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BURNING BURNSIDE TODAY

Neuster Artikel eines der besten Musikjournalisten zwischen München und Bamako – Jonathan Fischers Cedric-Burnside-Portrait – <„Als ich vor einigen Jahren die Musik von Ali Farka Touré aus Mali entdeckte“, sagt Burnside dann, „glaubte ich Onkel Junior Kimbrough oder meinen Big Daddy zu hören.“ Big Daddy, so nennt Cedric liebevoll seinen Großvater R. L. Der Enkel sollte recht behalten: Als der Autor dieser Zeilen Gästen aus Mali Burnsides neues Album vorspielt, glauben sie, die Musik ihrer Heimatstadt Timbuktu zu hören …>

https://www.zeit.de/kultur/musik/2021-07/cedric-burnside-i-be-trying-north-mississippi-hills-blues/komplettansicht#comments

I Be Trying by Cedric Burnside Reviews and Tracks - MetacriticCedric Burnside - RL Burnside: listen with lyrics | Deezer



GERMANY TODAY

„Der neue Prozess um den Überfall auf eine Kirmesgesellschaft in Thüringen endet mit Haftstrafen auf Bewährung. Zugrunde liegen Absprachen mit den rechtsradikalen Angeklagten.“ Gibt es eigentlich auch ein paar gute Argumente gegen die Wiedereinführung des sog. Viermächte-Status?

https://www.sueddeutsche.de/politik/ballstaedt-prozess-urteil-bewaehrungsstrafen-1.5349351



ARTISTS AGAINST ANTISEMITISM AKTUELL

STREAMING INFO: Wann: Di., 13.7.21, 19h Wo: youtu.be/maaYopjCELA Kontakt: email hidden; JavaScript is required

„Gesicht zeigen gegen Judenhass – Im Gespräch: Sandra Kreisler und Martin Niewendick über die Kampagne „Artists Against Antisemitism“ und Israelsolidarität, moderiert von Jens Uthoff.“

“ (…) Auch in der Kulturszene unterstützen viele Künstler:innen antiisraelische und antisemitische Organisationen wie BDS („Boycott, Divestment and Sanctions“) oder fordern allzu offensiv ein Recht auf „Israelkritik“ ein. Die Musiker Torsun Burkhardt von der Elektropunkband Egotronic und Björn Peng haben nun die Initiative „Artists Against Antisemitism“ (AAA) gegründet. Ziel von AAA ist es, mehr Künstler:innen dazu zu bewegen, eine klare, öffentliche Position pro Israel und gegen Judenhass zu beziehen (…)“.

Da ist noch Platz für Unterschriften: https://artistsagainstantisemitism.org/

Um Missverständnissen vorzubeugen: wer hier unterschreibt, sollte kein Fan der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ sein, die sich so wahnsinnig tapfer für die Meinungsfreiheit in Zusammenhang mit der BDS-Bewegung einsetzt und besonders gern von leitenden Theater-Museums-Universitäts-Angestellten unterstützt wird, weil diese, Gerüchten zufolge, unter ganz massiven Repressalien zu leiden haben.



BILDUNG UND STRAFARBEIT

Es gibt Bücher, die man nicht im Visier und innerhalb von Minuten sind sie da wie ein Auftrag, den man nicht ablehnen es geht los. Auch dass es sich eine Art Strafarbeit ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht die meisten Bücher, die man als Nachsitzen betrachten?

WARUM ICH MARCEL PROUST

NICHT GELESEN UND AUCH KEINE HOFFNUNG MEHR HABE

Eine Pandemienovelle mit einem verschollenen Kommentar von Marcel Duchamp und einem Untersuchungsbericht von Stephanie Weeber über proustsche Plagiatsvortäuschungen. 64 Seiten mit Lesebändchen gebunden und einer Handyfotografie der Übersetzerin.

Ich kündige nicht nur an, sondern mein Anwalt hat schon Titelschutz eingereicht. Auch das Cover steht bereit, weil das Wichtigste bekanntlich immer

Uhr Antik Alt - Kostenloses Foto auf Pixabay



DER ROTE TEPPICH IST AUSGEROLLT YOU MOTHERS

Ist möglicherweise ein Bild von eine oder mehrere Personen und Text „Denk Raum Dr. phil. Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray Wissenschaftlerin, Rapperin und ใ >>Yalla Baby, yalla! Shalom und Salam aleykum!< BTCH >14.7.21(Mi) 19:00 Sensemble Theater, Augsburg“



CATWALK SMALLTALK (16)

ICH HABE EINFACH KEINE LUST AUF EIN STÜCK ÜBER PLAGIATISMUS, ICH HABE MICH SCHON ZU TODE GELANGWEILT, WENN ICH NUR DARAN DENKE.

DU MUSST UM DIE ECKE DENKEN, WIR MACHEN DAS NICHT WIE MAN´S ERWARTET.

WEISST DU DOCH NICHT, WIE MAN DAS ERWARTET. DIESE BESSERWISSEREI GEHT MIR AUCH AUF DIE NERVEN.

DIR GEHT DOCH ALLES AUF DIE NERVEN, ABER DAMIT KÖNNEN WIR NICHT ARBEITEN. DANN BAUEN WIR DAS BESSERWISSEN EBEN EIN. WER MIT PLAGIAT ARBEITET GLAUBT, DASS ER ES BESSER WEISS.

ACH QUATSCH. BLA-BLA, SUBVENTIONSTHEATER-BLABLA.

DAS THEMA IST ON TOP UND FÜR DAS THEMA KRIEGEN WIR KOHLE UND WIR VERHANDELN DAS THEMA WIE ES UNS GEFÄLLT.

GENAU, WIR MACHEN EINE IMPROVISATION ÜBER SHAKESPIERGROUP, MEHR HABEN WIR DOCH EH NICHT AUF DER PFANNE.

WIR MACHEN EIN STÜCK ÜBER DIE KUNST DES PLAGIATS UND WIR DISKUTIEREN ES NICHT, SONDERN FÜHREN ES VOR.

FÜHR ER ES VOR.

FÜHRST ES VOR IM BIKINI.

ICH BRAUCHE EINEN NEUEN, SO SIEHT DAS AUS.

ICH WUSSTE, DASS ES DICH INTERESSIERT.

FICK DEINE MUTTER.

WÜRDE ICH TUN, WENN SIE SO AUSSEHEN WÜRDE WIE DU.

PLAGIAT.

ABER BEWUSST.

BEWUSST WIE.

(SIE SEHEN SICH DIE NEUE BIKINIKOLLEKTION AN, DIE AUF DER GANZ GROSSEN VIDEOLEINWAND GEZEIGT WIRD)



AUCH VOM KULTURJOURNALISMUS

sollte man nicht zuviel erwarten. Da schließen wir uns der Meinung bzw. Forderung des Kollegen Hollow Skai an, wenn auch hoffnungslos: „Kann jemand mal in der Spiegel-Dokumentation oder-Redaktion ein Hinweisschild aufhängen, dass Ton Steine Scherben sich ohne Kommas schreiben? Das ist nach 50 Jahren doch nicht zu viel verlangt.“ (f-book, 7.7.) Doch. (Vgl. „Einbildung ist auch ´ne Bildung“, von Knarf Rellöm vertonte Volksweisheit).



DAS ALLERLETZTE

Das Stadtmagazin Neue Szene hat mir für die Rubrik „Das Allerletzte“ in der Ausgabe 5/21 diese Fragen gestellt. Ich habe die Sache sehr ernst genommen, weil Chefredakteur Walter Sianos mein Olivenöl-Dealer ist. Das hatte sich jedoch noch nicht abgezeichnet, als ich vor dreißig Jahren sein Literaturredakteur war.

01. Fernweh oder Heimweh? FERNWEH. Ich will nicht zurück ins Heim.

02. Gefühl oder Härte? GEFÜHL. Sonst weiß man ja nicht, wann Härte angesagt ist.

03. Ramones oder Motörhead? MOTÖRHEAD. Eine Millimeterentscheidung. Lemmy hat entschieden, the one and only.

04. On stage: Lesen oder Platten auflegen? PLATTEN. Vorlesen ist für mich Arbeit. Auch schön. Aber Musik ist die beste Medizin und Droge, die ich kenne. Und ich kenne einige. Ich möchte eines Tages in Musik beerdigt werden.

05. „Ein Schuss ins Blaue“ oder „Ein Schlag ins Gesicht?“ SCHUSS. Ist spannender, also der Vorgang. Vom Roman kann ich das nicht sagen.

06. Happy End oder Open End? HAPPY END. Sicher ist sicher.

07. Herz oder Kopf? HERZ. Der Rest findet sich dann schon.

08. Schnipo Schranke oder Rote-Beete-Ravioli mit Walnüssen? ROTE BEETE. Respekt, was für eine sensationell irre Frage! An Schnipo Schranke hat mich, nach dem ersten kleinen „Pisse“-Schock, am meisten interessiert, dass sie von Ted Gaier für Buback produziert wurden. Die gute Frage: Warum hatten sie dann kaum noch was auf der Pfanne und sind so schnell wieder abgetaucht? Genau wie das pi mal Daumen ähnlich gestrickte Duo Trash Groove Girls 30 Jahre vorher mit ihrer Platte auf What´s So Funny About. Obwohl beide Bands beste Startrampen und Publicity hatten. Sie hätten die deutschen Sleaford Mods werden können! Meine These: Sie wollten letztlich doch nur mal so´n bisschen Musik (Party) machen, dagegen ging´s für die englischen Working Class Heroes um´s Überleben. Oder habe ich die Frage falsch verstanden und es geht um´s Essen?! Egal, ich bleibe dabei.

09. Himmel oder Hölle? HÖLLE. Wir müssen davon ausgehen, dass der Himmel für unsere Freund*innen von der CSU reserviert ist. Da möchte ich dann doch lieber mit meinen Genoss*innen vom Augsburger Flüchtlingsrat abhängen. Jetzt die Werbung: Kaufense bitte was bei Spendekunst.org (unser Chefberater, Staatsminister a.D. Alfred Sauter, braucht dringend einen neuen SUV).

10. Brecht oder Precht? BRECHT. Die einzige leichte Antwort hier. Ich hatte die schwierigsten Fragen, die jemals in dieser Rubrik gestellt wurden! Ist das der Dank dafür, dass ich 1991 ein paar Monate Literatur-Redakteur der Neuen Szene war? Dann wurde der Posten abgeschafft. Genauso unfair: Brecht starb schon mit 58. Weil er Kommunist war. Jedenfalls kein „Querdenker“, sondern ein Denker. Bestes Mittel gegen Dummheit und rechtes Dreckspack – forever.



ONCE UPON A TIME IN MUNIC

there was some action … Eine sehr gut zusammenfassende Geschichtsstunde von Julian Weber in der taz anhand der Ausstellung:

https://taz.de/Punk-Ausstellung-in-Muenchen/!5782005/

Ein Freispiel mehr: „Neonstadt“, Episodenfilm von u.a. Dominik Graf und Wolfgang Büld, 1982



KILLER UND KOLLEGEN (1)

heißt mein drittes Hörspiel für den BR-„Radio Tatort“, das gesendet wird, wenn das Christkind schon vor der Tür steht. Das bewährte Team: Regie Ulrich Lampen, Musik Das Hobos, Dramaturgie Katarina Agathos, in den Hauptrollen Bibiana Beglau und Johannes Silberschneider, mit Judith Todt, Caro Matzko, Viola von der Burg u.a.

Das Exposé: Ein Fall, von dem alle Polizeibeamt:innen träumen, sozusagen der Höhepunkt jeder Polizeikarriere: Kommissarin Jaqueline Hosnicz und ihr Partner Jakob Rosenberg müssen im Kollegenumfeld ermitteln. Und diese Ermittlung soll so geheim wie möglich bleiben. ein Fall aus ihrer Vergangenheit ist wieder aufgetaucht: Sie hatten eine Serie von Banküberfällen aufgeklärt, waren jedoch bei der Suche nach dem unbekannten 4. Bandenmitglied nicht weiter gekommen. Jetzt meldet sich eins der inhaftierten Mitglieder mit dem Angebot, diese Person zu verraten, wenn sie dafür aus dem Knast kommt. Allerdings kann sich die Informantin weder an deren Gesicht noch den Namen erinnern. Was den Einsatz eines Hypnose-Psychologen erforderlich macht. Damit sehen sich Hosnicz und Rosenberg nicht nur dem Schweigen eines Polizei-Korpsgeist ausgesetzt, sondern auch der Gefahr, sich im Nebel des menschlichen Bewusstseins zu verirren. Ihre Ermittlungen beginnen in einer Grauzone und führen in ein schwarzes Loch – in dem sie weder der Informantin noch ihrer Chefin voll vertrauen können. Und den circa 6500 Kolleg:innen von der Münchner Polizei auf gar keinen Fall.

Hier das Programm 2. Halbjahr 2021 der gleichbleibend großartigen BR-Hörspiel-Abteilung:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/hoerspiel-und-medienkunst/programmheft-bestellung-neu-100.html