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MEHR MÄRZ FÜR ALLE!

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WIE FALLOBST DER MENSCH

Heute vor einem Jahr 11.1.2021 starb der Schriftsteller Ludwig Fels mit 74 in Wien, wo der gebürtige Treuchtlinger seit 1983 gelebt hatte:

„Ich bin mir selbst ein deutsches Problem, ich schreibe nicht mehr gern in diesem Land. Und während ich dies denke, laut wie einen Eid, leeren ausländische Arbeitnehmergäste eine Fuhre Müll vor der Stadtverwaltung aus, plündern einen Gemüsestand, kapern einen Reisebus. Sie winken nicht zurück. Hey, schrei ich ihnen nach, wartet! Ich mag doch auch weiße Steine und ein bißchen mehr Wasser um mich herum. Nehmt mich mit, meinetwegen wie eine Abfalltonne, aber laßt mich nicht hier!“

Strange enough – ich war heute mal wieder auf der anderen Seite vom Fluss in der Hütte, in der es jetzt zu kalt ist, um sich dort aufzuhalten, und dort liegen ein paar Bücher herum, ganz Unterschiedliches zwischen Jesus-dein-Stern und Steinbeck, irgendwie dort gelandet oder vergessen, und manchmal schlag ich was auf, heute eine Sammlung, deutsche AutorInnen über ihr Land, und aahjaa der Ludwig Fels ist auch dabei, und ich denke in dem Moment, ist er nicht im Winter vor einem Jahr gestorben, muss mal nachsehen, vielleicht im Januar, vielleicht sogar heute?

Das Zitat ist der Anfang seines Beitrags mit dem Titel <Und hier ist das Märchen zu Ende> (ein Zitat von Alexej Tolstoi), in „Deutschland, Deutschland – 47 Schriftsteller aus der BRD und der DDR schreiben über ihr Land“ (1979), und sein Beitrag endet so: „Die Genossin Utopie ist nicht unterwegs, macht keinen Striptease in den Kantinen. Die Kälte steht uns bis zum Hals. Die Tiere lachen nicht mehr. Die Zeit ist reif, wie Fallobst der Mensch. Es gibt keine Märchen mehr.“ – strange enough.



EMBRYO MOVING ON AND ON

„Vor bald vier Jahren verstarb Embryo-Gründer Christian Burchard. Was sein letzter Gedanke in Menschengestalt war, wissen wir nicht. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass es etwas mit seinem Lebensmotto, seinem unwiderstehlichen immer währenden Ausruf zu tun hat: „Auf Auf!“.

Seine Tochter Marja Burchard führt seither die Geschicke Münchens internationalster Band. Und nun ist bei Madlib Invazion das erste Studioalbum nach Christians Übergang erschienen. Ja genau: Der weltberühmte HipHop Producer Madlib hat es auf seinem Label veröffentlich, denn Embryo sind seine Lieblingsband.

Diese Platte feiern wir gala-esque an zwei sehr unterschiedlichen, aber gleich tollen Abenden am 2. und 3. Februar in der Therese-Giehse-Halle der Münchner Kammerspiele mit Alphörnern und zahlreichen Weggefährt:innen“ (Sebastian Reier, Musikchef der Kammerspiele).
Karten (und mehr Text dazu) gibt’s hier:
https://www.muenchner-kammerspiele.de/de/programm/9836-mk-musik-embryo
Auf Auf | embryo
https://embryoband.bandcamp.com/


NACHRICHTEN

u.a. Doppelbilder Rolf Surmann über die deutsche Duldung neofaschistischer Geschichtspropaganda in Osteuropa und ihre Konsequenzen Frontlektüre Der Berliner Miles-Verlag bildet ein Scharnier zwischen konservativem und faschistischem Spektrum. Von Peer Heinelt Codename Zionismus Eine Studie analysiert die Denkmuster der Israel-Feindschaft. Von Olaf Kistenmacher



ICH WARTE

auf ein Interview mit dem Jazzer und Antifaschisten Emil Mangelsdorff, der bald 97 wird. Bei seinem letzten Konzert im Dezember in Frankfurt wollten wir uns treffen, wurden aber von Viren sozusagen ausgebremst. Heute wollten wir telefonieren, aber es ging nicht, weil er in Gedanken bei einer Freundin ist – so ist das Leben und der Tod: „Heute ist Trude Simonsohn im Alter von 100 Jahren gestorben. Sie hat Auschwitz überlebt und kämpfte seitdem für die Erinnerung. Ich habe noch nie so einen starken und lebensfröhlichen Menschen gekannt. Trude, du wirst mir fehlen. Yehi Sichrah Baruch“ (schreibt Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank). Ich behaupte, dass die aktuellen deutschen Nazis diesmal nicht durchkommen. Und lege meine Hand nicht ins Feuer (damit sie am Trigger bleiben kann).



KILLER UND KOLLEGEN (5)

Unser neues Hörspiel für den BR-Radio-Tatort ist für den Orden „Hörspiel des Monats Dezember“ nominiert!

Leider ist die Meldung seit einigen Minuten schon wieder überholt, wir wurden neben anderen Produktionen auf den berüchtigten undankbaren zweiten Platz verwiesen von „Das häßliche Universum“. (!)

Inzwischen sind jedoch allein schon mehr als 18Tausend youtube-Hörerinnen bereit, für uns und eine Neubewertung zu demonstrieren, und bei diesen Spaziergängen sind auch Impfgegner willkommen – nein, das stimmt nicht, wir sind noch nicht soweit, dass wir Applaus von allen Nasen bekommen möchten, die da draußen rumlaufen.



SYSTEMRELEVANT VERBLÖDET?

Die Jahresbilanz des Magazins Crime/Culturmag könnte einen das halbe Jahr beschäftigen … in den verschiedenen Kapiteln finden sich z.B. zwei neue Gedichte von Friedrich Ani und in dem hier verlinkten Kapitel Gary Disher mit Anmerkungen zu seinen Romanen und der neue Song „Kuhhandel“ von Danny Dziuk, zu dem er paar Sachen erklärt, die wir nicht weiter erklären können (ein Auszug):

<„Ohne Kunst & Kultur wird’s still“ hat zwar seine Berechtigung, aber was mich daran dann doch nervt: was mit „Kunst und Kultur“ gemeint ist. Nämlich unterschiedslos alles (…)  Wo etwa ein Grönemeyer behauptet, dass ein Kollaps der Veranstaltungsbranche jeglichen „Raum für Verblödung“ öffne: könnte man dem nicht ohne Übertreibung genausogut entgegenhalten, dass gerade die größten und wirtschaftsträchtigsten Events die verschiedensten Arten von Verblödung doch eigentlich erst erzeugen? Und weshalb war Kunst & Kultur jetzt nochmal „systemrelevant“? Wegen besagter Wirtschaftskraft oder der ohne sie angeblich drohenden „Verblödung“? Oder wegen beidem? Und für welches „System“ eigentlich „relevant“? Könnte einem jemand das vielleicht mal genauer erklären?“>

http://culturmag.de/highlights/claudia-denker-garry-disher-anita-djafari-danny-dziuk/139169

Das Ganze mit 90 Autorinnen aus aller Welt:

http://culturmag.de/category/highlights/highlights-2021



SPITZENSATZ (80)

We never made it all the way to the end. -John Lurie



DEADLOCK

Besser kann man doch die Tür zum neuen Jahr nicht eintreten: Deadlock und drei weitere Filme von und einer über Roland Klick – (falls man sich nicht mit deutschen Fännsee-Produktionen (Berlin-Serien kann es ja nicht genug geben!) aufs Ohr hauen will…)

https://www.arte.tv/de/videos/104713-000-A/white-star/



HAPPY NEW YEAR

wünschen wir unseren Abonnentinnen & Abonnenten.

Und immer saubere Spritzen!, sagt unser Block-Hausmeister.

Logisch, ganz klar, sowieso.