Alle Artikel dieses Autors

HAUSMUSIK „hm79“

 

ist die Label-Registrierung der LP/CD Sample & Hold der Band/Künstler-Kollaboration A MILLION MERCIES & BROKEN RADIO, hinter der die Hausmusik-Männer seit Gründung des Labels, Wolfgang Petters und Klaus Patzak stehen.

Betone ich deshalb, weil es Punkt Eins das Label bekanntlich e i g e n t l i c h längst nicht mehr gibt, die beiden Gründer aber weiter darunter veröffentlichen (hm77 war A Million Mercies/Wir sind elektrisch, dessen Liner Notes von mir irgendwo hier im Block vergraben sind, hm78 war letztes Jahr Broken Radio/It´s Only Fool´s Gold), und weil Punkt Zwei das Label eines der bedeutendsten und am stärksten auf viele Musiker ausstrahlenden Labels in Krautrock-Deutschland war (und ist), da können so Figuren wie Berlins Kulturpopperminister Shitnstuff erzählen wie sie wollen. Million Petters & Radio Patzak haben schon oft in Bands

SAMPLE & HOLD by A Million Mercies and Broken Radio hm79  It's Only Fool's Gold hm78

oder für einzelne Songs zusammen-, aber bisher nie ein gemeinsames Album eingespielt. Ich bin fast sauer, dass sie anscheinend immer was Besseres zu tun hatten; andererseits gehen gewisse Dinge nicht ohne die nötigen Reifungsprozesse, hat mir mein persönlicher Weisheitsberater gesteckt. hm79 mit mehr Überraschungen als man erwartet hätte – obwohl man die stilsicheren Wanderungen durch Elektronik-Country-Pop-Soul-Gebiete, die sich kaum jemand zu betreten wagt, schon erwarten konnte. Bessere Nachrichten können wir aus dem 13. Stock unseres Blockhauses im Moment nicht erkennen.

Hier die Setlist und „Highway Love Affair“ mit reizenden Bildern: http://www.brokenradio.de/



FÜR DIE MUENCHISCHEN FREUNDE

elvis 8/2014  Ja, ich hätte schon immer gewettet, dass er seitdem genau dort lebt, genauer gesagt in Gröbenzell oder Gauting oder sowas …



FÜR DIE JAPANISCHEN FREUNDE

   



FÜR DIE KANADISCHEN FREUNDE

canadian tour poster


DER LAUFENDE MOTOR

Im Sommer ist es mir immer am langweiligsten. Das ist schon komisch, weil es bei den meisten Leuten genau andersrum ist. Aber ich bin auch bei vielen anderen Sachen genau andersrum. Wahrscheinlich kommt das von der Sonne. Ich renne durch die Gegend und suche mir immer was zu tun. Zum Beispiel mache ich Berge von Geschirr sauber, und wenn keiner mehr da ist, besorge ich mir sofort den nächsten. Vielleicht habe ich einen Sprung in der Schüssel, aber dann habe ich damit immerhin Spaß.

Ich habe mich gerade vollkommen leergeschrieben, wie wir das in der Fachsprache nennen, aber was tue ich dann, und auch noch in der sogenannten Ferienzeit? Ich fange sofort das nächste an. Und es ist kein kleines Gedicht über Geschirrberge, das es zweifellos wert wäre, aufgeschrieben zu werden, denn wer von den Lyrikern schreibt denn heute noch über Geschirrberge – nein, es sieht mir verdammt nach dem Beginn von 584 Seiten aus. Das ist kein Wunder, weil es seit einiger Zeit geradezu Pflicht für jeden ist, der in dieser Branche irgendwo geparkt hat, aus jedem noch so kleinen Einfall einen Ziegel zu machen, mit dem man sein Kind erschlagen kann, wenn es wieder einmal beim Dichten stört. Diese Pflicht ist die, die mir zuerst an meinem tätowierten rechten Oberarm vorbeigeht; mein Problem ist, dass ich allzu leicht außer Kontrolle gerate, wenn die Pflicht mal wieder ruft. Dann geht´s also dahin, obwohl ich ja leergeschrieben bin.

Die ersten Zeilen habe ich gleich, wie es oft meine Art ist, aus der Zeitung genommen, ohne allzuviel zu verändern. Ich finde das in Ordnung, denn wenn man einen guten Satz liest, ist es egal, woher der kommt. Geht so: „Die Ministerin verließ die Kabinettsitzung in Berlin am Dienstag durch die Hintertür. Dort wartete bereits ein Auto mit laufendem Motor.“ signet_getawayc dontry.fi

Dann habe ich sofort meinen Anwalt angerufen. Das macht man heute so, das lernen sie heute schon am ersten Tag in der Dichtungsschule. Nur ein Dummkopf schreibt 584 Seiten voll und geht dann damit zu seinem Anwalt. Hat aber auch Nachteile. Mein Anwalt hat gesagt, ich hätte mehr als nur einen Sprung in der Schüssel, wenn meine Hauptperson Christa Haderthaler heißen soll. Dann habe ich zu ihm gesagt: „Okeh, dann mit K und ohne h hinter dem t.“ Dann hat er gelacht und gesagt: „Und was passiert mit ihr?“ Dann ich: „Wahrscheinlich weniger schlimme Sachen als in meinem letzten Buch.“ Dann er: „In aller Freundschaft, streich die Hälfte von dem Zeug schon jetzt.“

Soviel zu Anwälten.



ICH WIEDERHOLE MICH

T-Shirt mit Israel-Flagge



SALUT AUF LUDWIG LUGMEIER

Mein geschätzter Kollege und Freund ist seit heute 65. Einige Autoren haben mehr veröffentlicht, einige hatten mehr Erfolg. Aber nur wenige haben so Gutes geschrieben, und nur wenige so gut. Vom Stoff, der aus dem Leben kommt, mal gar nicht gesprochen. Wer nicht weiß, wovon ich spreche, hat z.B. mit den Hauptwerken eine gute Zeit vor sich:

  Und ohne Abb.: Wo der Hund begraben ist. Roman

Vor einigen Jahren habe ich das Gedicht GEFÄHRLICHES LEBEN geschrieben: Als das Glück eines Tages auf meiner Seite war lernte ich den Schriftsteller Ludwig Lugmeier Herkunft Kochel am See bei Penzberg wo der Hund begraben ist heute wohnhaft woanders kennen und wusste aber nur grob dass er auch einmal ein erfolgreicher Dieb gewesen war. Nach ein paar Bier traute ich mich die Frage endlich zu stellen. Wie kommts eigentlich dass du zwölf Jahre und ein halbes so gut überstanden hast? Er zuckte nur mit den Schultern. Ich hätte mich am liebsten so eine blöde Frage so saudumm. Später hat er in einem Interview was gesagt das mir sehr gut gefallen hat dass es genauso gefährlich ist einen Roman zu schreiben wie einen Millionenraub durchzuführen. Ich kann das nicht beurteilen. Aber das klingt so gut das muss die Wahrheit sein.



MUNIC RUMBLE

  Platte der Woche!

Der Specialpoint im Hammerprogramm: Am Freitag präsentiert Jonathan Fischer das neueste Teil (ca. No.18) aus seiner weltweit einzigartigen Black Music-Serie, Teil III der Early Black Rock´n´Roll-Serie : PLEASE DON´T FREEZE! Wer nicht dort ist, sieht die Setlist und kauft ein hier: www.trikont.de

 

 



JÖRG FAUSER 70

SONNTAGMORGEN, WENN DIE ERDE UNTERGEHT. WIR HIELTEN UNS FEST.

Jörg Fauser 16. Juli 1944 – 17. Juli 1987

 c Christian Lyra/Trikont

Hier zur Drecksack-Sondernummer aus diesem Anlass, zusammengestellt von Matthias Penzel, Co-Autor der Fauser-Biografie „Rebell im Cola-Hinterland“ (Edition Tiamat); auf der Seite unten ein Link zum 13´-Rest des Filmprojekts „Lazarus Go Home“ mit J.F., mit einem Kommentar von Regisseur Theos Romvos (auf dessen Seite ein Link zur kompletten Aufnahme der C-90 Cassette „Road to Morocco“ von/mit Fauser/Romvos, 1973): http://www.edition-luekk-noesens.de/drecksack/aktuelle-ausgabe/

Artikel zum 70. von Ambros Waibel, Co-Autor der Biografie: http://www.taz.de/70-Geburtstag-des-Autors-Joerg-Fauser/!142462/

Artikel zum 70. von Katja Kullmann: https://www.freitag.de/autoren/katja-kullmann/alles-gute-macker



EIN BULLE IM ZUG

heißt mein neuer Roman, der nach zweijährigem Intensivtraining fertiggestellt wurde und am 23. August bei meinem neuen Verlag Tropen/Klett-Cotta erscheint. Hier kann man die ersten 25 von 350 Seiten lesen:

http://www.klett-cotta.de/buch/Literarischer_Krimi/Ein_Bulle_im_Zug/48932

Buchdeckel „978-3-608-50125-4

Seltsamer und glücklicher Zufall: Das Buch erscheint am selben Tag wie die 11-CD-Werkschau meines verstorbenen Freundes Nils Koppruch – das Buch endet mit einem abschließenden Motto aus einem Koppruch-Song (Parallele zum Motto am Anfang von Ronald Biggs: No one is innocent).