Alle Artikel dieses Autors

BUCH PROPAGANDA (2)

Es spricht nicht gegen den Titel des neuen Romans von Jan Off, wenn ich behaupte, dass sich das Leben von jedem menschenähnlichen Wesen, das einen Roman von Jan Off liest, ändert und vielleicht sogar massiv ändert:

Denn jeder gute Roman – haut dich aus der Bahn.

Dem Magazin Stern kann ich nur uneingeschränkt zustimmen: „Das Urgestein deutscher Punk- und Anarcholiteratur, Jan Off, hat mit „Nichts wird sich niemals nirgendwo ändern“ seinen neuen Roman vorgelegt. Worum geht’s? Unzufrieden mit der politischen Lage und ihren persönlichen Situationen beschließen vier junge Hamburger, sich nicht länger einer gefühlten Ohnmacht hinzugeben. Sie planen einen Coup (…) Trotz aller politischer Diskussion, durch die alle vier fortwährend das Für und Wider ihres Plans abklopfen, kommt in Jan Offs Romanen der Humor nie zu kurz.“

Jan Off persönlich hat mir eines schönen Abends versichert, dass er sich vor allem als „Society-Philosoph“ versteht. Sein neuer Roman bestätigt das besser denn je. Und ganz generell sind alle seine Werke im Ventil Verlag die beste Impfung gegen Dummheit, und in diesem Fall würde ich sogar über Zwangsimpfung diskutieren.

Nichts wird sich niemals nirgendwo ändernUnzucht

 



MEIN NEUER GEDICHTBAND (9)

„Für mich ist Franz Dobler der beste Dichter meiner Generation, und das würde ich auch sagen, wenn wir nicht befreundet wären und gelegentlich – in Zukunft hoffentlich öfter – gemeinsam auftreten. Jetzt hat Dobler eine Art Sampler veröffentlicht, Gedichte aus früheren Jahren und Aktuelles, garniert mit rauen, kantigen, eindringlichen Schwarzweiß-Fotos von Juliane Liebert.“

Schreibt Friedrich Ani – einer der seltenen Momente, in denen ich nicht weiß, was ich sagen soll.

Empfehlung vor dem Fest (20): Friedrich Ani über Franz Dobler, „den besten Dichter meiner Generation“, und dessen Buch „Ich will doch immer nur kriegen, was ich haben will“

Dazu passend: Unsere neuen Gedichtbände in eine Rezension hat Knut Cordsen für den Bayerischen Rundfunk verbunden: „… Warum das erzählen? Weil es um zwei Autoren geht, die beide bereits den Deutschen Krimipreis gewonnen haben und die, jetzt kommt’s, selber Gedichte schreiben. Sehr lesenswerte übrigens…“

https://www.br.de/radio/b5-aktuell/service/programm/b5-buchmarkt-franz-dobler-gedichte-friedrich-ani-die-raben-ninive-balladen-100.html

Die Raben von Ninive

Für die Betreuung unserer gemeinsamen Lesungen zuständig:

https://trikont.de/booking/



SPITZENSATZ (59)

CORONA TÖTET AUCH MÖRDER.

(Oliver Meiler, SZ 19.12.2020)



FRONTLINIE ANTISEMITISMUS BDS (2)

Der zweite große und starke Artikel gegen die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“, die die antisemitische Organisation BDS verteidigt bzw. die gegen BDS gerichtete Resolution des Bundestags abschaffen möchte, ist in der FAZ am 14.12. erschienen, verfasst von Herausgeber Jürgen Kaube, mit dem Untertitel: „Dürfte Hannah Arendt heute einen Vortrag in Deutschland halten? Über eine absurde Behauptung.“

Jürgen Kaube zerlegt vor allem die „absurde Behauptung“ der Direktorin des Einstein-Forums, Susan Neiman, dass heutzutage aufgrund der BDS-Resolution des Bundestags Hannah Arendt oder Albert Einstein in Deutschland Sprechverbot an öffentlich finanzierten Häusern hätten, und kommt zu dem Schluss: „Das ist, halten zu Gnaden, gelogen. Die nachträgliche Taufe von Einstein und Arendt zu einer Art von BDS-Anhängern ist historisch grotesk.“

Sieht so aus, als gäbe es jetzt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Susan Neiman verklagt den Kaube wegen Verleumdung oder sie muss zurücktreten. Oder hat man als alte weiße Frau und Chefin einer derartigen Einrichtung einen Freifahrtschein? Nicht in diesem Fall.

https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2020-12-14/7ce509bfbf4257d76fe563e3bf39d925/?GEPC=s5&fbclid=IwAR2e0aK44GJ9j3HUE3-3jNw6vPHMfJCMCoi94XhdKUVELksfRqeeYB_zjLE

Hier ein paar Auszüge (Hervorhebungen d. Red.):

„Die Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums, Susan Neiman, ist der Ansicht, in Deutschland dürften Albert Einstein und Hannah Arendt heute keine Vorträge an öffentlich finanzierten Häusern mehr halten. Das ist eine starke Behauptung über die hiesige Lage der Meinungsfreiheit. Neiman hat sie in den vergangenen Tagen mehrfach wiederholt. Ihre Begründung bezieht sich auf die BDS-Resolution des Bundestages vom Mai 2019. Darin erklärte seine große Mehrheit, dass die 2005 gegründete Boykott-Bewegung gegen israelische Unternehmen, Wissenschaftler, Künstler und Sportler nicht durch öffentlich finanzierte Einrichtungen in Deutschland unterstützt werden soll. Die Argumentation und die Methoden des BDS – „Don’t buy“-Aufkleber auf israelischen Produkten, die an „Kauft nicht beim Juden“ erinnerten – seien antisemitisch. Der Bundestag rief in seiner Resolution auch die Länder, Städte und Gemeinden auf, keine Organisationen zu unterstützen, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen und zum Boykott (…) aufrufen.

Schränkt diese Resolution die Meinungsfreiheit ein, wie es über Neiman hinaus die Spitzen deutscher Kultureinrichtungen sehen, die gerade gegen die BDS-Resolution protestiert haben? Können sie – Festivals, Foren, Goethe-Institute, Bundesstiftungen, Forschungseinrichtungen, Theater – nicht mehr einladen, wen sie aus ästhetischen oder wissenschaftlichen Gründen schätzen? Und was haben Einstein und Arendt damit zu tun? Zunächst: Die BDS-Resolution des Bundestags sanktioniert keine Kritik der israelischen Siedlungspolitik. Der Staat Israel lässt sich von der Regierung Netanjahu ebenso unterscheiden wie von jeder Vorgängerregierung. Israel ist eine Demokratie, es kann dort mehr als in den meisten Anrainerstaaten durch Abstimmung entschieden werden“, und das entbinde „den Staat nicht von der Beachtung internationalen Rechts, und hier setzt die Diskussion ein. Seit 1967, so Neiman, verletze Israel dieses Recht. Das kann man verschieden akzentuieren. Die einen beschreiben Israel als einen expansiven Kolonialstaat, der eine ansässige Bevölkerung seit langem apartheidhaft unterdrücke. Für manche beruht Israel auf illegaler Landnahme. Die anderen erklären die geopolitische Lage im Jordantal als Resultat von kriegerischen Auseinandersetzung, die von 1948 an erfolglos den Sinn hatten, den Staat Israel zu zerstören. Für die einen dokumentieren Mauern und Zäune eine rassistische Separationspolitik, für die anderen dienen sie dem Schutz vor Attentaten. All das kann gesagt und diskutiert werden.“

Es sei, so Kaube weiter, „unwahr, wenn jetzt behauptet wird, der Bundestag unterdrücke mit einer Resolution das Gespräch über die politische Situation in Israel oder Zionismuskritik. Der Vertreter einer Einstaatenlösung etwa, Omri Boehm, hat natürlich in einem Berliner Theater über seinen Vorschlag diskutieren können – gerade erst und unter anderem mit Susan Neiman.“

Und „einzelne Stadtverwaltungen – etwa in Lüneburg, Köln, München – sind überdies vor Gericht mit ihrer Weigerung gescheitert, BDS-Aktivisten Räume für solche Diskussionen zu geben. Fälle, dass Wissenschaftler oder Künstler ausgeladen worden seien, weil sie Israels Siedlungspolitik kritisieren, sind einstweilen nicht bekannt oder jedenfalls nicht benannt worden.

Von der „schwarzen Liste“, die angesprochen wurde, als die Initiative von Kulturinstitutionen sich über die BDS-Resolution beschwert hat, hieß es, sie sei eine „schwarze Liste im Kopf“. Wer aber Selbstzensur unerträglich findet, hat allen Anlass, die Gründe dafür in seinem Selbst zu suchen.“

Nur „ein einziges Beispiel wurde im Kommuniqué der Resolutionskritiker genannt. Doch die Diskussion über israelfeindliche und womöglich judenfeindliche Stellen in den Büchern des kamerunischen Geschichtsphilosophen Achille Mbembe ist nicht geeignet, die Bundespolitik zu adressieren. Mbembe ist nicht ausgeladen, sondern angegriffen worden, auch wenn Susan Neiman es noch so oft behauptet und die Initiative es suggeriert. Dass er auch durch den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung angegriffen wurde, hatte keine Rechtsfolgen. Mbembes Getue, er sei knapp einem Lynchvorgang entkommen, wirft kein Licht auf die hiesige Lage, sondern auf ihn. Die Initiative der Kulturinstitutionen behauptet, er sei „ausgegrenzt“ worden. Ausgegrenzt durch die kontroverse Diskussion seiner Position? Wollen wir die Radiosendungen und Zeitungsbeiträge zählen, die das getan haben?

Die Philosophin Judith Butler wiederum, die von Susan Neiman als weiteres Beispiel herangezogen wurde, hat 2012 den Adorno-Preis der Stadt Frankfurt erhalten. Allerdings hat sie ihn nur unter Protesten gegen ihre Befürwortung von Israel-Boykotten entgegennehmen können. Abgesehen davon, dass das lange vor der BDS-Resolution geschah, sind Proteste wohl in Kauf zu nehmen, wenn man sich im politischen Kampf engagiert.

Oder herrscht erst dann Meinungsfreiheit, wenn es niemand mehr als Zumutung empfindet, dass Butler die terroristische Hamas, die sich auf den antisemitischen Verschwörungsmythos der „Weisen von Zion“ beruft und Selbstmordattentate wie Folter für legitime Mittel hält, als Teil der „globalen Linken“ bezeichnet, der sie sich selbst zurechnet?

Das Netzwerk BDS wird von denen, die finden, man könne (…) seine(r) Anhänger hierzulande durchaus zu staatlich finanzierten Vorträgen, Fellowships oder Diskussionen einladen, nicht als antisemitische Vereinigung empfunden. Als Beleg dafür wird angeführt, das Netzwerk sei heterogen und auch jüdische Forscher pflichteten seinen Zielen bei. Doch was für ein Argument ist das?

Bei den Demonstrationen der sogenannten Querdenker ist man sehr zurecht weniger gleichgültig: Wer mit Reichsflaggen-Trägern mitläuft, kann keinen Anspruch mehr auf bürgerliche Dissidenz erheben. Wer Leuten beipflichtet, denen das Verschwinden Israels vernünftig erscheint, für den gilt dasselbe. Anders formuliert: Die Verzweiflung israelischer oder globaler Linker über das Wahlverhalten in Israel ist kein Grund, die Phrasen des BDS zu verharmlosen.“

Dessen Unterstützer Israel „nicht erst seit 1967, sondern von seinem Beginn an (…) als einen Unrechtsstaat, den es niederzuringen gilt“, ansehen. „Dafür gibt es zahlreiche Belege, von der Forderung eines erblichen Rückkehrrechts für palästinensisch abstämmige Personen bis zur Erklärung, „vom Fluss bis zum Meer“ nur ein Palästina zu dulden.

Das führt zu Einstein und Arendt. Susan Neiman hält zum Beleg ihrer These, beide würden heute zum Fall der BDS-Resolution, einen offenen Brief hoch, den die beiden 1948 in der „New York Times“ mitunterzeichnet haben. Darin wird anlässlich der Anwesenheit von Menachem Begin in den Vereinigten Staaten versucht, über diesen Politiker aufzuklären. Der spätere Regierungschef, so Neiman in einem Gespräch des Deutschlandradios, werde sogar als Terrorist bezeichnet. Unter gegenwärtigen Umständen würde das auf ein Vortragsverbot an deutschen staatlich finanzierten Einrichtungen hinauslaufen.

Das ist, halten zu Gnaden, gelogen. Die nachträgliche Taufe von Einstein und Arendt zu einer Art von BDS-Anhängern ist historisch grotesk. Menachem Begin war nämlich durchaus ein Terrorist, hatte im Kampf gegen Briten und Palästinenser Sprengstoffanschläge verübt, denen Palästinenser, Juden und Briten zum Opfer fielen; die Totenzahlen gingen in die Hunderte. Der offene Brief wiederum, den Arendt und Einstein unterzeichneten, richtete sich nicht gegen die Existenz Israels, sondern gegen die politische Partei Begins, Tnua Haherut, und ihre Unterstützung durch Amerikaner. Zwar weckt die Behauptung Neimans, darin komme sogar viermal das Wort „faschistisch“ vor, Zweifel daran, ob sie den Text überhaupt durchgelesen hat. Denn es ist ganze neunmal von Faschismus die Rede. Doch nicht ein einziges Mal davon gilt dieser Begriff Israel, sondern stets geht es um die Partei Begins, ihre Vorstellung vom Staat und um die Vergangenheit ihres Gründers.

Neiman weiß das. Dass sie ihre Zuhörer für dumm genug hält, nicht im Internet den offenen Brief von 1948 nachzulesen, ist erstaunlich und ungefähr so klug wie Achille Mbembes dreister Versuch zu behaupten, er habe nichts mit dem BDS zu tun. Der BDS-Beschluss des Bundestags fordert auch gar nicht dazu auf, Wissenschaftler einer bestimmten Ansicht nicht einzuladen. Wozu erwecken seinen Kritiker dann also den gegenteiligen Eindruck? Die Initiative gegen die Bundestags-Resolution legt zurecht Wert darauf, ein Klima der Vielstimmigkeit, der kritischen Reflexion und der Anerkennung von Differenz zu verteidigen. Doch die Verbreitung von falschen Analogien und irrtümlichen Beschreibungen ist durch „Differenz“ nicht gedeckt.“



EIN SCHUSS INS BLAUE (23)

Mein letzter Roman weiter im Visier: „Andrea Naica-Loebell  [auf  f-b.] Aktuelles Literaturprojekt des Goethe-Institut Istanbul zum Thema VERBRECHEN, kuratiert von Su Turhan und Sevin Okyay . Dabei eine Rezension von mir: „Ein Schuss ins Blaue“, Kriminalroman von Franz Dobler

Die Eröffnung (über Zoom) moderiert der Leiter des Goethe-Instituts Dr. Volker Reimar am 16.12.2020:


FRONTLINIE ANTISEMITISMUS BDS

Ich bleibe dabei: Die BDS-Kampagne ist nichts Anderes als das Kommando der Nazis: „Deutsche, kauft nicht bei Juden!“

Ronen Steinke in der SZ: „Nein, niemand in Deutschland wird mundtot gemacht. Auch wenn einige in Kultur und Wissenschaft das behaupten.“

https://www.sueddeutsche.de/kultur/bds-antisemitismus-israel-judentum-mbembe-1.5143924?reduced=true

Leon Kahane hat ebenfalls alles Wesentliche dazu gesagt: „Kein BDS-Anhänger muss sich davor fürchten, dass er sich von den Unterzeichnern dieses Boykottaufrufs gegen den Boykott des Boykotts als nicht weltoffen bezeichnen lassen muss. Die Unterzeichner machen nicht die tatsächlichen Konsequenzen der Forderungen von BDS zur Kategorie, sondern ihren eigenen – durchaus nachvollziehbaren – Wunsch nach Weltoffenheit.“
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/bds-und-der-gefaehrliche-relativismus-deutscher-kulturschaffender/?fbclid=IwAR3iHFOzQOMKs2GfgW_Owd-3WgV-JmgAOAxesfSA850p8IQXTgbcxZN3q3Y
Hier die Erklärung der Institutionen und Kulturschaffenden, die die Freiheit der Kunst in Gefahr sehen und zu verteidigen glauben:
https://drive.google.com/file/d/14WBPlOswuU8Vm2pQm1cteCLrDnPs7FZ5/view


LIVE AT THE TRIKONT-SCHEUNE

hat Philip Bradatsch für die „BRKulturBühne“ ein Konzert gegeben, in dem er Songs aus seinem großartigen neusten Album Jesus von Haidhausen ohne die Band spielt und paar gute Sachen zu sagen hat:

https://www.br.de/kultur/philip-bradatsch-livesession-konzert-livestream-weihnachtsound-bayern2-100.html

Der Schlusskommentar der BR-Redaktion scheint meiner Forderung zuzustimmen, dass „Solidarität“ das Unwort 2020/21 ist: „Vielleicht stecken wir unser Geld für Weihnachtsgeschenke dieses Jahr einfach in ein paar CDs oder Platten, oder kaufen schon mal Konzertkarten für 2021 oder finden sonst eine Möglichkeit, Künstler*innen zu unterstützen. Wir finden da schon was. Und wir tun das schließlich nicht nur für die – auch für uns selbst.“


MEIN NEUER GEDICHTBAND (8)

kommt an! Zumindest bei der Bayern2-Literaturredaktion: „Das sind unsere 6 Lieblingsbücher 2020 (…) Mit diesen Büchern ist man für einen Lockdown gerüstet – kleine intellektuelle Inseln, geistige Fluchten, Reisen für den Kopf!“

Knut Cordsen sagt: „Gedichte aus den Jahren 1991 bis 2020 – von dem Mann, der nicht nur ein exzellenter Krimi-Autor ist, sondern auch ein bemerkenswerter Lyriker (…) wunderbar lakonische Gedichte (…) Lässig, musikalisch, auch mal politisch, wo’s not tut – und immer gewitzt: „Auch ich kenne / den berühmten Satz von Kafka: / Im Kino gewesen. Geweint. // Bei mir war es neulich / ein bisschen anders: / Im Theater gewesen. Eingeschlafen. // Es war nur ein Sekundenschlaf / und ich dachte: Zum Heulen / dass ich nirgendwo richtig schlafen kann.“

Franz Dobler: Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will. Mit 48 s/w-Fotos von Juliane Liebert. Starfruit Publications, 25 Euro.

https://www.br.de/nachrichten/kultur/roman-erzaehlung-lyrik-das-sind-unsere-6-lieblingsbuecher-2020,SIaDCnQ



TRÄUM WEITER, DU OASCH!

Heute in der Tageszeitung junge Welt mein Artikel über den neuen Roman von Andreas Niedermann, „Blumberg 2“, erschienen bei Edition Baes. So geht´s los:

„Kein Wunder, dass Frau Isa Blumberg irgendwann so aggressiv wurde, dass ihr einer dieser bescheuerten Drecksrichterverbrecher eine Antiaggressionstherapie verpassen zu müssen glaubte: Ihr Mann war Kriegsberichterstatter und wurde getötet, aus ihrem Sohn wurde ein Pfarrer, sie selbst fliegt gerne schnell aus dem Job, weil sie nicht kuschen kann, auch wenn sie die Mäuse dringend bräuchte, und sie hat sich eines schönen Tages entschlossen, lieber lesbisch zu sein, obwohl ihr viele Frauen nicht weniger auf den Keks gehen als die meisten Männer.

Wenn man der Wiener Frau für ­alle Fälle »frohe Weihnachten« wünscht, antwortet sie garantiert so was wie »träum weiter, du Oasch«. Und das hätte dann nichts mit dem kommenden Virenchristkind zu tun.“

https://www.jungewelt.de/artikel/392389.literatur-tr%C3%A4um-weiter-du-oasch.html



IN ERINNERUNG AN

John Lennon – der garantiert nicht fassen kann, mit welcher Freude RadiomoderatorInnen „fab four“ sagen, ein Synonym für die Beatles übrigens, als hätten sie nie was anderes gelernt in ihrem Leben – möchte ich mal den besten Musikartikel zitieren, den ich in mittlerweile über 40 Jahren geschrieben habe (für den wunderbaren „Rock´n´Roll Fever“-Katalog von Guido Sieber):

YOKO ONO (Abb. 253) Viele werfen ihr vor, die Beatles getrennt zu haben – warum wirft niemand diversen Stones-Frauen vor, dass sie nicht die Eier hatten, die Stones zu trennen?