MEHR MEDIZIN
Von Franz Dobler | 31. Mai 2022 | Kategorie: Musik | Kommentare deaktiviert für MEHR MEDIZINIn einer zunehmend abrottenden Welt braucht man mehr
Medizin, damit nicht immer die Falschen durchkommen.
In einer zunehmend abrottenden Welt braucht man mehr
Medizin, damit nicht immer die Falschen durchkommen.
Mit dem italienischen Lebensmotto startete vor vielen Jahren der Trikont-Verlag und heute macht Trikont-Label-Artist Eric Pfeil nicht mit einem neuen Album, sondern erstmal mit einem Buch weiter, das auch für Nicht-Italo-Pop-Pizzicatas sehr guter Lesestoff ist – allein schon die 5 Seiten über den bei uns kaum bekannten Schlagertexter Pier Paolo Pasolini! Move your culo genau heute 20h in München zu Heppel & Ettlich: ultima intrattenimento!
uva
Während Frau von der Leyen kürzlich in Augsburg die absurde Idee formulierte, die Taten und Tätigkeiten der frühen Extremkapitalisten des bis heute gut organisierten Fugger-Clans sollten zukunftsweisend sein, gibt es in der Lechstadt tatsächlich einige zukunftsweisende Unternehmen (die Links unten), die an diesem Abend mit einem zukunftsweisenden Unternehmen aus Thessaloniki verbunden sind:
seiferei.noblogs.org/ +++ https://grandhotel-cosmopolis.org/de/
Das Buch des großartigen Songwriters Jeff Tweedy übersetzt vom großartigen Songwriter Philip Bradatsch. Da könnten wir fast auf die Idee kommen, dass die Welt nicht immer so ganz schlecht ist.
https://trikont.de/category/artists/philip-bradatsch/
„Bis sich eine solche Flut wieder verläuft, bis der Schlamm austrocknet, dazu gehört viele [sic] Zeit, und da es der nachäffenden Poeten in jeder Epoche eine Unzahl gibt, so brachte die Nachahmung des Seichten, Wäßrigen einen solchen Wust hervor, von dem gegenwärtig kaum ein Begriff mehr geblieben ist.“
dann wird’s ja wohl stimmen können (bzw. stimmen müssen! sagen manche sicher). Weil ich nicht von dem Pack bin, das Zitate verdreht oder rausreißt, damit´s scheinbar passt: Hamburger Ausgabe, Bd.9, S.255, dtv 1998. Den Hintergrund werde ich eines (schönen (schrieben jetzt viele bzw. allzu viele sicher)) Tages schon auch noch erläutern.
LIVE FROM THE TRIKONT RECORDS FACTORY Editors Imran Ayata & Bülent Kullukcu PRESENTING SONGS OF GASTARBEITER VOL.2
https://www.songs-of-gastarbeiter.com/about-sog
29/05/2022 Museum der Alltagskultur Waldenbuch + 30/05/2022 tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg + 01/06/2022 Technoseum Mannheim + 08/06/2022 Schauspiel Köln Köln
„Auf unserem zweiten Album finden sich neben vielen Originalaufnahmen auch neu produzierte Tracks. Dafür schmiedeten wir eine Kollaboration mit Shantel. Der DJ und Musikproduzent liefert für Songs of Gastarbeiter Vol. 2 einen Re-Edit von Ozan Ata Cananis „Alle Menschen dieser Erde“, in dem das Italo-Disco-Keyboard an einen nicht endenden Sommer erinnert. Mit seiner Version des Songs präsentiert Shantel Gastarbeiterlieder im Hier und Jetzt und feiert deren Potenzial für die Zukunft.“
https://trikont.de/shop/compilations/songs-of-gastarbeiter/songs-of-gastarbeiter-vol-2/
Das Musikprogramm im Sportheim-Restaurant der rumänischen Kollegas immer ein Abenteuer, Playlist auf Random haut Balkan-Techno-Schlager sowieso raus und plötzlich aber immer auch mal eine Country-Hit-Schnulze von 1960. Heute aber überraschend ein Italo-Popper und dann gleich noch zwei, hey, ich sehe mich um, ist Eric Pfeil schon da?! Der mit seinem outspaced Italo-Pop-Buch „Azzurro“ bald in München gastieren wird? Nein. Würde ihm aber hier gefallen. Und dann weiter überraschend, noch nie hier diesen Style gehört: Ein Song von dieser All-Star-Band mit Bob Dylan. Ich komme nicht auf den Namen. Mit einem Roy-Orbison-Song. Und mit George Harrison. Shit, ich werde dement, wie hießen die denn? Fuck fuck fuck and fuck you all! Ewig nicht gehört. Awright, Internetz aktivieren, Shazam, wir erinnern uns nicht, aber sind nicht von gestern, ah!: Traveling Wilburys! Goddam, diese rumänischen Sportsfreunde, was haben die auf der Pfanne! (Heute nachmittag auch große Veranstaltung mit Europa-Hymne und vielen Kindern und Hochzeit und Solidarität-mit-Ukraine). Habe die Platte sogar drüben aufm Hof liegen, und gehe dann rüber durch die finstere Nacht am Ende des Planeten und lege sie auf: kann mich kaum erinnern, aber gar nicht schlecht, man hört, dass die Typen Dylan-Harrison-Petty-Orbison-Lynn richtig Spaß hatten, Energie, (mit Jim Keltner on drums, also was denn noch bitte) und wie immer: Dylans Stimme that´s Rocknroll. Thank you good night.
Während ich überlegte, hier mal mit dem schönen Plakat des Maro Verlags mit der Bukowski-Weisheit „Alle reden zu viel“ meinen Abonnent+innen eine kleine Freude zu machen, läuft mir der Beleg über den Weg, dass manche Leute zum Glück anderer Leute zu viel reden:
„Die sogenannte „Quasselgruppe“, wie sie sich selbst nennen – eine streng vertrauliche interne Chatgruppe der ersten AfD-Bundestagsfraktion“:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/afd-bundestagsfraktion-chats-101.html
Finde das Plakat im Netz nicht (weil es neben meinem Schreibtisch hängt), dann eben das ganz andere Cover und ein anderes Plakat:
Hey, da nich für.
im PEN-club ziemlich gut von Jana Hensel in der Zeit beschrieben, und dass es dabei um viel mehr als nur das Zeugs geht, das in einem Dichtungszirkel mal so abläuft; die AfD-Anspielung (an anderer Stelle im Artikel) gegen die Truppe, die mit „Bratwurstbude“ eher zurückhaltend benannt ist, ist berechtigt (das zeigen auch die von rechts applaudierenden Kommentar-Berge bei gewissen Artikeln auf F-book):
„Dass er jedoch der wahrscheinlich klarste politische Kopf unter den Anwesenden war, bewies er auch auf einer abendlichen Podiumsdiskussion zum Ukraine-Krieg. Im Innenhof von Schloss Friedenstein gefiel sich auch die angereiste Philosophin Svenja Flaßpöhler darin, die mangelhaften Manieren des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk zu beklagen. Fragte die Moderatorin Cornelia Zetzsche in die Runde, ob es sinnvoll wäre, russische Literatur auf den Index zu setzen. Wurde die Situation der Ukraine mal wieder so beschrieben, als müsse sich das Land selbst für den Angriffskrieg Putins vor hiesigem Bildungsbürgerpublikum rechtfertigen. Yücel war der Einzige, der dagegen lautstark protestierte. Seine Gegner nahmen es wieder als Beleg für seine schlechten Manieren.“
https://www.zeit.de/2022/21/pen-deniz-yuecel-gotha-kongress
WIR SIND JA NICHT ZUM SPASS HIER (Deniz Yücel)