war in der Neuen Zürcher Zeitung eine schon besonders schöne Geschichte gewidmet. Rainer Moritz kam über das Literarische Quartett etwas ins Grübeln: „… Mit Weidermann, Westermann und Biller besteht das Stammtrio aus drei Hausautoren des Kölner Verlages Kiepenheuer & Witsch, was merkwürdig anmutet, selbst wenn man im dichten Geflecht des Literaturbetriebes dessen Vertretern nicht a priori unlautere Absichten und Vetternwirtschaft unterstellen sollte.“ Der war echt gut. „Verblüffend“ seien „indes“ die Entscheidungen der Redaktion bzgl. der Gäste- und Titelauswahl: „Bereits die allererste Folge hatte darunter gelitten, dass niemand dem Gast der Sendung, Juli Zeh, auszureden vermochte, das Werk eines Kollegen, Ilija Trojanow, vorzustellen, mit dem sie gemeinsam Bücher veröffentlicht.“
Nicht genug davon: Gast der kürzlich ausgestrahlten Folge 4: Eva Menasse, „natürlich, möchte man ausrufen, Hausautorin von Kiepenheuer & Witsch.“ Besprochen wurden u.a. (damit 50% des Diskussionsmaterials) „ein Werk von Antonia Baum, einer früheren Kollegin Volker Weidermanns aus der Redaktion der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung»“ und der neue Stuckrad-Barre „aus dem Hause Kiepenheuer & Witsch“.
Das sind die Momente, in denen ich es bedauere, mich nicht intensiver mit dem deutschen Literaturmainstream zu beschäftigen. Und mir mein Vorurteil, dort sei es nicht immer so wahnsinnig spannend, um die Ohren fliegt (ok, falls ein Vorurteil rumfliegen kann). Es gibt Leute, die nennen sowas einen Skandal. Und weniger sprachinteressierte Feuilletonisten hätten es einen handfesten Skandal genannt. Ich weiß nicht genau, wie ich´s jetzt nennen soll. Ich denke drüber nach. Also echt jetzt.
http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/in-koelner-hand-1.18699431