Pressemitteilung des Augsburger Flüchtlingsrates — 28.04.2025:
Echte Teilhabe statt Ausbeutung!
Zur Einführung von 80-Cent-Jobs in Augsburg
Mit der jüngsten Einführung von sogenannten Arbeitsgelegenheiten in Augsburg werden Geflüchtete zukünftig verpflichtet, für 80 Cent Aufwandsentschädigung in der Stunde zu arbeiten. Bei Ablehnung einer „Arbeitsgelegenheit“ (AGH) drohen Leistungskürzungen.
Der Flüchtlingsrat Augsburg verurteilt diese Maßnahme. Geflüchtete für ein Sechzehntel des regulären Mindestlohns zur Arbeit zu zwingen, ist entwürdigend und sittenwidrig. Viele Betroffene der AGH unterliegen zudem einem Arbeitsverbot.
Die Einführung von AGH trägt ebenso wie die Bezahlkarte und die vielen Asylrechtsverschärfungen der letzten Jahre dazu bei, Geflüchtete weiter zu marginalisieren und ihnen die Möglichkeit zur gleichberechtigten Teilhabe an dieser Gesellschaft zu verwehren.
Die Behauptung, dass AGH in dieser Form zur Integration in den Arbeitsmarkt beitragen sollen, ist fadenscheinig. Vielmehr werden Geflüchtete ihrer Selbstbestimmung beraubt und als billige Arbeitskraft abgewertet, gängigen rechten Narrativen wird dadurch zusätzlich Vorschub geleistet und Belegschaften gespalten.
Wir rufen alle solidarischen Bürger*innen, Initiativen und Organisationen dazu auf, der zunehmenden Entrechtung und Ausgrenzung von Geflüchteten entgegenzuwirken. Wir müssen zusammenstehen und uns für eine Gesellschaft einsetzen, in der alle Menschen respektvoll und fair behandelt werden.
Für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Diskriminierung – Lasst uns für eine grundlegende migrationspolitische Wende streiten!
Informiert Euch auf unseren Homepages, Blogs und Social-Media-Auftritten! Kommt zu unseren Treffen und lasst uns gemeinsam dem Rechtsruck etwas entgegensetzen!“
Augsburger Flüchtlingsrat