EIN BILD VON WIDERSTAND

von meinem Verlagskollegen Historiker Volker Weiss aus Hamburg, 10.12.: „Heute war ich auf der Solidaritätsdemonstration für den iranischen Widerstand gegen das islamische Regime in Teheran. Wir waren vielleicht 800-1000 Menschen, der Großteil davon aus der iranischen Community in Hamburg. Leute wie ich, ohne iranischen Hintergrund/Partner:in, waren die absolute Minderheit. Vor allem habe ich nicht eine einzige Fahne, nicht ein einziges Transparent von Grünen, Linkspartei, Gewerkschaften o.ä. gesehen. Auch von der „Multikulti-Szene“ keine Spur … Das ganze deutsche Milieu, das mitunter in Verschleierung und rigider Religionsauslegung den Ausdruck authentischer Kultur sieht oder gar feministisches „Empowerment“ wähnt, glänzte in völliger Abwesenheit. Bemerkenswert fand ich, dass Support vom Straßenrand und aus vorbeifahrenden Autor vor allem von Frauen kam. Dabei ist der Sturz des iranischen Regimes nicht nur für die unterjochte Bevölkerung dort überfällig, er hätte weltweit positive Auswirkungen auf andere Konflikte – von Syrien über Gaza bis in die Ukraine. Aber das scheint hier nur wenige zu interessieren. Schade …“

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