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ZU DEN TÄTIGKEITEN

oder sogar Berufen oder Hobbys, die seit einigen Jahren zu den beliebtesten gehören, sind die Aktivistin und der Aktivist in der Hitparade wahrscheinlich sogar auf Nr. 1 und wofür oder wogegen ist dabei nicht die Frage. Es gibt sogar, hat unsere Lifestyle-Redaktion heute entdeckt, eine „Möbelaktivistin“. Wenn das mal kein echter Fortschritt ist. In Richtung besser möblierte Welt natürlich.



DER PROBLEMLÖSER SAGT ES

Unter den Schauspielern ist er nicht nur der großartige und couragierte, sondern auch der intelligente und sprachgewandte, Samuel L. Jackson, und auch Germany sollte auf ihn hören:

„I´m 74. I don´t know how much longer I am going to be around here raising hell or doing what I´m doing. But people need to start understanding that the economic gap is crazy. I pay an enormous amount in taxes, and it´s fine because I know I should. But why can´t we get billionaires [dt. Milliardäre] to pay their f cking [so geschrieben] taxes? If those mother f ckers paid their taxes we´d solve a whole bunch of sh t. And they would still be richer than every mother f cker walking around them.“



WENN ERS SAGT

dann will ichs auch gern glauben, dann wirds nämlich stimmen, weil er Ahnung hat, weil er wie kein anderer Künstler weiß, was Sache ist: „Wir brauchen uns überhaupt keine Sorgen zu machen. Die Welt wird geil. Die Zukunft wird spitze“, hat Jonathan Meese erklärt (SZ, 26.3.), besser gesagt klargestellt. Vor Jahren hat er auf einem dieser Riesenplakate, auf denen Promis für die Bild-Zeitung geile Werbung machten, auch was klargestellt, ich kann mich an den Wortlaut nicht erinnern, war aber auch spitze. Vielleicht was mit Ironie, Kunst halt, aber geil.



AGITATIONSMATERIALIEN

Während sich Hamas und Hisbollah in ihren Videos stolz als moderne und hochgerüstete Kämpfer präsentieren und jemenitische Islamisten Raketen aus mehr als 2000 Kilometer Entfernung auf Israel feuern, werfen im Agitationsmaterial der Solidaritätsszene immer noch palästinensische Kinder Steine.“ (Volker Weiß)



AUSGERECHNET

heute am „Welttag der Poesie“ ist die Augsburger Abteilung der Artists Against Antisemitism in der Dießener Buchhandlung CoLibri ab 19h (auch mit Beiträgen, die irgendwas mit Poesie, allerdings nichts mit der bei gewissen Poeten beliebten Frühlingspoesie zu tun haben) – mit den Gästen Daniel Gitbud („Coffee with a Jew“) und BR-Journalist Thies Marsen, der

in der neuen Ausgabe 56 des wie immer empfehlenswerten bayrischen Magazins MUH mit einem langen Artikel über „Bayern unterm Davidstern – Der Freistaat als Ort jüdischen Neubeginns nach Weltkrieg und Shoah“ vertreten ist.

Dass sich Germania seit der Nazizeit wahnsinnig gut entwickelt hat, kann man hier nachlesen:

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/knobloch-aus-angst-bestellen-juden-pizza-unter-falschem-namen/



Wir sind hier nicht

um Actionfilme zu promoten, aber der Hausmeister des Blogs und ich finden ihn  gut mit seinem Dauerstress von Hurricane und Überfall, und die romantischen Teile sind gering (ein Zeichen für Qualität) und in einigen Passagen kommt es an „Heat“ ran, der ebenfalls in der Mediatheak zu kriegen ist, also nichts für schwache Nerven, wir sehn uns in der Hölle:

https://www.zdf.de/filme/im-auge-des-hurrikans-movie-100



ARTISTS AGAINST ANTISEMITISM

Artists Against Antisemitism/Augsburg: in der Dießener Buchhandlung CoLibri am Freitag, 21.3.2025 um 19h

„Einen Abend mit Kunst und Gesprächen gegen Antisemitismus präsentiert die Buchhandlung CoLibri in Dießen (Bahnhofstraße 14) am Fr 21.3.2025 um 19:00 Uhr. Mitglieder der bundesweiten Kampagne „Artists Against Antisemitism“ aus Augsburg nähern sich dem Thema mit Songs, Talk-Formaten und literarischen Texten, u.a. aus der aktuellen Anthologie „Sind Antisemitisten anwesend? Satiren, Geschichten und Cartoons gegen Judenhass“.

Mit dabei sind die Lyriker:innen Carmen Achter und Gerald Fiebig, die Kulturwissenschaftlerin Christiane Lembert, der Musiker Sebastian Kochs, der Autor Franz Dobler und als Gast Daniel Gitbud vom Münchner Projekt „Coffee with a Jew“. Eingeleitet wird der Abend vom Journalisten Thies Marsen, von dem die Idee zur Veranstaltung stammt.

Artists Against Antisemitism“ (artistsagainstantisemitism.org) ist eine bundesweite Kampagne. Sie wurde 2021 von Musiker:innen aus dem Punk-Bereich gestartet, u.a. um der in der Musik- und Kunstszene sehr verbreiteten Unterstützung der antisemitischen Israel-Boykott-Kampagne BDS entgegenzutreten.

Unter dem Eindruck der massiven Welle antisemitischer Aggression nach dem genozidalen Massaker der faschistischen Hamas am 7. Oktober 2023 gründete sich in Augsburg eine Ortsgruppe von „Artists Against Antisemitism“, die von einzelnen Künstler:innen, aber auch Institutionen wie dem Staatstheater Augsburg und dem Jungen Theater Augsburg getragen wird.“



SEENOT MITTELMEER

Der Augsburger Flüchtlingsrat lädt zu einem Film/Vortrag ein: 28. März 2025 um 18h30 im Café Tür an Tür, Wertachstr. 29

Seenotrettung: Update gefällig?

Aktueller Bericht über die Situation auf dem Mittelmeer

„Auch wenn das Thema Seenotrettung auf dem Mittelmeer in den Medien immer wieder untergeht, hat sich an der Situation für Geflüchtete auf dieser lebensgefährlichen Route nichts geändert. Der Vortrag gibt einen Einblick in die zivile Seenotrettung, was die letzten Jahre passiert ist und wie die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer aussieht.

Über den Referenten: Jonas (39) ist politisch aktiv in diversen Kontexten in der Arbeit mit Menschen auf der Flucht über den Land,- und Wasser/Seeweg. Er war seit 2017 auf 15 Einsätzen auf verschiedenen Schiffen und Positionen an Bord im Mittelmeerraum.

Der Eintritt ist frei, Spenden aber immer willkommen und kommen der Arbeit des Augsburger Flüchtlingsrates und SeaWatch zugute.“


EINE RUFMORDKAMPAGNE

gegen Nicholas Potter, einen der Herausgeber von „Judenhass Underground“ ( „das präzise beschreibt, wie sich Antisemitismus in unterschiedlichen Subkulturen ausbreitet“): von rechts (auf Basis russischer Propaganda) und von links: antisemitische Freundschaften.

https://www.tagesspiegel.de/politik/rufmordkampagne-gegen-berliner-journalisten-weshalb-nicholas-potter-so-angefeindet-wird-13330585.html

Auszüge zum Einen wie dem Anderen:

„… arbeitet Potter für die taz, eine dezidiert linke Zeitung. Es ist nachvollziehbar, dass linke Antisemiten nicht wollen, dass ein Journalist in einer linken Tageszeitung so deutlich Antisemitismus von links benennt. Diese Personen haben kein Interesse daran, dass ihr eigenes Milieu erfährt, was sie unter dem Deckmantel vermeintlich linker Politik so treiben.“

[Die russische Plattform] “ „Red“ wirft Potter weiterhin vor, dass er auch Beiträge für die Zeitung „Jüdische Allgemeine“ verfasst und für die „Amadeu Antonio Stiftung“ gearbeitet hat. Deren Ziel ist es, die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken und Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einzudämmen. Potters Feinde halten das für einen Skandal. Eigentlich ist damit alles gesagt.“



ZUR ASCHE AM MITTWOCH

Neues vom Hauptdarsteller: „Söder betont nachdrücklich die Auffassung, NGOs hätten sich wie „Kraken“ im Staat ausgebreitet. Nicht nur ist es eine Lüge, dass Greenpeace und Attac zwei Ministerien kontrollieren würden: Diese Aussage steht in einer antisemitischen Bildtradition. Die Krake ist seit dem 19. Jahrhundert ein Symbol, das verwendet wird, um die Vorstellung einer alles umfassenden und umschlingenden jüdischen Weltherrschaft zu versinnbildlichen.“

Der Angriff der CDU/CSU auf NGOs und das Antisemitismusproblem Markus Söders

Ergänzung aus mdr.de/altpapier von René Martens vom 27.2.:

>Es gibt aber auch noch andere mutmaßliche Vorbereiter für die „551 Messerstiche ins Herz der Demokratie“ (DJV-Blog). Vorbild könnte eine Bundestagsanfrage der AfD von 2022 gewesen sein. Sebastian Weiermann schreibt im ND:

„Die extrem rechte Partei fragte damals nach der Förderung von Nichtregierungsorganisationen; die abgefragten Organisationen in der alten Anfrage der AfD und der neuen der CDU stimmen zu einem Großteil überein. Die Stimmungsmache gegen zivilgesellschaftliche Organisationen hat ihren Ursprung in der extremen Rechten.“

Neue Deutsche Medienmacher*innen, Netzwerk Recherche, Correctiv – sie alle waren auch bereits in der AfD-Anfrage erwähnt.

Felix Zimmermann weist bei Bluesky auf den Grund für solche Anfragen hin. Er zitiert in dem Zusammenhang aus einem Anfang des Monats erschienenen SZ-Interview mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner. Der spricht über „ständige kleine Anfragen der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, die vor allem den Zweck haben, uns möglichst viel Arbeit zu machen, also Ressourcen zu binden“. Mag sein, dass das auf den ersten Blick von unserem Thema wegführt. Tut es aber nicht. Wagner:

„Vor Kurzem sollten wir unser Budget für die Feier des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers begründen – warum fallen für wen welche Reisekosten an? Wir haben jetzt eine andere Anfrage, da sollten wir über Jahre nachweisen, welches Drittmittelprojekt wir mit welchen Partnern gemacht haben und welche Personalkosten für welche Projekte entstanden sind. Damit ist dann eine Mitarbeiterin erst mal für zwei Wochen beschäftigt. Das einzige Ziel solcher Anfragen ist es, unsere Arbeit (…) zu erschweren und uns nebenbei Geldverschwendung zu unterstellen.“<