of the greatest writers on this planet, und die 85-jährige US-Amerikanerin (ganz anderer Herkunft) hat den Nobelpreis schon seit Jahren verdient, was ich beurteilen kann, weil ich ca. 2500 Seiten von ihr gelesen habe, nicht nur „Menschen im Krieg“, den besten Roman über den Zweiten Weltkrieg.
Kürzlich erschien im Neuen Deutschland ein langes und großartiges Interview mit ihr. Den Anlass (Texas) verdeutlicht dieser Auszug: „Zunächst möchte ich betonen: Mein erstes Gefühl nach der Abtreibung war Stolz auf mich selbst, darauf, dass ich das hinbekommen hatte. Ich habe mich in keiner Weise schuldig gefühlt. Es kam einfach nicht infrage, ein Kind in das Leben zu setzen, das ich damals hätte führen müssen. Ich wusste doch, wie es Frauen aus dem Arbeitermilieu erging, entweder heirateten sie oder saßen mit einem Haufen Kinder alleine da, weil der Mann abgehauen war. Viele mussten von Sozialhilfe leben oder Sexarbeit machen.“
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1155794.marge-piercy-eine-nasenlaenge-vor-den-pinkertons.html
In ihrem frühen Roman „Braided Lives“ (deutscher Titel leider „Donna und Jill“) erzählt sie nicht nur von Abtreibungen und Frauen aus unterschiedlichen Milieus, sondern auch von der frühen Rock´n´Roll- und Rockabilly-Szene der 50er-Jahre, wovon außer Jack Kerouac wohl kaum jemand, der aus der Buchstabensuppe was rauszuholen versuchte, so viel Ahnung hatte wie sie. (Über die erwähnten Romane habe ich für eine längst abgeschaffte Rundfunksendung geschrieben und würde die Texte hier bringen, wenn ich sie nicht a) suchen und b) abtippen müsste).