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DEMOCRAZY SECURITY

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MEIN NEUER GEDICHTBAND (11)

wurde in die „Listen der Vernunft“ aufgenommen, die traditionell am Jahresende von der Tageszeitung junge Welt erstellt und sozusagen medizinisch empfohlen werden. Auf die Zusammenstellung „Belletristik“ von Redakteur Peter Merg können oder könnten sich etwas einbilden:

Stefanie Sargnagel: Dicht. Aufzeichnungen einer Tagediebin (Rowohlt) Anke Stelling: Grundlagenforschung. Erzählungen (Verbrecher) Jürgen Roth: Vielleicht Hunsrück (Haffmans bei Zweitausendeins) Ror Wolf: Alles andre: ungewiß (Schöffling & Co.) Éric Vuillard: Der Krieg der Armen (Matthes & Seitz) Franz Dobler: Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will. Gedichte 1991–2020 (Starfruit) Paula Irmschler: Superbusen (­Claassen) Hans Georg Traxler: Die grünen Stiefel (Verlag Antje Kunstmann) Michael Scharang: Aufruhr (Suhrkamp) Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder (S. Fischer) jW-Sonderpreis: Christian Geissler: Ein Boot in der Wüste (Verbrecher)

(der sticker klebt übrigens nur digital auf dem cover des buchs, das mit vielen fotos von juliane liebert ausgestattet ist)



SPITZENSATZ (60)

„Der Deutsche Wetterdienst hat zwar keinen Sonnenschein angekündigt, die Polizei rechnet aber trotzdem nicht mit einem Abflauen des Besucherandrangs.“

(tagesschau.de, 2.1.2020)



WER SIND DENN EIGENTLICH

diese ALLE in diesem neuen Vorabendbüchlein ALLE SIND SO ERNST GEWORDEN?

Alle Buchstabensuppenhersteller*innen?

Oder alle Kindergartenopferanwälte, alle Nazis, alle Vollidioten mit Abitur, alle homosexuellen katholischen Priesterkandidaten, alle BDS-Unterstützer, alle Migranten, die Angst haben, nach Afghanistan abgeschoben und dort gekillt zu werden? Oder alle anderen und sogar alle vom Rest? Oder doch nur alle Talkshowgäste, die sich zu Tode gelangweilt haben?

Ich weiß es nicht. Und werde es wohl nicht rausfinden. Außer ich muss. Aber lieber nicht. Obwohl es langsam echt wahnsinnig ernst wird.



VOLLE BREITSEITE

Eine volle und hochwertige Breitseite Jahresrückblick liefert das KulturMagazin Culturmag, und dabei taucht etwas mehr auf als in den Listen der Oberfeuilletonbeamten der großen Tageszeitungen, die (was die Genres betrifft, wo ich es so´n bisschen beurteilen kann) im Grunde meistens nur 2-3 Mainstream-Firmen im Blick haben bzw. kulturell systemrelevant finden:

„Pünktlich zu Silvester tischen wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder unseren großen Jahresrückblick auf, den Alf Mayer zusammen mit Sonja Hartl und Thomas Wörtche kuratiert hat: 16 Kapitel mit 87Autorinnen und Autoren aus aller Welt, 22 Texte davon in Englisch, aus den USA, Australien, Südafrika, Großbritannien und Thailand – und dazu sechs große Einzelbeiträge sowie unsere CrimeMag Top Eight.“

http://culturmag.de/highlights/editorial-looking-back-at-2020-unser-mammut-jahresrueckblick/131481?fbclid=IwAR0hTkmJzM0dbbFW1Xa1AWubVPdq6JAtqdrqY4huN_Q2s76H5wDqPX01ZEU

Love Story December 31 1938 (wahrscheinlich nicht zb im hanser verlag erschienen, aber weiß der henker, der in seiner freizeit auch ein gentleman sein kann, wie man hier sieht, aber nur, wenn man ganz genau hinsieht)



WIR

wünschen allen Abonnentinnen und Passagieren dieses Blocks ein glückliches neues Jahr.

Keine Fotobeschreibung verfügbar.



THE SOUND OF EXPLOITATION

Ein großartiger Artikel von Musikveranstalter, -journalist und -wissenschaftler Berthold Seliger zum Nutzen aller, die beim Musikhören oder -machen ihren Denkapparat nicht abschalten möchten … Angestoßen vom Dylan-Deal.

Auszug: „Doch eines ist klar: Wann immer Musikkonzerne, ob Plattenfirmen, Musikverlage oder Live-Konzerne, Musiker*innen eine Pauschalzahlung für irgendwelche Rechte anbieten, ist das für Letztere ein schlechter Deal. Denn die Rechte sind natürlich mehr wert – schlag nach bei Karl Marx, unter eben: »Mehrwert« und »Profitrate« … Die Konzerne wollen schließlich auch etwas bei der »Verwertung« der Musik verdienen (das englische Wort »exploitation«, auch von Marx gern verwendet, bedeutet übrigens sowohl »Ausbeutung« als auch »Verwertung«).“

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1146129.bob-dylan-verwertung-bis-zum-letzten-ton.html?fbclid=IwAR0xUUe084D2mAROw9P53JVMIdctMFV4eKoosilPY_Z8JzOWW3qkUtcHoXw

Musical The Sound of Music gastiert in Bückeburg | Scarlett



GUTE NACHT EUROPA

Unterstützung für PRO ASYL

„Unterlassene Seenotrettung, illegale Zurückweisungen, Waffengewalt an den EU-Außengrenzen und nun die verweigerte Aufnahme von Tausenden Schutzsuchenden aus dem niedergebrannten Moria – wie weit soll Europas Brutalität gegen Flüchtlinge noch gehen? Die traurige Antwort lautet: Noch weiter!

Denn der »New Pact on Migration and Asylum« der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen vom 23.09.2020 sieht vor, dass an den Außengrenzen neue Flüchtlingslager unter europäischer Flagge entstehen. (…) Anstatt Schutzsuchende aufzunehmen, können flüchtlingsfeindliche Politiker*innen wie Viktor Orbàn ihren Beitrag zur europäischen Solidarität durch sogenannte »Abschiebepatenschaften« leisten. (…) Die schon jetzt beschämenden Zustände werden nun auch noch in Gesetze gegossen und zementiert.

Die geplanten Lager werden Orte der Inhumanität, Gewalt und Rechtlosigkeit sein. (…) Wir müssen das verhindern – und wenden uns deshalb an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Dort kann das Vorhaben noch gestoppt werden. Bitte unterstützt den Appell, wir bringen die Unterschriften bis nach Brüssel!“

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KULTURSTAAT BAYERN

Mein Freund und Performing Partner Friedrich Ani wurde gerade mit dem „Kulturehrenbrief des Landkreises“ Bad Tölz ausgezeichnet und sagte im Interview mit dem Merkur:

„Erfahren die Kulturschaffenden in Bayern, gerade auch jetzt in der Corona-Krise, Ihrer Ansicht nach die angemessene Wertschätzung?

Nein. Was gerade passiert, vor allem in Bayern, ist eine Demütigung der Kulturschaffenden, eine Missachtung der Gewerke sämtlicher im künstlerischen Bereich tätigen Menschen, eine Abkehr vom Kulturstaat Bayern, purer Zynismus vonseiten der Regierung. Es ist die staatliche Abschaffung der Empathie all jenen gegenüber, ohne deren unermüdliches Wirken wir seelisch und geistig verkümmern würden. Die Pandemie, so scheint es, bringt das Gute in der Gesellschaft ebenso krass zum Vorschein wie das Schlechte und Dumme.“

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/kochel-am-see-ort28931/ein-chronist-am-wegesrand-90151166.html?fbclid=IwAR0fyt6NtfcO22CiuMqimnYpboVxXTn42ybaKHj06JSjJwjbioosvV7z0FI



MEIN NEUER GEDICHTBAND (10)

Ich wehre mich weiterhin dagegen, als Prophet betrachtet zu werden, aber es ist nun mal eine Tatsache, dass ich schon vor über einem Jahr diese Zeilen in ein Gedicht geschrieben habe, das es jetzt auch in mein neues Buch auf Seite 57 geschafft hat. Hier die Stelle:

„Ich hatte eigentlich keine Lust / über dieses blöde Kraut etwas zu schreiben / aber ich habe gehört, dass jetzt mit / Tier- und Naturgedichten wieder was geht.“

Heute im Perlentaucher: „Insbesondere für die Naturlyrik war es ein gutes Jahr, lautet Bernhard Malkmus‘ großes Fazit im Freitag.

(„Insbesondere Esther Kinskys „Schiefern“, Anja Utlers „kommen sehen: Lobgesang“ und Marion Poschmanns „Nimbus“ hebt er hervor: Kinsky buchstabiere „die Tragik des Menschseins nicht als Tragödie aus, sondern als ein unabschließbares Ringen um Sinn und Schönheit“ (…)“.

Und das Ringen in der Sinn-Klasse bleibt mein Auftrag! Egal, welche Propheten grade unterwegs sind.