WENN DER HERR HENRYK M. BRODER

das gesagt hätte, wäre die Aufregung unter den bedächtig klug abwägenden deutschen Feuilletonjournalisten mal wieder groß. Aber er hat es nicht gesagt. Sondern der 91-jährige Schriftsteller und Psychoanalytiker Hans Keilson im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen vom 19.11.2009, und ich denke nicht, dass es härter zu formulieren ist.

„FRAGE: Würden Sie auf das heutige Deutschland vertrauen?

KEILSON: Ich vertraue auf die Reaktionen seiner Verbündeten, die als überfallene Nationen ein ähnliches Schicksal teilen und sich an ihre Geschichte, an das, was geschehen ist, erinnern werden, falls Deutschland dies einmal vergisst.“

Angebrachtes tiefes Misstrauen also. Auch gegenüber einer linken Seite, die sich, anders als dieser Block, nicht darauf einigen kann, die Fundamentalisten, egal, welcher Religion sie anhängen, abzulehnen. Mit der Maßgabe, sich gegen sie ggf. zu verteidigen. Weil man ja Curtis Mayfields „(Don´t worry) If there´s a Hell Below, We´re All Goin To Go“ durchaus kapiert hat. Und im Gaza-Streifen dann lieber nicht herumhängen möchte.

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