Alle Artikel dieses Autors

LOVE PARADE

Die aktuellen Pläne für die Love Parade 2011 in Frankfurt auf  Titanic-magazin.de, Startseite unten, ein Video-Breaking News-Bericht von Oliver Maria Schmitt.



ICH WÜSSTE NICHT

was eine schönere Kulturmeldung in der letzten Zeit gewesen wäre: Wawerzinek hat abgeräumt. Nur, damit das klar ist, es gewinnen dann doch nicht immer nur die literarischen Penner oder Kinder. Und so ist der lesenswerte Kommentar von Wawerzinek in der Jungen Welt von danach. Aloha und Hallelujeah.



CATWALK SMALLTALK III

„Rotwein-Cola-Mixgetränk fertig in Flaschen?!“

„In Hamburg. Hat Ahne erzählt. War in Hamburg.“

„Und am Etikett steht Kalte Muschi?!“

„Weiß nicht genau. War betrunken. Wahrscheinlich sagen die das nur so.“

„Du kannst ne Halbe Kalte Muschi bestellen?!“

„Pass auf, is rot.“

„Isses doch immer.“



DIE SCHÖNSTE MAIL

seit langem: „Sie sind jetzt Formel I Fahrer!“ Sehr gut, ich hasse dieses Formel-I-Zeug und werde hinter mir nur verbrannten Asphalt lassen.

Und der schönste Sportfilm seit langem: Keep Surfing. Ach was, Sportfilm…

Und wahrscheinlich der schönste Präsident seit langem. Aber der Volksmund sagt bekanntlich: Der nächste Präsident ist immer der schwerste!



DER ISRAELISCHE MILITÄREINSATZ

gegen den Gaza-Schiffskonvoi ist nur zu diskutieren – (was bekanntlich nicht mit „gut heißen“ identisch ist) – unter der Berücksichtigung, dass „das Angebot ausgeschlagen wurde, die Hilfslieferungen im israelischen Hafen von Aschdod löschen und dann unter Aufsicht nach Gaza bringen zu lassen“. Wie der israelische Botschafter laut Süddeutsche Zeitung erklärte.

Und außerdem erwähnte: „Nie habe ich von den (deutschen) linken Abgeordneten ein Wort über die 8000 Raketen gehört, die von Gaza auf Israel abgefeuert wurden.“

Vielleicht weil sie auf dem falschen Dampfer sind, wenn sie glauben, dass sie irgendwie irgendwo links sind?



CATWALK SMALLTALK II

„Er ist gegangen. Der Koch.“

„Aber nicht richtig. Er geht immer noch. Der Koch geht in die Küche und holt sich einen Brei.“

„Jetzt ist er auch gegangen, der Onkel Roland. War die Sprache meiner Mutter. Hat sogar Ausländern die Hand gegeben, ach ja.“

„Also ist er nicht gegangen.“

„Nein. Nur von a nach b. Also weiter auf den Sack.“

„Ein Sack geht, ein Sack kommt.“

„Kommst du noch mit?“

„Wenn´s geht.“



GROSSER DANK IM KRANKEN HAUS

ist der Titel einer neuen Erzählung, die am Montag, 24.5., um 10.03h auf SWR2-Radio gesendet wird. Ein Abenteuer, das ich, mal wieder, nicht erfinden musste:

Ein Schriftsteller liegt im Krankenhaus, hat einen Tritt an den Kopf bekommen. Sein Gedächtnis ist beschädigt, und ihn quält die Frage, wieviel er in seinen Büchern geklaut hat. Alles? Nicht genug? „Großer Dank an Kathy Acker“  (oder Frank Schätzing etc.), lautet sein Mantra. Zugleich steigert er sich in eine paranoide Wut, er glaubt, ausgerechnet an ihm werde man ein Exempel statuieren, ihn vor Gericht zerren. Sogar die dafür eigentlich bestens geeignete Krankenschwester kann ihn nicht ablenken…



CATWALK SMALLTALK

„Ging schon gut los heute.“

„Weil?“

„Du gehst Jahre durch die Gegend, und plötzlich, aha, ‚One Scotch, One Bourbon, One Beer‘ ist ja von Amos Milburn.“

„Passiert eben.“

„Phhhh!“

„Ist doch eh nicht von ihm, behaupte ich mal.“

„Du wieder.“

„Du hast da ´n Loch im Strumpf.“

„Was? Wo!“

„Da, ganz oben.“

„Das auch noch.“



„AFGHANISTAN“

ist ein neuer Song von unseren rockenden Freunden Smokestack Lightnin´. Sie haben Country Joes Anti-Vietnamkriegssong „Fixin To Die Rag“ restauriert, zu hören auf ihrer MySpace-Seite. Da sagt der tapfere Countryfan, dass er sowas ja nicht, sondern nur Lieder über Saufen und Heulen oder diese anderen Dinger da hören will. Manchmal fragen wir uns, gibt es ihn denn eigentlich noch? Um sofort sicher zu sein, ja, und wahrscheinlich wird er uns alle und auch die Enkel unserer Enkel überleben und auf ihrem Grab lachend in den Ring of Fire pissen.



ULF PORSCHARDT

hat mal wieder – seines Zeichens erfahrener Autotestberichterstatter sowie Herausgeber von Rolling Stone und MusikExpress und Metallhammer und vermutlich auch des brandneuen Mags Punk Woman  (übrigens mit einer unveröffentlichten Hole-Nummer auf der CD zur letzten Ausgabe), superb, um nicht zu sagen sensationell auffällig formuliert, in der Welt von heute anlässlich des Begräbnisses von Malcolm McLaren:

„Unsterblichkeit war für Malcolm McLaren spätestens mit der Erfindung des Punk gesichert, nun verlängerte er mit seiner Beerdigung das eigene Oeuvre über den Tod hinaus.“ Ich hatte meine Begeisterung (trotz der gefühlten 911 Fehler) ob dieser bewunderungswürdig vielschichtigen Formulierung noch nicht verdaut, als ich das Finale des ersten Absatzes entzifferte.

„Auf dem Sarg war jener Spruch zu lesen, dessen aufpeitschender Charakter das Gefühl verschiedenster Jugendkulturen auf den Punkt brachte: „to fast to live to young to die“.“ Ich schwöre, dass ich beim Zitieren keinen Buchstaben vergessen habe, obwohl mich die Frage, wie viele dieser verschiedensten Jugendkulturen mit diesem Satz ihre Gefühle usw. usf.

Seinen Schlussworten gelang es dann sogar, mich in tiefste Nachdenklichkeit durch zu peitschen: „Der Situationismus lebt, die situationistische Internationale hat einen neuen Ehrenvorsitzenden. Es gibt viel zu tun.“

Bei dem erklärten FDP-Anhänger unter den führenden DJ Culture-Analytikern drängt sich die Frage natürlich in den Kopf, was es denn nun da zu tun geben könnte. Ob das z.B. allein auf die Tatsache bezogen ist, dass die Situationistische Internationale nun einen neuen Ehrenvorsitzenden hat, was dann, schnell geklärt, bedeuten könnte, dass neues Briefpapier gedruckt werden muss. Oder, weitaus komplizierter, ob das offiziellen Verlautbarungscharakter hat, dass McLaren nun der neue ist, oder nur eine einsame Entscheidung von S.I.-Mitglied Porschardt ist.

Auch die Frage, ob Dr. Westerwelle speziell beim abschließenden Satz beratende Funktion inne hatte, möge erlaubt sein. Schließlich ist es auch Dr. Porschardt wohl nicht ganz entgangen, dass in den letzten Jahren Diskussionsbeiträge von FDP-Mitgliedern zurecht nicht immer diskussionslos abgenickt wurden bei den S.I.-Meetings.

Ich habe nun seit einigen Stunden – eingedenk der Guy Debord-Maxime „klopf nicht an die Tür, fuckin shit, tritt sie ein“ – mit diversen Vereinsmitgliedern telefoniert.

Meiner Ansicht, dass Dr. Porschardt so gut wie totsicher demnächst das Magazin Super Situation International in den Markt reinpeitschen werde, wollte niemand zustimmen. Aber dem widersprechen naturgemäß sowieso nicht.

Zumal auch für die Journalisten innerhalb der S.I.-Community die Arbeitsmarktsituation nicht immer easyer geworden ist.

Deshalb darf  ich´s auch auch mal positiv formulieren: wir werden schon noch so manchen Spaß erleben.