WIR SIND HIER NICHT DIE KANDIDATEN OHNE MANIEREN

die sich nicht an die Gepflogenheiten (verdammt, fast hätten wir dieses schöne Wort vergessen…) des seriösen Journalismus halten würden, und beginnen also mit einem kurzen (das faule Pack alias „Mitarbeiter“ im, wie sie es nennen, wohlverdienten Urlaub) Jahresrückblick:

Bei einer Rede in Hamburg erinnerte konkret-Herausgeber Gremliza „an die 600.000 Bürger von Leningrad, die 1941 unter Mitwirkung eines Offiziers der 1. Panzer-Division ermordet wurden, der für seinen Einsatz mit dem Eisernen Kreuz dekoriert wurde. Sein Name: Helmut Schmidt. Davon auf zehntausend Zeitungsseiten und in tausend Sendestunden der letzten Wochen kein Wort.“ (konkret 1/16, S.4)

Und zu diesem „kein Wort“ dann noch dies: In einem Nachruf auf Lemmy Kilmister wird beklagt, dass die großen alten Rockmusiker abgetreten bzw. am Abtreten sind: „… David Bowie ist nur noch als Geist da. Bob Dylan krächzt je nach Form auf dem letzten oder vorletzten Loch. Lou Reed tot. J.J. Cale tot. Helmut Schmidt tot. Joe Cocker tot. Lemmy Kilmister jetzt auch tot …“ (Süddeutsche Zeitung, 30.12.2015, S.11)

Wie soll man das nennen? Es ist nicht Unwissenheit und es ist kein Gag. Es ist eine infame Verdrehung von Tatsachen. Um Leuten, die´s nicht besser wissen oder noch nicht wissen können, etwas anzudrehen. Lemmy hatte für diese Art miese Verkaufe immer knappe und eindeutige Kommentare auf Lager.

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