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AUF DEM FRIEDHOF

von Rysum, Ostfriesland, finden sich wie auf allen Friedhöfen Grabsteine mit der ursprünglichen Form von Poesie:

„Freerkje Kirchhoff geb. Freerksen [war verheiratet mit] Freerk Kirchhoff“.

(Was irgendwie an Genesis P-Orridges Angleichungsprozess von Mann zu Frau/Mann denken lässt).

Auch den Vornamen „Engeline“ hatte ich noch nie gehört.



MEIN SCHÖNSTES GEDICHT

könnten die „Güterzüge“ sein*, jedenfalls wurden sie jetzt von A Million Mercies vertont und sind die erste Video-Single vom im Herbst erscheinenden Doppel-Album (Hausmusik.com) mit 22 meiner Gedichte, die zu Songs sozusagen umgespritzt und auffrisiert wurden:

https://www.youtube.com/watch?v=R6Llzis9nA0

*erschienen 1991 im Band Jesse James und andere Westerngedichte, der 2020 in Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will (Starfruit Publications) als Bonustrack wiederveröffentlicht wurde.

Der ganze Katalog: https://amillionmercies.bandcamp.com/



DEUTSCHLAND VORM UNTERGANG

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Einmal intellektuell so schlicht aufgestellt sein, dass mir Jugendliche mit Sekundenkleber und Kartoffelbrei mehr Angst machen als Klimawandel und Rechtsradikalismus.“



YURIY GURZHYS UKRAINISCHES KRIEGSTAGEBUCH NO. 136

Niemand erzählt so sehr davon, wie sehr dieser Krieg hier ist, wie der Musiker, Autor und Trikont-Artist Yuriy Gurzhy in seinem Tagebuch, in dem er mal hier und mal dort ist und dabei immer dort und hier:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/ukrainisches-kriegstagebuch-136-charkiw-in-leipzig-9856283.html

„Auf dem Plakat vor dem Eingang wird ein Gastspiel mit dem Titel „Theater Mariupol“ angekündigt. Daneben, auf der Terrasse sitzen schöne Menschen mit bunten Getränken, das Wetter ist perfekt, es sind 21 Grad, die Sonne scheint und aus den Boxen kommt „Killing Me Softly“.“



HAUSMUSIK @WERKSTATTKINO / HAUSMUSIK REC/FAMILY (13)

Große Sache, dass der Label-Dokfilm am 22./23.5. in Münchens „most psychotronic Movie Theatre“ Werkstattkino läuft (was nebenbei bemerkt eine meiner wichtigsten Lehrstätten war) im Rahmen einer Musikfilmreihe:

https://werkstattkino.de

HAUSMUSIK (Deutschland 2022. Regie: RICARDO MOLINA. Mit Wolfgang Petters, Franz Dobler, Joey Burns, Markus und Micha Acher, Marion Epp, Katja Huber, Christoph Merk, Stefanie Böhm. HD Digital. 111 Min. Erstaufführung.)
Ein Film über musikalische Selbstermächtigung: Das Label HAUSMUSIK ging Anfang der 1990er aus einer Gruppe von Musikbegeisterten in der oberbayerischen Provinz hervor. Aus Langeweile? Aus Leidenschaft für Rockmusik?
Konzerte und Platten und Artwork, alles selber zu machen, das war Überzeugung, aber auch Notwendigkeit. Um den Labelgründer Wolfgang Petters aus Landsberg am Lech entstand eine lebendige und bunte Gemeinschaft aus MusikerInnen, KünstlerInnen, KrachmacherInnen und UnterstützerInnen. Eng vernetzt mit den Bands und Labels der Weilheimer Musikszene rund um The Notwist, entwickelte sich HAUSMUSIK zu einem bedeutenden Independent-Label mit großer künstlerischer Vielfalt, internationaler Reichweite und leidenschaftlichen Fans.
Fast 32 Jahre nach dessen Entstehung erzählt der Film anhand zahlreicher Interviews die Geschichte von HAUSMUSIK, dessen Bands größtenteils bis heute veröffentlichen, wie z.B. Calexico, The Notwist, A Million Mercies, Broken Radio, Carlo Fashion, Ms. John Soda.
In Anwesenheit von Regisseur Ricardo Molina, Labelchef Wolfgang Petters und einigen der Protagonisten.
Montag, 22.5. und Dienstag, 23.5. jeweils um 20.00 h
+++ geht weiter mit +++
ITALO DISCO. DER GLITZERSOUND DER 80er
Deutschland/Italien 2021. Regie: ALESSANDRO MELAZZINI. Mit La Bionda, Sabrina Salerno, Savage, Mathias Modica, Linda Jo Rizzo, DJ Hell, Eckhart Schmidt. HD Digital. 62 Min. Originalfassung (italienisch/englisch/deutsch) mit englischen Untertiteln. Erstaufführung.
Letzte Vorstellung am Mittwoch, 24.5. um 20.00 h
MUSIC
Deutschland 2023. Regie: ANGELA SCHANELEC. Mit Aliocha Schneider, Agathe Bonitzer, Marisha Triantafyllidou. HD Digital. 109 Min. Originalfassung (griechisch/deutsch) mit deutschen Untertiteln. Erstaufführung.
Letzte Vorstellung am Sonntag, 28.5. um 20.00 h
PIAFFE
Deutschland 2022. Regie: ANN OREN. Mit Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon Jaikiriuma. HD Digital. 86 Min. Erstaufführung.
Montag, 29.5. um 18.15 h Letzte Vorstellung am Mittwoch, 31.5. um 22.00 h


PEN-BERLIN: HAFTBEFEHL GEGEN DENIZ YÜCEL

Pressemitteilung des PEN-Berlin, 18.5.2023:

„Ein Istanbuler Gericht hat heute Haftbefehl gegen den Co-Sprecher des PEN Berlin, Deniz Yücel, erlassen. Jenseits von verfahrenstechnischen Hintergründen besteht der Skandal darin, dass dieser Prozess wegen »Verunglimpfung des türkischen Staates und der türkischen Nation« sowie wegen »Beleidigung des Staatspräsidenten« überhaupt eröffnet wurde.

Denn sowohl das türkische Verfassungsgericht wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte haben Yücels einjährige Untersuchungshaft für rechtswidrig befunden und zugleich festgestellt: Alle Kommentare, Berichte und Interviews, die Deniz Yücel in der Welt veröffentlicht hatte und die ihm zur Last gelegt wurden, sind von der Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt.

In einem Rechtsstaat wäre Deniz Yücel deswegen nicht angeklagt worden, in einem Staat, der auch nur die eigenen Gesetze befolgt, hätte er nach diesen höchstrichterlichen Urteilen sofort freigesprochen werden müssen. Stattdessen wurde er in einem Verfahren wegen »Propaganda für eine Tarnorganisation« zu knapp drei Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde auf Grundlage derselben Zeitungsartikel ein neues Verfahren eröffnet, in dem nun dieser Haftbefehl ergangen ist.

Der PEN Berlin fordert die sofortige Einstellung der Verfahren gegen seinen Co-Sprecher. Zugleich denken wir an unsere türkischen Kolleginnen und Kollegen, die permanent den Drohungen eines Justizapparates ausgesetzt sind, den das Erdogan-Regime zu seinem politischen Instrument verwandelt hat.“



A MILLION MERCIES & ICH / HAUSMUSIK REC/FAMILY (12)

Als A Million Mercies, Urzelle des Hausmusik-Labels, vor einem Jahr anfing, 22 meiner Gedichte zu vertonen, war ich schon sprachlos umgehauen, heyhallowiebitte?!? Wann hätte ich denn eine größere Auszeichnung bekommen! Hier die erste Single-Auskopplung „Güterzüge“; wird bis zum Erscheinen des Doppel-Albums im September monatlich fortgesetzt. (Über unsere vielen Verbindungen seit 30 Jahren werde ich noch schreiben).

A Million Mercies (Hausmusik-Mastermind Wolfgang Petters) dazu: „Am 22. September erscheint ein neues Album von A Million Mercies mit dem Titel „Unten im Süden“ mit vertonten Gedichten des geschätzten Schriftstellers Franz Dobler aus dem Gedichtband „Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will “ (Starfruit). Bis dahin soll es monatlich ein Video zu einem der Songs geben. Und heute fangen wir mit „Güterzüge“ an.

Eigentlich sind es ja zwei Alben und zwar „Westerngedichte“ und „Weg zur Hölle“ und die wurden im Sinne der „2 Originals of…“ Serie zu einer Doppel-LP zusammengefasst. In den 70ern und 80ern haben die Plattenfirmen das gemacht, um die alten Sachen nochmal gewinnbringend an den Mann und die Frau zu bringen und damit noch mehr Geld zu scheffeln. Tja da dachte sich das Hausmusik-Label, das machen wir jetzt auch….. aber um noch eins oben drauf zu setzen, wurde der ebenfalls und allseits geschätzte Maler und Musiker Jim Avignon gebeten das Cover zu machen… also mehr große Namen geht fast nicht…. nun gut, man hätte Lana del Rey fragen können, ob sie die Musik komponiert und auch singt und Julien Tempel, ob er das Video macht, aber wir wollen es mal auch nicht übertreiben.“
https://www.youtube.com/watch?v=R6Llzis9nA0


GERMAN UNDERGROUND CUTUP/BEAT POETRY

Zwei Veranstaltung, die man als very special feiern muss: In Memoriam Jürgen Ploog und zum 80. von Jörg Burkhard. Beider Werke im Verlag Peter Engstler, außerdem Ploog im Verlag Molokoplusrekords.de (Bücher/CDs) u.a. und Burkhard bei Das Wunderhorn u.a. (die folgende Schreibweise versal/normal entzieht sich der Kontrolle d. Verfassers):

BONN/BUCHHANDLUNG BÖTTGER 19.05.2023, 21 Uhr Film: Cut-Up Connection. Die Algebra des Überlebens. R: Daniel Guthmann/Raoul Erdmann, D: 1997, mit Jürgen Ploog, William S. Burroughs, Carl Weissner, Wolf Wondratschek, Jörg Fauser, Harry Hass u.a. Filmvorführung  mit einer Einführung von Daniel Guthmann
Jürgen Ploog (1935 – 2020) war – neben dem früh verstorbenen Rolf Dieter Brinkmann – der wichtigste deutschsprachige Schriftsteller, dessen Werke in der Nachfolge von William S. Burroughs stehen und gehört zu den deutschen Beat-Autoren der ersten Stunde. Schon in den frühen 60er Jahren begann Jürgen Ploog mit der von Burroughs geprägten literarischen Methode des Cut-Up zu experimentieren und veröffentlichte mit „Cola Hinterland“ im Jahr 1969 im Melzer-Verlag in Frankfurt den ersten deutschen Cut-Up Roman.

BERLIN/ZfZ, Hufelandstrasse 35, 25. MAI 2023 20:30 GREUDE FRÖNER SCHÖTTER GUNKEN – dem Schriftsteller Jörg Burkhard zum Achtzigsten – „Burkhards Niederfrequenzsalat würdigen: Tone Avenstroup, Egon Günther, Florian Neuner, Bert Papenfuß, Emily Philippi, Kai Pohl, Thorwald Proll & Jürgen Schneider.“

Neu von Jörg Burkhard: ex & hopp – kolumnen für die flaschenpost, Verlag Das Wunderhorn („Eine Hommage an unseren im Mai 2023 80 Jahre alt werdenden Autor Jörg Burkhard, mit dessen Gedichtband In Gauguins alten Basketballschuhen 1978 unser Verlag begann. Jörg Burkhard wuchs in Heidelberg auf. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und hatte bis 1984 eine eigene linke Buchhandlung in der Altstadt von Heidelberg (wo er u.a. Charles Bukowski eingeladen hat). Ab 1962 veröffentlichte er Texte, die sich immer schon weniger im Konventionellen als sehr Experimentellen bewegen. Seit einigen Jahren verlegt er sich zunehmend von geschriebener auf akustische Literatur, die stark durch das unmittelbare Erleben wirkt.“

 

 



IN MEMORIAM WIGLAF DROSTE

„Es gibt wenig Abstoßenderes als die Vorstellung einer ‚Wiedervereinigung‘: noch mehr Deutsche, und alle auf einem Haufen.“ (Den Satz schrieb der heute [15.5.] vor vier Jahren verstorbene Wiglaf Droste im August 1989 in einem Text anlässlich des 28-jährigen Bestehens der sogenannten Mauer. Der Text trägt den Titel „Hoch die Mauer!“) * (habe ich so von Kollege Thomas Blum übernommen)

Für den Droste-(&Freunde)-Reader Chaos, Glück und Höllenfahrten (Edition Tiamat) habe ich den Besinnungsaufsatz „Wege zum Ruhm“ geschrieben, mit den Benno-Ohnesorg-Theater-Theaterintendanten Wiglaf Droste & Michael Stein (1952-2007, siehe Ich bin ein Buddhist und Sie sind eine Illusion, Edition Tiamat) in den Hauptrollen:

https://www.franzdobler.de/2021/06/27/60-jahre-wiglaf-droste/

Neu bei Edition Tiamat, hrsg. von Klaus Bittermann:

Vollbad im Gesinnungsschaum

 



DAS IST DAS MAXIMUM

was an Qualität im Sektor der von Steuerzahler*innen bezahlten TV-Mediatheken zu bekommen ist: PTU von Johnnie To, China 2003 (für Kinder jeden Alters nicht geeignet):

https://www.arte.tv/de/videos/109791-000-A/ptu-police-tactical-unit/