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PROBLEMZONE PARKPLATZ

ist ein neues Gedicht, das ich für die Dezember-Show des Benno-Ohnesorg-Theaters schrieb und das jetzt in der Wochenendausgabe von junge Welt in der Serie „Gedicht zeigen“ erschienen ist. Man wird ja wohl noch ein Gedicht über dämliche Deutsche im rätselhaften Ausländerausland schreiben dürfen!

 

X:   P R O B L E M Z O N E    P A R K P L A T Z   :X

Es dauerte eine halbe Ewigkeit

Bis wir im Zentrum einen Parkplatz fanden

In einer Seitenstraße: alles frei!

Wir stiegen freudestrahlend aus

Und fragten den Mann, der grade vorbeiging

Warum hier kein Auto geparkt war.

Don’t do it, sagte er

It’s a big problem, you know

Hier geht jede Woche eine Bombe hoch.

Wir blieben trotzdem stehen.

Hatten einfach keine Lust mehr

Einen verdammten Parkplatz zu suchen.

*



EINE TRIKONT-WOCHE

gibt es dort, wo wir nach der Trauerfeier für Trikontgründer Achim Bergmann in seinem Sinne einen draufgemacht haben, im Münchner Fraunhofer vom 24.-28. April, und ich behaupte, das Motto könnte „Mia geem ums Varecka need auf“ (Sparifankal) heißen. Mit Eric Pfeil & Die Realität, Gampe, Black Patty, Zitronen Püppies, HP Falkner Gstanzlparty mit Franz Eimer und DJ Cpt. Schneider. * https://www.fraunhofertheater.de/termine/event/filter/monat/2018-04

Arbeitersache München - Wir befreien uns selbstWir trauern um Achim- Keine Macht für niemand Bergmann

Rest in peace Muhammad Ali 8

 



95 PROZENT BALLERMANN

Dieser Germanenautor Uwe Tellkamp meinte nun meinen zu müssen, dass 95 Prozent der Migranten nicht vor Krieg und Verfolgung fliehen, sondern nur in unsere Sozialsysteme einwandern wollen, während es in Wahrheit aber doch so ist, dass 95 Prozent aller deutschen Autoren ihre Familien abschlachten würden, um groß in die Medien zu kommen, und 95 Prozent aller Volldeppen glauben, dass 95 Prozent aller anderen die Volldeppen sind und dass 95 Prozent der AfD-Wähler keine Nazis sind, nur weil 95 Prozent aller Nazis die AfD wählen, während 95 Prozent aller SUV-Fahrer wissen, dass 95 Prozent aller Deutschen lieber einen SUV fahren würden, der zu 95 Prozent schadstoffarme Abgase aus deutschen Sozialsystemen ausstößt, deren Beiträge zu 95 Prozent von deutschen Millionären bezahlt werden, die dafür 95 Prozent ihres Monatseinkommens verlieren, das von 95 Prozent der Ostdeutschen dringend benötigt würde. Darauf eine Flasche Hundertprozentigen!



HARD WORKIN MEN MUSIC

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IN MEMORIAM ACHIM BERGMANN

Trikont-Musikerin Lydia Daher hat ihr neues Video „Immer der Sonne nach“ zur neusten Platte Achim Bergmann gewidmet: https://www.youtube.com/watch?v=nzJTemh1RTM *** Und in Münchens Favorit Bar macht Trikont Family-Mitglied Kalle Laar live am 12.3. um 20h sofort weiter …

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„Montag, 12. März  TRIKONT Label-Portrait in memoriam Achim Bergmann / Vinyl Lecture mit Kalle Laar (Das Temporäre Klangmuseum) …  Eine kleine Geschichte des Lieblingslabels Trikont – seit 45 Jahren Enklave eigenständiger und gesellschaftlich relevanter Klänge weit abseits des Mainstreams. Vom Mut die eigene Stimme zu erheben und anderen eine Heimat zu bieten. Von Widerständigkeit und Offenheit, Streitbarkeit und Zuneigung. Und Fragen nach der Zukunft alternativer Label-Stimmen, im Zeitalter von Spotify & Co. Einlass 20 Uhr, Beginn 20 Uhr 30 Eintritt frei“.

 



DAS BENNO-OHNESORG-THEATER #6 news

Passend zum Abend wurde B-O-Th-Gast Jovana Reisinger soeben mit dem „Bayern-2-Wortspiele-Preis 2018“ für ihren Debut-Roman „Still Halten“ (Verbrecher Verlag) ausgezeichnet.

13.3.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h: Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

#6 mit den Gästen

aus München Jovana Reisinger und Federico „Pico Be“ Sanchez, vom legendären Augsburger Maro Verlag Sarah und Benno Käsmayr

Tickets 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

Mehr Info: https://www.franzdobler.de/2018/02/21/das-benno-ohnesorg-theater-6/



DIE SENDLINGER STUBNSUSI

ist eine junge Combo, die das seltsamste und rauschigste Beerdigungslied, das die bayrischen Roots zu bieten haben, wunderbar und geradezu überirdisch interpretiert hat. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass das Original von Hank Williams stammt, hätte ich es geglaubt. Achim Bergmann freut sich darüber im Jenseits, und bei mir könnten sie es dereinst spielen…

Ich darf nicht verraten, wer sie sind – sicher ist, dass sie bei einem Bayern3-Wettbewerb („Traditi.ON“) in die Endrunde geraten sind und man an dieser Stelle für sie stimmen kann: https://www.popkultur.bayern/tradition

https://soundcloud.com/diesendlingerstubensusi/mei-hauserl-die-sendlinger-stubensusi



DER UNTERGANG DES WEISSEN MANNES

durch permanent stärker werdende Diskriminierung vollzieht sich mit unfassbarer Härte. Jetzt hat Jordan Peele auch noch den Oscar für das beste Originaldrehbuch bekommen. Nach nur 90 Oscarjahren der erste Afroamerikaner in dieser Kategorie. Wär´s denn ein Wunder, wenn die Cops da nervös werden? Also nervöser als sonst?

Bildergebnis für shaft

 



DIE FREIHEIT

ist eine Folge der Trikont-Serie „Stimmen Bayerns“, und der Beitrag darüber in der BR-Sendung Lesezeichen ist jetzt auch ein schönes Portrait von Achim Bergmann, acht Minuten aus dem Jahr 2013:

https://www.youtube.com/watch?v=yulnzFCZlg8



DER NACHRUF

zum Tod von Achim Bergmann von Heyne Hardcore-Verlagsleiter Markus Nägele:

„Achim Bergmann ist nicht mehr da. Ein ganz lapidarer Satz, aber ein Satz mit unfassbarer Tragweite. Denkt man einmal kurz nach, stellt man fest, dass das nicht sein kann. Und natürlich stimmt er auch nicht wirklich. Denn Achim wird immer da sein. Im Herbst 2017 haben er und seine Frau Eva Mair-Holmes mit der kleinen Belegschaft das 50. Jubiläum ihres Trikont-Verlages gefeiert. Wir durften die Feierlichkeiten mit einer umfangreichen Verlagschronik begleiten. „Die Trikont-Story. Musik, Krawall & andere schöne Künste“ erzählt farbenprächtig und voller Anekdoten eine (Erfolgs-)Geschichte, die einzigartig in der deutschen Kulturlandschaft ist. Aufgeschrieben haben es der Journalist Christof Meueler und Autor Franz Dobler. Und es war natürlich kein gewöhnliches Buchprojekt. Wie sollte man all die Geschichten halbwegs übersichtlich zusammentragen, wo anfangen, wo aufhören?

 

Bild könnte enthalten: 3 Personen, Personen, die sitzen, Hut und im Freien Foto: Markus Nägele

Wir saßen zig Mal im lauschigen Innenhof des Verlagshauses in der Kistlerstraße im Münchener Arbeiterviertel Obergiesing und diskutierten vor und zurück. Interviews mit den Künstlern, mit den Zeitzeugen, mit Achim und Eva, mit den Angestellten. Wenn man Achim ein Stichwort gab, sprudelten die Geschichten nur so aus ihm heraus. Er war nicht zu stoppen. Schwärmte von seinen Künstlern, redete sich in Rage. Wir mussten ihn immer wieder bremsen, gleichzeitig waren die Geschichten so spannend, so unglaublich.
Hier war ein Mann im fortgeschrittenen Alter, der immer noch eine bewundernswerte Energie besaß, der für das (Lebens-)Werk, das er mit unzähligen Publikationen und Tonträgern geschaffen hat, brannte.
Er konnte ganz leise und zart reden, er konnte laut werden, er war keiner, dem man doof kommen konnte. Er war ein aufrechter Kämpfer für die freiheitlichen Ideale, die ihm wichtig waren. Auf der letzten Buchmesse nahm er die rechte Stimmungsmache an einem Stand in der Messehalle nicht achselzuckend hin, sondern unterbrach einen nationalistischen Vortrag mit einer lautstarken Zwischenbemerkung, woraufhin er von einem Beisteher zusammengeschlagen wurde.

 

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Bergmanns Schreibtisch, Foto: Markus Nägele

Der Zwischenfall ging durch die Medien. Achim gab mit dicker Lippe Interviews. Er ließ sich den Mund nicht verbieten. Und er fand deutliche Worte. So wie sich das auch gehört. Dafür habe ich ihn geliebt. Ein Mann der Tat. Einer, der das tat, was er für richtig hielt. Ohne Kompromisse. So sieht auch das Trikont-Programm aus. Achim und Eva haben immer das gemacht, was sie wichtig und relevant fanden, was ihnen gefiel. Erst danach machten sie sich Gedanken, wie sie das auch verkaufen und vermarkten konnten. Heutzutage schauen Labelmanager zumeist erst auf Youtube-Clickraten und die Anzahl der Facebook- und Twitter-Follower, bevor sie einen Künstler „signen“. Nicht so Trikont. Hier geht es um echte Freundschaften, Haltung und Originalität. Ob Karl-Valentin-Boxsets, Hans-Söllner-Protestalben, die Che-Guevara-Tagebücher, die Arbeiterklassen-Lieder und so so vieles mehr.
Ohne Trikont wäre die deutsche und auch internationale Kulturszene um so vieles ärmer. Sie machten das, was andere sich nicht trauten. Und das ist immer noch so. Im April erscheint das Album meines Freundes Philip Bradatsch bei Trikont, ein begnadeter Folk-, Blues- und Americana-Musiker, den fast alle Labels übersehen oder abgelehnt haben, weil er eben nicht Deutsch singt, wie es gerade angesagt ist. Trikont hat die neuen Aufnahmen gehört, war begeistert und hat Nägel mit Köpfen gemacht. Dafür liebe ich sie.

Und ich hoffe sehr, dass Eva die Kraft und die Mittel hat, mit ihrem Team das große Werk fortzusetzen. Denn Trikont muss weiter leben. Ein Leben ohne Trikont ist nicht vorstellbar.
Als wir an dem Buch arbeiteten, fand ich heraus, dass Achim ein großer Fan des amerikanischen Krimiautors James Lee Burke ist, den er geradezu verehrte. Da wir James Lee Burke auch bei Heyne Hardcore verlegen und zu dessen 80. Geburtstag einige wenige James-Lee-Burke-T-Shirts gedruckt hatten, brachte ich Achim ein T-Shirt mit. Er zog es sofort über und grinste zufrieden. Spätestens hier war das Eis zwischen uns gebrochen. Achim und Jim (so heißt James für Freunde) hätten sich hervorragend verstanden. Als ich Achim erzählte, dass Jim auch Gitarre spielt, meinte er sofort: „Das bring ich raus.“ Daraus wird jetzt vermutlich nichts mehr werden. Aber ich werde Jim von Achim erzählen.

Achim, ich werde dich sehr vermissen, du bist mir ein großes Vorbild. Eva, ich wünsche dir und der Familie ganz viel Kraft.“