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EINE TOLLE BÜCHERKOLUMNE

(vielleicht ist es sogar die beste weit und breit) schreibt seit vielen Jahren der Autor Wolfgang Bortlik für das Schweizer Comicmagazin Strapazin mit dem Titel „Das geschriebene Wort“, die sich meistens am Thema des Hefts orientiert. Reportagen ist die Nr.131, und hier ein paar dieser großartigen Bortlik-Sätze:

„Mittlerweile erscheinen mir die Journalistinnen und Journalisten aber nur noch als hysterischer Haufen. Fake News? Himmel­arsch, wir sind mit Fake News aufgewachsen und aus uns ist auch etwas Anständiges geworden. Jahrzehntelang habe ich mit meinen politischen Aktionen im Solde Moskaus oder wahlweise Pekings oder Tiranas gestanden und wusste nichts davon.“

Der ganze Txt und mehr: http://strapazin.ch/?page_id=7782

strapazin.ch



TAZ MIXTAPE AUF BYTE.FM

Heute 17h auf Byte.fm Taz-Mixtape mit Klaus Walter und u.a. diesen Themen:

https://byte.us10.list-manage.com/track/click?u=5855ec7f923be81b1783ecc5c&id=1841a301ad&e=5bbbf9966e

Weiterdenken statt ausharren. Renovieren statt abreißen. Ausholen statt aufgeben. Bajuwarisch und kosmopolitisch: Das Trikont-Label erhält in diesem Jahr den Münchner Musikpreis. Die Laudatio hält der Autor Franz Dobler.
Auf seiner neuen Platte „Sparkle Hard“ klingt US-Indie-Legende Stephen Malkmus gegenwärtig wie lange nicht. Ist das etwa eine Spätwirkung seiner Jahre in Berlin? Fragt Stephanie Grimm den Mitgründer der Band Pavement.
Der schottische Autor Irvine Welsh lieferte die Vorlage für den Kinoklassiker „Trainspotting“, Iggy Pop und Underworld prägten den Soundtrack. Nun gibt’s ein neues gemeinsames Album und Welsh trifft das Trio zum Teekränzchen.
Der Flow eines Schamanen. Daniel Higgs Werk zählt zu den gut versteckten Kapiteln der Musikgeschichte. Mal klingt er wie ein Beat-Dichter, dann wie ein Magier. Jens Uthoff hat den Posthardcore-Kosmopoliten in Berlin getroffen.


WENN SIE AN EINER PARTY

rumstehen oder auf einem Grill und es um den aktuellen Sommerhit geht und Sie etwas zum Gespräch beitragen möchten, können wir Ihnen gerne helfen: Sie sagen, dass Sie die Charts schon lange nicht mehr so wahnsinnig interessant finden, aber die Interpretation des Revolutionsklassikers „Bella Ciao“ von den Modena City Ramblers (nicht vergessen: „wärmstens“) empfehlen können, zumal die Band aus Modena dabei (jetzt: „kein Scherz“) vom Goran Bregovic Orchester sozusagen Rückendeckung bekommt.

In das staunende Schweigen geben Sie die Quelle preis: Track 8 auf der Sammlung Revolution Disco bei Trikont mit der Nummer US-0403 erschienen, „15 Evergreens from the 21-century-revolutionary-songbook … selected by Yuriy Gurzhy to celebrate the 10th anniversary of the legendary RussenDisko“. Wenn Ihnen jetzt jemand einen Ausweis vor die Augen hält, sagen Sie, dass Sie diesen Quatsch nur erfunden haben, um aktuelles Kulturwissen vorzutäuschen.

Bildergebnis für revolution discotrikont.de



EINE SCHÖNE SOMMERGESCHICHTE

hat unser Wiener Kollege Andreas Niedermann geschrieben, eine fettige heiße Sozialstudie mit quietschenden Reifen könnte man sagen …

http://songdog.at/blog/?p=13610

Wem sie gefällt, dem gefällt auch sein neuer Roman:

Blumbergsongdog.at



LeROY & ANGELA AUX

Hier was Neues von den hochgeschätzten Musikern LeRoy & Angela Aux, die sich mal wieder zusammentun, wenn sie von ihren Bands Das Hobos und Aloa Input oder ihren Soloarbeiten abhauen können. In Kombination mit dem Video ist „Dove“ (dem Wetter draußen angemessen) sowohl eine Sache from inner als auch outer space:

2017

Cass/LP: Schamoni.de



MONTAGS IN DRESDEN

Jamal Tuschick über den Dokfilm von Sabine Michel: „Sie halten sich für Geknebelte und Verschaukelte und träumen von direkter Demokratie. Dass die Verfasser*innen des Grundgesetzes bei den Einhegungen des Plebiszits, Leute ihres Schlages vor Augen hatten, wissen sie nicht…“

http://www.textland-online.de/index.php?article_id=142



HOFFNUNG

„Allein in Deutschland erscheinen mehr als 13 000 Ratgeber im Jahr.“



MEINE REDE

zur Verleihung des Münchner Musikpreises an Eva Mair-Holmes/Trikont, vorgetragen am 24.7. im Münchner Volkstheater, abgedruckt in der taz vom 25.7.

Der Anfang: „Ohne ein paar Institutionen wie Trikont wäre Bayern auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945, habe ich vor einigen Monaten geschrieben. Ich dachte dann, ich hätte jetzt doch etwas übertrieben, aber inzwischen denke ich, dass ich es eher zu freundlich formuliert habe.“

Das Ganze: https://www.taz.de/!5523451/

Der größte Blumenstrauß, neben dem ich je sprach:

Bild könnte enthalten: Blume



OPTIMAL VS SOMMER



PRESSEERKLÄRUNG DES AUGSBURGER FLÜCHTLINGSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Presssevertreter*innen, liebe Freund*innen von FlüRa,
heute wurde die von den Augsburger Helferkreisen und dem Augsburger Flüchtlingsrat initiierte Resolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten im Stadtrat verhandelt und schlussendlich knapp abgelehnt (…)

In Friedensfestzeiten:

CSU, AfD und Pro Augsburg verhindern gemeinsam eine Stadtratsresolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten

Denkbar knapp ging die Entscheidung des Stadtrates in seiner heutigen Sitzung zu einer von der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN eingebrachten Resolution aus. Diese wurde im Mai 2017 von den Augsburger Asylhelferkreisen sowie dem Augsburger Flüchtlingsrat entworfen und hat es am heutigen Donnerstag schließlich in den Stadtrat geschafft. Der Antrag spricht sich gegen die Abschiebungen nach Afghanistan aus und fordert mehr Integrationsmaßnahmen.

Über 40 renommierte zivilgesellschaftliche Organisationen haben den Antrag unterstützt. Darüber hinaus haben mehr als 10.000 Menschen eine von der Stadtschüler*innenvertretung initiierte Online-Petition zur Unterstützung der Stadtratsresolution unterzeichnet.

Der flüchtlingsfreundliche und migrationsoffene Teil der Gesellschaft hätte sich vom Stadtrat der Friedensstadt Augsburg deutlich mehr erhofft. Offensichtlich war kein CSU-Stadtrat bereit, den Helferkreisen seine Zustimmung auszusprechen – ob diese nun von der Stadt als Zukunftspreisträger geehrt werden oder nicht. Vor dem Wahlkampf bezieht auch die Augsburger CSU in Sachen Migrationspolitik klar Position und stimmt mit der AfD gegen das erhoffte Zeichen von Weltoffenheit, Toleranz und Frieden.

Ein breites Bündnis von Abgeordneten mehrerer Fraktionen und Parteien konnte sich dennoch hinter dem Antrag zusammenfinden und damit zusammen mit den vielen zivilgesellschaftlichen Unterstützer*innen des Antrags zeigen, dass große Teile der Stadt sich weiterhin für Geflüchtete und Zuwanderer einsetzen werden.

Der Abstimmung im Stadtrat gingen zahlreiche Verschleppungsversuche und Hinhaltespielchen voraus, die zu einer monatelangen Verzögerung der Verhandlung der Resolution führten. Die abgeschmackte Politposse von Teilen der Stadtregierung scheint schlussendlich darin zu gipfeln, dass die offiziell von der Stadtverwaltung verfasste Beschlussvorlage zur heutigen Stadtratssitzung vor ca. drei Wochen noch in wortgleicher Fassung als Antrag der CSU-Fraktion seinen Weg an die Öffentlichkeit fand. Die beiden Papiere unterscheiden sich lediglich in der Kopfzeile – in dem, dem FlüRa vorliegenden, CSU-Papier heißt es zusätzlich: „Die CSU-Fraktion beantragt: Der Stadtrat möge beschließen…“ – und der Unterschrift des Verfassers des CSU-Papiers („Bernd Kränzle“).

Ist die Entscheidung gegen den Resolutionsentwurf schon traurig genug, so offenbart sich in diesem Manöver eine schamlose Form von Vetternwirtschaft und eigentlich überwunden geglaubten CSU-Geklüngel. Wie kann es sein, dass die zu Neutralität verpflichtete Stadtverwaltung eine Stellungnahme ‚verfasst‘, die Wort für Wort einem ursprünglich von der CSU-Fraktion erstellten Antragsentwurf entspricht? Mögen im Falle des Resolutionsinhalts politische Differenzen und Wahlkampftaktik als Erklärung gelten können, so entbehren diese Vorgänge jeglicher Rechtfertigung.