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IN DER DEUTSCHEN LITERATUR

gehen dermaßen viele Auszeichnungen an Dichtungsgestalten, die sich in der Buchstabensuppe nur mit dicken Rettungsringen an der Oberfläche halten, dass man kaum glauben kann, dass mit dem Büchnerpreis an Rainald Goetz auch mal eine ernstzunehmende Entscheidung getroffen wurde.

Da muss es weder ihn noch seine Fans kratzen, dass aus dem sog. Blätterwald geradezu total Beifall kommt. Da hat dann natürlich auch der Porschekönig des deutschen sog. New Journalism, Ulf Porschardt, einen besonders Vollgas gebenden Vollgasartikel in der (bzw. seiner) Welt reingebrezelt, den er so sagenhaft lässig mit „yeah“ beendet, dass er vermutlich schon bald mit dem Journalistenpreis in der Kategorie „Easy New Writingism“ ausgezeichnet werden wird.

Soviel zu den Preisen. If in doubt consult your dealer.



SPITZENSATZ (17)

„Das sind die ‚harten Kriterien‘ des deutschen Manipulationsjournalismus: Schlips und Panzerwagen, sonst ist man kein seriöser Politiker“.

Wiglaf Droste, junge Welt, 10.7.2015



WAS MAN ZUM GEBURTSTAG

von Fassbinder noch nachtragen kann:

fassbinder680

(Bierdeckel von Löwenbräu und Gaststätte Deutsche Eiche zu den Fassbindertagen 2015) gefunden im Blog von Georg Seeßlen, in dem man wahnsinnig viel Zeit verbringen kann, also sinnvoll ist gemeint: http://www.seesslen-blog.de/



ES KANN NIEMALS HEISS GENUG SEIN

deshalb am 9.7. um 19h zur Eröffnung nach Berlin (sagt unser Kunstinformant Süssmayr):

"Passion" im Künstlerhaus Bethanien Abb.: Nahuel Tow

Künstlerhaus Bethanien Kottbusser Str. 10, Kreuzberg, Di–So 14–19 Uhr, 10.7.–9.8., Eröffnung: Do 9.7., 19 Uhr mit der Band Ziguri, Eintritt frei. Beteiligte Artisten: Dave Allen, Juliana Bardolim & Sergey Voronzov, Gilvan Barreto, Eva Beham & Sebastian Tröger, Dirk Bell, Klaus Beyer, Candice Breitz, Laura Bruce, Susanne Bürner, Jörg Buttgereit, Frieder Butzmann, Max Cabello, Yane Calovski, George Condo, Hubert Czerepok, Daniela Dacorso, Walter Dahn, Jeremy Deller, Sven Drühl, Lucas Foletto Celinski, Pablo Garber, Henryk Gericke, Moritz Götze, massoud graf-hachempour, Julia Herbster, Andy Hope 1930, Tibor Horvath, IRWIN, MK Kähne, Klaus Killisch, Cristian Kirby, Helmut Kirsch, Christina Kral, Jonathan Kroll, Jason Lazarus, Via Lewandowsky, Robert Lippok, Catherine Lorent, Claus Löser & Jakobine Motz, Jörg Mandernach, Bjarne Melgaard, Heiner Mühlenbrock, Christoffer Munch Andersen, Stary Mwaba, Hajnal Nemeth, Raymond Pettibon, Elizabeth Peyton, Bettina Pousttchi, Daniel Richter, Pipilotti Rist, Andreas Rost, Miguel Rothschild, Sammlung Burmeister, Chris Sauter, Günter Schickert, René Schoemakers, Sarah Schönfeld, Hans J. Schulze, Greg Semu, Jeremy Shaw, Raf Simons, Elizabeth Skadden, Florian Süssmayr, Sebastian Szary, Keiichi Tanaami, TARWATER, Nahuel Tow, Joris Van de Moortel, Fabrizia Vanetta, Koen Vermeule, Lucas Wahl, Hans Weigand, Michael Wesely, Markus Wirthmann, Adam Witkowski, Ming Wong



GUTES INTERNET!

Wir warten (11:19) auf den 1000. (tausendsten) Blogeintrag unserer geschätzten Kollegen: http://songdog.at/blog/

Und zitieren aus vollster Überzeugung ihren Eintrag Nr. 998 vom 29.6. unter dem Titel „Der Unterschied“: „Vor der Küste zu Gaza hindert die israelische Marine ein sogenanntes „Solidaritätsschiff“ daran, in Gaza anzulegen. In der Fachsprache nennt man diesen Vorgang „Aufbringen“. Vermutlich wissen das auch die österreichischen Schurnis. Aber sie titeln und schreiben: „Israel entert Gaza-Solidaritätsschiff.“ „Entern” tun Piraten. Piraten tun Ungesetzliches. Israel, soviel mir bekannt ist, nicht.  Aber das ist den Ösi-Schurnis – im besten Fall –, jetzt einfach mal wurscht… Der Unterschied zwischen Aufbringen und Entern heißt Israel!“

Und hier noch was aus der angenehmen Zone des mitteleuropäischen Lebens, Bayern hat – wie dieses Internet – auch seine guten Seiten! Nichts zu danken.

 2.7. München/“Kiste“, Münchner Freiheit, Unser täglich Cover gib uns heute mit DJs Ernesto (Gutfeeling) & Don Marco (Heyn-Hardcore)



GEFÄHRLICHES INTERNET!

3- oder 4-jähriges Kind schlurft leise jammernd hinter der Mutter her. Die Mutter mit energischer Stimme: „Du woll-test das Bett un-be-dingt ha-ben! Du hast es dir selber im Internet rausgesucht.“



NACHTSESSION

Hier zum Nachhören in zwei Teilen die br2-Sendung „Nachtsession: Nachtspaziergang“ vom 29.6. mit Ralf Summer und seinen Gästen Das Hobos (Tom Simonetti) und Franz Dobler, die auch die Musik ausgewählt haben:

 



I HAVE A STREAM

ist der Titel, „Für die Abschaffung des gebührenfinanzierten Staatsfernsehens“ der Untertitel des neuen Buchs von Berthold Seliger, von dem die Abonnenten dieses Blocks wissen, dass er auch zu Seligers Fanblock gehört. Wie schon das erste Werk des Berliner Konzertveranstalters und (Musik-)Journalisten, „Das Geschäft mit der Musik / Ein Insiderbericht“, erschienen bei Edition Tiamat. 302 Seiten, 16 Euro. Mit einem Motto von Herbert Achternbusch: „Das Fernsehen ist nur mit seiner brüllenden Nichtigkeit beschäftigt.“ XXX In gewisser Weise wird das Buch flankiert von einem langen Essay von Berthold Seliger, der in der aktuellen Ausgabe von Konkret erscheint: „Prinzip Mehrzweckhalle“. Mit den einleitenden Sätzen: „Dass sozialdemokratische Kulturpolitiker jetzt mit der Volksbühne auch eines der traditionsreichsten und widerständigsten Theater Berlins zu einem Eventort der Beliebigkeit transformieren wollen, passt in die Logik neoliberaler Kulturpolitik.“ In einer der zerlegten Hauptrollen unvermeidlich der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner, oder auch womöglich genauer gesagt: Mercedes-Benz. Deren wunderbare Kampagne für ein neues Modell wir ohne Seliger verpasst hätten. Headline: „Groß.Stadt.Jäger“. Inhalt: „Ob hoch über den Dächern der Stadt oder in den Tiefen des pulsierenden Nachtlebens – der ideale Begleiter für Menschen mit aktiver Freizeitgestaltung und einem aktiven Lebensstil“. XXX Seltsamerweise erinnert mich das an meinen Großvater. Im fortgeschrittenen Alter pflegte er einen passiven Lebensstil. Saß eigentlich nur noch auf der Veranda herum. Hatte dabei allerdings immer eine Kalaschnikow über die Beine gelegt. Habe ich nie verstanden. Heute weiß ich, dass er auftauchenden Jägern was bieten wollte, also das, was sie sich offensichtlich erhofften. XXX Als Ergänzung zum sozialdemokratischen (etc) Kultureventbereich noch ein historisches Video vom letzten Konzert der Butch Meier Band. Achtung: Nichts für schwache Nerven und schwach entwickeltes Humorverständnis! Die ganze Story ist nachzulesen im Roman „Kein Zutritt für Hinterwäldler“ (Ventil Verlag) von Schlagzeuger Jonnie Schulz (»Wir beschäftigten uns mit Musik, die niemand von uns zuvor gespielt hatte, zogen uns Klamotten an, die in unserem privaten Umfeld geächtet waren, und suchten Orte auf, an denen wir Angst hatten, zusammengeschlagen zu werden.«). Empfehlenswert auch für Leute, die wissen wollen, wie (hart) sich Digger Barnes die Basis für seine Soloalben erarbeitet hat: https://www.youtube.com/watch?v=f4gMDrIfXGE

  Kein Zutritt für Hinterwäldler  Bildergebnis für butch meier band



KING COCO

Post vom Musikkonzern Trikont: Wir freuen uns mit Coco Schumann und gratulieren ihm sehr herzlich zum Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik!

HIER ZUR LAUDATIO

COCO SCHUMANN auf TRIKONT our own voice * und seine Autobiographie „Der Ghetto-Swinger“ bei dtv

coco schumann - Rex Casino



NIGHT TRAIN

Bayern2Radio Nachtsession / Mit Ralf Summer / Nacht auf Montag, 29.06.2015:  00:05 bis 02:00 Uhr

Musikwanderung durchs nächtliche Augsburg: Unterwegs mit Franz Dobler und Das Hobos

„Beide Namen kennen wir schon länger im Zündfunk und auf Bayern2: Autor und DJ Franz Dobler hat gleich mit seinem ersten Krimi „Ein Bulle im Zug“ den Deutschen Krimipreis 2015 gewonnen. Und die Dub-Folk-Band Das Hobos sind die ersten Preisträger des „Roy“, des neuen Musikpreises der Stadt Augsburg (benannt nach Roy Black, einem Sohn der Stadt). Für diese zweistündige Sendung führen uns die beiden Künstler von Mitternacht bis 2 Uhr durch ihre Stadt und legen nebenbei ihre Lieblingslieder auf – u.a. von A Million Mercies & Broken Radio, Beló, Holger Czukay, The Dead Brothers, Nick Drake, Hipbone Slim & Mama Rosin, Mars Needs Women, Nightmares On Wax, Photay, Portmanteau oder Yves Simon. Und wir dürfen in Unveröffentlichtes von Lydia Daher und LeRoy – einem Ableger von Das Hobos, reinhören. Der Spaziergang mit Musik wird am Grandhotel Cosmopolis beginnen, dem interessantesten Kulturprojekt der Stadt: der „sozialen Skulptur“ zwischen Asylbewerberwohnheim, Volxküche und Künstlertreff. Und wie es sich für Bahnfreunde wie Dobler und Das Hobos gehört (für sie ist Tom Simonetti dabei), geht es an den Gleisen entlang.“