geflogen. Der legendäre Autor und Verleger des März-Verlags starb am 13.6. im Alter von 81 Jahren in Berlin.
„Jörg Schröder liebte seine Arbeit, war trotz seiner Krankheiten immer optimistisch und voller Ideen. Ich habe mehr als mein halbes Leben mit ihm zusammen verbracht und werde ihn sehr vermissen. Es war ein Geschenk, mit ihm vierzig Jahre leben zu dürfen “, schreibt Barbara Kalender, seine Frau und Co-Autorin des taz-blogs und der Mammut-Serie Schröder erzählt. „Er starb dort, wo er vor fast 82 Jahren geboren wurde – im Weddinger Virchow-Kinikum. Im dortigen Deutschen Herzzentrum war er seit vielen Jahren in Behandlung. Die diensthabende Ärztin erzählte, er sei ruhig im Schlaf gestorben. Wir werden seine Asche im heimatlichen Berliner Sand beisetzen. In einem Grab in Niederschönhausen, dort wo bereits die Urne seiner Mutter ruht und wo er als kleiner Junge lebte.“
Ich selbst wurde wie so viele andere von seinen die Gesellschaft stark inspirierenden Produktionen wie Acid oder Hamlet oder Der Doppelkopf oder Bei Oma brennt noch Licht oder Schöne Verlierer und seinem eigenen Bericht Siegfried und vielen anderen März-Büchern verdorben, gefördert oder sonstwie geprägt und war wie vom Blitz getroffen, als ich eines Tages mitbekam, dass er und Barbara Kalender „plötzlich“ in einem Dorf in meiner Nähe lebten und dann auch noch nach Augsburg zogen. Eine schöne Erinnerung: Wie sich das most terrible Enfant der deutschen Verlagslandschaft rührend um seine alte Mutter kümmerte.
Der zweite Blitz traf mich, als mir das Duo Schröder&Kalender den wichtigsten deutschen Literaturpreis verlieh, den März-Efeu, den sie seit 1999 denjenigen überreichten, „die wir im März Verlag, wenn er noch ein allgemeines Programm produzierte, gern verlegen würden (…) Die bisherigen Preisträger sind (in der Reihenfolge der Verleihung): Florian Felix Weyh, Franz Dobler, Wiglaf Droste, Gerhard Henschel, Albrecht Götz von Olenhusen, Paulus Böhmer, Johannes Ullmaier, Thomas Kapielski, Jürgen Roth, Jamal Tuschick, Wolfgang Müller, Françoise Cactus, Annett Gröschner“ (taz, 30.6.2008). Diese Auszeichnung bleibt mein Auftrag.