WER SEID IHR UND WER HAT AUF EUCH GEWARTET?

Die Person „La Saskia“ hat am 27.8. auf Facebook ein paar Zeilen zur Zeit veröffentlicht, nach deren Lektüre ich mir dachte, also von der würde ich doch mal gerne einen Roman zur Sache lesen. Könnte gut sein, der würde mich mehr interessieren als die meisten germanistischen Buchstabensuppen, von denen ich was mitbekomme, bei deren Anfertigung die größte Anstrengung auf die Vermeidung von Kommafehlern draufging, deren Entdeckung und Korrektur, ich kenne mich damit aus, in der Regel kein Problem ist. Wie schon Tony Allen zu sagen pflegte: Check it out!

<Ich lese in den von Dummheit verseuchten Kommentarspalten überwiegend:„WIR fahren trotzdem nach Berlin!“
a) Wer seid ihr und wer hat auf euch gewartet? b) kenne niemanden in Berlin, der Bock auf aus ganz D angekarrte Virenschleudern hat, daher c) kleine Gegenfrage: warum veranstaltet und verbreitet ihr euren unsolidarischen, gesundheitsgefährdenden und verquirlten Gedanken-Rotz nicht vor eurer eigenen scheiss Haustür, Arschlöcher?
Brüllt über den Tegernsee, zertrampelt die Cannstadter Wasen, trommelt auf der Domplatte, marschiert durch den alten Elbtunnel, nervt im Frankfurter Bankenviertel, heult vor der Hannover Messe rum, aber bitte: nicht schon wieder hier. Dass die Demo untersagt wurde (und dass dies hoffentlich auch so bleibt) ist gut und richtig und wer sich darüber aufregt, hat eure letze Entblößung als (gesundheitsliebender) Anwohner nicht erlebt was in Berlin los war.
Es widerspricht jeder Logik in der aktuellen Situation wo täglich Risikogebiete (erneut) ausgerufen werden, die Infektionszahlen explodieren und sich der Herbst plus Grippewelle mit aller Gewalt ankündigt, 22.000+ Menschen die in erster Linie Masken- und Abstandverweigerer, Globuli-Spinner, Ego/Eso-Schwurbler, Impfgegener, QAnon-Irre, Nazis, Nazis und nochmal NAZIS sind, zu erlauben durch das Zentrum einer 3.7 Millionenstadt zu ziehen und auf alles zu scheissen was ein solidarisches Miteinander ausmacht. Die rumschreien, Leuten ins Gesicht greifen um Masken runterzureissen, die freie Presse beleidigen und bedrohen, ungeschützt in Cafes, Bahnen und Läden rumasseln und sich dabei ganz schrecklich revolutionär fühlen, hier alles zukontaminieren und sich dann wieder in ihr Reihenhaus nach Castrop-Rauxel verpissen (und / oder das Internet).
Demo? Gerne! Gerne direkt vor eurer Haustür, und wenn doch Berlin: wir haben hier 1-2 prima Acker im Berliner Umland. Kommt man nicht so gut hin (aber ihr habt ja eh alle Reisebusse gechartert bekommen), dort wohnen keine bis kaum Leute, man kann nach Herzenslust sich ins Gesicht husten, rumkrakeelen, Trommeln, Feuerspiele spielen, den Kopf in die Erde stecken und so tun als steckten wir nicht weiterhin in Mitten einer Pandemie, aber so ist doch fuer alle ein Win/Win: meine Berliner Freunde und ich haben unsere Ruhe, wir koennen uns einfach weiter ueber die „normalen“ Nasen-Penis-Maskulinisten aus der U8 aufregen und ihr könnt in der Hauptstadt den Dicken machen – nur halt nicht dort wo Abertausende Menschen leben und arbeiten und sich potenzieller Gefaehrung aussetzen MUESSEN, weil ein paar tausend Krawall-Touris in ihren eigenen Scheissdoerfern nicht genug Aufmerksamkeit generieren.
Und dann könnt ihr zu Hause bei der nächsten Corona-Party trotzdem erzählen: WIR waren in Berlin. Glückwunsch. Und jetzt wieder ab nach Hause, sonst scheissen die Antifa und ich euch bald Cannstadt zu.>
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