ROCK’N’ROLL FEVER (4)

„…you will be saved by Rock´n´Roll“, hat jemand ins Kondolenzbuch für Nils Koppruch geschrieben. Und ich will hoffen, dass es so ist.

Die Ausstellung „Rock´n´Roll Fever“ mit den Bildern von Guido Sieber wird, inzwischen (nach Frankfurt, Kassel, Berlin) zum 4. Mal, am 22. November in Schwerin eröffnet. Aus unserem bei Edel erschienenen Katalog hier der Text zu Washboard Sam, der am 6. November 1966 die Welt, die wir nicht kannten, verlassen hat:

„WASHBOARD SAM (Abb. 4) montierte den Teller eines Plattenspielers auf sein Waschbrett, um mehr Sound und Power zu haben. Im Chicago der 30er-Jahre wurde er zum beliebtesten Schrubber, nachdem er, wie üblich, die Ausbildung auf der Straße abgeleistet hatte. Seine jazzy pulsierenden Aufnahmen, die er auch als „Ham Gravey“ oder „Shufflin´Sam“ veröffentlichte, wurden mit Gitarre, Klavier, Klarinette verstärkt und waren erfolgreiche Vorläufer des heftiger werdenden Chicago Blues der 40er, in dessen elektrischem Trubel er nicht mehr mitmischte.

Eine frühe Blues-Karriere mit versöhnlichem Ausgang: Robert Brown alias >Sam machte bis 1947 Aufnahmen. Dann gab er die Musik auf und wurde in Chicago Polizist. Er führt mit seiner Familie ein ruhiges Leben im Süden der Stadt<, schreibt Samuel B. Charters, der vielleicht beim Schreiben so gerührt war, dass er ein paar spätere Aufnahmen zu erwähnen vergaß, ebenso das kleine Comeback, das den Cop sogar nach Europa führte, kurz vor seinem Tod 1966.“

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