Das nennt man friendly fire, was der Autor Adolf Muschg schrieb, um seinem Freund, dem verstorbenen Suhrkamp-Chef Siegfried Unseld, von dem kürzlich entdeckt wurde, dass er als 17-jähriger der NSDAP beigetreten war, gegen jede kritische Anmerkung beizustehen:
„Da hatte ich, Jahrgang 1934, mehr Glück. Ich bin Schweizer, und niemand hat herausgefunden, dass ich als 12-Jähriger nach dem Zweiten Weltkrieg einem „Frauenmörder-Club“ vorgestanden habe, weil das Atelier meines Halbbruders Hans, des hoffnungsvollen Bildhauers, inzwischen als Ablage für ausgediente Frauenkleider und -schuhe diente, die uns – eine kleine, ausgewählte Schar Pubertierender – zu einer Verschwörung inspirierten.“
Und einen Vergleich, der nichtmal hinkt, sondern überhaupt keine Beine hat, nennt man dumm.
https://www.zeit.de/2025/16/siegfried-unseld-nsdap-suhrkamp-literatur