schreibt Jim Thompson in Heed the Thunder, seinem zweiten Roman von 1948, der in der Zeit um 1920 handelt, dies:
„Der nordische Menschenschlag gehörte im Valley zu den beliebtesten und am meisten respektierten, speziell die Deutschen. Durch ihre Herkunft waren sie geborene Kolonisten, sie wussten, wie sie sich an neuen Orten anpassten, wie man sich einfügte. Das wichtigste von allem aber war, dass sie nicht mit leeren Händen ins Land gekommen waren; sie waren von ihrem Heimatboden nicht verjagt worden, sondern aus eigenem Willen gekommen. Es wurde allgemein anerkannt, dass die besten eines ehrgeizigen Volks nach Amerika gekommen waren, weil ihnen ihr eigenes Land nicht genügend Möglichkeiten bot. Sie waren stolze und arbeitsame Leute, bereit und gewillt zu kaufen, was nötig war, und großzügig bis zur Selbstaufgabe.
Kurz gesagt, sie waren die Antithese zu den Hunkies (Böhmische; A.d.Ü.) und Rooshans. Und auf die Letzteren sahen sie sogar von einem hochmütigeren Gipfel runter, als es die geborenen Amerikaner taten. Und Tatsache war, dass ihre Haltung in einem nicht geringen Ausmaß dafür verantwortlich war, wie die Amerikaner über die „Ausländer“ dachten.“
Ich finde, das ist nicht nur interessant oder überraschend, oder klingt verblüffend aktuell, sondern ist auch furchteinflößend, einerseits durch die Kontinuität, die da aufscheint, die andererseits vor allem Arroganz heißt. ++ Der Roman, dessen Übersetzung ich im Moment zuende poliere, erscheint in einem Jahr bei Heyne Hardcore. Titel: Fürchte den Donner. Womit nicht das nette Geräusch gemeint ist, das Gewitter macht.