black und Tobacco Road. Ein für ihn typischer, eben freundlich knorriger Gruß.