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AFROBEAT BACKGROUND

Mit der Zündfunk-extra-Sendung „Afrika muss draußen bleiben! Wie die EU ihre Grenzen nach Süden verlagert“ von Barbara Wossagk. (Aber keine Angst, Handel und Geldströme werden weiterhin beliebig migrieren können, also von uns aus gesehen natürlich…)

https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/ausstrahlung-1253770.html



WIE ÜBLICH

verweisen wir (im 1003. Beitrag dieses Blocks) mit Nachdruck auf die neue Ausgabe von

SigiGötz-Entertainment – Die dreißigste Schrift (3,50 €)…

Bildergebnis für sigi götz entertainment

In der wir fast exakt zehn Jahre nach dem Kanon des deutschen Films wieder eine Schneise der Cinephilie durch die Tonfilmgeschichte schlagen und mit 99 deutschsprachigen Filmen den Neuen Kanon des deutschen Films präsentieren. Außerdem schreibt Oliver Nöding unter der Überschrift „Mensch Faber“ über Dominik Grafs Folgen der Vorabendserie DER *FAHNDER+, stellt Stefan Ertl zehn neue Glamour-Hits vor, erinnert Clemens Klopfenstein an Polo Hofer, den größten Rockstar der (Deutsch-)Schweiz, spricht Henry John Kaiser mit dem Musiker und Schreiber Roland van Oystern („Richtig hart die Knute geben“), rezensiert Ulrich Mannes ein Buch über den Komiker Fritz Benscher. Ferner: ein Nachruf auf Lukas Ammann von Benedikt Eppenberger, ein Kurzbericht über eine Jubiläumsveranstaltung der Lisa-Film und noch einige Beiträge mehr.“

http://www.sigigoetz-entertainment.de/

Außerdem unvergesslich (für mich jedenfalls): 11. 12. 2016 SGE-Leser im Porträt: Franz Dobler (das Foto ist weg, aber hier ein passender Ersatz):

Bildergebnis für sigi götz entertainment franz dobler



DIE TRIKONT-STORY (12)

Für die Dezember-Ausgabe des Magazins a3-kultur habe ich das dazu geschrieben:

DER SOUND DER FREIHEIT

Wenn es nicht echt gewesen wäre, könnte man es als gelungenen Einstieg für einen Actionmusikfilm betrachten: Wenige Stunden nach der Buchpräsentation von „Die Trikont-Story“ bekam Trikont-Gründer Achim Bergmann auf der Frankfurter Buchmesse von einem Nazi zwei Faustschläge ins Gesicht, weil er ein Interview über die bösen 68er am Stand der rechtsextremen Zeitung junge Freiheit mit dem Zwischenruf „du redest Scheiße!“ gestört hatte.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet dieser Musikverleger angesichts der auftrumpfenden Rechten nicht die Klappe hielt. Denn das Trikont-Label ist nicht nur eines der ältesten Independent-Labels der Welt, sondern die bedeutendste, von sog. 68ern gegründete Kulturfabrik, die überlebt hat und seit 50 Jahren für eine offene, antinationalistische Gesellschaft und die dazu passende Musik kämpft.

Mit den Machern des heute weltweit legendären Labels aus München-Giesing bin ich seit einem Vierteljahrhundert befreundet (kann hier also keinen Hauch von Objektivität bieten), habe einige Compilations herausgegeben und Texte geschrieben. Aber meine emotionale Bindung geht sogar noch viel weiter zurück.

Ich steckte in der oberbayrischen Kleinstadt fest, in der Franz Josef Strauß spätestens 1946 das Kommando übernommen hatte, als ich mit sechzehn endlich etwas nachdenklicher wurde und dabei das bis heute bekannteste Trikont-Buch in die Finger bekam, „Wie alles anfing“ von Bommi Baumann. Damit distanzierte sich der Mitbegründer der Bewegung 2. Juni vom bewaffneten Kampf. Und lieferte sehnsüchtigen Teenagern wie mir, nicht zuletzt durch seine bodenständig-verständliche Art, eine Menge Stoff für unsere Anti-Haltung gegenüber einem CSU-Bayern, das uns etwa soviel zu sagen hatte wie ein kaputter Toaster.

Von den Problemen mit diesem Buch wusste ich natürlich nichts. Kein Mensch hätte damals, 1975, einen Pfennig darauf gewettet, dass diese Firma jemals 50 werden würde. Das erfuhr ich erst jetzt von Achim Bergmann, der zusammen mit Eva Mair-Holmes das Schiff bis heute steuert. Trikont wurde einerseits von RAF-Leuten buchstäblich belagert und bedrängt, das Bommi-Buch nicht zu veröffentlichen, denn in ihrer verkorksten ultra-autoritären Denke war es das konterrevolutionäre Werk eines Verräters. Und andererseits wurde das Buch dann gleich beschlagnahmt und der Verlag von den Staatsorganen mit Durchsuchungen und Prozessen angegriffen. Dass sich Trikont von beiden Truppen nicht aufhalten ließ, ist eine Antwort auf die Frage, wie dieser kleine Independent auch nachfolgende Krisen überlebt hat, ohne von seiner ursprünglichen Haltung viel weg- oder sich an irgendeinen Musikantenstadl ranzuschmeißen.

Als ich 1979 nach München kam, fing ich mit dem Trikont-Musikstudium an, das ich bis heute nicht abschließen konnte. Zur selben Zeit trennte sich das Label vom Verlag, der sich schon eine Weile, passend zu den damals angesagten Trends, auf esoterischen Mumpitz verlegt hatte und ein paar Jahre später einging, während das Label immer noch einen Zahn zulegte. Selbst in den stärksten Punk- und New-Wave-Stürmen wurde man von diesem Leuchtturm Trikont immer daran erinnert, dass die (Musik-)Welt viel größer war als die kleine Punkwelt zwischen dem Milbenzentrum in Milbertshofen und der, ebenfalls schon lange verstorbenen, Wirtschaft zur Post in Ampermoching.

So deutlich wie jetzt bei der Arbeit am Buch hatte ich nie erkannt, wieviel Pionierarbeit da geleistet worden war, zum Beispiel mit der ersten feministischen Platte („Lieder von Frauen“, 1974) oder der ersten Schwulenplatte („Schwul“ von Warmer Südwind, 1977). Es gab keine Afrobeat-Welle, als 1978 die erste LP der liberianischen Band Kapingbdi erschien – die man heute mit einer brandneuen Trikont-Produktion verbinden kann, dem ersten Album der Banda Internationale aus Dresden, die aus geflüchteten und deutschen Musikern besteht. Ein starkes Symbol für Trikonts unveränderte internationale Haltung und musikalisch-politische Bedeutung.

Das Label versucht weiterhin – im Verbund mit seinen Acts wie Hans Söllner, Attwenger, Bernadette La Hengst, Lydia Daher oder Kofelgschroa, um hier wenigstens einige zu nennen – die Grenzen zu durchlöchern, die Deutschland und Europa permanent dichter machen, um in ihrem nationalen Irrsinn möglichst wenig gestört zu werden.

Da mag es dann einige Leute überraschen, dass ausgerechnet dieses Label so gründlich wie nichts und niemand auch die bayrischen Roots von Bally Prell und Liesl Karlstadt über Karl Valentin bis Kraudn Sepp erforscht hat. Auch um zu zeigen, dass die bayerische Kulturgeschichte mehr hergibt als die Partei denkt. Von deren Heimatministerium mit Hausmeister Söder soviel kommt wie von einem kaputten Toaster. Ohne ein paar Institutionen wie Trikont wäre Bayern auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945.



SU & CRIME

Ein kurzes Filmportrait in der Reihe „Münchner G´schichten“ über den Autor Su Turhan, der neulich bei uns im Benno-Ohnesorg-Theater mitgemischt hat:



NIGHTOWL #14

Hier die neuste Nightowl-Sendung von Michael Kargel (Schlagzeuger der geschätzten Smokestack Lightning), zwei Stunden, die man am besten um Mitternacht hört, möchte ich behaupten…

This is a two hour „Night Owl“ mix, drifting through the moody and energetic side of some different genres, including country & folk, pop, rock & roll, soul, indie and some bluesy sounds, from the 60’s to nowadays. Listen to Jake La Botz, F.J. McMahon, The Graham Bond Organisation, Tom T. Hall, The Ultimate Painting, Ofege, Bob & Gene, Hildegard Knef, Glenn Campbell, The Grains Of Sand, J.D. McPherson and many more.



JOHNNY TO HAT

mit Vengeance einen atemberaubend großen Film gedreht, mit einem atemberaubend großartigen Johnny Halliday in der Hauptrolle. Heutnacht bzw exactly morgen 14.12. 0h30 im BR-TV. Da ist der deutsche Titel Killer unter sich geradezu verharmlosend.



DAS BENNO-OHNESORG-THEATER #3

12.12.2017 / Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h30
Franz Dobler und Friedrich Ani präsentieren
DAS BENNO-OHNESORG-THEATER
Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!
Gast: Su Turhan. Special: Texte von Deniz Yücel #freedeniz
Die Autoren und „bayrischen Bastarde“ Ani und Dobler lesen neue und andere Texte. Und begrüßen als Gast in Folge 3: Su Turhan aus München, in Istanbul geboren, in Bayern aufgewachsen. Filmregisseur und Autor der „Kommissar Pascha“-Romane (Piper Verlag), deren erste Folgen neulich auch verfilmt wurden. Außerdem werden zur Unterstützung der „Free Deniz“-Kampagne Texte des seit 10 Monaten unter absurden Vorwürfen in der Türkei inhaftierten Jungle-World-Mitherausgebers, langjährigen taz-Redakteurs und Welt-Korrespondenten Deniz Yücel vorgelesen. Das Alles in der einzigen ziemlich familienfreundlichen Politshowlesebühne mit nicht nur in der Pause geöffneten Bar! * Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

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DIE TRIKONT-STORY (11) SÖLLNER VS SCHMIDT

Der große Hans Söllner kommt in unserem Buch Die Trikont-Story natürlich angemessen ausführlich vor und seiner aktuellen Strafanzeige gegen diesen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hätten wir auch gerne viel Platz eingeräumt…

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MÜNCHEN MAL OPTIMAL

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DIE TRIKONT-STORY (10)

In Konkret 12/2017 eine Seite in der Rubrik „platte des monats“ über die Trikont-Jubiläums-3cd-Box „Expose yourself to Trikont Vol. 6“ (die übrigens, kein Schreibfehler: 9,99 kostet), und im Artikel von Harald Justin auch eine Bemerkung zum Buch: „Es gehe darum, nach einem Wort Hannah Arendts mit dem Herzen zu hören und mit dem Denken zu fühlen. So verstanden, müsste man sich dem Label noch anders, nicht über die einzelnen Produktionen, sondern über die Gesamtheit des Programms nähern, historisch, kritisch und es als Seismographen einer Geschichte begreifend, die weit größer als Musik ist. Genau das haben Christof Meueler und Franz Dobler mit ihrem Buch zum Labeljubiläum (…) gemacht.“